We'll hunt you down
Vor einigen Tagen noch hatte Silberlicht ihr gesagt, sie solle Spaziergänge unternehmen. Offenbar bewegte sich Beerennase nicht genug. So hatte sie sich am Vortag auf den Weg zum Seerosenteich mit Wieselfeuer gemacht. Es war anstrengend aber das war es wert gewesen. So hatte sie Zeit mit ihrem Gefährten verbringen können, die ab dem nächsten Mond wohl spärlicher werden würde.
Der Lauf hierher war für die Braungestreifte nicht leicht gewesen, war ihr Bauch doch inzwischen sehr geschwollen und zeigte, dass bald ihr erster Wurf zur Welt kommen würde. 3 Junge, hatte Silberlicht gesagt. Beerennase hatte ihr Glück kaum fassen können! Auch heute hatte sie die Chance nutzen wollen, um sich ein wenig zu bewegen. Nach wie vor hatte die trächtige Kriegerin eine Schülerin, deren Ausbildung nicht leiden durfte. Zudem überlegte sie noch immer, wen sie darum bitten konnte, Zwielichtpfotes Ausbildung weiterzuführen, wenn sie in die Kinderstube ziehen würde.
Ihr Herzschlag raste als sie langsamer wurde und die Einsame Trauerweide in Sicht kam. Gerne würde sie wieder einen Trainingskampf mit Zwielichtpfote austragen doch solange sie trächtig war, würde sie nicht kämpfen oder jagen. Ihre Jungen würde sie unter keinen Umständen gefährden. Also hatte sie sich vorgenommen, ihre Schülerin heute jagen zu lassen und eine kleine Prüfung daraus zu machen. So kann ich sehen, was es noch zu verbessern gibt. Und Zwielichtpfote konnte das Jagen üben.
An der Trauerweide angekommen, kam Beerennase zum Stehen und musste mehrmals stark die Luft einsaugen. Ihr Brustkorb hob und senkte sich stark, war der Lauf hierher doch sehr anstrengend für sie gewesen. Zudem hatte sie zweimal schwimmen müssen - einmal, um das Lager zu verlassen und einmal, um den Fluss zu überqueren, damit sie die Trauerweide erreichen konnte. Glücklicherweise wirkte ihr braungestreiftes Fell wasserabweisend durch die ölige Beschaffenheit dennoch fühlte sich der kühle Wind noch etwas kälter an, der die ausladenden Zweige der Trauerweide schwingen ließ.
Als die Kriegerin wieder ein bisschen besser Luft bekam, wandte sie sich ihrer Schülerin zu. "Heute werden wir kein Kampftraining abhalten, Zwielichtpfote." , begann Beerennase bevor sie ihren grünen Blick abwandte und ihn über die Umgebung wandern ließ. "Ich werde dich heute jagen lassen und werde dich beobachten. Du darfst anfangen." , miaute sie bevor sie wieder ihre Schülerin ansah.
Alias — Jacky
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Zwielichtpfote war schon früh wach gewesen. Sie konnte es kaum erwarten, dass endlich die Sonne aufging und sie gemeinsam mit Beerennase trainieren würde. Die Schülerin war zwar schon ganze 2 Monde lang in der Ausbildung, doch noch immer packte sie die Motivation und der Eifer, wenn es darum ging, dass sie ihrer Kriegerernennung ein Stück näherkam.
Beerennase war trächtig. Das erkannte man nicht nur an ihrem stark geschwollenen Bauch, sondern auch an der Art, wie sie sich bewegte. Vorsichtig, bedächtig, geradezu besorgt. Ob es ihren Jungen wohl gut ging? Auf dem Weg zur Trauerweide hatte die Schülerin schon Angst gehabt, sie müsse ihre Mentorin beim Laufen oder beim Schwimmen unterstützen, doch die weiße Kätzin mit den braunen Nuancen und Tigerungen schaffte es durch den Fluss zu schwimmen und dann den Weg weiter zur Einsamen Trauerweide zu erklimmen.
Dort angekommen brauchte sie kurz eine Verschnaufpause, die Zwielichtpfote nutzte, um sich umzublicken. Auf der anderen Seite des Flusses lag das Territorium des BrisenClans. Doch da diese niemals über den Fluss hinüberschwimmen würden, gab es natürlich auch keine Bedrohung des Clans für sie. Ein Glück. Nicht auszudenken, wenn gerade heute ein Kampf entbrennen würde, wenn Beerennase hoch trächtig war! Die Schülerin würde ihre Mentorin nicht alleine beschützen können, war sie doch noch in der Ausbildung zum Krieger und zudem war das Kampftraining durch die Schwangerschaft etwas in Mitleidenschaft gezogen worden. Wie lange Beerennase wohl noch ihre Mentorin blieb? Wen sie wohl als Ersatz bekommen würde? Vielleicht Eismond? Der Kater und Bruder von Schneestern hatte keinen eigenen Schüler. Vielleicht Schneestern höchstpersönlich? Dann würde ihr Traum wahr werden, den sie seit sie ein Junges war hegte!
