a tree, a kit and trouble
Als die Kätzin den Hasen zurückbrachte, schien Wolkenjunges sichergehen zu wollen, dass ihr auch nichts geschehen war. Ihre Schwanzspitze zuckte kurz »Ach Wolkenjunges, wir BrisenClankrieger sind sehr widerstandsfähig. Da muss mehr passieren, als eine Runde Hasenkampf, damit wir uns verletzen « kicherte sie und bedeckte den Hasen mit reichlich Erde und trockenem Gras und Heidekraut aus der näheren Umgebung. Sie hatte nicht vor, das schwere Tier die ganze Zeit mitzunehmen, immerhin wog ein Hase doch deutlich mehr als eine Maus oder ein kleiner Vogel. Auf dem Rückweg würde Brandwirbel das Tier wieder mit ins Lager nehmen können. Doch jetzt war es erstmal an der Zeit, dass auch Wolkenjunges sich bei der Jagd versuchen konnte. Ihr Bruder schien die Idee ebenfalls gut zu finden, doch er konnte wohl nichts wittern. So hob auch Brandwirbel die Nase in die Luft, um die Gerüche wahrzunehmen, doch hier gab es tatsächlich nichts, was man erjagen könnte. »In Ordnung, wir gehen mehr in Richtung zur Zeder. Dort findet man häufiger Mäuse oder auch kleine Vögel. Eine perfekte erste Beute, wenn du mich fragst « miaute sie und stupste Wolkenjunges sanft an, dass er sich in Bewegung setzte.
Als die kleine Gruppe bei der Zeder ankam, prüfte die freche Kätzin sofort die Luft und blieb dann ganz ruhig stehen »Ich wittere eine Ratte, Wolkenjunges. Die können ganz schön gefährlich sein. Vielleicht sollte Feuergeist sie besser erlegen? Oder wir machen es im Team? Dein erster Ausflug soll schließlich nicht mit einem infiziertem Rattenbiss enden « miaute sie ruhig. Schließlich wussten sie beide nicht, wie geschickt der Kater sich bei der Jagd anstellen würde. Wenn Wolkenjunges nun ein miserabler Jäger wäre, dann würde die Ratte ihn beißen und manchmal starben Katzen an sowas. Und auch wenn Brandwirbel für allerlei Spaß und Unsinn zu haben war, das Leben eines Jungen, wollte sie ganz sicher nicht auf dem Buckel haben. Doch eine Teamjagd, könnte vielleicht funktionieren. Wenn sie und ihr Bruder Wolkenjunges absicherten, könnten sie dazwischen gehen, bevor die Ratte zubeißen würde? Verfluchter Mäusedreck, warum konnte hier nicht einfach eine kleine Blaumeise unterm Baum sitzen? Wir wollen doch eine coole Jagdlektion machen und kein Kampf ums Überleben mit Hasen oder Ratten. Verärgert zuckte die Schwanzspitze von Brandwirbel, denn so hatte sie sich diesen spaßigen Ausflug einfach nicht vorgestellt.
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It’s time for hunting?
Gefahren am Himmel! Auch Wolkenjunges' Augen blickten sorgenvoll hinauf in das strahlende Blau. Hier und da flog ein kleiner Vogel seine Kreise, doch es gab keine riesigen Raubvögel, zumindest konnte das Junge keine entdecken. Dennoch lief es näher an die beiden Krieger heran, aus Angst, ein Adler könnte doch plötzlich auftauchen und sich ihn schnappen. Seine Mutter hatte ihnen grausige Gruselgeschichten erzählt, wenn sein Bruder wieder mal ungehorsam war. Darüber, dass Falken und Adler es auf ihn abgesehen hätten, wenn er so ungehorsam war und ungefragt das Lager verließ oder dass es schon Raubvögel gab, die sogar bis zum Lager vorgedrungen waren, um sich wehrlose Jungen zu schnappen und zu fressen. Schaurige Geschichten und Wolkenjunges unterdrückte nur mit Mühe und Not ein Schaudern vor Angst. Hoffentlich würde keines der riesigen Vögel es auf ihn abgesehen haben jetzt, wo auch er ungefragt aus dem Lager gegangen war. Aber er war schließlich nicht alleine, das war ja etwas anderes, oder?
