Gast
Felidae
Einleitung
Willkommen in Felidae, einer Welt voller Abenteuer, Geheimnisse und uralter Traditionen. In den Tiefen des Waldes leben vier mächtige Clans, jeder mit seiner eigenen Kultur und Bestimmung. In diesem Rollenspiel wirst du nicht nur ein Charakter sein, sondern dein ganz eigenes Schicksal formen und Geschichte schreiben - vielleicht sogar die anderer. Mit einzigartigen Talentbäumen, individuellen Attributen und einem innovativen Würfelsystem meisterst du all die Herausforderungen, die dich erwarten. Tritt ein in die Welt von Felidae, wo jede deiner Entscheidungen zählt und das Schicksal der Clans in deinen Pfoten liegt.
Willkommen
Team

Wetter
8 - 14°C

Der Blattfall ist nun endgültig eingezogen, und mit ihm beginnt der langsame Tanz der Blätter, die sich in einer Vielzahl von Farben von den Bäumen lösen. Der Wald, der noch vor einem Mond von der vollen Kraft der Blattgrüne durchdrungen war, zeigt sich nun in einer sanften, goldenen Farbe. Die Tage werden kürzer, und der Himmel schiebt sich oft hinter dichte Wolken, währen sich die Sonne hin und wieder trotzdem mit warmen Strahlen zeigt, welche die Erdoberfläche in ein mildes Licht tauchen. Derweil trägt der Wind den ersten Hauch der Kälte mit sich, und der Duft der feuchten Erde mischt sich mit dem der reifen Früchte, die jetzt überall zu finden sind. Es regnet immer wieder, mal sanft, mal stärker und somit ist der Boden größtenteils weich.
Mond 150
1 2 3 4 5 6 7
8 9 10 11 12 13 14
15 16 17 18 19 20 21
22 23 24 25 26 27 28

 Der Hunger lauert... und mit ihm das Unbekannte
150. Mond, 18. Tag des Blattfalls, Sonnenaufgang bis Sonnenhoch

Schneestern

SchneesternSternentänzerin
Posted on:
#1
03.06.2025, 17:30
Neues Inplayzitat
Inplayzitat hinzufügen
Zitat
Folgendes Zitat wird als denkwürdiger Inplay-Moment eingetragen.
Zitieren Complete quest

Ein Rascheln. Ein Knistern.

Der Nebel war zäher als sonst. Schwer legte er sich über das Gebiet zwischen Lagerinsel und Sumpf, verschluckte Geräusche, verzerrte Umrisse. Schneestern trat vorsichtig über einen von Moos überwachsenen Wurzelhügel, ihre eisblauen Augen wachsam, die Ohren leicht nach hinten gedreht. Hinter ihr schlugen Donnerblicks kräftige Schritte leise durch das feuchte Unterholz, flankiert von dem ruhigeren, fast lautlosen Tritt seines Bruders Flammenmeer.

Sie waren am alten Fuchsbau vorbeigezogen oder eher: vorbei geglitten. Die feuchte Erde dort hatte den vertrauten, beunruhigenden Geruch von längst vergangenen Gefahren ausgespien. Auch wenn der Bau verlassen war, rührte niemand freiwillig an seinen Rand. Nun, fast niemand. Immer wieder gab es ein paar zu mutige Schüler oder gelegentlich auch Krieger, die sich diesem Ort näherten. Doch irgendwas an diesem Ort beunruhigte die weiße Kätzin. Schneestern hatte ihren Schritt dort kurz verlangsamt, als hätte sie auf ein Zeichen gewartet, das nicht kam.

Nun lagen die ersten matschigen Ausläufer des schlammigen Sumpfes vor ihnen. Das flache Wasser schimmerte träge zwischen hohem Riedgras, das sich unter der Last von Tau und Nebel schwer zur Seite neigte. Hin und wieder bewegte sich ein Sumpfblume, als hätte sie jemand angestoßen, doch der Wind war still. Alles war still.

„Die Spuren verlieren sich hier schnell“, murmelte Schneestern, mehr zu sich selbst als zu den Brüdern. Ihr Blick wanderte über den schlickigen Boden, der träge unter ihren Pfoten nachgab. „Aber wenn wir gut aufpassen, könnten wir Frösche aufscheuchen oder Mäuse erwischen. Vielleicht sogar ein Birkhuhn, wenn der SternenClan uns wohlgesinnt ist.“

Sie hob den Kopf, sog die feuchte Luft tief in ihre Lungen... und zögerte einen Moment. Da war etwas… aber nichts Greifbares. Nur das dumpfe Gefühl, dass der Nebel heute dicker war als gewöhnlich. Dass die Natur selbst den Atem anhielt.