Beerennase wandte sich ihr zu und miaute, dass sie heute kein Kampftraining abhalten würden. ‘Was du nicht sagst.‘ , dachte sie und hätte beinahe die Augen verdreht, war es doch für Zwielichtpfote durchaus klar, dass Beerennase in ihrem Zustand mehr als nur im Nachteil wäre und vielleicht sogar die Jungen in Mitleidenschaft gezogen werden würden, würden sie miteinander kämpfen, selbst wenn es nur zum Spaß und zum Training wäre.
Stattdessen sollte sie jagen und Beerennase würde sie prüfen! Sie durfte nun also zeigen, was in ihr steckte. Die Pfoten der Schülerin kribbelten vor Erwartung und am Liebsten wäre sie sofort aufgesprungen und losgerannt, doch sie hielt sich zurück und neigte stattdessen den Kopf respektvoll vor ihrer Mentorin. “Ich werde die größte Beute des Clans fangen!“ , miaute sie nun doch enthusiastisch und witterte sogleich in der Luft herum. Doch sie konnte leider keine Maus oder gar einen Frosch oder ein anderes Tier riechen. Frustriert zuckten die schwarzen Ohren der Kätzin, ehe sie sich in eine Richtung aufmachte und dabei ihr Maul öffnete, um besser den Duft aufnehmen zu können. Was war nur los?
‘Reiß dich zusammen, Zwielichtpfote!‘ , schalt sie sich. Doch was konnte sie schon dafür, wenn sie keine Beute riechen konnte? Mehr als wittern konnte sie nun mal nicht. Doch auf einmal kam ihr der Geruch eines Froschs ins Maul und zufrieden leckte sie sich über ihr bräunliches Mäulchen. ’Geht doch! Jetzt muss ich es nur fangen. Oh SternenClan, wünsch mir Glück und drück mir die Pfoten!‘ , bat sie stumm und kauerte sich in Lauerstellung. Sie wollte den Frosch fangen und ihn Schleierjunges zeigen! Natürlich würde das silberne Junge die Beute nicht sehen, aber er würde sie riechen und schmecken können. Eigentlich war die schwarze Kätzin sehr egoistisch, doch irgendwas an dem dunklen Jungen hatte es ihr angetan. Lag es daran, dass er ihr Ziehbruder war? Dass ihre Mama Leopardenteich ihn auch liebte? Wollte sie ihn im Auge behalten, damit ihre Eifersucht sie nicht übermannte? Was es auch war, sie dachte an den Kater und nicht zuerst an sich selbst.
Vorsichtig schlich sich Zwielichtpfote an das grünliche Tier heran, bis sie es sehen konnte. Rechtzeitig sprang sie ab, doch der Frosch war um eine Schnurrhaarbreite schneller als sie und entkam ins Wasser mit einem lauten Platschen. Frustriert zischte Zwielichtpfote ihren Frust heraus. War sie zu aufgeregt? Zu unvorsichtig? Zu voreilig? War sie zu nervös, weil sie von ihrer Mentorin geprüft wurde? Was auch immer es war, sie war gescheitert und hatte nun versagt. Sie würde sich also dieser Schmach hingeben müssen und die Worte ihrer Mentorin anhören, die sie zurechtweisen würde. Wie konnte sie diesen Frosch nur entkommen lassen? Er lag ihr praktisch schon Tod zu Pfoten! Aber es war nun mal passiert. Verärgert drehte sich Zwielichtpfote zu ihrer Mentorin Beerennase um. “Das war wohl nichts.“ , miaute sie gleichgültig, doch man merkte, dass sie sich sehr über den Misserfolg ärgerte, dass es sie mehr fuchste, als die selbstbewusste Kätzin zugeben wollte. Dennoch blieb sie hoch erhobenen Hauptes stehen und dachte nicht daran jetzt aufzugeben. Nein, sie würde es wieder und wieder versuchen, bis sie heute mindestens ein Beutetier erlegt hatte. Egal wie lange es dauerte und ob Beerennase zurück ins Lager gehen würde. Sie würde hier draußen selbst bei Nacht noch sitzen und auf Beute hoffen.
