let them fear
Auf sicheren Pfoten und beinahe mit einer gespenstischen Gelassenheit überquerte der Anführer als letzter der Patrouille den Donnerweg. Habichtblut war mit Eichhornpfote rübergelaufen und Dämmerbiss hatte nach Monstern Ausschau gehalten und war als erste auf dem Gebiet des WurzelClans, um zu überprüfen, ob sie auf eine Patrouille treffen würden.
Natürlich war es gefährlich hier zu sein. Erst letzte Nacht zu Mondhoch hatte er angekündigt, dass er hier jagen würde, komme was wolle. Und es war nicht unmöglich, dass sie nun auf eine Patrouille des WurzelClans treffen würden. Dennoch - oder vielleicht grade deswegen - hatte er seine Schülerin Eichhornpfote dabei. Im letzten Mond, der erste Mond ihrer Ausbildung, hatte sie das Territorium kennengelernt, hatte erste Jagdlektionen gehabt und Fichtenstern hatte auch schon Kampftrainings mit ihr absolviert. Wenn sie heute also auf eine Patrouille trafen, dann könnte sie sogleich mal zeigen, was in ihr steckt. »Benimm dich und schweig « knurrte Fichtenstern, als er an seiner Schülerin vorbeilief. Eine reine Vorsichtsmaßnahme, denn er wollte die schlafenden Patrouillen auch nicht wecken. Wenn es nach ihm ging, durfte das hier auch einfach nur eine ruhige Jagd werden. Sie würden etwas Beute stehlen und dann zurückkehren in ihr eigenes Gebiet. Der Weg war weit, der Übergang des Donnerweges sicher nicht ungefährlich - doch wenn man den GlutClan mit Beute nähren konnte, die nicht aus dem eigenem Gebiet stammte, dann war es das wert, fand der Kater.
Kurz musterte der Anführer seine Patrouille. Habichtblut war ein Kater, den Fichtenstern sehr schätzte. Er war talentiert, loyal, von ihm selbst ausgebildet und der Tigerkater vertraute dem Krieger ohne zu zögern sein Leben an. Und dann noch Dämmerbiss, für manche vielleicht etwas unscheinbar, doch ihre Loyalität ging tiefer, als die Wurzeln irgendeines Baumes es je könnten. Und somit war auch sie perfekt für diese Patrouille geeignet. Bald schon kam die kleine Gruppe an den Schlangenfelsen an. »Ich werde mit Eichhornpfote dort oben jagen und ihr bleibt hier unten. Ich will sichergehen, dass sie bei der Jagd nicht von einem Wurzelhirn attackiert werden kann « gab der Kater knapp zu Befehl und schon nickte er Eichhornpfote zu und sprang mit eleganten Sprüngen die Felsen hoch, um den Aufstieg zu beginnen. Die Schlangenfelsen waren ein Hügel, verglichen mit den Feuerklippen des GlutClans und somit war der Aufstieg weder schwer, noch besonders lang. »In Ordnung Eichhornpfote. Bevor du losziehst und Beute machst: Sag mir, welche Tiere du hier fangen kannst und vor welchen du dich in Acht nehmen solltest und warum « fragte der Mentor seine Schülerin und hoffte, sie hatte die richtige Antwort. Die Schlangenfelsen waren zwar nicht Teil ihres Territoriums, doch sie waren ähnlich wie die Feuerklippen und der Anführer hoffte, dass seine Schülerin klug genug war, dies zu erkennen.
Schattenbote
Alias — Efeu
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Diebe in der Morgendämmerung
Schneller als sie je gerannt war war Eichhornpfote Habichtblut über den Donnerweg gefolgt. Schwer atmend kam sie sicher auf der anderen Seite an und wartete mit klopfendem Herzen darauf, dass auch Fichtenstern wohlbehalten zu ihnen aufschloss. Er strahlte eine Gelassenheit aus, die der Schülerin noch lange fehlte, angesichts der unbekannten Gefahr. Doch sie alle hatten es sicher herüber geschafft und Eichhornpfote sah sich gespannt um. Der Geruch nach WurzelClan zog ihr in die Nase und sie verzog das Gesicht. So nah an der Grenze stank es nach ihren Feinden, gemischt mit dem unverkennbaren Gestank des Donnerwegs.
