Hold on, little ones, the world is waiting for you
Wolken bedeckten den Himmel während ein sanfter Wind durch die Clanterritorien strich. Beerennase hatte sich in die Kinderstube zurückgezogen als sich nach Sonnenhoch, wo es noch sonnig war, der Himmel zugezogen hatte und der Wind aufgekommen war.
Mit einem leisen Ächzen ließ sie sich auf das Moosnest sinken und suchte sich eine möglichst bequeme Liegeposition. Die Kätzin konnte es kaum erwarten, wenn sie sich endlich wieder normal bewegen konnte. Als sie eine bequeme Position zum Liegen gefunden hatte, atmete sie einmal leicht durch und legte ihren runden Kopf auf ihren schneeweißen Vorderpfoten ab.
Dann ging ein leichtes Zittern durch Beerennases Körper. Sie öffnete ihre blattgrünen Augen, die sie kurz zuvor geschlossen hatte, bevor sie ihren Kopf hob. Die Königin kniff ihre blattgrünen Augen leicht zusammen. Ihr Blick wanderte durch das schummrige Licht der Kinderstube in der Hoffnung, dass Leopardenteich hier war. Ihre zuvor ruhige Atmung veränderte sich, wurde flacher und schneller. Dann zuckte Beerennase zusammen als sie ein plötzliches schmerzvolles Zusammenziehen spürte. "Ah..." , entwich ihr leise. Ihre dornenartigen Krallen gruben sich in das Moosnest während sie versuchte, ihre Atmung und ihren Herzschlag zu beruhigen, der sich ebenfalls beschleunigt hatte. War es bereits so weit? Sie hatte erwartet, dass sie noch ein paar Tage haben würde. Ungeduldige, kleine Fellbündel. Ihre Lefzen zuckten leicht. Teilten die Jungen die Hitzköpfigkeit und das Temperament ihres Vaters? Großartig.
Tief atmete die Königin ein während sie ruhigzubleiben versuchte. Sie atmete den vertrauten Duft der Kinderstube nach den Moosnestern, der Milch und der inzwischen schaler werdende Geruch von Leopardenteich ein. Beerennase spürte eine leichte Panik, die sie überkam trotz der vertrauten Gerüche des Baus, die sie ein wenig beruhigten. Ganz ruhig, Beerennase. Ganz ruhig. Natürlich hatte sich die Kätzin im Vorfeld mit verschiedenen Kätzinnen über Geburten gesprochen, hauptsächlich allerdings mit Silberlicht und Leopardenteich. Sie wusste, dass es leichte Geburten gab aber auch Geburten, bei denen Königinnen tagelang litten. Großer SternenClan, bitte nicht!
Ein weiterer, starker Schmerz fuhr in ihren Leib. Stärker dieses Mal. Die Kätzin presste ihre Kiefer aufeinander, kniff ihre blattgrünen Augen zu und nestelte an dem Moos unter ihr herum während ihr braungestreifter Schweif zuckte. Sie wollte kein Aufsehen erregen, vielleicht verging der Schmerz auch wieder und sie täuschte sich nur mit dem Zeitpunkt. Trotzdem entkam ihr ein leises, gequältes Wimmern.
Wieselfeuer! Der Wunsch ihren Gefährten in diesen Herzschlägen bei sich zu haben, wurde stärker. Wo war er? Draußen beim Frischbeutehaufen? Auf Patrouille? Sollte sie seinen Namen rufen? Würde er sie außerhalb des Baus überhaupt hören? Ein gepresstes Keuchen entkam der Königin während sie sich auf die Seite drehte, um den Druck besser aushalten zu können.
Der nächste Schmerz kam schneller als sie gehofft hatte und ließ sie daran denken, was gerade vermutlich passierte. Ihre und Wieselfeuers Jungen würden bald zur Welt kommen. Der Gedanke ließ Wärme in ihr aufkommen. "Große Ahnen..." , murmelte sie während ihr blattgrüner Blick zum Eingang der Kinderstube wanderte, in der Hoffnung, das vertraute schwarz-weiße Fell ihres Gefährten und seine bernsteinfarbenen Augen zu erblicken. Noch hielt sie durch. Allerdings wusste sie, dass die Wehen stärker werden würden. Spätestens dann würde sie jemanden holen oder nach jemandem rufen müssen. Inzwischen ging ihr Atem stoßweite während sich ihr Körper erneut anspannte. Verdammt, beweg deinen Fellhintern hierher! Gedanklich entschuldigte sie sich bereits für das Fluchen während sie ihre blattgrünen Augen wegen dem Schmerz zusammenkniff.
Meisterin der Jagd
Alias — Jacky
Jacky ist Offline
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Der Wind wehte dumpf über das Lager hinweg. Nur das leise Keuchen aus der Kinderstube durchbrach die Stille. Doch zeitgleich...
Ein leises, kehliges Lachen.
Nicht laut, aber es schien überall zugleich zu sein.
Zumindest in den Ohren von Wieselfeuer.