Alias — Kadse
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Fast schien es als würde Zwielichtpfotes Aufregung auf die trächtige Kätzin übergehen. Beerennase war sich nur nicht sicher, ob wegen der Jagd oder wegen der Prüfung. Doch schien ihre Schülerin genug Beherrschung zu besitzen, um ihren Kopf respektvoll zu neigen. “Ich werde die größte Beute des Clans fangen!“ , miaute Zwielichtpfote enthusiastisch bevor sie zu wittern begann. Die Braungestreifte tat es ihr nach und blickte die jüngere Kätzin anschließend geduldig und ruhig aus ihren grünen Augen an. Die Ohren der dunkelgemusterten Kätzin zuckten. Gar nichts? Zwar war die Kätzin schon seit 2 Monden Schülerin. Doch passierte es sogar Kriegern noch, dass sie während einer Jagd nichts wahrnehmen konnten. Lass dich nicht entmutigen. Für einen Herzschlag blickte Beerennase der Jungkätzin nach bevor sie sich mit einem leisen Ächzen auf ihre Pfoten erhob und ihr hinterher tappte.
Beerennase schnappte den Geruch eines Froschs auf - scheinbar ebenso wie Zwielichtpfote. Ihre grünen Augen entdeckten die jüngere Kätzin recht schnell, die sich bereits ihre Lefzen leckte. Die Schnurrhaare der Kriegerin zuckten belustigt. Zwielichtpfote ließ sich ins Jagdkauern sinken und schlich sich an das Beutetier an. Beerennase blinzelte einmal als ihr ein paar Fehler in der Haltung auffielen. Konzentrier dich, Zwielichtpfote. Stumm betete sie zu ihren Ahnen, dass ihre Schülerin den Frosch dennoch fangen möge während sie sie aus ihrem Versteck heraus beobachtete. Vorsichtig schlich Zwielichtpfote vorwärts und sprang rechtzeitig ab. Dennoch schien der Frosch sie bemerkt zu haben und entkam.
Die Kriegerin verließ ihr Versteck und kam der jüngeren Kätzin näher, die offensichtlich frustriert war. “Das war wohl nichts.“ , miaute sie gleichgültig. Beerennase blinzelte einmal. "Du warst zu unkonzentriert, Zwielichtpfote." , begann die braungestreifte Kriegerin mit ruhiger Stimme. "Außerdem war dein Jagdkauern zu niedrig." , fügte sie hinzu bevor sie ihren grünen Blick über ihre Umgebung schweifen ließ. Sie sog einmal tief die Luft ein bevor sie wieder zu Zwielichtpfote sah. "Versuch es noch einmal." , miaute Beerennase mit noch immer ruhiger Stimme. In ihren Augen gab es nichts, wofür sie die jüngere Kätzin zu schimpfen oder zu schalten hatte. Schließlich stand sie noch am Anfang ihrer Ausbildung und Beerennase war ohnehin nicht die Kätzin dafür, andere zu schimpfen. Bis auf Wieselfeuer. Aber auch nur, wenn ihr Gefährte wieder einmal dachte, seinen Frust oder seine Wut an ihr auslassen zu müssen. Während ihrer Trächtigkeit hatte er ihr schon ein wenig weh getan als sie mal ihre Laune an ihm ausgelassen hatte. Glücklicherweise ist das bald vorbei. Sie blinzelte ein paar Mal unauffällig, um sich aus ihren Gedanken zu befreien während sie auf Zwielichtpfotes zweiten Jagdversuch wartete.
Alias — Jacky
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Wie hatte Zwielichtpfote nur erst gar nichts riechen und dann ihren Frosch verpatzen können? Oh sie ärgerte sich so sehr! Frustriert hatte sie miaut, dass das wohl nichts war. Beerennase, ganz die Mentorin, korrigierte ihre Schülerin. Sie sei zu unkonzentriert gewesen und ihr Jagdkauern wäre zu niedrig. Fast hätte die schwarze Leopardenkätzin geschnaubt. Zu niedrig? Wie tief sollte sie denn noch runter gehen? Dennoch nickte sie. “Okay, Beerennase, ich versuche es noch einmal.“
Erneut witterte Zwielichtpfote. Doch außer ihrem entkommenen Frosch konnte sie nichts wittern. Sie kniff ihre grünen Augen zusammen. Wieso war es heute so schwer für sie Gerüche aufzunehmen? Sonst schaffte sie das doch auch immer. Lag es an der Aufregung, weil die Kriegerin sie prüfte? Die dunkle Schülerin war erst seit 2 Monden in der Ausbildung, doch in der Zeit hatte sie meistens eine Witterung aufnehmen können. Bisher war es nicht vorgekommen, dass sie gar zweimal am selben Tag keine Witterung hatte aufnehmen können. Was war nur los mit ihr? Vielleicht war es der Druck, den sie sich selbst auferlegt hatte? Sie wollte Schleierjunges unbedingt beeindrucken! Wollte ihm Beute fangen und mit ihm reden, ihn aus der Reserve locken und Zeit mit dem kleinen Kerlchen verbringen, der zeitgleich ihr Ziehbruder war, dadurch unbeliebt, und dennoch wollte sie ihn beeindrucken!