“Benimm dich und schweig!“ , knurrte Fichtenstern ihr im Vorbeigehen zu und setzte sich an die Spitze der Patrouille. Eichhornpfote schluckte eine bissige Bemerkung hinunter. Natürlich würde sie sich benehmen! Sie war ja kein Mäusehirn, dass im Feindesgebiet herumschrie. Das sollte der Anführer ohnehin lieber Habichtblut erzählen, der der Schülerin seit ihrer letzten gemeinsamen Jagd gänzlich unsympathisch war. Dem sollte man lieber mal was übers Benehmen beibringen!
Doch sie schob den Gedanken an den mürrischen Kater beiseite, von dem sie wusste, dass auch er von Fichtenstern ausgebildet worden war. Zeit, sich zu beweisen!
Sie erreichten die Schlangenfelsen und Eichhornpfote prüfte immer wieder die Luft. Sie war sich nicht sicher, ob sie wollte, dass eine Patrouille auftauchte oder nicht. Fichtenstern hatte ihr schon einige Kampftricks beigebracht und die wollte sie gerne mal im Ernstfall ausprobieren! Andererseits war ein Beutediebstahl ebenfalls ein willkommenes Abenteuer. Warum waren die Baumhirne nicht hier? Sie mussten doch nach gestern Nacht eigentlich wissen, dass sie kommen würden.
Doch genug gegrübelt, denn Fichtenstern bedeutete ihr, ihm zu folgen und die Schülerin bemühte sich, mit ihm Schritt zu halten. Sofort hatte der Mentor die erste Frage und Eichhornpfote dachte nicht lange über die Antwort nach.
“Schlangen, daher der Name. Besonders gefährlich sind die giftigen.“ Das war der einfachere Teil der Frage, hieß dieser Ort doch „Schlangenfelsen“.
“Ansonsten denke ich...“ , sie hielt kurz inne und ließ sich nun doch einen Moment Zeit. Was es hier wohl für Beute gab?
“Ich würde Eidechsen und vielleicht ein paar Mäuse erwarten“ , entschied sie selbstbewusst, denn sie wusste, dass Fichtenstern es nicht mochte, wenn sie herumdruckste oder ihre Antworten eher nach Fragen klangen, als nach wirklichen Antworten. Sie wusste inzwischen, dass Eidechsen sich gerne in der Sonne wärmten und Mäuse gab es ja schließlich überall. Ja, sie war zufrieden mit ihrer Antwort.
Alias — Haku
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Rules? Not when my leader says go!
Aufmerksam hatten die bronzefarbenen Augen über den Donnerweg geblickt, den beißenden Gestank ignorierend, der ihr in die leberfarbene Nase biss. Keine Vibration war zu spüren, kein Geräusch zu hören.
Die athletische Gestalt war zuerst über die glatte, stinkende Oberfläche gehuscht und hatte weiter Ausschau gehalten bevor Habichtblut mit Eichhornpfote den Donnerweg überqueren sollte. Aufmerksam waren die schwarzen Ohren mit den weißen Punkten aufgestellt gewesen - und horchten nicht nur nach herannahenden Monstern sondern auch nach möglichen WurzelClan-Katzen.
Als Dämmerblick gehört hatte, dass Fichtenstern Anspruch auf die Schlangenfelsen erhoben hatte, hatte sie den Tatendrang in ihren gemusterten Pfoten gespürt. Sie musste dabei sein, wenn er seinen Worten Taten folgen lassen würde! Und Braunellenstern hatte ernsthaft gedacht, dass es eine Anfrage des rotbraunen Katers gewesen war.
