cold stones, colder heart
Die Sonne kletterte grade über die Berge am Horizont, als die Gruppe bestehend aus drei Kriegern das Lager verließ und ihre Pfoten sie zum Seichten Steinhang führten. Wolfsnacht war der Älteste Krieger und demnach führte er diese Gruppe an, doch es war nicht so, dass Rehsprung das groß interessierte. Es gab nicht viel zu sagen bei einer Jagdpatrouille und so sah die Kätzin es nicht ein, dass Wolfsnacht sie großartig kommandieren müsste. Sie würden beim Steinhang ankommen, sich aufteilen und jagen. Und anschließend wieder gehen. Wenn es keine große Überraschungen gab, würde es auch nichts zu befehlen geben. Ihre Pfotenschritte wurden schneller, denn Rehsprung wollte bald beim Seichten Steinhang ankommen, um endlich zu jagen. Sie stellte keine Fragen an ihre Clangefährten, denn es interessierte sie nicht, wie sie sich fühlten oder was in ihrem Leben vor sich ging. Einzig der Clan und dessen Stärke interessierte die Kätzin. Der Vorfall mit dem WurzelClan war für die Kätzin interessant und zu gerne würde auch sie einen Ausflug auf das Gebiet des WurzelClans machen. Als der Seichte Steinhang in Sichtweite war, warf die cremefarbene Kätzin einen kurzen Blick auf Wolfsnacht und Tigerschatten »Bis gleich « miaute sie knapp und schon rannte sie los und verschwand in dem Gebiet des Steinhangs. Bald schon konnte sie einen Vogel wittern und begab sich in Lauerstellung. Ihre Augen entdeckten eine Alpenbraunelle, die auf einem Stein saß. Eine Braunelle, wie passend. Ich sollte ihr den Kopf abreißen und sie auf das Gebiet des WurzelClans werfen, ein kleiner Gruß an die Anführerin. Verschmitzt lächelte sie, verwarf den Gedanken aber wieder und schlich leichtpfotig auf den Vogel zu. Der Vogel hatte keine Ahnung in welcher Lage er sich befand, sah sich um und trällerte ein paar kurze Sequenzen eines seiner Lieder, während die geschmeidige Kriegerin sich immer näher an das Tier schlich. Kurz bevor die Kätzin nahe genug dran war, erstarrte das gefiederte Tier und blickte sich alarmiert und skeptisch um, doch da war es bereits zu spät. Die Kätzin sprang kraftvoll ab und flog mit ihren Pfoten nach vorne auf das Tier zu. Die Krallen packten das Vögelchen, bohrten sich in dessen kleinen Körper und ein tödlicher Biss folgte, bevor die Braunelle einen Warnruf von sich geben konnte. Ein leichtes Knacken war zu hören, als das Genick des Vogels brach und zufrieden schnaubte Rehsprung. Sie lief über die Steine und versteckte den Vogel unter einigen Steinen, ehe sie sich umsah. Ihr Schweif schwang angespannt hin und her und sie hielt ihre Nase in die Luft, um erneut zu wittern. Mit einem kleinem Vogel würde sie sich sicherlich nicht zufrieden geben.
Alias — Efeu
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Hunger drives the wolf out of the forest
Die Sonne ging gerade erst auf und begann langsam damit, die kühle Luft aufzuwärmen als sich die drei Krieger bereits zum Seichten Steinhang bewegten. Wolfsnacht führte die Patrouille als ältester Krieger der Drei doch interessierte ihn das recht wenig. Solange keiner aus der Reihe tanzte - und bei der Jagd gab es wenig Möglichkeiten dazu -, war es ihm recht gleichgültig, was Rehsprung und Tigerschatten taten. Es lag wenige Mondaufgänge zurück doch fehlte ihm Schwanengold bereits. Mehr als 1 Nacht konnten sie sich allerdings vorerst nicht erlauben, hatte er doch das Gefühl, dass sein Verhalten sonst zu auffällig wäre. Wie lange sollten diese Treffen allerdings noch so weiter gehen? Sie hatten Glück, dass sie die Treffen über 10 Monde geheim halten konnten. Und die Spannungen zwischen dem Glut- und dem WurzelClan würden es für Wolfsnacht nicht einfacher machen, wenn seine Grenzbeziehung herauskommen würde. »Bis gleich« , miaute Rehsprung knapp und Wolfsnacht reagierte mit einem Brummen darauf. Sein goldener Blick wanderte zu Tigerschatten, Fichtensterns Sohn, bevor er ihm einmal zunickte und sich anschließend in eine andere Richtung als Rehsprung entfernte.