Die Schülerin lief wieder ziellos herum, bis sie eine Maus riechen konnte. ‘Endlich!‘ , dachte sie und leckte sich wieder über die Schnauze. Eine Angewohnheit, von der sie nichts wusste. Ins Jagdkauern fallend, diesmal tiefer, wie Beerennase es angeordnet hatte, pirschte sie sich an die Maus heran. Sie fand, sie machte ihre Aufgabe sehr gut. Ihrer Meinung nach war ihr Jagdkauern perfekt und sie wusste, sie musste sehr leise vorgehen, um die Maus nicht zu verschrecken. Die zwielichtige Gestalt gab keinen Mucks von sich, als sie die Maus erspähte und weiter auf sie zu pirschte. Doch dann sprang sie ab, im selben Moment rannte die Maus auch schon davon und Zwielichtpfotes Pfote glitt in die Leere.
Frustriert fauchte sie auf und drehte sich wütend zu ihrer Mentorin um. “Ich schaffe heute aber auch gar nichts!“ , klagte sie und ärgerte sich über sich selbst. “Was mache ich Falsch? Denke ich zu viel nach? Bin ich zu ungeduldig? Ich weiß, ich bin ungeduldig, aber ich will die Beute ja auch erwischen! Irgendwas muss ich doch falsch machen?“ Sie ließ sich entmutigt auf den Hintern plumpsen und seufzte tief. Sie war immer so selbstbewusst, doch der heutige Tag zeigte, dass auch Zwielichtpfote verzweifelt werden konnte und das bedeutete, sie musste zu drastischeren Maßnahmen greifen. Sollte sie ihre Mentorin bitten ihr zu helfen? Sie wollte ungerne die Hilfe der trächtigen Kätzin haben und annehmen. Die dunklere Katze war zwar egoistisch, doch wusste sie, dass Beerennase fast eine Königin war und somit musste sie mit Samtpfoten angepackt werden. Zwielichtpfote zögerte.
“Ich hab keine Lust mehr. Ich kriege es einfach nicht hin, was soll ich denn noch ändern? Ich bin sogar tiefer ins Jagdkauern gefallen oder war das jetzt ZU tief?“ , meckerte sie. Sie meckerte nicht Beerennase an und hoffte, sie wusste das. Stattdessen meckerte sie eher mit sich selbst und war nun bockig, geradezu kindlich. Sie schnaubte und betrachtete ihre Umgebung. “Kannst du denn Beute wittern oder liegt es vielleicht nicht an mir, sondern es gibt hier heute einfach weniger Beute? Oder sollte ich es lieber am Fluss mit Fischen probieren?“ , fragte sie mit flehendem Ausdruck im Gesicht. Sie wusste nicht mehr weiter, wollte sie doch unbedingt ihre Mentorin und Schleierjunges beeindrucken. Doch wie, wenn sie nichts fangen konnte? Ob der Fluss wohl die Lösung aller Probleme war?
Alias — Kadse
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Die Kritik schien Zwielichtpfote nicht zu gefallen dennoch nickte die Schülerin. “Okay, Beerennase, ich versuche es noch einmal.“ , antwortete ihre Schülerin. Die Kriegerin nickte einmal.
Zwielichtpfote schnupperte erneut und kniff ihre Augen zusammen. Geduldig blickte Beerennase die jüngere Kätzin an. Versuch ruhig zu bleiben, Zwielichtpfote. Sie glaubte daran, dass die Schülerin heute noch einen erfolgreichen Jagdversuch hinter sich bringen würde bevor sie ins Lager zurückkehren würden.
Schlussendlich hatte sich die jüngere Kätzin wieder in Bewegung gesetzt und die ältere Kätzin hatte die Trauerweide erklommen, um sich auf einem niedrigen, dicken Ast niederzulassen. Von hier aus hatte sie eine gute Position, um Zwielichtpfote im Auge behalten zu können. Ziellos lief die Schülerin herum bis sie irgendwann stehen blieb. Beerennase kniff ihre grünen Augen ein wenig zusammen, um die potentielle Beute ihrer Schülerin erkennen zu können. Eine Maus…? Doch welcher Art die Maus war, konnte sie von hier nicht erkennen. Zwielichtpfote sank ins Jagdkauern und Beerennase verzog das hübsche Gesicht. Zu tief, Zwielichtpfote! Das hatte sie ihr doch zuvor schon mitgeteilt. Sie sank zu tief in die Kauerstellung. Dann schlich die Jungkätzin vorwärts und schien sich speziell auf lautlose Schritte zu konzentrieren. Allerdings würde auch ihr Bauchfell über den Boden streifen und könnte ihre Beute verscheuchen. Die Schülerin sprang ab und im selben Moment huschte die Maus davon. Wie Beerennase es sich gedacht hatte. Leicht seufzte die Kätzin.