Das Lachen übertönte, was aus der Kinderstube an Geräuschen kam.
Splitterpfote saß plötzlich am Rand des Baus, halb in Nebel gehüllt, halb im Schatten der dichten Wurzeln. Sein Fell schimmerte blassgolden, wie Staub im Abendlicht, und seine grünen Augen funkelten höhnisch.
„Wie rührend.“
Die Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, aber sie schnitt durch die Luft wie eine Kralle.
„Deine Gefährtin liegt da drin, reißt sich für dich die Seele aus dem Leib... und du stehst hier und atmest frische Luft.“
Er grinste. Herausfordernd. Überheblich.
„Ein echter Held des NebelClans.“
Splitterpfote stand auf, schlich ein paar Schritte näher. Sein Gang war fließend, aber die Pfoten berührten den Boden nie ganz, als würde er über ihn gleiten.
„Sag mal … fürchtest du dich davor, was du da drin siehst?“
Er neigte den Kopf, die grünen Augen glänzten wie kaltes Glas.
„Oder davor, dass du sie verlierst? Dass du zu spät kommst?“
Der Wind zerrte an seinem Fell. Sein Lächeln wurde breiter.
„Ich wette, sie ruft schon nach dir. Vielleicht ruft sie auch nur, damit du ihre Schreie hörst, wenn’s schiefgeht.“
Splitterpfote lachte leise, ein widerlich jugendliches, aber leeres Geräusch.
„So wie mein Freund … der hat auch gerufen, als der Pfad unter uns zusammengebrochen ist. Ich wollte ihm helfen, aber ich war einfach … schneller.“
Er trat näher, bis sein Gesicht fast auf Höhe von Wieselfeuers war.
„Hoffentlich bist du das auch, Wieselfeuer.“
Ein kalter Windstoß trieb vertrocknetes Laub über den Boden. Als er abebbte, war der Schüler verschwunden. Nur das Echo seines Spottes blieb in der Luft hängen:
„Oder willst du ihr auch nur zusehen, wie sie stirbt?“
Unbekannte Pfote
Alias — Leitung
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Der schwarz-weiße Kater war grade bei der Lagerlichtung, atmete die frische Luft und genoss den Anbruch dieses Tages. Beerennase würde diesen Mond ihre Jungen erwarten und der Kater konnte es kaum abwarten. Doch plötzlich hörte er eine Stimme und erschrocken sah er zur Seite, wo er einen Schüler erkannte. Etwas stimmte hier nicht, er hatte ein unheimliches Gefühl bei der Sache und die Worte, die der Schüler zu sagen hatte, machten alles nur schlimmer. Innerlich wollte Wieselfeuer loslaufen. Sofort zur Kinderstube rennen und nach Beerennase schauen, doch er war wie gefesselt, lauschte den Worten des seltsamen Katers und als dieser plötzlich verschwand, war es, als hätten sich Fesseln gelöst, die Wieselfeuer an Ort und Stelle gehalten hatten. Sterben? Was war das und was spricht er da? Wieso sollte Beerennase sterben? Sie ist eine gesunde Königin und alles wird gut verlaufen! Der Krieger versuchte sich selbst gut zuzureden, als seine Pfoten ihn schnell zur Kinderstube trugen. »Beerennase! « rief er hinein und sofort stürzte er zu seiner Gefährtin, die offensichtlich schmerzen hatte. Er schmiegte sich kurz an ihre Wange »Ich hole Silberlicht, alles wird gut Beerennase, du bist stark und ich bin bei dir! « tröstete er seine Gefährtin und wünschte sich, dass er ihr die Schmerzen nehmen könnte. Doch vorerst musste er sie alleine lassen, er musste zu Silberlicht, denn nur sie wusste wirklich, wie man Junge zur Welt brachte. Und so verließ Wieselfeuer die Höhle eilig und wurde wie automatisch zum Heilerbau getragen. So endlos viele Gedanken rasten dem Krieger durch den Kopf und doch konnte er keinen einzigen klaren Gedanken fassen. Er preschte in die Heilerhöhle, wirbelte sogar etwas Staub auf, als er zum Stehen kam »Die Junge! Beerennase! « rief er schockiert als er Silberlicht ansah. »Schnell Silberlicht, die Junge kommen und Beerennase hat Schmerzen! « rief er panisch und er blieb widerwillig stehen. Vielleicht brauchte Silberlicht seine Hilfe, um etwas zu tragen und er war froh, dass die Heilerin nun da war. Sie würde die Situation anleiten, würde ihn und sicherlich auch Beerennase beruhigen können. Er hatte ein großes Vertrauen in die Heilerin und er merkte auch, dass sie wirklich wie eine Freundin für den Kater geworden war, seit sie durch die Junge so viel miteinander zu tun hatten. Und dennoch hielt ihn noch diese Begegnung fest..er müsste Silberlicht auch dazu befragen, aber das musste warten..
Alias — Efeu
Efeu ist Offline
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