Die Jagd war nie einer seiner Favoriten gewesen doch war Wolfsnacht froh darüber während der Jagd seine Ruhe zu haben. Vielleicht war Jagen doch nicht so übel… Der schwarz-weiße Kater blieb stehen und sog einmal tief die Luft ein bevor er sie in einem Seufzer ausatmete. Er blinzelte einmal bevor er sich umblickte. Der Krieger hoffte nur, dass ihre Verbindung noch für einige Zeit geheim bleiben würde. Zumindest so lange bis er sich im Klaren war, ob er weiter an seiner Loyalität zum GlutClan festhalten wollte oder… es ihn vielleicht doch in den WurzelClan ziehen würde. Bei dem Gedanken zog er seine schwarze Nase kraus. Und Schwanengold dazu zu bringen, dem GlutClan beizutreten… Er wollte seine Gefährtin nicht vor die Wahl stellen und sie in eine unangenehme Situation bringen. Zumal nicht einmal sicher wäre, ob Fichtenstern die Kriegerin der Baumkuschler aufnehmen würde. Sein typischer, grimmiger Gesichtsausdruck verfinsterte sich.
Die auffällige Färbung eines Bergmolchs stach ihm in die goldenen Augen. Besonders die orangefarbene Bauchseite der Amphibie hatte ihn verraten. Auch, wenn es wenige geben mochte, gehörte Wolfsnacht zu der Gruppe an Katzen, die eine Schwäche für Amphibien hatten. Er sank ins Jagdkauern und schlich vorwärts. Balancierte sich mit seinem dichten, buschigen Schweif aus. Seine ausgeprägten Muskeln spielten unter seinem dichten Pelz als er näher schlich. Dann sprang der Krieger ab und fixierte den Bergmolch mit seinen Pfoten auf dem Boden bevor er ihn mit einem Biss erlegte und sich einmal streckte. Die Bewegung tat ihm vielleicht doch ganz gut, um ihn von seinen Überlegungen abzulenken.
Alias — Jacky
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Eine Jagd am seichten Steinhang war das, was Tigerschatten heute vorhatte. Nein, wo er auf Patrouille eingeteilt worden war. Gemeinsam mit Rehsprung und Wolfsnacht. Mit beiden Kriegern hatte er, als der jüngste von den dreien, kaum etwas zu tun, außer mal hier und da auf Patrouillen mit ihnen eingeteilt zu werden. Heute war also kein besonderer Tag, sondern ein Tag wie eh und je. Dennoch fühlte er sich mächtig, als Sohn von Fichtenstern. Als wäre er etwas Besonderes.
‘Nein, ich BIN etwas Besonderes. Besonderer als diese zwei Krieger hier.‘ , dachte er und ein Grinsen zog sich auf seine Lefzen hinauf.
Hoffentlich würde er auch besser sein als sie und mehr Beute machen. Vielleicht würde sein Vater endlich mal bemerken, dass es ihn gab und ihn nicht wie jeden anderen Krieger des Clans behandeln. Schließlich war er sein Sohn! Das hatte doch etwas zu bedeuten?
Wobei, wenn Rehsprung Junge hätte, würde sie diese wohl genauso kühl behandeln, wie sie jetzt schon jede Katze behandelte. Und auch bei Wolfsnacht war sich der Kater nicht sicher, wie dieser sich bei seinen eigenen Jungen verhalten würde. Also vielleicht lag es mehr an Fichtensterns Persönlichkeit, als an ihm selbst?
Wie dem auch sei, er würde sich weiterhin anstrengen, um gesehen zu werden. Vielleicht würde er ja bald schon einen Schüler zugewiesen bekommen!
Beim Steinhang angelangt machte sich die helle Kätzin sofort aus dem Staub und ließ die zwei Kater zurück. Tigerschatten stieß ein Schnauben aus, sie hätte ja wohl wenigstens mal eine gute Jagd wünschen können oder so! Wolfsnacht war aber auch nicht viel besser, er nickte ihm zu und verschwand dann in eine andere Richtung.
“Wieso muss ausgerechnet ich mit so miesepetrigen Katzen in eine Patrouille eingeteilt werden?“ , fragte sich Tigerschatten und seufzte tief.
“Euch eine gute Jagd. Vielen Dank, euch auch.“ , miaute er leise grummelnd in zwei verschiedenen Tonlagen und nicht so, als würde er nur mit sich selbst sprechen, sondern als hätte eine der beiden älteren Krieger das zu ihm gesagt. Er sprach keineswegs oft mit sich selbst, stattdessen unterhielt er sich viel lieber mit anderen Katzen. Doch wenn es nicht dazu kam, fand manchmal einer dieser Austausche statt.
Der Kater schüttelte sich das braun getigerte Fell, das vom Aussehen seinem Vater sehr ähnlich sieht, und machte sich auch in eine Richtung auf, in der Hoffnung auf Beute.