Der Gestank des WurzelClans biss ihr in der Nase während sie auf Fichtenstern wartete, der als letzter die glatte Oberfläche überquerte. Wie kamen diese Baumkuschler nur mit ihrem eigenen Gestank zurecht? Dämmerbiss kräuselte ihre leberfarbene Nase angewidert als sie sich vom Donnerweg abwandte nachdem ihr Anführer sicher auf dieser Seite angekommen war.
»Benimm dich und schweig« , knurrte Fichtenstern seine Schülerin an. Dämmerbiss folgte den Bewegungen ihres Anführers mit ihren kupferfarbenen Augen. Aufmerksam auf Befehle achtend, die er Habichtblut und ihr geben würde. Er musterte seine Patrouille bevor sie sich den Schlangenfelsen näherten.
»Ich werde mit Eichhornpfote dort oben jagen und ihr bleibt hier unten. Ich will sichergehen, dass sie bei der Jagd nicht von einem Wurzelhirn attackiert werden kann« , gab Fichtenstern knapp seine Befehle und nickte Eichhornpfote zu bevor er mit eleganten Sprüngen die Felsen hinaufsprang.
Dämmerbiss sah ihm einen Herzschlag nach bevor sie ihren Blick wachsam über die Umgebung schweifen ließ. Fichtensterns Befehl war klar: Eichhornpfote und ihm jede Gefahr, jeden Baumkuschler vom Hals zu halten. Sie blinzelte einmal bevor sie zu Habichtblut sah. Ein Kater, mit dem sie bisher wenig zu tun hatte. Kurz musterte sie den schlanken, kräftigen, braunen Kater mit dem dunkleren Tupfnemuster und den hellen, bernsteinfarbenen Augen. "Welche Richtung willst du nehmen?" , fragte sie schlussendlich bevor sie sich erneut mit aufmerksam aufgestellten Ohren umblickte. Sie blinzelte einmal ruhig. Bisher schien alles ruhig doch die Ruhe konnte täuschen. Mit dem Nicken ihres Kopfes wies sie in eine Richtung, die sich weiter am Fuß des Hügels befand, den Dämmerbiss als solchen empfand. Im Gegensatz zu dem Gebiet ihres eigenen Clans waren das Terrain hier ein Witz. "Ich gehe in diese Richtung." , miaute sie ruhig bevor sie aus dem Augenwinkel zu Habichtblut blickte. Leicht zuckten ihre Lefzen. "Oder ist dir eine gemeinsame Jagd lieber?" Leicht schnaubte sie. Ein Hauch Belustigung in ihrer Stimme und ihrem Schnauben.
Alias — Jacky
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Do you want to insult me?
Habichtblut hatte ein Déjà-vu. Vor genau einem Mond war Habichtblut mit seinem Anführer Fichtenstern, damals noch Flammenpfote, und Fetzohr auf dem Weg zu den Schlangenfelsen gewesen und hatten dort gejagt. Er war mit der Erste, den Fichtenstern damals mitgenommen hatte. Und auch heute durfte Habichtblut den Glutclan Anführer begleiten, direkt nach der großen Versammlung, bei der einiges los war, was er so von seinen Clankameraden mitbekommen hatte.
Dieses Mal war Eichhornpfote dabei. Fichtensterns neue Schülerin, nachdem Flammenpfote tragisch bei den Feuerklippen ums Leben kam. Ein Gemüt das ihm auf den Geist ging.
Dann war da noch Dämmerbiss. Sie war ihm bisher nie richtig aufgefallen, verhielt sie sich meistens doch ziemlich unauffällig. Aber ihre Schlagfertigkeit war ihm bekannt.
Zumindest kein Fetzohr dieses Mal. Wobei...der hat damals doch nichts Schlimmes angestellt. Habichtblut konnte sich nicht erinnern, dass er ihn in irgendeiner Art und Weise genervt hatte. Er war zwar etwas zu langsam für seinen Geschmack, aber das hatte er mit der Eidechse wieder wettgemacht.