Schneestern legte die Ohren leicht zurück, blinzelte gegen den Nebel und schnupperte erneut.
Ein Hauch von Beute lag in der Luft. Nicht viel, aber genug, um das Jagdfieber in ihren Gliedern aufblitzen zu lassen.
Was genau? Das würde sich zeigen.

Sie setzte den ersten Schritt in den Sumpf, ihre weiße Gestalt beinahe geisterhaft zwischen den Riedhalmen. Der Hunger trieb sie voran. Doch wer wusste schon, was noch alles dort draußen lauert,  verborgen im Dunst des Morgens.

Plötzlich zuckte Schneesterns Schnurrhaar.
Ein Rascheln. Kaum hörbar, doch unverkennbar.
Sie drehte den Kopf, spannte die Schultern an. Dort, zwischen zwei Grasbüscheln, schimmerte etwas. Nicht Fell. Gefieder.
Eine Schnepfe. Langbeinig, mit einem schmalen Schnabel, perfekt getarnt zwischen Schlamm und Riedgras. Sie suchte nach Insekten, nichtsahnend oder vielleicht zu clever für die Jagd. Schneestern senkte sich lautlos, jede Bewegung kontrolliert.

Mit einem Satz schnellte sie vor, doch im selben Moment flatterte die Schnepfe mit aufgeregtem Krächzen hoch.
Krallen verfehlten Federn um Haaresbreite. Ein kurzer, wilder Wirbel und statt davonzufliegen, stieß der Vogel überraschend scharf hinab, als wollte er Schneestern mit dem Flügelschlag irritieren.

Die Anführerin zuckte leicht zurück, nicht aus Angst, sondern um nicht den Halt im schlüpfrigen Boden zu verlieren. Ihre Augen blitzten auf. „Stolz, hm? Dann tanz mit mir“, murmelte sie leise, und dann sprang sie ein zweites Mal. Diesmal war sie schneller. Der Vogel kreischte auf, doch Schneesterns Krallen packten sicher. Ein kurzer, präziser Biss. Dann war alles wieder still. Der Nebel nahm den Laut hinweg, als wäre nichts geschehen.

Schneestern richtete sich auf, den Blick kurz zum Himmel gerichtet, ehe sie den Vogel vorsichtig auf feuchtem Moos ablegte. „Danke, SternenClan“, flüsterte sie und wartete einen Moment, bis Donnerblick und Flammenmeer aufgeschlossen hatten. Schneestern trat einen Schritt zurück. Ein Moment der Ruhe, dann strich sie sich mit der Pfote eine lose Feder von der Schnauze. Ihr Blick blieb wachsam. Beute war knapp, und selbst ein kleiner Fang war von Bedeutung. Sie versteckte ihre Beute, ehe sie sich dann an die beiden Brüder wandte.

„Das war ein guter Auftakt“, sagte sie ruhig, ihre Stimme hallte leicht gedämpft zwischen den Riedhalmen. Ihr Blick wanderte zu Donnerblick und Flammenmeer, die sich nahebei im Halbschatten hielten.

„Wir teilen uns auf. Der Sumpf ist weit, wenn wir uns klug verteilen, erhöhen wir unsere Chancen.“ Sie neigte leicht den Kopf in Richtung eines halb umgestürzten Weidenstamms, der in einiger Entfernung wie ein bleicher Finger aus dem Boden ragte. „Dort bei der alten Weide treffen wir uns wieder, wenn die Sonne eine Schweiflänge über dem höchsten Ast steht. So bleibt genug Zeit.“

Sie ließ ihren Blick kurz auf jedem von ihnen ruhen. „Bleibt wachsam. Der Boden kann tückisch sein und was leise raschelt, ist nicht immer Beute.“

Dann wandte sie sich wieder dem feuchten Gras zu. „Ich jage noch ein Stück weiter flussaufwärts. Vielleicht hat der Regen Würmer und Insekten freigelegt und damit andere Schnäbel angelockt.“

Ein letztes, zustimmendes Nicken an ihre Gefährten, dann glitt Schneestern bereits wieder lautlos zwischen den Binsen davon. Ihre Silhouette wurde rasch vom Nebel verschluckt wie eine Vision, die nur für einen Moment sichtbar war.

