Oh my love - I can't wait for you
Der Regen hatte sich verzogen. War mit den Wolken weiter gezogen und hinterließ das Land in einem nassen, teils schlammigen oder auch feuchtem Glanz. Dies kam ganz auf den Untergrund an. Das Wetter – es war schon faszinierend. Wie es sich erwärmte und erkaltete, an einem Tag schwank von Nebel, zu Wolkentürmen und Regen bis hin zu diesem klarem Himmel. Der Mond stand hoch oben, zwar nicht mehr in seiner vollen Blüte doch nach wie vor so wundervoll rundlich und schimmernd. Begleitet von den leuchtenden Sternen, Tupfer von fliegenden Regentropfen gleich, die sich durch das schütteln einer Katze dort verteilten in ihrer Unzähligkeit.
Langsam und leise schlich sich ein großer Schatten durch diese Sternenklare Nacht. Noch war der Mond nicht hoch am Himmel, doch bald würde er es sein. Bis dahin wollte er noch ein Geschenk organisieren. War er doch mit jemandem verabredet. Und mit leeren Pfoten konnte ein guter Kater seiner Verabredung doch nicht entgegen treten. Genau so wenig zu spät.
So hielt der Schatten inne und sondierte die Umgebung. Die Schnurrhaare zuckten als die Nase sich bewegte, die Ohren drehten sich und der massige Körper drückte sich etwas tiefer zum Boden. Auf dem Weg zum großen Wasserfall fehlte es nie an Beute.
Das Rauschen drang schwach an seine Ohren, während er nachdenklich eine Richtung fixierte. Er hoffte auf etwas schönes und Nahrhaftes. Da drang ein Geräusch an sein Ohr. Es klang wie ein hölzernes Gelächter – ein Teichfrosch.
Sofort drehte der Jäger sich zur Seite und setzte einen langsamen Schritt nach vorne. Sein Körper duckte sich tiefer und strich durch das Gras. Eine sanfte Brise strich über sein Fell und durch das Gras. Ließ es aneinander reiben und seine zarte Musik erklingen. Den grünen Genossen mit seinen braunen Punkten störte dies nicht, er musizierte quakend weiter.
Langsam kam der Geräuschquell in Sichtweite der weit geöffneten Jaditen. Die Zunge strich sich vor Vorfreude über die Lippen und er versuchte nicht vor Anspannung mit dem Schwanz zu zucken. Der Jäger hielt den Atem an, als der Frosch sich zur Seite drehte und für einen Moment verstummte. Schließlich begann er sein Konzert erneut. Sofort drückte sich der Schatten nach vorne und das helle Fell leuchtete auf unter dem Mondschein, als es auf das stille Gewässer zu eilte und den Teichfrosch mit einem gezielten Biss packte.
Die Zähne schlugen sich tiefer in die Amphibie, während der Kater seinen Kopf hob und mit einem selbstzufriedenem Ausdruck zum Himmel blickte. In einem sanften Gold schimmerte seine Markierung. Innerlich schickte er einen kurzen Dank hinaus.
Ein Frosch mochte nicht ansehlich sein, jedoch war er Proteinreich. Etwas was noch mehr Fett geben würde wäre schön gewesen – seine Liebste brauchte mehr als nur Proteine um die Blattleere mit genug Energie zu bestehen. Doch dafür hätte er auf freiem Felde zur Jagd gehen müssen. Auf dem Feld war es nicht so romantisch wie bei dem Wasserfall unter den Sternen und dem nochgut gefülltem Mond.
Goldfuchs drehte sich herum und setzte beschwingt seinen Weg fort – zum Wasserfall. Er liebte es mit Lerchenflügel dort zu flanieren. Ihr die Sterne auf die Erde zu holen durch die Spiegelung des Wassers. Den Mondschein in den Fluten beim brechen und neu zusammenfügen zu beobachten. Und in der Zeit der Blattgrüne war es Atemberaubend mit all den glühenden Lichtern die durch die Luft tanzten. Zufrieden schnurrte Goldfuchs.
All diese Erinnerungen wieder und wieder bei Lerchenflügel aufleben zu lassen, das erfüllte den stolzen Krieger. Seiner Liebsten sollte es an nichts mangeln, dies hatte er sich geschworen. Für sie würde er alles tun.
Bewiesen hatte er dies auch schon oft genug.
Langsam wurde das Rauschen lauter und die ersten feuchten Steine schimmerten geheimnisvoll und verlockend im Mondenschein.
Aufmerksam sah sich der Kater um. Keine Gefahren, keine Störenfriede. Und er war zeitig da. So zeitig, dass er den Teichfrosch vorsichtig auf einem kleinem Stein arrangierte und aufmerksam um sich sah. Die Blumenvielfalt erlosch von Tag zu Tag, doch auch der Blattfall hatte seine reize und so sammelte er was er fand um ihr einen kleinen Gaumenschmaus für die Augen zu bescheren. Strauchspiere, Astern und Chrysanthemen ließen sich leicht finden. Er trug den schönen Anblick beisammen und positionierte es neben dem kleinem Stein zu seiner Beute.
Nachdenklich und skeptisch musterte er sein Werk, bevor er zufrieden nickte und sich seinem Fell zuwandte.