Vorsichtig und für ihre derzeitigen Verhältnisse recht flink kletterte sie von ihrer erhöhten Position herunter und tappte auf Zwielichtpfote zu. Die jüngere Kätzin war offensichtlich frustriert und wütend. “Ich schaffe heute aber auch gar nichts!“ Schweigend blickte Beerennase die andere Kätzin an. “Was mache ich Falsch? Denke ich zu viel nach? Bin ich zu ungeduldig? Ich weiß, ich bin ungeduldig, aber ich will die Beute ja auch erwischen! Irgendwas muss ich doch falsch machen?“ , klagte Zwielichtpfote weiter und ließ sich auf ihren Hintern fallen. Vermutlich brauchte sie es in diesen Herzschlägen, ihren Frust herauszulassen. Lass sie erstmal reden. “Ich hab keine Lust mehr. Ich kriege es einfach nicht hin, was soll ich denn noch ändern? Ich bin sogar tiefer ins Jagdkauern gefallen oder war das jetzt ZU tief?“ , fuhr sie meckernd fort. Leicht legte sie ihren rundlichen Kopf schief. Die Jungkätzin schnaubte und blickte sich um. “Kannst du denn Beute wittern oder liegt es vielleicht nicht an mir, sondern es gibt hier heute einfach weniger Beute? Oder sollte ich es lieber am Fluss mit Fischen probieren?“ , fragte sie.
Beerennase hatte das Gefühl, dass Zwielichtpfote nun ihren Frust vollständig herausgelassen hatte. Die Kriegerin setzte sich und legte ihren Schweif entspannt neben sich während sie ihren grünen Blick auf ihre Schülerin richtete. "Ich sagte dir schon vor dem zweiten Jagdversuch, dass dein Kauern zu tief wäre. Als du dich an die Maus angeschlichen hast, war die Kauerhaltung noch tiefer." , begann sie mit geduldiger Stimme zu sprechen. Am liebsten hätte sie ihrer Schülerin gezeigt, was sie meinte. Doch mit ihrem geschwollenen Bauch würde Zwielichtpfote wohl kaum einen Unterschied erkennen können. Eine Erklärung mit Worten musste also ausreichen. "Du magst darauf geachtet haben, dass du deine Pfoten vorsichtig aufsetzt aber dein Bauchfell ist über den Boden gestrichen. Und du musst auch auf die Windrichtung achten." , fuhr die trächtige Kätzin fort bevor sie zum Wasser blickte. "Du darfst es auch gerne mit Fischen probieren. Denk aber daran. dass dein Schatten nicht auf das Wasser ragen darf. Sonst verschreckst du die Fische." , erinnerte sie Zwielichtpfote.
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Zwielichtpfote war frustriert. Sehr sogar. Erst witterte sie nichts, dann kam doch endlich ein Geruch in ihrer Nase an und sie schaffte es nicht, die Beute zu fangen. Was für eine Schmach! Die schwarzen Ohren der Kätzin zuckten nervös und frustriert, als sie den Worten der Kriegerin lauschte. Sie war zu tief und nun noch tiefer gewesen, verdammt. Also etwas höher mit dem Hinterteil und darauf achten, dass das Bauchfell nicht auf dem Boden streift. Die Schülerin nickte gehorsam, sog die Worte in sich auf und ärgerte sich über sich selbst. Sie war doch keine 6 Monde mehr alt! Und dennoch machte sie Fehler. Fehler, die nicht sein durften und die man in ihrem Alter schon längst ausgemerzt hatte.
Dann die erlösenden Worte, sie dürfe es mit Fischen probieren. Vielleicht würde das ja besser laufen! “Okay Beerennase. Auf den Schatten achten. Das kriege ich bestimmt hin!“ , miaute sie, nun wieder motiviert. Freudig sprang sie zum Wasser hinüber und setzte sich nah an das kühle Nass, aber nicht so, dass ihr Fell das Wasser berührte. Die grünen Augen blickten auf das Treiben des Flusses und sie beobachtete, wie die Strömung leichte Wellen hinter sich her zog.
Kurz betrachtete sie das Spiel des Wassers fasziniert, bis etwas ihre Aufmerksamkeit erregte. Ein Fisch kam ihr bedrohlich nahe und innerlich freute sich die schwarze Kätzin, dass sie doch tatsächlich Beute gefunden hatte. Und diesmal musste sie nicht dafür in der Luft wittern! Wieder mal leckte sie sich unterbewusst über ihr Maul und fokussierte sich auf den Fisch. Er war klein und bräunlich. ‘Dich erwische ich nun aber!‘ , dachte sie und ein Grinsen zog sich ihre Lefzen hinauf. Ungeduldig wartete sie darauf, dass der Fisch näher kam. Sie rutschte etwas auf ihrem Hintern umher. Zum Glück saß sie so, dass der Schatten nicht aufs Wasser fiel und den Fisch somit nicht erschrecken konnte.