Die Jagd hatte begonnen. Doch was sie wirklich finden würden, war vielleicht mehr als nur Beute…

Angesprochen: @Flammenmeer, @Donnerblick

Erwähnt: //


Alias — Leni
Leni ist Offline
47 posts

Flammenmeer

Flammenmeer
Posted on:
#2
03.06.2025, 18:31
Neues Inplayzitat
Inplayzitat hinzufügen
Zitat
Folgendes Zitat wird als denkwürdiger Inplay-Moment eingetragen.
Zitieren Complete quest

Tension in the air

Flammenmeer war nervös. Und das lag sicherlich nicht allein an der unheimlichen Atmosphäre, welche ihm ein konstantes knisterndes Gefühl in seinem Nackenfell bescherte. Oder lag das einfach nur daran, weil er mit Schneestern auf einer Patrouille unterwegs war und es sich deshalb einbildete?

Flammenmeer war der Letzte in der Reihenfolge und orientierte sich an den Hinterpfoten seines Bruders Donnerblick. Zumindest war einer seiner Geschwister dabei, sonst wüsste er nicht wie er sich in der Gruppe verhalten sollte. Naja, das wusste er auch jetzt nicht so ganz, aber Donnerblicks Anwesenheit gab ihm Kraft und Sicherheit.

Als die Patrouille an dem alten Fuchsbau vorbeikamen, beschleunigte Flammenmeer sein Tempo kurz, um mehr neben seinem Bruder zu laufen als hinter ihm. Aber als sie unversehrt daran vorbei waren, ließ er sich wieder nach hinten fallen und schüttelte leicht den Kopf.

Die murmelnden Worte seiner Anführerin ließen seinen Blick heben und seine Ohren zuckten. Es schien so, als würde die schneeweiße Kätzin etwas riechen, und als Donnerblick anhielt, stellte Flammenmeer sich neben ihn. Das Kreischen eines Vogels, einer Schnepfe, ließ nicht lange auf sich warten und leicht zuckte Flammenmeer. Der flammenfarbene Kater räusperte sich leise und hoffte einfach, dass Donnerblick es nicht gesehen hatte. Jetzt reiß dich zusammen. 

Die Brüder schlossen leise zur Anführerin auf und Flammenmeer bewegte sich diesmal mit erhobenem Haupt und aufrechtem Kopf. Doch das gespielte Selbstbewusstsein würde seinem Bruder natürlich sofort auffallen. 

“Das war ein guter Auftakt.”, miaute Schneestern im ruhigen Tonfall, ehe ihre eisblauen Augen sich auf die Brüder richteten. Flammenmeer hob das Kinn noch einen weiteren Zentimeter und erwiderte den Blick mit größter Mühe und einem hoffentlich ernsten und selbstsicherem Gesichtsausdruck. Ein kleines Nicken folgte prompt. Oder hätte er ihren Fang beglückwünschen sollen? 

“Wir teilen uns auf. Der Sumpf ist weit, wenn wir uns klug verteilen, erhöhen wir unsere Chancen.” Flammenmeer folgte der Richtung die Schneestern angab. Okay, dort würden sie sich wieder treffen. Jagen. Nichts leichter als das.

Der Kater spannte sich etwas an als Schneestern ihre Augen wieder auf die beiden Kater richtete. “Bleibt wachsam. Der Boden kann tückisch sein und was leise raschelt, ist nicht immer Beute.” Erneut nur ein Nicken seinerseits.
“Ich jage noch ein Stück weiter flussaufwärts. Vielleicht hat der Regen Würmer und Insekten freigelegt und damit andere Schnäbel angelockt.”
“Viel Erfolg.”, brachte Flammenmeer heraus, ehe Schneestern sich auf zur Jagd machte. Kurz blieb der Kater noch neben Donnerblick stehen, ehe er sich aus seiner verkrampften Haltung löste, sich erneut räusperte und seine Worte von vorhin wiederholte. Aber diesmal waren sie an seinen Bruder gerichtet. “Viel Erfolg.”

Dann tappte Flammenmeer eilig in die entgegengesetzte Richtung in der Schneestern verschwunden war. Er atmete einmal kurz durch. War doch nicht all zu schlecht, oder? Ob Schneestern irgendwas davon aufgefallen war? Hoffentlich nicht. Seine Stimme klang auch normal und fest. Ja, das war schon in Ordnung. Und Donnerblick war ja auch hier in der Nähe.

Flammenmeer sog die Luft ein und roch etwas Schuppiges. Konzentriert folgte er der Spur und entdeckte eine Ringelnatter nahe dem stillen, nicht fließendem Wasser. Der Jäger straffte seine Muskeln und kroch in geduckter Haltung näher. Vorsichtig setzte er eine Pfote vor die andere, achtete darauf nicht in dem Boden zu versinken und sprang auf die Schlange. Zu seiner Überraschung wehrte sie sich kaum und so konnte er sie ohne Probleme töten. Erfreut über seinen Fang bedeckte er das Reptil mit Gräsern und sah sich um. Das fing schonmal gut an!