Habichtblut achtete darauf, dass Eichhornpfote sicher über den Donnerweg kam. Dann sah er sich nach Fichtenstern und Dämmerbiss um und wartete auf die beiden.
Gemeinsam drangen sie in das Territorium des Wurzelclans ein.
“Ich werde mit Eichhornpfote dort oben jagen und ihr bleibt hier unten. Ich will sichergehen, dass sie bei der Jagd nicht von einem Wurzelhirn attackiert werden kann.”
Habichtblut nickte und sah den beiden ebenfalls nach.
“Welche Richtung willst du nehmen?”
Der Kater drehte den Kopf zu Dämmerbiss. Dann sah er sich in der Umgebung um. Im Augenwinkel erkannte er, wie die Kriegerin in die Richtung am Fuße des Hügels nickte.
“Ich gehe in diese Richtung.”, gab sie bekannt.
Habichtbluts Schwanzspitze zuckte. “Was für einen Sinn hat es mich zu fragen, wenn du sowieso zuerst entscheidest?” , fragte er, ernsthaft verwirrt, mit einer Prise Gereiztheit. Und sich bestimmt nicht umentscheiden würde, falls er auch unbedingt in dieselbe Richtung gehen wollen würde, warum auch immer.
Ist sie auf dem Weg hierhin auf dem Donnerweg gestolpert und hat sich den Kopf angeschlagen, oder was?
“Oder ist dir eine gemeinsame Jagd lieber?”
Ein Hauch Belustigung in ihrer Stimme, ihrem Schnauben. Wollte sie ihn herausfordern? Oder ihm damit sagen, dass er allein zu unfähig zum Jagen wäre?
“Gemeinsam?” , hakte Habichtblut nach, während er der Kätzin in die kupferfarbenen Augen sah. Ein Sonnenstrahl ließ die Farbe wie einen lodernden Sonnenuntergang wirken. Der feurige Ausklang bevor die dunkle Nacht hereinbrach. Die hellen Bernsteinaugen des Katers glühten dagegen hell wie die aufgehende Sonne. Dann schlich sich ein spöttisches Lächeln auf seine Lefzen. “Wenn du darauf bestehst.” Er zuckte mit den Schultern.
Habichtblut schnupperte kurz in der Luft. “Aber du musst dich auch als nützlich erweisen. Die erste Beute locke ich zu dir.”
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er los. Und nach einer Weile, nachdem er anfangs nichts gerochen hatte, witterte er endlich etwas. Und zwar Amphibie.
Alias — Connor
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Oh, what are my eyes seeing?
Efeuschweif war schon vor Sonnenaufgang aufgestanden und hatte das Lager verlassen. Möwenschrei war am Lagereingang gesessen und hatte aufgepasst, der Kater hatte nur ein knappes Nicken für die helle Kriegerin übrig gehabt. Sie alle waren viel zu verweichlicht. Wie konnte der SternenClan zulassen, dass sie so schwache Katzen im Clan hatten? Selbst Sturmstern, oh der große Anführer, war schon zu schwach gewesen. Und Efeuschweifs Vater Abendschweif hatte es erkannt. Sein Vater hatte erkannt, dass sich etwas ändern musste und Sturmstern angegriffen. Wollte ihn stürzen. Doch alleine hatte er keine Chance gegen den Anführer des WurzelClans gehabt. Und als dieser endlich starb nahm Braunellenstern seinen Platz ein. Ein fragiles Blümchen, wenn man Efeuschweif fragte. Mehr war die braun gescheckte Kätzin nicht. Sie war noch viel schwächlicher als Sturmstern, viel zu jung, um eine Anführerin zu sein. Nein, Efeuschweif sah zu keiner Katze des WurzelClans auf. Sein Blick galt dem GlutClan. Das waren richtige Krieger, fähige Kämpfer. Starke Katzen, wie der WurzelClan auch sein sollte. Rindenseele wäre ein besserer Anführer und er selbst ein passender zweiter Anführer. Pah, er würde Braunellenstern alle ihre neun Leben nehmen und dafür sorgen, dass man ihn zum zweiten Anführer erwählte! Doch dazu musste er erst einmal einen eigenen Schüler ausbilden, verdammt nochmal.