Mit einem gezielten Schlag der Pfote holte sie den Fisch heraus, als er nah genug an ihr dran war. Er zappelte auf der Erde und versuchte ins Wasser zurück zu hüpfen, doch schnell stürzte sich die schwarze Schülerin auf ihn und beendete das Leben des braunen Tieres. Dann trat sie einen Schritt zurück und betrachtete ihre Beute. Die Schuppen glitzerten noch vom Wasser und verliehen dem kleinen Fisch etwas Zauberhaftes.
Zwielichtpfote blinzelte kurz, dann drehte sie sich Freude strahlend zu Beerennase um. “Hast du das gesehen? Der Fluss war die richtige Entscheidung, es hat geklappt!“ , miaute sie stolz. ‘Natürlich hat es geklappt. Du bist eine gute Schülerin, eine gute Jägerin. Wieso hätte es auch nicht klappen sollen?‘ , schalt sie sich und ihr Schweif peitschte etwas hin und her. Verärgert über ihren eigenen Enthusiasmus, den sie soeben verspürt hatte. Ein Schnauben verließ die Nase der Kätzin. Es sollte sie nicht so wie ein Junges freuen, etwas gefangen zu haben. Schließlich war sie schon ganze 8 Monde alt!
Alias — Kadse
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Die Wut und Frustration, die Zwielichtpfote verspüren musste, waren verständlich. Jedem Schüler ging es sicher so, auch Kriegern teilweise noch. Dennoch musste die Schülerin lernen, ruhig zu bleiben, besonders bei der Jagd. Und sich nicht von ihren Emotionen beherrschen zu lassen. Fast hätte Beerennase belustigt geschnaubt, war ihr Gefährte doch einer dieser Kandidaten, die sich von ihren Emotionen mitreißen ließen. Ach, Wieselfeuer… Sicher würde er eines Tages auch den Dreh rausbekommen, wie er mit seinen Emotionen in bestimmten Situationen umzugehen hatte. Auf ihre Erklärung hin nickte die Schülerin.
Doch als Beerennase ihr die Erlaubnis gab zu fischen, motivierte dies ihre Schülerin scheinbar noch mehr. Interessant. Vielleicht lag Zwielichtpfote ja das Fischen eher, eine Spezialität des NebelClans. “Okay Beerennase. Auf den Schatten achten. Das kriege ich bestimmt hin!“ , miaute sie bevor sie zum Wasser sprang. Aufmerksam beobachtete die Kriegerin ihre Schülerin, die sich nah das Wasser setzte und darauf zu achten schien, dass ihr Schatten nicht auf die Oberfläche fiel. Konzentriert blickte Zwielichtpfote auf das Wasser oder… drifteten ihre Gedanken wieder ab? Konzentration. Doch statt genervt zu seufzen, hätte Beerennase beinahe ein belustigtes Schnauben hören lassen.
Im nächsten Herzschlag schnellte die Pfote der jungen Kätzin vor. Durchbrach die Wasseroberfläche und zog den Fisch heraus, der anschließend an Land zu zappeln begann. Beerennase richtete sich noch ein wenig auf. Würde der Fisch entkommen? Doch das ließ Zwielichtpfote nicht zu sondern stürzte sich auf das glitschige Tier und beendete rasch das Leben. Sie begann zu schnurren als sie näher kam. “Hast du das gesehen? Der Fluss war die richtige Entscheidung, es hat geklappt!“ , miaute Zwielichtpfote stolz. Beerennase warf ihrer Schülerin ein Lächeln zu. "Das hast du großartig gemacht, Zwielichtpfote! Die geborene Fischerin!" , schnurrte die Kriegerin.
Die Schülerin schnaubte im nächsten Herzschlag. Fragend sah die Kriegerin sie an. "Was ist los, Zwielichtpfote?" , fragte Beerennase und blinzelte einmal. "Du darfst dich ruhig über deinen Fang freuen. Ich freue mich auch, wenn ich Beute erfolgreich erlege. Und das darfst du auch." , miaute die ältere Kätzin noch immer etwas verwirrt. Ihr grüner Blick schweifte zum Flussufer. Ob sie es auch wagen sollte…? An normale Beute konnte sie sich in ihrem Zustand nicht mehr anschließen, wäre doch ihr Bauch beim Jagdkauern im Weg. Doch Fischen könnte funktionieren.