Als Brandwirbel den Hasen jagte, hatte das wolkenfarbene Junge aufmerksam zugesehen. Er hatte sich nur erschrocken, als die Kätzin kurz liegen geblieben war, um zu Atem zu kommen. Bei ihnen angekommen hatte Wolkenjunges sie erst mal nach Anzeichen von Verletzungen durchsucht, aber keine gefunden, was ihn erleichterte. Die Kriegerin meinte BrisenClan Katzen seien Widerstandsfähig und es bräuchte schon mehr, als eine Runde Hasenkampf, um sich zu verletzen. Doch das Junge wusste, dass man schnell übermütig werden konnte. Er hoffte, Brandwirbel und ihrem Bruder Feuergeist würde nie etwas geschehen und dass sie immer heil zurück ins Lager kommen würden. Er mochte die beiden, wollte, dass es ihnen gut ging.
Feuergeist für seinen Teil schnupperte in der Luft, konnte aber nichts wittern und meinte, dass sie wohl ein Stück weiter gehen sollten. Auch seine Schwester war der gleichen Meinung, sie würden weiter Richtung Zeder gehen. Wolkenjunges, der das Territorium des Clans bisher nur aus Geschichten kannte, war aufgeregt, noch mehr davon sehen zu dürfen. Ob er eines Tages vielleicht sogar der Schüler einer der Geschwister werden würde? Das wäre so fantastisch, dass Wolkenjunges erst angestupst werden musste, um sich wieder fortzubewegen. Er lächelte Brandwirbel an, die ihn sachte angestoßen hatte, damit er sich in Bewegung setzte. "Tut mir leid, ich war kurz in Gedanken. Hattet ihr schonmal einen Schüler? Möchtet ihr gerne einen?" , fragte das Junge die zwei Krieger und betrachtete die beiden. Sie waren noch jung, doch sicherlich bereit für ihren ersten Schüler, wenn sie denn noch keinen hatten. Wobei, dann müsste der Schüler jetzt erst zum Krieger ernannt worden sein, wenn Wolkenjunges richtig gerechnet hatte. Und da er nicht wusste, dass in letzter Zeit ein Krieger von einem der beiden ernannt wurde, konnten sie noch keine Mentoren gewesen sein. Was eine mäusehirnige Frage er doch gestellt hatte! Doch jetzt war sie raus und er wartete gespannt darauf, ob sie denn gerne einen hätten. Vielleicht ja sogar ihn?
Bei der Zeder angekommen staunte der kleine Kater, der für sein Alter doch recht groß gewachsen war. Genauso auch der Baum, die Zeder. Hoch gewachsen und irgendwie schien durch das Licht ein silbriger Schein aus dem Baum zu kommen.
“Wahnsinn.“ , wisperte das Junge und bestaunte den großen, gar riesigen Baum. Darunter wollte er irgendwann mal Zeit verbringen. Als Schüler oder Krieger. Seine Gedanken schweifen lassen, im Schatten ruhen und auf das Territorium blicken, es beobachten, wie die Sonne von einer Seite zur anderen wandert.
Die Stimme der Kriegerin holte ihn aus seinem Tagtraum heraus. Sie hatte eine Ratte gerochen und meinte die seien gefährlich. Wolkenjunges nickte gehorsam. Er würde versuchen sie zu fangen, aber definitiv nicht alleine!
“Im Team klingt gut. Ein Rattenbiss ist nicht gerade das, was man gut verheimlichen kann.“ , miaute der Kater, darauf bedacht, dass dieser Ausflug ja immer noch ein großes Geheimnis war.
Dann schnupperte auch er in der Luft, schließlich musste er ja wissen, in welche Richtung er für die Ratte laufen musste. Er erhaschte die verschiedensten Düfte, doch es brauchte etwas, bis er den Geruch der Ratte aus den ganzen anderen heraus fischen konnte. Sie roch anders als Beute, wenn sie schon tot war. Doch der Geruch war eindeutig Ratte.