Tatsächlich roch er fast sofort eine Maus, woraufhin er sich in Lauerstellung begab und sich langsam auf diese zu pirschte. Beim Abspringen rutschte er jedoch mit dem einen Hinterlauf weg und machte sich somit bemerkbar. Doch auch die Maus hatte ihre Schwierigkeiten und auch sie rutschte aus, als hätten sich Beute und Jäger abgesprochen. Dennoch erholte sich das kleinere Tier schneller wieder und zischte davon. Tigerschatten rannte ihr noch hinterher, doch als sie in ihrer Höhle verschwand, konnte er nichts tun, als mit dem Schweif zu peitschen. Frustriert stieß er ein leises Knurren aus.
“Das wäre gute Beute für den Clan gewesen und ich vermassele es auch noch. Na super.“ , grummelte er und wünschte sich, er wäre mit besseren Kriegern unterwegs gewesen, mit denen man eine Jagd zusammen hätte machen können.
Alias — Kadse
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Als Rehsprung die Braunelle für später versteckt hatte, schlich sie erneut los und versuchte Beute zu wittern. Doch zu ihrer Enttäuschung konnte sie nichts wittern. Auch, als sie den Seichten Steinhang etwas nach unten lief, konnte sie nichts finden und ihr Schweif peitschte wütend und enttäuscht in die Luft. Die Cremefarbene lief zurück, nahm ihren Vogel auf und lief damit wieder an den Ort, wo sich die drei Krieger voneinander getrennt hatten. Sicherlich müsste sie nun einige Zeit auf Wolfsnacht und Tigerschatten warten müssen und so legte sie sich auf einen Stein und versuchte die letzten, warmen Sonnenstrahlen zu erhaschen. Jetzt muss ich wohl warten. Man merkte schon deutlich, dass es Blattfall war. Ein einziger, kleiner Vogel. Das war eine sehr enttäuschende Beute für die Kätzin und sie konnte ihren Unmut nicht verstecken. Ihre Schweifspitze zuckte wütend und verriet die eher bescheidene Laune der Kriegerin, welche dort auf dem Felsen lag. Nichts hatte sie wittern können außer einem Vogel und auch wenn ein Vogel besser als nichts war, so waren das nicht die Ansprüche, welche die Kätzin normalerweise an sich selbst hatte. Während ihre Augen die Umgebung absuchte, dachte sie über die Krieger nach, welche sie hierher begleitet hatten. Da war Wolfsnacht, ein sehr großer Krieger ihres Clans. Mit seiner Masse gehörte er zu den kräftigen Vertretern des Clans, die wohl so bildhaft für die Stärke des GlutClans standen. Doch Rehsprung musste sich nichts vormachen, auch sie selbst war eine gute Kriegerin und ein guter Kämpfer musste nicht groß und massig sein. Mit ihrem Tempo und ihrer Beweglichkeit konnte die Kätzin einigen Gegnern gut einheizen, auch wenn sie sicher von den ein oder anderen Kriegern aufgrund ihrer geringen Größe gerne unterschätzt wurde. Doch fühlte sich Rehsprung von Wolfsnacht keinesfalls bedroht, im Gegenteil. Große Krieger wie Wolfsnacht konnten einen in Schlachten gut den Rücken decken und grade diese Unterschiede im Clan machten den GlutClan eben so erfolgreich. Es gab nicht den GlutClankrieger und deswegen war der Clan auch so stark und anpassungsfähig. Das zeigte sich auch in der Führung. Fichtenstern war der Anführer, ging gerne mit dem Kopf durch die Wand und auch wenn er sehr intelligent war, so prahlte er gerne und stellte gerne seine Stärke zur Schau. Anders als Azurblick, welche ruhiger und bedachter wirkte. Sie ergänzten sich hervorragend und genau deswegen konnte der GlutClan sich immer durchsetzen. Rehsprung war stolz auf ihren Clan.
Während sie so dalag und nachdachte, wanderten ihre Gedanken zu Tigerschatten. Der junge Krieger sah seinem Vater aus wie aus dem Gesicht geschnitten. Und sicher bildete er sich ordentlich was darauf ein, dass der Anführer sein Vater war. Doch Fichtenstern hatte seine Junge noch nie bevorzugt. Auch das Kind von Azurblick und Fichtenstern, behandelte er nicht anders als jeden anderen. Das muss Tigerschatten bitter aufstoßen. Da hat man den Anführer als Vater, doch erhält dadurch keinerlei Vorteile. Nicht nur dass. Fichtenstern war niemals ein Vater für seine Junge gewesen und Rehsprung war froh, dass der Clananführer nicht ihr eigener Vater war.
Alias — Efeu
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