Als sie sich in Bewegung setzte, um selbst ihr Glück zu versuchen, wäre sie beinahe stehen geblieben. Plötzlich hatte die Kriegerin einen Druck in ihrem Bauch gespürt. Für einen Herzschlag huschte ein Lächeln über ihr hübsches Gesicht. Scheinbar hatte sich eines der Kätzchen in ihr gestreckt oder gedehnt. Seid nicht so ungeduldig. Bald ist es ja soweit. Na, das ging ja gut los. Wenn die Jungen jetzt schon so ungeduldig waren, wie würden sie erst sein, wenn sie in der Kinderstube herumwuseln würden?
Am Ufer kauerte sich die trächtige Kriegerin hin, so gut sie konnte. Ihren ruhigen, grünen Blick richtete sie auf die Wasseroberfläche, die sich unter dem seichten Wind leicht zu kräuseln begann. Es tauchte ein Schatten unter der Oberfläche auf. Beerennase blinzelte einmal und achtete darauf, keinen Schatten auf das Wasser zu werfen. Als der Schatten sich nah genug an die Oberfläche getraut hatte, ließ sie ihre schneeweiße Pfote vorschnellen. Ihre dornenartigen Krallen ausgefahren. Als sie ihre Pfote wieder herauszog, zappelte eine Bachschmerle an ihren Krallen. Die Kriegerin wartete bis der Fisch auf dem trockenen Boden landete bevor sie ihn mit einem gezielten Biss erlegte. Ihre rosafarbenen Lefzen verzogen sich zu einem Lächeln als sie ihren Fang betrachtete. Dann sah sie zu Zwielichtpfote zurück. "Du darfst gerne noch einen normalen Jagdversuch wagen."
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Sie hatte es geschafft! Zwielichtpfote hatte den kleinen braunen Fisch gefangen, erfolgreich. Zunächst war sie sehr glücklich darüber, freute sich gar. Sogar Beerennase lobte sie, sie sei die geborene Fischerin. Ein sehr Willkommener Lob für die schwarze Schülerin. Doch dann änderte sich die Haltung der Kätzin und sie wurde wieder arrogant. Natürlich war sie gut. Schließlich war sie eine NebelClan Katze und diese mussten es immer schaffen Fische zu fangen. Es war also nichts Besonderes.
Ihre Mentorin schien die Veränderung zu bemerken, denn sie meinte, sie dürfe sich ruhig über den Fang freuen, sie selbst freue sich auch immer, wenn sie etwas erfolgreich erläge. Zwielichtpfote zögerte kurz, dann nickte sie jedoch. “Ich freue mich ja.“ , erwiderte sie. “Aber ich habe die Male davor versagt, also ist das kein richtiger Erfolg für mich, eben weil ich die andere Beute auch hätte erwischen müssen.“ , miaute sie dann.
Die Kriegerin ging nun auch zum Wasser und Zwielichtpfote folgte ihr ein wenig verwirrt. Was hatte Beerennase vor? Wollte sie auch etwas fangen? War es doch nicht nur eine Prüfung für die Schülerin? Doch das wäre für sie kein Problem gewesen, so konnte es Zwielichtpfote als Jagd benennen, bei der sie einfach Pech hatte und nicht als Prüfung, an der sie beinahe gescheitert wäre, ganz ohne Beute.
Die schwarze Kätzin beobachtete die andere, wie sie den Fisch mit ihren Krallen aus dem Wasser zog und ihm ein schnelles Ende setzte. “Wow, das war ein echt guter Fang!“ , kommentierte die Schülerin begeistert, auch motiviert es erneut zu probieren, was ihre Mentorin ihr dann auch gestattete.
Zwielichtpfote wollte jedoch am Wasser bleiben, zog dieses sie doch wie magisch an. Und immerhin hatte sie hier auch ihren braunen Fisch erlegen können, den sie etwas weiter hinten zurück gelassen hatte. Also setzte sie sich wieder ans Wasser und wartete ungeduldig. Ob sie wohl jemals lernen würde geduldig zu sein? Wenigstens ein bisschen? Ihr Hintern wackelte hin und her, während sie auf einem kleinen Felsen saß, der leicht in das Wasser hinein ragte. Als sie – endlich – eine Bewegung im Wasser wahrnahm, erschrak die Kätzin zunächst und zuckte zusammen. Es sah aus wie eine Schlange, nur im Wasser! Zumindest stellte sie sich so Schlangen vor, gesehen hatte sie noch nie eine. Nur von Geschichten anderer Krieger und Schüler, auch von denen der Ältesten, hatte sie gehört, dass es sich um sehr lange, wie Schwänze aussehende Wesen handelte. Nein, halt. Da kratzte eine andere Erinnerung in ihrem Köpfchen an. Sie hatte von einem älteren Schüler mal gehört, wie dieser eine Art Schlange aus dem Wasser gefangen hatte. Wie nannte er das noch gleich? Aas? Nein, das war nicht mehr gute Frischbeute. Aal! Genau. War das etwa ein Aal? Oder doch eine Schlange, nur im Wasser?
