Brandnarbe schnaubte leise, als die Gruppe endlich ihr Ziel im Düsterwald erreichte. Sein prüfender Blick wanderte über die Umgebung, während er Fetzohrs Worte kommentarlos hinnahm – die Kommentare über WurzelClan-Patrouillen und das Jagen auf fremdem Territorium interessierten ihn relativ wenig, solange sie den Clan nicht in unnötige Schwierigkeiten brachten.
„Spinnweben und Mohnsamen, ja.“ wiederholte er in einem trocken amüsierten Ton, während er eine kleine Senke im Boden mit den Augen absuchte. „Nun, das sind die Grundlagen. Aber wenn du heute wirklich nützlich sein willst, Fetzohr, halte Ausschau nach Schafgarbe. Die wächst hier manchmal im feuchten Unterholz. Die Blätter sind länglich und gezackt, fast wie kleine Klingen.“ Sein Schweif deutete vage in eine Richtung, während er sprach. „Wenn du dir nicht sicher bist, ruf lieber, bevor du mir irgendeinen giftigen Dreck anschleppst.“
Wenn die beiden Schafgarbe finden würde, wäre das sehr gut, denn des Heilers Vorrat neigte sich langsam dem Ende zu. Die Blüten sind klein, in flachen Dolden angeordnet und meist weiß oder blassrosa, gelegentlich auch gelblich. Glücklicherweise ist Schafgarbe ziemlich anspruchslos und gedeiht sowohl auf nährstoffreichen als auch nährstoffarmen Böden, also sollte es kein Problem sein, es zu finden. Es war vielseitig einsetzbar und bei dem was der GlutClan aktuell so trieb, war es dringend notwendig, dass er seinen Vorrat aufstockte.
Seine gelbgrünen Augen huschten zu Habichtblut, der grimmig wie immer schien, und Wüstenlied, die mit sichtbarer Begeisterung ihre Jagd aufnahm. Der Kontrast zwischen den beiden jungen Kriegern amüsierte ihn insgeheim. „Wüstenlied scheint nun wenigstens etwas Sinnvolles mit ihrer Energie anzufangen,“ murmelte er mehr zu sich selbst, als er die junge Kätzin beobachten konnte, die sich voller Enthusiasmus entfernte.
Er hatte genug Zeit damit verbracht, die Eigenheiten der jungen Krieger zu studieren und beobachtete sie manchmal auch insgeheim.
Er wendete sich wieder zu Fetzohr zu, als Wüstenlied sich entfernt hatte. „Also, alter Freund,“ begann er und fixierte den braun-weißen Krieger mit einem prüfenden Blick, „dann lass uns doch mal schauen, was wir für Kräuter finden. Vielleicht fangen wir dabei ja noch was.“ Ein amüsiertes Funkeln glomm in seinen Augen, während er begann, systematisch das Unterholz nach Kräutern abzusuchen.
Alias — Leni
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Habichtblut schnaubte. “Ich kann mir ihre schwachsinnigen Fratzen auch vorstellen, ohne dass ich sie sehen muss.” , grinste er vergnügt und schwieg dann den Rest über. Eine Reaktion von Wüstenlied gab es bedauerlicherweise nicht also folgte er den Katern nur stumm bis Fetzohr endlich bekannt gab, dass sie nun jagen gehen konnten. Die Kätzin war wie auf Knopfdruck ausgewechselt. Ob das an der Aussicht auf die Jagd lag oder doch daran, weil sie Abstand von ihrem Onkel nehmen konnte?
Auch Habichtbluts Augen funkelten erfreut, endlich dieses Geplapper nicht mehr ertragen zu müssen und lief mit Wüstenlied ein Stück weiter, bis sie in verschiedene Richtungen abzweigten und jagen gehen konnten. Habichtblut schob die Nase in die Luft und atmete tief ein. Fast sofort roch er Maus und folgte der Geruchsspur eine Weile.
Dann duckte er sich, kroch näher als er die Maus erhaschte wie es mit einem Korn beschäftigt war. Der Krieger fuhr seine Krallen aus, sprang und erwischte es sofort, tötete es mit einem Biss in das Genick. Er vergrub die Maus und knurrte leise. Diese Maus war keine Herausforderung für ihn gewesen. So eine langweilige Jagd. Vielleicht wird die nächste Beute spannender. Ob Wüstenlied schon etwas gefangen hatte?