@Donnerblick @Schneestern
Alias — Connor
Connor ist Offline
4 posts

Donnerblick

Donnerblick
Posted on:
#3
04.06.2025, 11:19
Neues Inplayzitat
Inplayzitat hinzufügen
Zitat
Folgendes Zitat wird als denkwürdiger Inplay-Moment eingetragen.
Zitieren Complete quest

the fog keeps secrets



Die zwölf Pfoten waren zielsicher am Sumpf angekommen und angeführt wurde die Patrouille von Schneestern persönlich. Sie sollten alle jagen gehen, denn der Clan brauchte Beute. Donnerblick wusste nicht so recht, ob es an Schneestern lag - die immer etwas mystisches ausstrahlte - oder ob da wirklich etwas in die Luft war. Doch nicht nur der Nebel machte die Luft heute schwer und mysteriös. Da lag ein Knistern in der Luft und als Schneestern plötzlich in Lauerstellung verfiel und dann mit dem Nebel verschmolz, sah Donnerblick kurz seinen Bruder verwundert an. Dann, ein Schrei. Ganz plötzlich und doch war es auf einmal wieder so still wie vorher, als hätte der dicke Nebel die Hilferufe der Schnepfe erstickt. Dann tauchten die blauen Augen Schneesterns wieder auf, die sich im Nebel so gut tarnen konnte. "Das war ein guter Auftakt" erklärte die Anführerin und zustimmend nickte Donnerblick »Du bist mit dem Nebel gradezu verschmolzen. Sicher nicht deine letzte Beute« miaute Donnerblick, eine Art Lob von ihm. Die Brüder folgten der Anführerin und als er gradezu spüren konnte, wie nervös Flammenmeer war, drückte er sich beim Gehen leicht an ihn. Schneestern erklärte ihnen, dass sie sich nun aufteilen würden und gab auch die Zeit und den Ort des erneuten Zusammentreffens bekannt. Sie würde flussaufwärts jagen und schon verschwammen ihre Schemen wieder mit der Umgebung. »Beinahe gespenstisch. Manchmal wirkt sie wie eine SternenClankatze, die noch unter uns weiht« miaute Donnerblick leise und in seinem Tonfall lag definitiv Bewunderung und Respekt. Er wusste, dass Schneesterns enges Band mit ihren Ahnen dem Clan immer gut geholfen hatte.
Sein Bruder wünschte ihm viel Erfolg und dankend nickte Donnerblick »Dir auch. Ich bin immer bei dir, keine Sorge« fügte er hinzu und verschwand dann. Nicht allzu weit weg von Flammenmeer und doch weit weg genug, um seine Beute nicht aufzuscheuchen. Schneestern hatte Recht. Sie waren nicht die einzigen Jäger, die den dichten Nebel zu ihren Gunsten nutzen würden und deswegen sollten sie alle wachsam bleiben.
Der rotbraune Krieger witterte, denn in diesem dichtem Nebel konnte er sich nur auf seine Nase verlassen. Donnerblick witterte die Beute bevor er sie sehen konnte. Es war ein Geruch von modrigem Wasser und leicht fischig. Eindeutig ein Wasservogel. Als der Kater der Spur folgte, entdeckte er sobald seine Beute: Es war ein Zwergtaucher. Zwar eher klein und doch hatten sie sehr saftiges und nahrhaftes Fleisch. Wasservögel waren ein wahrer Festschmaus, wenn man Donnerblick fragte. Und so schlich er sich an das Tier an, welches im seichten Moorwasser saß und im schlammigem Boden nach Nahrung suchte, dafür tauchte der Kopf immer wieder runter in das seichte Wasser. Ein wenig hoffte Donnerblick, dass ihm das die Jagd leicht machen würde und so drückte der Kater sich dicht nach unten, dass sein Bauchfell gradeso nass wurde. Pfotenschritt für Pfotenschritt näherte er sich dem Tier, als ein Windhauch über die Szenerie fegte. Das Wasser kräuselte sich leicht, als plötzlich ein Schatten über ihn weghuschte. Instinktiv duckte sich Donnerblick, ein schriller Schrei - fast wie ein panisches Lachen - ertönte und damit verschwand der Zwergtaucher, der mit seinem Warnruf die Stille zerschnitten hatte.
Donnerblicks Fell prickelte. Einerseits ärgerte er sich über die misslungene Jagd, doch andererseits war ihm unwohl. Schneestern hatte Recht. Was leise raschelt ist nicht immer Beute.



