Eine Jagdpatrouille zum Froschteich. Welch ein Glück ließ der SternenClan Sturmfänger nicht im Stich. Er hätte ungerne auf WurzelClan Gebiet gejagt und freute sich, dass er auserkoren war, um beim Froschteich mit zu jagen. Noch einmal wollte er nicht in einen Kampf mit dem WurzelClan geraten. Vor allem nicht nach dem, was beim letzten Mal passiert war. Ein Schaudern ging durch das flauschige Fell des Kriegers und er blinzelte kurz mit seinen grünen Augen. Dafür war Achatbrand wieder dabei. Der Kater, der sich auf der letzten gemeinsamen Patrouille mit seinem Bruder Onyxsplitter stritt, sodass Habichtblut dazwischen hatte gehen müssen. Und auch Sturmfänger hatte etwas zu den beiden Brüdern gesagt, was aber nicht gut aufgenommen worden war. Deshalb fürchtete sich der braunweiße Kater ein wenig vor Achatbrand. Doch sie wären nicht alleine. Auch Granitstille und Bernsteinpfote, die Schülerin von Azurblick. Ob Achatbrand als ältester der Krieger und Patrouillenführer die Schülerin anleiten würde? Oder würde er die Aufgabe Granitstille oder ihm übergeben?
Granitstille hatte letzten Mond seine Schwester Marmorherz verloren. Bei einem Unfall und auch ihre Mutter Bergviper trauerte noch immer sehr. Sturmfänger hatte auch den Verlust der Kriegerin mitgenommen, doch hatte er im Gegensatz zu deren Familie nicht so viel mit Marmorherz zu tun gehabt. Mal hier eine Patrouille, dort eine Jagd. Aber nicht so, dass sie viel miteinander gesprochen hatten. Sie und Granitstille waren 20 Monde jünger als Sturmfänger. Sie hatten keine gemeinsame Zeit in der Kinderstube oder im Schülerbau gehabt, um sich richtig anzufreunden. Auch mit Achatbrand hatte er das nicht, obwohl der Kater nur 7 Monde älter war. Doch er war vor Sturmfängers Schülerzeremonie noch zum Krieger ernannt worden und so hatte der Braunweiße nicht viel mit den Kriegern zu tun gehabt, außer wenn sie auf Patrouillen eingeteilt worden waren. Doch kein gemeinsames Training verband sie miteinander.
Und dann war da Bernsteinpfote. Die Schülerin von der zweiten Anführerin Azurblick. Ob sie sich in dem Mond, den sie bereits Schülerin war, gut gemacht hatte? Sturmfänger würde ihre Fähigkeiten das erste Mal sehen können, ob sie gut im Jagen war? Er hoffte es sehr, dann hätte er vielleicht ein Gesprächsthema mit ihr.
Der Krieger hatte auf die Anwesenden gewartet und über sie nachgedacht, ehe alle da und bereit waren zum Aufbruch. Achatbrand führte sie zum Kleinen Froschteich, an welchem sie Jagen würden und Sturmfänger war schon ganz aufgeregt, als er die ersten Pfotenschritte an ihrem Zielort tat. Ob Achatbrand noch etwas sagen wollte, bevor es los ging? Würde er nach Bernsteinpfote sehen? Sie alleine jagen lassen? Oder sie einem von ihnen aufdrücken? Er wartete Schweigend auf den Befehl zur Jagd oder andere Befehle des ältesten Katers der Gruppe. Wollte er doch nicht auffallen und den Zorn des Kriegers auf sich beschwören.
Alias — Kadse
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Viel zu spät kam die Patrouille am Froschteich an. Achatbrand wollte sich nichts sagen lassen, selbst bestimmen wo sie langgingen und so kamen sie an einer Stelle an, die nach einem Erdrutsch unpassierbar war. So mussten sie wieder umdrehen, einen anderen Weg einschlagen, aber schließlich hatten sie es dann doch geschafft und die Pfoten sanken in der nassen Erde des Tümpels ein. Sturmfänger blickte ihn scheinbar erwartungsvoll an »Na los geht jagen! « murrte der Kater und entdeckte dann Bernsteinpfote, die ja noch eine Schülerin war. »Halt! « knurrte der Kater dann und in der Ferne sprang ein Frosch davon - potenzielle Beute. Verwirrt blickte er zu Granitstille und dann zu Sturmfänger. Ich will mich bestimmt nicht um Bernsteinpfote kümmern. Schüler sind total nervig! Soll doch ein anderer das übernehmen..Aber wer wäre am besten? Der Kater blickte Granitstille an »Bernsteinpfote, du gehst mit Sturmfänger « miaute er dann, hatte sich in letzter Sekunde umentschieden. Immerhin war Sturmfänger doch quasi der beste Jäger des Clans. Von ihm konnte sie hervorragend das Jagen lernen. »Was ist? Habe ich mich unklar ausgedrückt? Dann hört besser zu. Wir treffen uns hier wieder und jetzt starrt mich nicht so an wie eine NebelClankatze « knurrte der Kater, sein Schweif schnippte genervt und er lief in eine Richtung. Erneut sprang ein Frosch fort, erneut Beute, die man hätte fangen können, doch Achatbrand schien sich diese Fehler nicht selbst zuzuschreiben.