Er musste doch adrett sein. Ansehnlich.
Für seine Liebste und sich. Er konnte es nicht leiden wenn auch nur ein Härchen falsch lag.
“Oh Lerchenflügel, du Schwinge meines Herzens.“ , maunzte er schon voller Vorfreude, vertieft in seiner Fellpflege. Sein massiger Körper so positioniert, dass seine Geschenke nicht direkt zu erkennen waren.
Alias — nessjas
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Die dichte Wolkendecke des Tages war endlich weitergezogen und hatte einem klaren Himmel Platz gemacht und der Mond schickte sein sanftes, kühles Licht hinab auf den feuchten Boden. Überall glitzerten winzige Wassertröpfchen an den Farnen und Blättern, tauchten den nächtlichen Wald in ein geheimnisvolles Funkeln, welches nur von scharfen Katzenaugen wahrgenommen werden konnte.
Lerchenflügel schob sich verzückt durchs Unterholz, genoss den friedlichen Anblick. Die Luft roch nach Regen und Leben und die Kriegerin atmete tief ein. Um sie herum raschelte das Unterholz, doch heute war sie nicht zum Jagen hier. Goldfuchs hatte sie gebeten, ihn nachts am Wasserfall zu treffen und Lerchenflügel freute sich schon auf ein paar ungestörte Stunden mit ihrem Liebsten. Er hatte sich unbedingt direkt am Wasserfall treffen wollen, obwohl sie beide vom Lager aus den selben Weg hatten zurücklegen müssen. Goldfuchs jedoch war schon viel früher aus ihrem kuscheligen Nest geschlüpft und Lerchenflügel hatte sich schlafend gestellt, um seinen Plan nicht zu vereiteln. Nun war sie gespannt, was hinter seinem Verhalten steckte.
Sie schob sich unter einem Farnwedel durch und spürte, wie sich das darauf angesammelte Wasser über sie ergoss. Erschrocken zuckte sie zusammen und schüttelte sich schnell den durchnässten Pelz. Zum Glück war ihr Fell kurz und würde schnell getrocknet sein. Mit ein paar schnellen Zungenstrichen glättete sie sich den getupften Pelz wieder und legte dann die letzten Meter zum Wasserfall zurück.
Goldfuchs beeindruckende Gestalt zeichnete sich sachte gegen den halbdunklen Hintergrund ab. Lerchenflügel konnte ein Schnurren nicht zurückhalten, als sie ihren wunderschönen Gefährten erblickte. Sie trabte federnd auf ihn zu, der sanfte Blick suchte den seinen.
"Goldfuchs mein Liebling!" , grüßte sie ihn schnurrend und schmiegte sich sachte an ihn, genoss das warme Gefühl seines dichten Pelzes an ihrer Haut. Ihre Treffen waren noch immer wie am ersten Tag, voller Vorfreude und Begehren. Lerchenflügel schloss einen Moment lang die Augen, sog dieses vertraute Gefühl tief ein.
Alias — Haku
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Oh my love - Please hear my prayers
Gerade wollte der Kater die letzten Backenhaare richten, als ein Schnurren an seine Ohren drang. Er musste sich auch nicht dem Quell zu wenden um zu wissen, dass es Lerchenflügel war. Sie hatte diesen ganz besonderen Ton und Rhythmik beim Schnurren.
Natürlich änderte sich dies je nach Bewandtnis weswegen sie schnurrte, doch sie erkannte er immer.
Goldfuchs strich nur kurz und schnell über die Stelle, bevor er sich eilige seinem Herz zuwandte – und ihm der Atem weg blieb.
Die große Jaditen lagen weit aufgerissen auf der schlanken Kätzin. Ihr Gang so schwebend wie eine Feder bei ihrem sanften Tanz nieder zur Erde. Sie schimmerte unter dem Licht des Mondes. Es war bezaubernd – Atemberaubend. Und zog Goldfuchs in den Bann.
Mein Stern , schoss ihm der Gedanke durch den Kopf.
Schon stand die wundervolle, wie auch unwirkliche, Gestalt vor ihm und begrüßte ihn: “Goldfuchs mein Liebling!“ Als sie sich an ihn drückte wirkte ihr Leib feucht. War ihr auch kalt?
Sorge regte sich in dem Kater. Er erhob sich, rieb den Kopf an ihr, bis er sich einmal an ihr entlang schob und den Schwanz um sie herum legte, als könnte er sie so schützen.
“Mein Herz.“ , maunzte er. Ein leises Schnurren und sein Kopf drückte sich an ihren, bevor er fortfuhr: “Frierst du?“ Sein Körper drückte sich enger an seine Gefährtin. Wollte die Feuchtigkeit aus ihrem Fell mit seinem eigenem saugen. Sie Wärmen und vor der kühlen Luft schützen. Er wollte sie nicht mehr gehen lassen.
Sobald sie ihr Wohlergehen versicherte, trat er etwas abseits von ihr. Ein letzter prüfender Blick, der über ihr Anblick glitt. Von den Ohrenspitzen über das Gesicht, ihren feinen Körper und schließlich hin zu den Pfoten. Was für ein Wunder es war. Sie hatte erst vor 6 Monden geworfen und nun sah sie aus wie zuvor. Sie hatte kein Gramm mehr oder weniger. Sie war so athletisch wie zuvor. Einfach unglaublich.
Nur schwer konnte er sich von ihr losreißen. Seine Ohren zuckten nach hinten, dann wieder vor. Der Blick der sich in ihr verloren hatte fand zurück in die Wirklichkeit.
“Ich habe da etwas für dich.“ , raunte er heiser zu ihr.
Wie kam es nur, dass seine Stimme immer bei ihr zu versagen schien? Er war doch so selbstsicher. So standhaft. Doch bei ihr... Da schmolzen die Töne nur dahin, welche seiner Kehle entrinnen sollten. Er räusperte sich etwas, blickte kurz gen Boden bevor er ihr ein strahlendes Lächeln schenkte.
Er trat etwas zur Seite und zeigte mit seinem Kopf in die Richtung. Maximal vier Schritte von ihr entfernt lag das Präsent auf und um den Stein herum drappiert. Seine Muskeln spannten sich unmerklich an. Er flehte den SternenClan an, dass es Lerchenflügel gefallen wird.Gerade wollte der Kater die letzten Backenhaare richten, als ein Schnurren an seine Ohren drang. Er musste sich auch nicht dem Quell zu wenden um zu wissen, dass es Lerchenflügel war. Sie hatte diesen ganz besonderen Ton und Rhythmik beim Schnurren.
Natürlich änderte sich dies je nach Bewandtnis weswegen sie schnurrte, doch sie erkannte er immer.
Goldfuchs strich nur kurz und schnell über die Stelle, bevor er sich eilige seinem Herz zuwandte – und ihm der Atem weg blieb.
Die große Jaditen lagen weit aufgerissen auf der schlanken Kätzin. Ihr Gang so schwebend wie eine Feder bei ihrem sanften Tanz nieder zur Erde. Sie schimmerte unter dem Licht des Mondes. Es war bezaubernd – Atemberaubend. Und zog Goldfuchs in den Bann.
Mein Stern , schoss ihm der Gedanke durch den Kopf.
Schon stand die wundervolle, wie auch unwirkliche, Gestalt vor ihm und begrüßte ihn: “Goldfuchs mein Liebling!“ Als sie sich an ihn drückte wirkte ihr Leib feucht. War ihr auch kalt?
Sorge regte sich in dem Kater. Er erhob sich, rieb den Kopf an ihr, bis er sich einmal an ihr entlang schob und den Schwanz um sie herum legte, als könnte er sie so schützen.
“Mein Herz.“ , maunzte er. Ein leises Schnurren und sein Kopf drückte sich an ihren, bevor er fortfuhr: “Frierst du?“ Sein Körper drückte sich enger an seine Gefährtin. Wollte die Feuchtigkeit aus ihrem Fell mit seinem eigenem saugen. Sie Wärmen und vor der kühlen Luft schützen. Er wollte sie nicht mehr gehen lassen.
Sobald sie ihr Wohlergehen versicherte, trat er etwas abseits von ihr. Ein letzter prüfender Blick, der über ihr Anblick glitt. Von den Ohrenspitzen über das Gesicht, ihren feinen Körper und schließlich hin zu den Pfoten. Was für ein Wunder es war. Sie hatte erst vor 6 Monden geworfen und nun sah sie aus wie zuvor. Sie hatte kein Gramm mehr oder weniger. Sie war so athletisch wie zuvor. Einfach unglaublich.
Nur schwer konnte er sich von ihr losreißen. Seine Ohren zuckten nach hinten, dann wieder vor. Der Blick der sich in ihr verloren hatte fand zurück in die Wirklichkeit.
“Ich habe da etwas für dich.“ , raunte er heiser zu ihr.
Wie kam es nur, dass seine Stimme immer bei ihr zu versagen schien? Er war doch so selbstsicher. So standhaft. Doch bei ihr... Da schmolzen die Töne nur dahin, welche seiner Kehle entrinnen sollten. Er räusperte sich etwas, blickte kurz gen Boden bevor er ihr ein strahlendes Lächeln schenkte.
Er trat etwas zur Seite und zeigte mit seinem Kopf in die Richtung. Maximal vier Schritte von ihr entfernt lag das Präsent auf und um den Stein herum drappiert. Seine Muskeln spannten sich unmerklich an. Er flehte den SternenClan an, dass es Lerchenflügel gefallen wird.
Alias — nessjas
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Goldfuchs erhob sich auf die Pfoten und schmiegte sich an sie und Lerchenflügel schloss schnurrend die Augen, als der große Kater an ihre Seite trat und den buschigen Schweif um sie legte. Dankbar schmiegte sie sich an ihn, lehnte sich einen Moment lang an seine starke Schulter und genoss es von ganzem Herzen, seinen kräftigen Herzschlag an ihrer Seite zu spüren.
“Mein Herz. Frierst du?“ , fragte ihr Gefährte und Lerchenflügel fing seinen besorgten Blick auf. Sanft schüttelte sie den Kopf.
“Nein, ganz und gar nicht“ , schnurrte sie beruhigend, schmiegte sich aber noch im selben Atemzug noch enger an ihn, sodass nicht einmal mehr eine winzige Feder zwischen ihnen Platz gefunden hätte. Einen Moment lang saßen sie so eng umschlugen da, bis Goldfuchs sich sanft von ihr löste. Neugierig sah Lerchenflügel zu, wie er einen Schritt zurücktrat und sie einen Moment lang prüfend musterte. Sie entdeckte eine Bewunderung in seinem Blick, die ihr ganz warm zumute werden ließ.
“Ich habe da etwas für dich.“ , raunte er mit dieser verführerischen, heiseren Stimme, die nur sie von ihm kannte. Neugierig erhob sie sich auf alle Viere und ringelte erwartungsvoll die Schweifspitze ein. Und als er zur Seite trat, erblickte sie den Frosch, den er extra für sie gefangen haben musste, hübsch angerichtet auf einem flachen Stein. Lerchenflügel schenkte ihrem Goldfuchs einen warmen Blick voller Dankbarkeit und Hingabe, bevor sie abermals die Distanz zwischen ihnen überbrückte und ihm zart über die Wange leckte.
“Ich liebe es, danke Goldfuchs!“ , schnurrte sie und stupste ihren Gefährten sachte an.
“Teilst du mit mir?“ , bat sie ihn, während sie zu der Beute trat und ausgiebig daran schnupperte. Der Frosch roch köstlich!
Alias — Haku
Haku ist Offline
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Im Mondlicht stand plötzlich eine Gestalt am Rand des Wassers.
Klein, schlank, perlmuttfarben. Ihr Fell glänzte, als sei es nass, doch kein Tropfen fiel auf sie. Die Tropfen... sie fielen durch sie hindurch.
„Wie schön,“ hauchte sie, die Stimme kaum lauter als ein Wispern zwischen den Tropfen. „So lebendig… doch so schmutzig.“
Ihr Blick wanderte über Lerchenflügel und Goldfuchs. Prüfend, verlangend, fast zärtlich.
„Euer Herz schlägt zu laut. Ich höre, wie das Blut pocht. Es bettelt darum, still zu werden.“
Ein Zittern ging durch die Wasseroberfläche. Ihr Spiegelbild im Wasser fauchte, doch auf ihrem Gesicht machte sich ein sanftes Lächeln breit.
„Liebe,“ flüsterte sie, „ist nur ein anderes Wort für Ertrinken.“
Das Wasser um ihre Pfoten kräuselte sich, als würde es sie willkommen heißen.
„Kommt. Ich kann euch reinwaschen. Ich kann euch führen.“
Dann, ein starker Windstoß. Und sie war fort.
Doch das Wasser rauschte nun anders. Als würde etwas unter der Oberfläche warten.
Unbekannte Pfote
Alias — Leitung
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Oh my love - Let me drown you... in my love
Der Sternenclan schien sein flehen zu erhören. Oder aber auch einfach nur Lerchenflügel selbst. “Ich liebe es, danke Goldfuchs!“ , schnurrte sie. Ihr sanfter Stubs brachte das Schnurren näher an seine Ohren. Sie zuckten leicht, der Kater hielt den Atem an und die Muskeln verharrten in einer versteiften Position. Wäre das Fell nicht da, würde seine brennenden Wangen wohl rot leuchten.
Er brauchte einen Moment, um ihre Frage zu verarbeiten. Er mit ihr teilen? Oh nein. Hatte sie ihn missverstanden? Goldfuchs gab sich größte Mühe, dass seine Gesichtszüge nicht in pure Entgeisterung entglitten. Es war doch gar nicht... Es war doch ausschließlich...
Oh dieser Tor. Wie er da stand vor seiner Angebeteten und kein Wort fand. Seine Gedanken nicht ordnen konnte. Er konnte doch nicht mir ihr teilen. Es war doch alles das ihrige...
Er öffnete sein Maul, schloss es aber so gleich als etwas in seinen Augenwinkeln schimmerte. Alarmiert peitschte der Schwanz in die Luft, sein Fell sträubte sich und er blickte in die Richtung. Da war etwas. Jemand. Nein... Etwas? Es war so unwirklich. Irgendetwas an dieser Erscheinung störte ihn. Mächtig. Gewaltig. Etwas wisperte die Stimme. Doch es war zu leise, so leise wie Tropfen selbst die om Grashelm auf den Boden fielen. Alles was er ihrer Stimme entnehmen konnte war eine eisige Kälte die ihn erschaudern ließ unter dem dichten Pelz.
Dem Blick des fremden Wesens hielt Goldfuchs stand. Noch unschlüssig. Müsste er sich nun schützend vor Lerchenflügel stellen? Konnte er sie überhaupt schützen?
Sein Blick verhärtete sich als er seinem Gedanken gewahr wurde.
Es war das erste mal, dass er wirklich die Sorge hatte ob er Lerchenflügel überhaupt beschützen konnte! Dies hatte er bisher nie – in keinster Weise je angezweifelt!
“Euer Herz schlägt zu laut. Ich höre, wie das Blut pocht. Es bettelt darum, still zu werden.“
Goldfuchs entfuhr ein verächtliches Schnauben. Er baute sich weiter auf und trat näher an die Gestalt heran. Wenn sein Herz zu laut pochte, so pochte ihres zu leise. Viel zu leise. Es pochte eigentlich gar nicht! Oder irrte er sich? All die anderen Geräusche um ihn herum wirkten so viel lauter. Der Atem von seiner geliebten. Sein eigenes gesträubtes Fell wie es aneinander rieb...
Stand sie da eigentlich auf dem Wasser?
Er musste blinzeln. Er konnte nicht anders. Stand sie da wirklich auf dem Wasser? Sein Atem stockte vor verblüffen, dann entwich ihm eine plötzliche Reaktion die er selbst erst feststellte als er sie getätigt hatte. Er hatte einen Buckel geformt und fauchend die Zähne entblößt. Unterbewusst hatte er auf ein Spiegelbild reagiert, welches Goldfuchs für einen Moment so echt vorkam, dass er das Gefühl hatte sie verteidigen zu müssen.
“Liebe, ist nur ein anderes Wort für Ertrinken.“ , flüsterte die Katze weiter.
Dies war das erste mal, dass sie etwas von sich gab was er verstand. Ertrinken , wiederholte Goldfuchs im Kopf. Ja... Und wie ich sie in meiner Liebe ertränken würde. Sie so lange damit umschmeicheln und umsorgen, einwickeln und umgarnen bis sie nicht mehr aus ihr heraus kommt. Bis sie Liebestrunken ist und nicht einmal mehr einen einzigen dieser vermaledeiten Kater eines Blickes würdigen würde.
Etwas flackerte in seinen Jadegrünen Augen auf.
Er würde sie Lieben. Wieder und wieder, so heftig und so wild wie sie es wollte und noch mehr. Egal in welcher Art oder Form, ganz gleich was sie von ihm verlangte. Er würde ihr alles niederlegen und tausend Dinge mehr. Für Lerchenflügel würde er den vermaledeiten SterneClan auf die Erde zurück zerren. Irgendwie
Trotz seiner vorigen Drohgebärde, machte er plötzlich einen Schritt auf die fremde Katze – das Wesen – zu. Sein Fell legte sich dabei wieder etwas. Die Augen auf sie fixiert. Es war als würde die Stimme ihn kurz rufen. Ihn zu etwas bitten, was größer war. Was mehr versprach.
Mehr an Möglichkeiten für.. Lerchenflügel! , schoss es Goldfuchs durch den Kopf und er wirbelte herum.
Sein Herz schlug so schnell und laut, es hämmerte geradezu gegen seine Brust als er sie mit großen Augen ansah.
Fragend.
Alias — nessjas
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Lerchenflügel sah ihren Gefährten abwartend an, registrierte jede Veränderung in seinen schönen Gesichtszügen. Er kämpfte um Kontrolle, doch die silbern getupfte kannte ihn zu lange, um sich täuschen zu lassen. Ihr freundliches Angebot schien ihn völlig von den Pfoten zu werfen und Lerchenflügel schnurrte gutmütig. Ihr selbstbewusster, stolzer Krieger. Warum war er vor ihr nur immer noch so unsicher, so verletzlich? So penibel bemüht alles richtig zu machen? Es war zum niederknien!
“Schon gut mein Engel!“ , schnurrte sie beruhigend, doch plötzlich versteifte sich Goldfuchs und starrte an Lerchenflügel vorbei in die Nacht. Mit einem unangenehmen Prickeln im Nacken folgte sie seinem Blick in die Dunkelheit, schob sich noch in der selben Bewegung näher an ihn heran, ihren Anker, ihren Beschützer. Zunächst konnte sie keine Veränderung wahrnehmen, verstand gar nicht, was ihren Gefährten so aus der Fassung brachte. Doch dann bemerkte sie ein Flimmern, ein unnatürliches Schattenspiel, dass sich allmählich zu einer Gestalt formte, so unwirklich, dass sie sie als Ausgeburt ihrer lebhaften Fantasie abgetan hätte, wenn sie nicht sicher wäre, dass Goldfuchs sie ebenfalls sah. Ihr Fell sträubte sich, die spitzen Krallen, die die sanfte Kätzin so selten ausfuhr, gruben sich tief in den Laubboden. Doch konnte sie überhaupt gegen einen Schatten kämpfen? Gegen dieses unwirkliche Flimmern, was nur schwerlich überhaupt als Katze gelten konnte? Auch Goldfuchs rührte sich nicht von der Stelle und Lerchenflügel versuchte seinen Blick aufzufangen, doch er schien wie gebannt von der Gestalt vor ihnen. Leise Worte formten sich aus ihrem Fang, nicht mehr als ein Flüstern im Wind, dass ganz allmählich deutlicher wurde.
“Euer Herz schlägt zu laut. Ich höre, wie das Blut pocht. Es bettelt darum, still zu werden.“
Lerchenflügel fuhr ein eisiger Schauer direkt ins Herz. Still... wie im Tod? Still wie ihr eigenes? War das eine Drohung? Sagte diese Kätzin ihren Tod voraus? Kurz flackerte ein Bild ihrer Jungen vor Lerchenflügels innerem Auge auf, so viel echter und wirklicher, als diese Schattengestalt vor ihr. Nein, sie würden heute nicht sterben!