Alias — Connor
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Natürlich wollte Fetzohr wirklich nützlich sein! Schafgarbe war es also. Sein Ziel würde diese Pflanze sein, längliche und gezackte Blätter. Im feuchten Unterholz. "Ich gebe mir Mühe und suche dann nach Schafgabe. Brauchen wir viel davon?" , fragte er, ignorierte dabei die Worte Brandnarbes, von wegen, dass er ihm kein giftiges Zeug anschleppen solle. Mal schauen, ob er das schaffte oder ob er vollkommen versagen würde.
Der alte Kater empfand es sehr komisch, wie anders sich Wüstenlied auf einmal verhielt als es hieß, dass sie die Gruppe Katzen verlassen durfte und jagen gehen konnte. Sie wirkte geradezu fröhlich auf Fetzohr. Auch Habichtblut verließ die Gruppe zum Jagen und Fetzohr nickte beiden Katzen noch zu. "Eine gute Jagd euch." , miaute er Wüstenlied hinterher und zu Habichtblut zu, ehe er seine Aufmerksamkeit vollends dem Heiler und seinem Freund zuwandte.
Auch Fetzohrs gelbgrüne Augen leuchteten auf, als der orangene Kater erwähnte, dass sie ja vielleicht noch Beute fanden, nicht nur ihre Kräuter. Fetzohr war kein guter Jäger, doch er fand sich definitiv sinnvoller, wenn er jagte, als wenn er nach Kräutern am Boden schnüffelte. Dennoch tat er nun genau dies, entfernte sich etwas von seinem Freund und suchte den Boden nach feuchtem Unterholz ab.
Der von Narben gekennzeichnete alte Krieger durchforstete den Düsterwald mit seiner rosa Nase. Zunächst fand er nichts. Wusste er doch kaum, wie diese Schafgarbe aussehen sollte und das nur aufgrund einer vagen Beschreibung? Sein Gedächtnis entsann sich nicht, wann er mal mit Schafgarbe behandelt worden war, also war es für ihn nur umso schwieriger.
Dann raschelte etwas über ihm und der braun getigerte und weiße Kater hielt inne. Er schnupperte und dann roch er tatsächlich etwas, doch es handelte sich um ein Eichhörnchen und nicht um die Kräuter, nach denen er suchte. Natürlich würde er den Versuch wagen, es zu fangen. Wusste er doch aber, dass er im Fangen von Eichhörnchen absolut nicht gut war, sie waren einfach zu flink für seine alten Knochen, wenn auch er noch immer recht flexibel war. Doch Eichhörnchen? Die waren für ihn ein ganz anderes Kaliber.
Natürlich - wie sollte es auch anders sein - erwischte der Kater das langschwänzige Getier nicht. Stattdessen preschte er mitten in ein etwas feuchteres Gebiet des Waldes und beinahe hätte er eine Pflanze über trampelt, die haargenau so aussah, wie Brandnarbe sie beschrieben hatte. Sie hatten weißliche Blüten und sah anders aus, als Fetzohr sie sie sich erst vorgestellt hatte, doch das musste sie einfach sein! Leider war nicht so viel von der Pflanze da und er wusste auch nicht, ob Brandnarbe die Stängel, die Blätter oder gar die Blüten brauchte. Also knabberte er so weit er konnte die Stängel am Boden ab. Es handelte sich um zwei Pflanzen, die jedoch etwas ausgeprägter waren, sodass relativ viele Blüten dran hingen. Leider hatten die Pfoten des Katers es durch den Schlamm erwischt und sie waren relativ dreckig und feucht, was dem Kater so gar nicht gefiel. Dennoch meckerte er nicht.
Somit hatte er zwar das Eichhörnchen nicht erwischt, doch die Pflanze gefunden, von der der orangene Kater gesprochen hatte, wenn auch nur zwei Stängel. Trotz dessen war Fetzohr zufrieden mit der Ausbeute, nahm sie vorsichtig ins Maul und kehrte zu der Stelle zurück, an der er sich von Brandnarbe und den beiden anderen Kriegern getrennt hatte. Dort folgte er dem Duft des anderen älteren Katers, bis er zu diesem aufschloss und die Stängel fallen ließ.
"Das ist es? Schafgarbe? Ich habe leider nur diese zwei gefunden, wäre beinahe über sie drüber gerannt." , erzählte der ältere Kater und leckte sich einmal über das Maul, um den Geschmack der Pflanze los zu werden.
Alias — Kadse
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