Als der Kater etwas Abstand zu der Gruppe hatte, witterte er neugierig die Luft, ehe er schließlich den Duft eines Birkhuhns erkannte. Sofort begab sich der Kater in Lauerstellung. Der silberne Pelz striff den modrigen Tümpel, sog sich mit dem Wasser voll und genervt verzog Achatbrand das Gesicht, als er sich der Spur näherte. Bald erkannte er das Gefieder des großen Vogels, schlich sich näher an und blieb verdeckt zwischen Schilf und hohen Gräsern. Kurz darauf war der Kater nahe genug und wollte grade lospreschen, da blickte das Huhn in seine Richtung, zeterte alarmierend los und flatterte laufend davon. Der Kater hechtete hinterher, versuchte so schnell zu sein wie er konnte, doch das Huhn war fort. »So ein Fuchsdung! « fauchte er wütend.
Alias — Efeu
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I carry your heart with me
Seit Marmorherz' Tod schlief der Kater nicht mehr gut. Immer wieder tauchten die Bilder ihres zerstörten, zerquetschten Körpers vor seinen bernsteinfarbenen Augen auf sobald er eingeschlafen war. Immer wieder hörte er seine eigenen Schreie. Immer wieder hörte er vorwurfsvolle Fragen unterschiedlicher Katzen doch die lautesten waren die von Marmorherz, Bergviper und Fichtenstern. 'Wieso hast du mir nicht geholfen?' Marmorherz' Stimme schien immer wieder ein Loch in sein Herz zu reißen, wenn sie ihn mit brechender, rauer Stimme ansprach, sie von unten ansah während ihr Körper zertrümmert vor ihm lag. 'Wieso hast du sie nicht beschützt?' Bergvipers Stimme folgte stets sofort. Vorwurfsvoll blickte sie ihn aus ihren großen, eisblauen Augen an - die Augen schienen sein Herz zu zerfetzen, wie Eissplitter. Und Fichtensterns Stimme zerfetzte das, was von seinem Herz noch übrig geblieben war.
Entsprechend hatte Granitstille auch heute Nacht nicht gut geschlafen. Mit schweren Schritten trottete er zum Lagerausgang. Und dann musste es auch noch eine Patrouille mit Sturmfänger, Achatbrand und Bernsteinpfote sein. Bernsteinpfote und Sturmfänger würde er noch irgendwie ertragen doch... Mit Achatbrand hatte Granitstille seit ihrer Patrouille am Donnerweg nicht mehr viel zu tun gehabt als sie diesen explodierten Fellball in ihre Schranken gewiesen hatten. Sein bernsteinfarbener Blick fiel auf die Mitglieder Patrouille bevor sie aufbrachen.
Granitstille verhielt sich ruhig, hing ihm doch noch der Traum der vergangenen Nacht in den Knochen. Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich als Achatbrand die Patrouille an eine Stelle führte, die durch den Erdrutsch unpassierbar war. Ein Erdrutsch... der fatale Folgen gehabt hatte. Fast unmerklich war der Kater zusammengezuckt bevor sie umgedreht waren und einen anderen Weg eingeschlagen hatten.
Schlussendlich kamen sie am Tümpel an, wo die gemusterten Pfoten Granitstilles leicht in die nasse Erde einsanken. »Na los geht jagen!« , murte Achatbrand als sein Blick auf Sturmfänger fiel, der ihn erwartungsvoll anblickte. Granitstille wandte sich ab. »Halt!« , knurrte Achatbrand und Granitstille blickte stumm über seine Schulter. Er blinzelte einmal als der getigerte Kater ihn anblickte. Was? Sollte etwa er sich um die Schülerin kümmern? Granitstille hatte genug mit seinen eigenen Problemen und Gedanken zu tun. »Bernsteinpfote, du gehst mit Sturmfänger« , entschied Achatbrand schließlich. Und der gemusterte Krieger blinzelte den anderen Kater für einen Herzschlag dankbar an - auch wenn es Achatbrand wahrscheinlich an seinem pelzigen Hintern vorbeiging. »Was ist? Habe ich mich unklar ausgedrückt? Dann hört besser zu. Wir treffen uns hier wieder und jetzt starrt mich nicht so an wie eine NebelClankatze« , knurrte er und stapfte davon. Granitstille blickte ihm einen Herzschlag lang nach bevor er sich selbst in Bewegung setzte.
Vor Granitstilles Pfoten, der noch immer in Gedanken versunken war, schlängelte sich ein schmaler Körper vorbei und schien im nassen Unterholz verschwinden zu wollen. Er blinzelte einmal. Fast hätte er die Schlingnatter übersehen, so vertieft war er in seine Gedanken über Marmorherz und Bergviper. In seinen Schmerz über den Tod über seine geliebte Schwester. Und seinen Zorn, dass er nicht stark genug gewesen war, sie zu beschützen. Seine Krallen fuhren sich aus bevor er sie in das Reptil schlug. Dann erlegte er sie bevor er sich wieder aufrichtete. Viel zu einfach.
Alias — Jacky
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Zu hastig, zu schnell und doch mit Erfolg gekrönt
„Mit Sturmfänger? Na wunderbar.“ Die Gedanken schienen Bernsteinpfotes Gesicht kurz zu verfinstern, ehe sie sich zusammenriss und dem älteren Krieger wortlos ein Nicken zuwarf. Es war keine persönliche Abneigung... sie mochte Sturmfänger sogar recht gern, wenn sie ehrlich war... aber sie hatte gehofft, heute allein jagen zu dürfen. Zeigen zu dürfen, was sie konnte. Stattdessen war sie wieder die Schülerin, der man helfen musste. Natürlich war es nicht normal, dass Schüler alleine jagen durften, dennoch hatte sie diese Hoffnung in ihrem naiven Junghirn.
Auch wenn Bernsteinpfote und Granitstille so gesehen die selbe Mutter hatten, hatten sie miteinander doch nicht viel zu tun. Ein großer Altersunterschied war vorhanden und die junge Schülerin wusste nicht, wie sie sich gegenüber dem Älteren verhalten sollte, noch was sie sagen sollte. Schlussendlich verdrängte sie den schrecklichen Vorfall mit Marmorherz oft aus ihren Gedanken, was gut funktionierte, denn sie ließ sich schnell und einfach ablenken. Ein Vorteil des Alters, wohlangemerkt. Zusätzlich kam noch hinzu, dass sie sehr ungeduldig war.
Kaum hatten sie sich etwas vom Tümpel entfernt, hockte sie sich ins hohe Gras. Der Boden war feucht, das Moos klatschnass, doch sie ignorierte das Kitzeln an den Pfoten. Ihre Ohren zuckten leicht, die Nase bebte.
Dann war es da: ein huschender, kriechender Laut, kaum hörbar im leisen Platschen des nahen Wassers. Ihre Augen suchten, fanden... eine Waldeidechse , kaum eine Schwanzlänge entfernt, fast reglos auf einem warmen Stein.
„Jetzt oder nie.“ Ihr Körper spannte sich. Doch in ihrem Eifer war sie zu hastig.
Der Sprung kam... aber zu früh. Ihre Pfoten klatschten auf den Stein, und die Eidechse schnellte bereits zur Seite. Für einen Wimpernschlag lang dachte Bernsteinpfote, sie hätte es vermasselt. Mal wieder zu ungeduldig. Doch dann stieß sie sich noch einmal ab, krallte sich mit ausgestreckter Pranke in die schuppige Beute, die unter einem Farnblatt Schutz gesucht hatte.
Ein dumpfes Rascheln, ein spitzer, zischender Laut. Dann hatte sie sie. Nur ganz knapp.
Sie hielt inne, keuchte, die Eidechse zwischen den Zähnen. Ihr Herz pochte wild. Der Fang war schwach, beinahe peinlich, aber ein Fang war ein Fang. Als sie sich mit erhobenem Kopf zu Sturmfänger drehte, war ihre Stimme betont locker, doch wer genau hinsah, erkannte den Funken Selbstkritik in ihren bernsteinfarbenen Augen.
„Ich… hab sie erwischt!“
Alias — Leni
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Es fiel also auf ihn, sich um Bernsteinpfote zu kümmern. Und Achatbrand war mal wieder so stinkig gelaunt wie eh und je. ’Als ob sich das jemals ändern würde…’ , dachte er grummelnd und war schon genervt, da sie auch ihre Route hatten ändern müssen, denn der Patrouillenführer hatte sie zu einer unpassierbaren Stelle gelotst gehabt. Nur Ärger heute, hoffentlich würde die Jagd besser werden!
Sturmfänger musste noch nie auf einen Schüler aufpassen, obwohl er schon so alt war, dass er einen eigenen Schüler gehabt haben dürfte. Doch bisher hatte Fichtenstern ihm nie einen anvertraut. Was vielleicht daran lag, dass der Anführer skeptisch gegenüber Sturmfänger war. Nicht, was dessen Jagdfähigkeiten anbelangte. Nein, die waren vortrefflich. Aber was seine Meinung zum Kampf anbelangte, könnte sich der Braunweiße sogar bei manchen Schülern was abgucken…
Er neigte den Kopf, dass er verstanden hatte und war der schildpattfarbenen Schülerin gefolgt, blieb in ihrer Nähe. Dabei schnupperte er selbst in der Luft und roch dabei sofort einen Gecko. Erfreut blinzelte er mit seinen grünen Augen. Der Kater liebte Geckos, sie waren seine Leibspeise. War es ein Wink des SternenClans oder nur ein Zufall? Egal, er musste sie fangen! Aus den Augenwinkeln sah er, dass auch die Schülerin etwas entdeckt haben musste, doch sie sah in eine andere Richtung, als seine eigene Beute war, weshalb er schnell machte und seinen Gecko lokalisierte. Um auch auf die Schülerin acht zu geben, beeilte sich der Kater. Er schlich sich an die Beute an, lief schneller, als er es eigentlich tun würde, und doch schien er leise und sanft genug zu sein, denn das Tier seiner Begierde sah ihn nicht kommen. Und zack, hatte er es in seinem Maul und konnte so gerade noch sehen, wie Bernsteinpfote zweimal sprang und dann eine Eidechse im Maul hatte. Er lief etwas näher zu der Schülerin hin, ließ seine eigene Beute zu Boden gleiten.
”Auch wenn du sie nicht beim ersten Mal erwischt hast, hast du sie dennoch am Ende erwischt. Und nur das zählt. Beim Kampf achtest du auch nicht darauf, wie viele Male dein Gegner dich getroffen hat. Das Wichtigste ist, ob man gewonnen oder verloren hat. Und du hast mit deiner Eidechse definitiv gewonnen.” , miaute der Kater ihr aufmunternd zu, auch wenn er wohl der Letzte wäre, der vom Kämpfen sprechen sollte.
Wie schwer musste es für eine Katze sein, wenn man nicht im Clan geboren war? Hatte sie viele Schikane ertragen müssen? War es ein weiter Weg bis hierher gewesen? Wie gerne er sie fragen würde, er war sehr neugierig auf ihr Leben.
Es war wohl am besten, dass Bernsteinpfote ihm zur Seite gestellt worden war. Achatbrand war sehr zickig und Granitstille machte seinem Namen alle Ehre und war momentan sehr ruhig. Ob er überhaupt ein Wort für Bernsteinpfote übrig gehabt hätte?
Alias — Kadse
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Das Birkhuhn war dem Kater entwischt und er war über diese Tatsache ganz und gar nicht erfreut. Doch die Laune des Katers war ja ohnehin nicht die beste an diesem Tag. War es wegen der Auseinandersetzung mit seinem Bruder Onyxsplitter vor einigen Tagen? Das war durchaus denkbar, lag doch alles in Achatbrands Leben irgendwie dem Zwist mit seinem Bruder zu Grunde. Doch obwohl die Laune nicht grade blendend war, wollte der Krieger sich mit der Niederlage nicht zufrieden geben und so watete er durch den Kleinen Froschteich in der Hoffnung etwas neues wittern zu können.
Wenige Herzschlage später konnte er tatsächlich einen Vogel wittern und der silberne Krieger legte sich auf die Lauer. Der Fink saß in einem kleinem Brombeergebüsch, oder eher zu Fuße dessen, und suchte in dem nassen, schlammigem Boden nach Nahrung. Achatbrand war sich nicht sicher, was dieser Fink fraß und ob er nach Beeren oder eher nach Würmern suchte, doch es interessierte ihn auch nicht sonderlich. Den Körper geduckt schlich der Kater sich vorwärts. Er konnte sich sehr gut dem Tier nähern, ohne dass der Vogel bemerkte, dass ein Jäger auf ihn lauerte. Als Achatbrand den Abstand für gering genug hielt, duckte er sich noch tiefer, spannte die Hinterläufe an und sprang schließlich ab. Mit den Krallen ausgefahren, den Pranken weit ausgestreckt, landete der Kater auf dem Vogel, erdrückte den kleinen Finken regelrecht und beendet mit einem starken Biss dessen Leben. Zufrieden gab er ein Murren von sich, trug den Vogel zu einer Stelle mit hohen Gras und verscharrte ihn dort. Er wollte erneut sein Glück versuchen, bevor er sich wieder mit den anderen traf.
Alias — Efeu
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