Gedankenverloren trabte der cremefarbene Kater mit den grauen Musterungen in Gesicht, Ohren und Pfoten durch das WurzelClan Terrain. Erst war er beim Ahnenbaum gewesen, hatte dort lauthals nach mehr Macht gefordert, um Braunellenstern zu stürzen und wollte dann zu den Schlangenfelsen für eine kleine Jagd. Wer weiß, vielleicht könnte er eine giftige Schlange fangen und sie Braunellenstern in den Bau werfen. Dann musste er sich die Pfoten nicht schmutzig machen - noch nicht.
Doch als er sich dem Ort näherte, an dem die Schlangen lebten, kam ihm der Geruch eines feindlichen Clans entgegen. Frischer Geruch. Sofort fiel der cremefarbene Krieger in ein Kauern, schlich sich leise näher an, bis er sehen konnte, was da vor sich ging.
Der GlutClan hatte vier Katzen geschickt, die bei den Schlangenfelsen jagten. ’Oh SternenClan, ist das die Macht, die ihr mir geben wollt?’ , fragte sich der Kater und ein Grinsen zog sich über seine Lefzen. Und es war Fichtenstern höchstpersönlich, der Anwesend war. Mit zwei Kriegern und einer Schülerin, die gerade miaute, was man hier an den Schlangenfelsen alles finden konnte.
”Vögel, meine Liebe. Vögel sind hier auch ab und an zu finden. Genauso wie Amphibien, wie zum Beispiel Salamander.” , sprach er laut an die Schülerin gewandt und kam aus dem Dickicht getreten, um sich den Katzen, allen voran Fichtenstern, zu präsentieren.
Er neigte respektvoll den Kopf vor dem Anführer des GlutClans. Etwas, das er nicht mal bei einer einzigen Katze seines eigenen Clans tun würde. ”Eine gute Jagd wünsche ich euch, GlutClan. Passt aber auf, manche der Schlangen sind wirklich sehr gewieft und wendig.” , erklärte Efeuschweif und seine Augen betrachteten dann den braun getigerten Kater.
Erneut legte sich ein Lächeln auf sein Gesicht. ”Fichtenstern.” , miaute er ruhig. Allgemein war er sehr ruhig, zu ruhig, wenn man bedachte, dass fremde Katzen auf seinem Territorium eine Jagd begonnen hatten. ”Ich würde mich freuen, wenn du mir Gehör schenkst.”
Er setzte sich hin. Setzte sich einfach hin, während sich feindliche Katzen um ihn herum befanden. Doch er fürchtete keinen Kampf. Er fürchtete keinen Angriff, wenn er selbst doch nur alleine war. Nein, der SternenClan musste wollen, dass er das hier tat. Sie mussten Großes in Efeuschweif gesehen haben, wenn sie ihm den GlutClan zu Hilfe schickten. Jetzt lag es in Efeuschweifs Pfoten, dieses Geschenk zu nutzen.
Alias — Kadse
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Fichtenstern hatte Eichhornpfote nach möglicher Beute gefragt und die Kätzin dachte darüber nach und gab ihm dann Antwort. Mit klarer Stimme, keine Unsicherheiten zu hören. Sie lernte schnell dazu. Wer sich von Fichtenstern ausbilden lässt, der lernt nicht nur das Jagen und das Kämpfen. Sie lernte ebenfalls sicher aufzutreten, mentale Stärke zu zeigen und eine gewisse Ausstrahlung zu haben. Dann plötzlich erkannte er den Duft einer WurzelClankatze und bald darauf hörte er auch ihre Stimme. Sofort sprang Fichtenstern auf einen Felsen, den er nutzte um über seine Schülerin Eichhornpfote hinweg zu springen und sich so drohend und schützend zwischen WurzelClankater und Schülerin aufzustellen. Seine blassgrünen Augen blickten den Kater drohend an, das Fell war aufgestellt und allgemein war der Kater durch seine Größe ja schon eine recht beeindruckende Gestalt. »Du tauchst hier auf und wagst es, meiner Schülerin die Chance zum Lernen zu nehmen? « knurrte der Kater und sein Schweif peitschte. Wieso haben Dämmerbiss und Habichtblut ihn nicht bemerkt? Vielleicht war er über einen Baum gekommen? Nichts desto trotz, würde das Folgen haben. »Du bist alleine. Will der WurzelClan mir das Blut eines Kriegers opfern, um Frieden zu erhalten? « knurrte er herablassend und mit einem etwas amüsiertem Tonfall in der Stimme. Er kannte den Kater. Efeuschweif. Fichtenstern war auf der Versammlung, bei der bekanntgegeben wurde, dass dieser Krieger wurde. Und auch kannte er den Vater des Katers. Immerhin spricht es sich rum, wenn ein Krieger versucht den Anführer zu töten. Recht unerwartet bat der Kater Fichtenstern darum, ihn anzuhören. Sein Schweif zuckte und der Anführer dachte nach. Normalerweise würde er gar nicht drüber nachdenken. Er würde den Krieger attackieren und wenn er Glück hatte, dann würde er mit dem Leben davon kommen. Doch da war etwas bei diesem Krieger, dass Fichtenstern innehalten ließ. Es war ein Gefühl.
Fichtensterns innere Stimme sagte ihm, dass er ihm besser zuhören sollte und diese Stimme hatte ihn besonders in den letzten Tagen nicht enttäuscht. Sie hatte ihn gestärkt, seine Sinne waren geschärfter, seine Muskeln fühlten sich besser denn je an. Der getigerte Kater erkannte schnell, dass der Krieger alleine hier war. Keinerlei andere Katzen waren in der Nähe. »Eichhornpfote. Du gehst jagen, dort oben bei der Spitze « befahl er seiner Schülerin, ohne sich zu ihr umzudrehen. Was auch immer der Kater zu sagen hatte, es ging erst mal nur ihn was an. Und seine Schülerin und auch seine Krieger waren zum Jagen hergekommen.
Fichtenstern traute Eichhornpfote durchaus zu, alleine bei den Schlangenfelsen zu jagen. Selbst wenn eine Patrouille vom WurzelClan in der Nähe wäre, würden sie eine Schülerin nicht attackieren, dafür waren sie zu verweichlicht. »Sprich. Du hast meine Aufmerksamkeit. Verwende sie klug. « raunte der Kater dann, sein Fell legte sich etwas an, doch er ließ Efeuschweif nicht aus den Augen.
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Diebe in der Morgendämmerung
Ihr Blick lag fest auf Fichtenstern, gelassen und abwartend. Doch es war eine andere Stimme, die ihre Antwort kommentierte. Augenblicklich fuhr sie herum, das Fell wild gesträubt stieß sie ein erschrockenes Fauchen aus, Sekunden bevor ihr Blick den Fremden fand. Doch Fichtenstern war schneller, mithilfe eines Felsvorsprungs hatte er sich augenblicklich zwischen Eichhornpfote und den Fremden begeben. Bedrohlich stellte Fichtenstern den Fremden zur Rede und die Schülerin schob sich schräg hinter ihn, um den Fremden aus warnend verengten Augen anzufunkeln. Der erste Schock hatte sich schnell gelegt, nun stand die Rote mit ausgefahrenen Krallen und zornig peitschendem Schweif neben ihrem Anführer.
Sie musterte den Fremden nun genauer, ließ den Blick abschätzig über sein weiß-graues Fell wandern und blieb an seinen stahlblauen Augen hängen, die so gelassen hereinblickten, als wäre er unter seinesgleichen. Er schien allein zu sein und er wollte mit Fichtenstern sprechen. Keine Patrouille, kein Angriff, nur dieser lebensmüde Fremde.
“Will der WurzelClan mir das Blut eines Kriegers opfern, um Frieden zu erhalten?“ , verhöhnte Fichtenstern den Fremden und Eichhornpfote schnurrte höhnisch. Dieser Kater würde gleich schon sehen, was er von seinem Hochmut hatte! Die Kätzin knetete mit den Krallen den Boden, abwartend, zum zerreißen gespannt. Sie war sicher, dass Fichtenstern jeden Moment das Signal zum Angriff geben würde.
“Eichhornpfote.“ Als ihr Name fiel, duckte sie sich kampfbereit auf den Waldboden, jeder Muskel aus äußerste gespannt.
“Du gehst jagen, dort oben bei der Spitze.“ Einen Moment lang sackte Eichhornpfote in sich zusammen, starrte Fichtenstern verständnislos und schockiert an. Er schickte sie weg? Und er drehte ihr nicht einmal den Blick zu, konnte die Empörung in ihrem Blick also gar nicht wahrnehmen. Sie riss das Maul auf, schloss es dann aber wieder mit Blick auf den Fremden. Nein, sie konnte ihrem Anführer nicht vor diesem WurzelClaner widersprechen. Also fuhr sie herum, mit zornig zuckender Schwanzspitze stakste sie davon und knirschte unzufrieden mit den Zähnen. Es machte sie nicht nur wütend, dass Fichtenstern offensichtlich mit diesem Mausehirn ein friedliches Gespräch führen wollte, nein mehr noch störte es sie, dass sie ausgeschlossen wurde. Grummelnd begab sie sich an den Aufstieg und schüttelte sich den angespannten Pelz.
Doch der Auftrag war klar, auch wenn er ihr nicht gefiel. Sie prüfte die Luft, behielt dennoch auch den Boden im Blick und sah sich nach Schlangen um. Ein Geflatter lenkte sie ab und ihr Blick fiel auf einen Vogel, der in der Nähe in einer Felsspalte pickte. Lautlos sank sie ins Jagdkauern, dass sie so oft geübt hatte. Sie hatte noch nie einen Vogel gefangen und spürte ihr Herz vor Aufregung schneller schlagen. So leise wie möglich schob sie sich näher. Doch kurz bevor sie ihn erreicht hatte, flatterte er davon. Sie setzte ihm noch nach, sprang in die Luft und holte mit den Krallen aus, doch alles was sie erwischte, war eine kleine Feder. Frustriert zerfetzte sie die Feder mit den Zähnen und Krallen, bis sie aussah, wie schon mal verdaut.
Alias — Haku
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Who? Me? Insult you? Never!
“Was für einen Sinn hat es mich zu fragen, wenn du sowieso zuerst entscheidest?” , fragte Habichtblut verwirrt und mit einer Prise Gereiztheit. Dämmerbiss warf ihm einen flüchtigen Seitenblick aus ihren kupferfarbenen Augen zu. Musterte ihn einmal als er sie so schief ansah. "Ich wollte hören, was du zu sagen hast. Nicht deine Erlaubnis einholen." Ruhig und fast beiläufig antwortete die Kätzin dem Kater als spräche sie über das Wetter. Sie blinzelte einmal bevor sie leicht mit einem ihrer dunklen Ohren zuckte während sie ihn aus dem Augenwinkel beobachtete.
“Gemeinsam?” , hakte Habichtblut nach während er ihr in die kupferfarbenen Augen sah. Ihre Augen musterten seinen bernsteinfarbenen Blick musterte. Er bedachte sie mit einem spöttischen Lächeln. “Wenn du darauf bestehst.” , erwiderte er und zuckte mit den Schultern.
Fast hätte Dämmerbiss geschnaubt. Vorerst hielt sie sich zurück. "Ich bestehe selten auf etwas, das nicht funktioniert." , antwortete sie trocken aber mit ruhiger, fast sanfter Stimme während sie ihm folgte. "Aber, wenn du dich heute gut schlägst, darfst du beim nächsten Mal vielleicht sogar selbst deine Richtung wählen."
Die Kätzin trat neben den Kater und ließ ihren kupferfarbenen Blick über das Gelände schweifen. Ihre Haltung war wachsam, aufmerksam, konzentriert. Ihre dunklen Ohren mit den weißen Punkten waren aufmerksam aufgestellt.
Habichtblut schnupperte kurz in der Luft. “Aber du musst dich auch als nützlich erweisen. Die erste Beute locke ich zu dir.”
"Ach, und was das nützlich erweisen angeht..." , fuhr sie fort und ihr kupferfarbener Blick glitt zu dem Krieger neben sich. Nicht wütend oder herablassend eher... herausfordernd. "Sagen wir, ich erwarte, dass du das nicht nur ankündigst." Der Hauch eines Lächelns umspielte ihre dunklen Lefzen während er losging.
Der Kater entfernte sich auf leisen Pfoten während Dämmerbiss sich hinter einem Strauch in eine Lauerhaltung sinken ließ. Ihre Ohren stellte sie aufmerksam auf während ihr kupferfarbener Blick konzentriert, fokussiert über die Umgebung wanderte. Dann nahm sie den feinen, feuchten Geruch wahr, der ihr zeigte, dass Habichtblut erfolgreich war. Amphibie.
Er trieb das Beutetier, wie er gesagt hatte, in ihre Richtung. Die Amphibie schien erschrocken nach vorn flüchten zu wollen. Fast hätte sie gelächelt. Aber auch nur fast.
Habichtblut setzte genau im richtigen Moment nach. Mit einem abrupten Satz sprang er aus seiner Deckung, ließ die Amphibie erschrocken nach vorn flüchten – direkt in Dämmerbiss' Richtung.
Dämmerbiss selbst regte sich erst als ihre gemeinsame Beute fast auf sie zusprang. Sie drückte sich vom Boden ab und schoss in einem einzigen, flüssigen Satz hinter dem Strauch hervor. Die Kätzin bohrte ihre Krallen in den Körper der Amphibie bevor ihr Kopf mit ihren Zähnen vorschnellten und das Beutetier erlegten.
Noch einen Herzschlag lang hielt sie die Beute fest bevor sie sie losließ und die Amphibie mit prüfendem Blick betrachtete. Anschließend hob sie den Kopf. Ihr kupferfarbener Blick traf auf Habichtbluts bernsteinfarbene Augen. "Sieht so aus als hätte dein Plan funktioniert." , miaute sie ruhig und kühl. Leicht zuckte ihre Lefze. Nicht ganz ein Lächeln aber nah dran.
"Vielleicht darfst du dir beim nächsten Mal wirklich aussuchen, in welche Richtung du laufen willst." Leicht zuckten ihre Schnurrhaare in einer belustigten Art.
Sie schob die Amphibie mit einer Pfote etwas zur Seite und trat einen Schritt zurück, damit er sehen konnte, dass sie die Beute tatsächlich erwischt hatte. "Aber mach dir nichts draus. Nützlich warst du trotzdem." Ein feiner Hauch von Spott, der in ihrer ruhige Stimme kaum zu hören war. Doch das Funkeln in den kupferfarbenen Augen verriet, dass es kein Angriff sein sollte. Eher... ein kleines Necken. Und ein erster, kaum merklicher Funke von etwas, das noch keinen Namen trug. Noch nicht.
Alias — Jacky
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