Goldfuchs trat einen Schritt auf die Gestalt zu und Lerchenflügels Herz zog beinahe panisch in ihrer zarten Brust. Sie schob sich energisch vor, drückte sich gegen seine Brust, versuchte ihn störrisch aufzuhalten.
Bleib fern von ihm! , wollte sie die Fremde anfauchen, sie anflehen ihren Gefährten zu verschonen, um den sie in diesem Moment so viel mehr Angst verspürte, als um sich selbst. Goldfuchs baute sich zu voller Größe auf, fauchte die fremde Gestalt an und erneut flackerte Lerchenflügels Blick einen Moment lang zu ihm hinauf, in diese wunderschönen Augen, die in diesem Moment so weit weg von ihr schienen, als lägen ganze Ozeane zwischen ihnen.
“Liebe ist nur ein anderes Wort für Ertrinken.“ Hallte es durch den Wald und Lerchenflügels Beine begannen zu zittern.
Sie blickte zurück zu der Schattengestalt, die noch immer dort stand, seelenruhig und so verdammt unwirklich! Die Gestalt wirkte auf Lerchenflügel beinahe siegessicher, als glaubte sie gefunden zu haben, wonach sie gesucht hatte. Und Goldfuchs reagiert auf die Fremde auf eine Weise, die Lerchenflügel mehr Angst machte, als sie es jemals für möglich gehalten hatte.
Geh, wir sind nicht interessiert an deinen Schauermärchen! , dachte sie verzweifelt. Doch sie blieb stumm, als hätte die Fremde ihre Stimme gelähmt oder vielmehr, als würde sie alles einnehmen durch ihre eigenen, säuselnden Worte, die unaufhörlich durch den Wald zogen.
“Kommt. Ich kann euch reinwaschen. Ich kann euch führen.“ , säuselte der Schatten und Lerchenflügels Herz setzte einen Schlag aus, als Goldfuchs erneut einen Schritt auf die Gestalt zumachte. Nein! SternenClan, nein!
Sie schob sich erneut vor ihn, versuchte ihn aufzuhalten, starrte der Gestalt herausfordernd in die Augen. Sollte sie doch kommen! An ihr käme sie nicht vorbei!
Ihn bekommt ihr nicht! , dachte sie störrisch, doch mit dem nächsten Blinzeln war die Gestalt verschwunden. Lerchenflügel starrte noch einen Moment lang in die Dunkelheit, bis ihre Augen die von Goldfuchs trafen. Sein Herz pochte so laut und schnell wie ihres, als müssten die beiden Herzen das dritte ausgleichen, dessen Herzschlag schon so lange verstummt war. Noch immer erwartete Lerchenflügel jederzeit, dass die Gestalt zurückkehrte, doch sie blieben allein. Goldfuchs Blick bohrte sich in ihren, weit aufgerissen und fragend. Lerchenflügel trat zu ihm und schmiegte sich an ihn, versuchte ihr Zittern an seiner Brust zu beruhigen.
“Lass uns hier verschwinden… bitte!“ , flehte sie und sah ihn mit großen Augen von unten an. In ihren Seelenspiegel tobte eine Flut von Gefühlen, doch am lautesten schrie noch immer die Angst.
Alias — Haku
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Oh my love - Forgive my foolishness
Seine Geliebte, sein Herz.
Sie zitterte wie das Espenlaub im Blattfall. Es hämmerte wieder Verstand in seinen Kopf. Fürsorge überwältigten den Kater, als die Kätzin sich an ihn schmiegte. Sie versuchte ihr Zittern zu beruhigen indem sie sich an ihn drückte. Ihr Körper so klein, so schmal. Es erschien Goldfuchs als würde sie um Hilfe schreien um Schutz. Das sollte er ihr nun geben.
All das.
Die Fragen schwanden aus seinem Blick. Sie hatte ihm die Antwort doch schon gegeben. Sanftheit und Sorge legten sich auf sie, er strich mit seiner Zunge zaghaft über ihren Kopf. Leicht über den großen flehenden Augen angesetzt.
Ein tiefes Schnurren vibrierte durch seinen Körper. Tief wie die Nacht und lang gezogen wie das Wiegenlied einer Mutter.
Er rieb den Kopf über ihren und stieß sie dann sanft an, fort von dem Wasser. In die Richtung ihres Nestes. Zurück an den Ort wo die Sicherheit sein sollte.
Sie hatte es also auch gesehen. Und ebenso gehört.
Bestimmender schob er die Kätzin weiter, folgte ihr nur um nach fünf Schritten noch einmal inne zu halten und zurück zu schauen. Der Wasserfall plätscherte, doch der Ort war nicht mehr derselbe. Noch immer schien die Luft verheißungsvoll von der Begegnung zu vibrieren. Das Wasser die Worte zu säuseln als könnten sie das Wesen erneut herauf beschwören.
Goldfuchs zeigte noch einmal die Zähne. Missmutig.
All seine Mühen wurden zerstört – von so etwas. Etwas was er selbst nicht bekämpfen konnte. Etwas, dem er nicht entgegen treten konnte. Etwas, das die beiden Liebenden zu tiefst erschüttert hatte.