Er ließ sich in ein Jagdkauern fallen. Eines, dass er sich von den anderen Schülern des Clans abgeguckt hatte. Sicher brauchte es noch einen Feinschliff, aber richtig schlecht war es auch nicht. Er hatte immerhin viel trainiert und geübt, wollte er doch unbedingt der beste Jäger im Clan werden und es vor allem zwei gewissen Schülern zeigen, was er alles drauf hatte.
Der weißgraue Kater schlich sich näher an die Ratte heran, schob seinen Körper langsam und vorsichtig weiter. Er hatte mal gehört, dass man bei Mäusen darauf achten musste besonders leise aufzutreten, da diese ein sehr feines Gespür hatten. Ob es bei Ratten auch so war, immerhin ähnelten sich beide Tiere. Auf jeden Fall versuchte Wolkenjunges es. Seine weichen Pfoten landeten sanft auf dem Boden, immer und immer wieder. Er schlich sich vorwärts, darauf bedacht, dass sein Fell nicht am Boden hängen blieb, war es doch so füllig und lang. Daher war es schwer, überhaupt richtig zu schleichen, wollte er doch keinen Mucks von sich geben. Doch er schaffte es – irgendwie – und dann sah er sie. Die Ratte kroch auf dem Boden herum, richtete sich ab und zu auf und schnüffelte in der Luft, als suche sie nach ihm. Ein leckeres Tier, wobei er lieber eine Maus gefangen hätte, deren Köpfe er so gerne fraß. Der Kopf einer Maus war immer das beste und am Leckersten.
Kurz abwartend schoss das Junge vorwärts, die Krallen nach der Ratte ausgefahren. Fast, beinahe erwischte er sie. Nur eine Krallenspitze mehr und er hätte den Körper der Ratte durchbrochen, hätte sie aufgespießt. Doch die Ratte erkannte ihn zu früh und versuchte zu entkommen.
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Feuergeist nickte mehrmals über die Worte seiner Schwester und sah zu wie Brandwirbel Wolkenjunges zum Gehen anstupste, der anscheinend in Gedanken gewesen war, ihnen aber nun eine Frage stellte. Feuergeist überlegte kurz bevor er antwortete: “Wir hatten noch keinen Schüler.” , begann er anfangs für beide zu sprechen. “Ich für meinen Teil weiß nicht ob ich einen Schüler haben möchte. Einerseits habe ich keine Lust auf die Verantwortung und kann mir vorstellen, dass das nur anstrengend und nervig ist, andererseits wäre das aber vielleicht auch witzig, wenn man sich gut versteht und kann dadurch vielleicht gegen Langeweile helfen.” , sinnierte Feuergeist und zuckte dann leicht mit den Schultern. “Ich glaube ich lasse es einfach auf mich zukommen. Falls Distelstern mir einen Schüler zuteilen möchte, kann ich mich sowieso nicht wirklich dagegen wehren.” , fasste er kurzerhand einen Entschluss und blickte dann kurz zu Brandwirbel um ihrer Antwort zuhören zu können.
Bei der Zeder angekommen musterte Feuergeist das staunende Junge mit einem stolzen Grinsen und spitzte dann aufmerksam die Ohren, atmete die Luft ein als seine Schwester eine Ratte erwähnte. Leichte Unruhe meldete sich in seinem Bauch und Feuergeists Schwanzspitze zuckte, während er nachdenklich zu Wolkenjunges blickte.
“Im Team klingt gut. Ein Rattenbiss ist nicht gerade das, was man gut verheimlichen kann.”
Feuergeist drehte den Kopf dann wieder zur Kriegerin. “Gut, dann bleibst du hinter Wolkenjunges und ich schleiche mich etwas von rechts an.”
Im Notfall wäre Brandwirbel dann sofort bei Wolkenjunges, falls spätestens Feuergeist nichts gegen die Ratte ausrichten könnte. Aber das brauchte er nicht zu erklären. Brandwirbel verstand ihn schon. Er nickte ihr mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck zu, ganz nach dem Motto ‘Ich erwische das Mistvieh schon, bevor es Wolkenjunges anrühren kann’ und entfernte sich ein kleines Stück von Wolkenjunges um sich an die Seite der Ratte anschleichen zu können. Still und heimlich pirschte Feuergeist sich zeitgleich mit Wolkenjunges an, ließ ihm seinen Versuch-
-der fehlschlug. Aber das war nicht anders zu erwarten und so schoss Feuergeist eine Sekunde später mit ausgefahrenen Krallen zur Ratte vor und jagte ihr vielleicht vier Kaninchensprünge hinterher.
Unerwartet wandte die Ratte sich nach hinten, und machte sich fauchend so groß sie konnte. Feuergeist reagierte instinktiv. Sein Fell stellte sich zu Berge auf und er machte einen Buckel, fauchte zurück, deutlich lauter. Die Ratte, die ihn anscheinend bloß einschüchtern wollte, floh erneut vorwärts, aber der orange-weiße Kater war schneller und spießte die Ratte mit den Krallen auf ehe er diese mit einem Biss tötete.
Feuergeist drehte sich um, um nach Wolkenjunges zu sehen und schenkte ihm ein lockeres Lächeln. “Alles unter Kontrolle!” , versicherte er laut genug, selbstsicher, und scharrte etwas Erde über die tote Beute, ehe er zu den anderen beiden tappte und Brandwirbel kurz in die eisblauen Augen sah. Alles in Ordnung? , schien er im Stillen zu fragen als könnten sie über Telepathie miteinander kommunizieren. Aber eigentlich hatte die Ratte sofort zum Rückzug angesetzt und hatte nicht im Sinn jemanden anzugreifen. Ihr Einschüchterungsversuch kam nur etwas überraschend.
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Brandwirbel stellte sich schützend zu Wolkenjunges, als dieser versuchte die Ratte zu erlegen. Die Kätzin war jederzeit bereit dazwischen zu gehen, doch dies war nicht nötig. Obwohl Wolkenjunges die Ratte nicht erlegen konnte, war Feuergeist sofort zur Stelle, beschützte den Jungkater und erlegte die Ratte. Sofort erkundigte der Kater sich, ob es Wolkenjunges gut ging und Brandwirbel nickte »Uns geht es allen gut. Also Wolkenjunges, sehr schade, aber ich finde, dass du dich gar nicht schlecht angestellt hast. « lobte sie den jungen Kater, denn man sah an seiner Lauerstellung, dass die zwar übungsbedürftig, aber nicht katastrophal war.
»Du hast geübt, nicht wahr? Man sieht, dass du schon weißt, worauf es beim Jagen ankommt. Doch dennoch wirst du viel üben müssen. Dein Mentor hat sicher Glück, dass du so viel lernen willst « nickte die Kätzin und dachte darüber nach, ob sie mal einen Schüler haben wollte. »Ich würde natürlich einen Schüler ausbilden. « nickte sie und sah zu Feuergeist neben sich »Aber wir sind ja grade erst Krieger geworden und grade genieße ich diese gewisse Freiheit, die wir haben « erklärte sie Wolkenjunges. »Jetzt muss ich mich nützlich machen, aber ich kann selber entscheiden wie..jedenfalls meistens. Aber wenn ich einen Schüler habe, dann muss ich viel mit ihm üben und er wird das Wichtigste. Das ist sicherlich viel Verantwortung und wenn du mich fragst, würde ich lieber noch ein paar Monde damit warten « grinste die Kätzin ehrlich und blickte kurz gen Himmel. Die Sonne war bereits ein wenig weitergewandert »Wir sollten langsam zurück, bevor sie merken, dass du weg bist « schmunzelte Brandwirbel und blickte zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren. »Aber wir haben noch etwas Zeit und ich denke da an etwas ganz bestimmtes, BrisenClan-typisches « miaute sie mit verschmitztem Lächeln »Ein Wettrennen zu der Stelle, wo ich den Hasen habe liegen lasse. Den letzten fangen die Dachse! « kicherte Brandwirbel, wartete kurz, dass sich auch alle vorbereiten konnten und schon preschte sie los. Wer wohl zuerst ankommen würde?
Alias — Efeu
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