Zwielichtpfote war so mit ihren Gedanken beschäftigt, dass sie den richtigen Zeitpunkt verpasste und als ihre Pfote ins Wasser huschte, verfehlte sie das lange Tier. Statt jedoch enttäuscht zu sein, drehte sie sich mit leuchtenden Augen zu Beerennase um. “War das ein Aal? Ich habe noch nie einen gesehen, aber das war einer, oder? Als ich ein Junges war, hatte ein Schüler mal darüber gesprochen, aber ich wusste nie, wie sie aussehen.“ , miaute sie, beeindruckt von dem Geschöpf aus dem Wasser. Ob es wohl gut schmeckte? Es war keine gewöhnliche Beute des NebelClans, also machte es der Kätzin nichts aus, es nicht erwischt zu haben, vielleicht schmeckte es ja auch scheußlich und niemand mochte Aal?
Alias — Kadse
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Zunächst zögerte sie doch dann nickte Zwielichtpfote. “Ich freue mich ja.“ , begann die Schülerin. Das Lächeln verschwand nicht aus Beerennases hübschem Gesicht.“Aber ich habe die Male davor versagt, also ist das kein richtiger Erfolg für mich, eben weil ich die andere Beute auch hätte erwischen müssen.“ , fuhr sie fort. Die Kriegerin blinzelte einmal. "Ich verstehe, dass du es so empfindest, Zwielichtpfote. Aber von missglückten Jagdversuchen solltest du dir trotzdem deine Freude und deinen Stolz nicht trüben lassen, wenn du dann doch ein Beutetier erwischt." , miaute sie noch immer lächelnd.
Anschließend hatte die trächtige Kätzin ebenfalls beschlossen, ein wenig zu jagen. Vielleicht würde das ihrer Schülerin ein wenig die Anspannung nehmen. Und tatsächlich zog Beerennase eine Bachschmerle aus dem Wasser. “Wow, das war ein echt guter Fang!“ , miaute Zwielichtpfote begeistert. Dankbar lächelte Beerennase sie an. "Vielen Dank, Zwielichtpfote." , miaute sie lächelnd.
Ihre Schülerin war clever. Die Kriegerin hatte ihr einen erneuten Jagdversuch zugestanden aber nicht genau spezifiziert, wo die Schülerin jagen sollte - ob an Land oder am Ufer. So hatte sich Zwielichtpfote für ihren Favoriten entschieden, das Fischen. Die Schülerin kauerte sich ans Ufer und blickte wieder ins Wasser während ihr Hintern hin und her wackelte. Süß. Aber Zwielichtpfote schien unruhig zu werden. Dann schien sie zu erschrecken und Beerennase trat einen Schritt vor, die großen, braungestreiften Ohren aufmerksam aufgestellt. Wovor hatte sie sich so erschreckt? Im nächsten Herzschlag schoss die Pfote der Schülerin vor, tauchte ins Wasser ein aber kehrte ohne Beute wieder aus dem Wasser zurück.
Beerennase wollte schon beginnen, Zwielichtpfote zu trösten doch schien ihre Schülerin kein bisschen enttäuscht zu sein. Stattdessen wirkte sie geradezu freudig, aufgeregt. “War das ein Aal? Ich habe noch nie einen gesehen, aber das war einer, oder? Als ich ein Junges war, hatte ein Schüler mal darüber gesprochen, aber ich wusste nie, wie sie aussehen.“ , miaute die Jungkätzin. Die ältere Kätzin blinzelte einmal bevor sie nickte. "Gut möglich, dass es ein Aal gewesen ist, wenn es einen langen Körper hatte." , antwortete die Kriegerin noch etwas perplex bevor sie sich wieder fing. Neugierig kam sie ein wenig näher. "Hast du wohl einen gesehen?" , fragte sie neugierig. Den grünen Blick auf die Wasseroberfläche gerichtet. Der erste Aal konnte durchaus für Verwirrung sorgen, waren ihre Körper doch länger als die normaler Fische. Und im Wasser bewegten sich die Tiere wie Schlagen an Land. Ihr Favorit waren sie trotzdem nicht, eher Forellen und Ringelnattern.
Beerennases Blick richtete sich wieder auf Zwielichtpfote. "Einen letzten Jagdversuch würde ich dir noch zugestehen. Außer du möchtest lieber schon jetzt ins Lager zurückkehren." , fügte die trächtige Kriegerin hinzu.
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