Es tat ihm Leid um den Frosch, auf den sich Lerchenflügel nun so gefreut hatte. Und was ihn noch mehr störte war, dass er nicht einmal ein neues Geschenk jagen konnte. Er hatte ihre Panik gesehen. Und er selbst spürte die Angst wie sie mit jedem Gedanke an neue Beute verzweifelt kreischte. Was, wenn das Etwas zurück kehrte? Was... Wenn es Lerchenflügel säuselnd ertrinken würde?
“Niemals!“ , kam es fauchend aus ihm.
Goldfuchs schüttelte sich, als wolle er all seine Gedanken und das Geschehene von sich streifen. Sein Blick wanderte zu seiner Liebe. Etwas lag in diesem Blick das schwer zu benennen war. Eine schwere Sorge, die sich nicht von dem Kater nehmen ließ.
“Mein Herz...“ , begann er leise und vorsichtig. Er hielt inne, drängte sich näher an sie als würde auch nur die kleinste Lücke sie auseinander reißen. Goldfuchs rang nach Worten, doch keines erschien ihm richtig. Was sollte er sagen? Sollte die Stimmung aufgeheitert werden? Es wirkte alles so falsch. So entschlüpfte ihm eine heisere Entschuldigung: “Es tut mir Leid. So, so unendlich Leid.“ Sein Kopf legte sich sachte für einen Moment über ihre Schultern, ohne sie am gehen zu hindern.
Ihr Ort.
Ihr heiliger Ort.
Er wurde ihnen geraubt.
Er wusste irgendwie, dass ihre Verabredungen hier nie mehr die gleichen sein würden.
Ein kurzer harter Blick erschien in seinen Augen, bevor er verschwand. Zum Glück konnte Lerchenflügel ihn nicht sehen, da er sich erst jetzt von ihrer Schulter lossagte.
Für sie wird er einen neuen Ort suchen. Ihn zu ihrem neuen Platz machen und seine Liebe wieder und wieder dort Beweisen.
In Lerchenflügels Herz und Geist sollten nur die schönsten Momente einen Platz haben.
Und nicht etwas so grässliches wie hier.
Seine Ohren wandten sich zurück, kontrollierten die Geräusche hinter ihm. Der Wasserfall verschwand immer mehr in einer neuen lauteren Geräuschkulisse.
Und doch...
Es hallte in seinen hintersten Gedanken, das Echo der Flutenseele:
Liebe ist nur ein anderes Wort für Ertrinken.
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Ihr Geliebter kehrte zu ihr zurück. Atemzug für Atemzug klärte sich sein Blick, während Lerchenflügel ihn furchtsam im Auge behielt, jede Regung in seinem schönen Gesicht registrierte. Der fragende Ausdruck wich Sanftheit und Lerchenflügel atmete zitternd an seiner Brust aus. Er war hier, er war bei ihr. Alles würde gut werden.
Seine Zunge strich über ihre Stirn und die zarte Kätzin erlaubte sich einen Moment lang die Augen zu schließen, die vom furchtsamen Starren erschöpft waren. Sein Schnurren vibrierte durch ihren Körper, erdete und beruhigte sie wie kein zweites. Sein sanfter Stupser war wie eine Einladung. Bloß weg von hier!
Langsam kehrten sie dem Ort den Rücken, den Lerchenflügel immer so sehr geliebt hatte. Doch heute lag ein schauriger Dunst über der kleinen Lichtung, die Schatten schienen länger und dunkler als zuvor. Noch immer fühlte sich Lerchenflügel beobachtet, als würden gierige Augen nach ihnen lechzen, schmale Gestalten die Krallen nach ihnen ausstrecken und sie einladen ihnen zu folgen, in eine Welt ohne Licht. In dieser Nacht verfluchte sich die Kätzin für ihre lebhafte Fantasie.
Auch ihr Gefährte sah sich immer wieder um, blickte zurück an den Ort, um den Lerchenflügel in Zukunft einen großen Bogen machen würde. Doch etwas, eine unheimliche Stimme in ihrem Inneren sagte ihr, dass sie dem was dort lauerte nicht würde entkommen können.
Goldfuchs’ Fauchen ließ sie heftig zusammenzucken, es schien so laut, so lebendig in dieser gespenstisch stillen Nacht. Besorgt suchte sie seinen Blick, fand die eigene Sorge darin gespiegelt, eine tiefe Furcht, wo vorher doch nie etwas anderes gewesen war als Liebe.
“Mein Herz...“ , flüsterte er und suchte ihre Nähe, die auch Lerchenflügel so dringend brauchte, als würde sie ohne sie ertrinken. Er schien um Worte zu ringen und die Kätzin wünschte sich so sehr, sie könnte die Furcht aus seinem Herzen streichen. Ihr starker, stolzer Beschützer. Dieses Gefühl passte nicht zu ihm, es ängstigte sie, ihn so machtlos zu sehen. Seine Entschuldigung jedoch schüttelte sie mit erstaunlicher Stärke ab, aus der Sorge in ihrem Blick wurde Trotz.
“Gib dir nicht die Schuld daran, mein Herz!“ , sagte sie bestimmt und trat einen winzigen Schritt zurück, um sein ganzes Gesicht ins Visier nehmen zu können.
“Das hier ist größer als wir beide zusammen. Etwas bedroht uns. Goldfuchs, versprich mir, dass du dich von ihr fernhältst, wenn du sie jemals wiedersiehst.“ Sie sah ihn an, flehend, mit einer Strenge, die sie dem Kater nur äußerst selten zeigte.
“Sie ist gefährlich, das spüre ich. Lass dich auf nichts ein!“ Erneut fuhr ein Schauer durch sie hindurch, sorgte dafür, dass sich ihr weiches Fell aufstellte. Sie hatte den Ausdruck in seinen Augen gesehen, hatte gesehen, wie sehr die Fremde ihn in seinen Bann zog. Wäre sie jemand anders hätte sie beinahe Eifersüchtig über die Faszination sein können, die die Fremde in ihrem Gefährten ausgelöst hatte. Doch so war da nur die Angst. Und auch wenn sie es nicht beweisen konnte, so wusste sie eines mit Sicherheit: Diese Fremde, wer auch immer sie war, hatte die Macht sie beide zu zerstören.
Alias — Haku
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“Gib dir nicht die Schuld daran, mein Herz!“ Es entlockte ihm ein leichtes Lächeln, als sie seine Worte nutzte. Und ihm so zeigte wie wichtig er für sie war. Ihr Herz , wiederholte er frohlockend in den Gedanken. Dies bedeutete dass er ein Teil von ihr war. Der wichtigste Part. Der kräftigste. Der, der pulsierend das Leben preisgab. Es hatte so viele Bedeutungen und Abgründe – dass Goldfuchs sich in diesen Worten noch später suhlen würde. Sich ausmalen welchen hohen Stellenwert er bei ihr hatte. Der leichte Stolz ließ seine Brust wieder etwas anschwellen, bevor ihre Worte ihn einholten.
“Das hier ist größer als wir beide zusammen. Etwas bedroht uns. Goldfuchs, versprich mir, dass du dich von ihr fernhältst, wenn du sie jemals wiedersiehst.“ Der Kater nickte zustimmend mit ihren ersten Worten. Er hörte gar nicht auf, weil er so in Gedanken war. Natürlich war das gerade größer als sie. Darum hatte er sich ja so machtlos gefühlt. So klein und unbedeutend. So... hilflos . Aber auch erzürnt. Er hätte alles gegeben, wenn es sein müsste um sie zu beschützen.
Lerchenflügels Blick fing den Kater ein und er sah zurück. Ein flehende Strenge die ihm da entgegen kam. Für einen Herzschlag hörte er auf zu atmen und überlegte. Wann hatte er das letzte mal diesen Blick von ihr bekommen? War es kurz nachdem die Jungen da waren und er sie so gerne einmal für sich haben wollte – es aber nicht durfte?
Oder war es bei einer Grenzpatrouille als er in den Kampf mit dem Glutclan ging und dabei nicht weichen wollte?
Goldfuchs seufzte leise.
“Mein Augenstern.“ , begann er leise und beschwichtigend. Er neigte seinen Kopf tiefer um mit ihr auf einer Augenhöhe zu sein. Nein, gar noch etwas unter ihrem Blick. Dies machte er oft um sie zu besänftigen. Sonst lag dann ein charmantes Lächeln auf den Zügen – diesmal nicht. Diesmal war es ihm ernst. “Das wichtigste in meinem Leben bist du. Alle anderen sind Bestandteile meines Daseins, so wie die Haare meines Fells. Doch du.“ Ein sanfter Blick, ein seichtes Lächeln. “Du bist die Luft zum Atmen. Mein Herz. Mein Dasein.“ Ganz sachte stubste er sie mit seinem Nasenrücken unter ihrem Kinn an, schloss die Augen für ein kurzes Schnurren, bevor er in seine Position zurück kehrte. “Dies..“ Sein Blick wurde wieder verhangener. “Dies war das erste mal, dass ich spürte, dass ich dich nicht beschützen könnte.“
Goldfuchs schwieg. Seine Seelenspiegel zeigten, dass sie in eine Mischung aus bitterer Erkenntnis, trauriger Anerkennung und verzweifelter Hoffnungslosigkeit getränkt waren. Und doch funkelte noch immer etwas in ihnen. Etwas was einer Flamme des Widerstandes symbolisierte.
“Und doch. Doch hätte ich nicht aufgegeben und alles getan, damit du unversehrt zurück kehrst. Und hätte ich dafür dieses Wesen in seinen eigenen Wassertropfen ersaufen müssen.“
Die Flamme flackerte wieder auf und ein breites Grinsen huschte über seine Lefzen.
“Nichts liegt mir ferner, einer anderen Katze den Hof zu machen. Schon gar nicht etwas was mein Herz bedrohte.“ , sprach er weiter. Seine Ohren waren ganz auf sie gerichtet, während ein Schauer über seinen Rücken ging und sein Fell sich leicht sträubte.
“Niemand kommt an meine Lerchenflügel ran.“ , versicherte er ihr mit einem liebevollen Blick. “Mein Blick wird immer auf dir liegen.“
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