@Flammenmeer @Schneestern
Alias — Efeu
Efeu ist Offline
15 posts

Schneestern

SchneesternSternentänzerin
Posted on:
#4
Vor 1 Stunde
Neues Inplayzitat
Inplayzitat hinzufügen
Zitat
Folgendes Zitat wird als denkwürdiger Inplay-Moment eingetragen.
Zitieren Complete quest

Hörst du den Nebel flüstern? 

Der Nebel schien dichter geworden zu sein, seit sie sich von ihren Kriegern getrennt hatte. Wie ein sanftes, kaltes Tuch legte er sich über ihre Schultern, hüllte sie in Stille. Nur das entfernte Tropfen von Wasser und das gelegentliche Rascheln eines Blattes begleiteten ihren Pfad.

Schneestern bewegte sich mit der Ruhe einer Katze, die den Sumpf kannte wie ihre eigenen Träume. Ihre weißen Pfoten versanken sanft im matschigen Boden, das dichte Fell ihres Schweifes streifte feuchte Halme. Die Anführerin sog die Luft ein: feucht, erdig… und dann ... Ein Hauch. Ein leiser, fast süßlicher Duft. Federn. Fleisch. Wild.

Ein Birkenhuhn.

Sie senkte sofort den Körper, glitt tiefer ins Gras. Ihre eisblauen Augen waren starr auf die Bewegung im Ried gerichtet. Zwischen zwei Sumpfblumen zuckte ein gedrungener Schatten. Sie konnte das Huhn nicht erkennen. Nur den Schatten. Doch der Geruch war eindeutig und die Geräusche waren ihr auch bekannt. Das Huhn scharrte mit dem Schnabel im Boden, suchte nach Würmern. Arglose Gier.

Schneestern spannte ihre Muskeln.
Ein Atemzug.
Ein Herzschlag.
Ein Sprung.

Die weiße Kätzin schoss aus dem Gras wie ein Pfeil aus Licht. Das Huhn schlug kreischend mit den Flügeln, doch Schneesterns Pfoten waren schneller. Mit einem kräftigen Biss beendete sie den Kampf noch bevor er begann. Der Duft von frischem Blut mischte sich mit dem Nebel, und ihre Brust hob und senkte sich ruhig, kontrolliert.

„Danke, SternenClan“, flüsterte sie leise, während sie den Körper des Tieres ehrfürchtig in Moos bettete.

Dann - 
Ein Laut. Kein Schrei. Kein Knacken.
Eher ein Wusch. Lautlos, aber unnatürlich.

Schneestern hob den Kopf.

Oben, über ihr, regte sich etwas in den Ästen einer alten, vom Wasser halb umschlossenen Weide. Ein Schatten bewegte sich langsam zwischen den Zweigen. Zu groß für eine Krähe, zu gleitend für ein Eichhörnchen. Ihre Ohren zuckten.

Sie konnte nichts erkennen. Nur… fühlen.

Der Nebel.... in ihm war... eine Präsenz? Keine Bedrohung. Nicht direkt. Aber auch kein Beutetier. Kein Clanfreund. Etwas anderes.

War es ein Zeichen?

Die Anführerin schloss für einen Moment die Augen, sog die feuchte Luft ein und ließ sie langsam entweichen. „Zeigt mir den Weg“, murmelte sie, kaum hörbar.

Doch der Schatten in den Bäumen antwortete nicht. Nur ein einzelnes Blatt löste sich lautlos und segelte auf spiralförmigem Pfad zur Erde hinab.

Schneestern öffnete die Augen wieder. Die Präsenz war fort. Oder hatte sie sich getäuscht?

Mit dem erlegten Birkenhuhn zwischen den Zähnen schritt Schneestern weiter, das nasse Gras schlug sacht gegen ihre Flanken. Der Schatten war fort. Vielleicht nie da gewesen. Vielleicht auch nie gegangen. Vielleicht war es nichts oder der Blick jener, die niemals ganz gegangen sind.

Der Nebel schwieg. Doch in seinem Schweigen lag ein Flüstern.

Fuchslänge um Fuchslänge verflog. Ihre Schultern senkten sich, doch ihr Geist blieb angespannt.

Was, wenn sie beobachtet wurde?
Was, wenn es gar kein Tier gewesen war?
Was, wenn der SternenClan selbst den Blick auf sie gerichtet hatte?


Erwähnt: @Donnerblick, @Flammenmeer
Alias — Leni
Leni ist Offline
47 posts
Schneestern, Flammenmeer, Donnerblick Lager -> Fuchsbau -> schlammiger Sumpf


Gehe zu: