Die weiße Kätzin mit den orangenen und schwarzen Flecken im Gesicht lief hinter ihrer Mutter Schneestern her. Ihr Zielort war der Seerosenteich. Dort, wo sich liebende Katzen oft die Treue schwören, für immer zusammen zu bleiben. Ob Kristallregen wohl auch eines Tages hier mit einem Kater ihren Treueschwur ablegen würde? Die Kätzin wünschte sich sehnlichst einen Gefährten und auch Junge. Sie wollte dem NebelClan so gut sie konnte ihren Dienst erweisen und würde sie neue Krieger gebären, wäre das doch mehr, als sie jemals tun könnte? Sie war definitiv keine führende Persönlichkeit wie ihre Mutter Schneestern. Nein, Kristallregen würde es vermutlich nie auf den Posten des zweiten Anführers schaffen und sie hoffte auch, dass dies nie nötig wäre, denn Schneestern und Flussgeist waren geradezu perfekt für diese Arbeit.
’Bitte SternenClan, pass gut auf die beiden auf, dass ihnen nichts geschieht.’ , bat sie den SternenClan stumm um ihren Segen für ihre Mutter und die zweite Anführerin des NebelClans.
Schneestern führte sie an, gefolgt von Elsterherz und Falkenschrei. Den Kater in der Runde kannte die weiße Kätzin ganz gut, würde sie behaupten. Sie waren gemeinsam in der Kinderstube und auch im Schülerbau wuchsen sie gemeinsam auf, bis sie ihre Kriegernamen erhielten. Sie waren zusammen auf Patrouillen gewesen, hatten auch gemeinsames Kampftraining gehabt. Dennoch waren sie sich nie näher gekommen als Bekannte. Woran das wohl lag? Vielleicht war es Kristallregens rechthaberische Art, die dem Kater nicht zusagte? Oder vielleicht war sie ihm zu fanatisch? Glaubte zu sehr an den SternenClan, dass alles ein Zeichen von diesem sein könnte? Nein, das Letzte war Quatsch, sie waren schließlich NebelClan Katzen, sie hatten immer einen festen Glauben zum SternenClan. Doch irgendetwas musste es doch sein?
Dann war da Elsterherz, die als Schülerin im NebelClan aufgenommen worden und keine geborene Clankatze war. Doch Kristallregen machte das nichts aus, jeder, der den SternenClan ehrte, und sich an die Clanregeln hielt, wäre Willkommen in ihren Augen. Dennoch, irgendetwas schien die Weiße an der Kriegerin zu stören. War es ihre reizbare Art? Ihre Ungeduld? Nein, vielleicht ihre Art und Weise, wie sie anderen Katzen gegenüber trat? Es kam Kristallregen so vor, als würde Elsterherz irgendetwas fehlen. Vielleicht war es ihre Familie? Dass sie im Clan niemanden hatte, wie Geschwister oder Eltern?
Kristallregen stieß ein Seufzen aus. Sie sollte nicht so viel nachdenken, sondern sich auf ihre Mission konzentrieren. Genau, die Jagd am Seerosenteich!
Alias — Kadse
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Plitsch platsch
Der kühle Wind, der über das Wasser des Seerosenteichs strich, trug den vertrauten Duft von Moder, Wasserpflanzen und Beute mit sich. Durchsetzt von der feinen Note des Blattfalls. Schneestern blieb stehen, ihre schneeweißen Pfoten am schlammigen Rand des Teiches, wo die Sonne durch das goldene Blattwerk flackerte. Ihre Schultern bewegten sich kaum sichtbar beim Atmen, doch ihre Ohren zuckten leicht, als sie das dumpfe 'Plitsch' eines Frosches hörte, der sich erschrocken ins seichte Wasser retten wollte.
Ein Hauch eines Lächelns umspielte ihre Lippen.
„Danke SternenClan“ flüsterte sie kaum hörbar und sprang. Ihre Worte waren wie ein kleines, stilles Gebet. Ein Ruf zu den Sternen . Zu ihren Ahnen, welche nun schon seit der großen Versammlung nicht mehr mit ihr in ihren Träumen gewandelt sind. Doch das hielt die schneeweiße Katze nicht davon ab sich bei ihnen für die gefundene Beute zu bedanken.
Die Wasseroberfläche zitterte, als Schneestern mit erstaunlicher Geschwindigkeit zuschlug. Der Frosch hatte sie zwar bemerkt, zu früh vielleicht, doch der matschige Boden unter seinen kräftigen Hinterbeinen raubte ihm den rettenden Sprung. Noch ehe das Tier ganz in Bewegung kommen konnte, schlugen Schneesterns Krallen zu. Mit einem gezielten Biss tötete sie das zappelnde Beutetier und hob es triumphierend aus dem seichten Wasser.
Ohne Hast drehte sie sich zu den drei Katzen um, die ihr gefolgt waren.
„Unsere Ahnen schenken uns heute ihren ersten Gruß.“ Ihre Stimme war weich, doch wie immer durchzogen von der ruhigen Autorität, die sie seit Monden ausstrahlte. Mit einem Satz war sie zurück auf festem Boden, ließ den Frosch am Rand liegen, wo später alles gesammelt werden würde.
Ihr Blick glitt zu Kristallregen, ihrer Tochter. Wie ähnlich sie sich waren, zumindest im Licht der untergehenden Sonne, das das Weiß ihres Fells in warmes Gold tauchte. Und doch war da - mal abgesehen von den Flecken in ihrem Gesicht - ein bestehender Unterschied. Etwas Zartes, doch vielleicht auch was Gefährliches. Etwas, das Schneestern selbst nie ganz in sich gefunden hatte. Etwas, das über ihren eigenen Glauben hinaus ging.
Ein rascher Seitenblick zu Elsterherz und Falkenschrei. Beide zuverlässig. Und dennoch. Irgendetwas in der Luft zwischen ihnen allen war heute anders. Vielleicht lag es am Ort. Vielleicht an der nahenden Blattleere. Oder... die Worte, der Anführer des GlutClans zur großen Versammlung hin gesprochen hatte. Diese Worte, die nun seit mehreren Sonnenaufgängen an der schneeweißen Katze hafteten, wie ein lästiger Schatten. „Lasst uns leise bleiben,“ sagte sie schließlich mit gedämpfter Stimme, die fast vom Rascheln der fliegenden Blätter übertönt wurde. „Die Natur spricht, wenn wir hören wollen.“
Bei ihren Worten musste sie kurz an Schleierpfote denken. Sie war zwischenzeitlich sehr darauf bedacht sich auch mal mehr auf ihre anderen Sinne zu verlassen, als auf ihre Augen, um den jungen Kater so viel möglich beizubringen.
Für einige Herzschläge hielt sie die Augen geschlossen. Wo würde sich wohl ihre nächste Beute aufhalten?
Sternentänzerin
Alias — Leni
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Zusammen mit Schneestern, ihrer Tochter Kristallregen und Falkenschrei war Elsterherz heute zum Seerosenteich unterwegs. Der letzte Mond war schon deutlich von weniger Beute geprägt gewesen und deswegen brauchten sie unbedingt mehr. Alle anderen Clans waren verschont geblieben, hatten die anderen von der Großen Versammlung gesagt. Doch der NebelClan hatte sich bereits mit weniger Beute zufrieden geben müssen. Als sie ankamen, erlegte Schneestern sogleich einen Frosch und miaute dann noch, dass sie heute leise sein sollten. Mit all den Monden hatte Elsterherz früh gelernt, dass die Worte von Schneestern manchmal komisch, aber immer wahr waren. Es war diese besondere Art sich auszudrücken, die Elsterherz damals als Streunerin so fasziniert hatte. Und so war es immer noch.
Auch die Tochter von Schneestern, Kristallregen, war ähnlich in ihrem Glauben an die Ahnen und Elsterherz hoffte, dass auch sie sich den Kriegerahnen eines Tages so verbunden fühlen würde, wie die Beiden.
Es war ja nicht so, dass die Kätzin nicht an die Ahnen glaubte, doch sie wollte sie unbedingt auch einmal treffen, einmal ihre Worte und ihre Stimmen hören. In einer Vision oder einem Traum. Was sie wohl zu ihr sagen würden? Das wäre für die ehemalige Streunerin auf jedenfall der ultimative Beweis, dass die Ahnen ihr dasein im Clan absegneten. »Ich wollte dort vorne jagen « miaute die Kätzin mit ruhiger Stimme und deutete mit ihrem Schweif auf eine Stelle, die sehr von Schilf bedeckt war. Dort war Elsterherz so gerne. Manchmal, wenn sie nicht gut schlafen konnte, saß sie dort und blickte zum Sternenvlies hoch. Es war auch schön zu sehen, wie das Sternenvlies sich im ruhigen Wasser des Sees spiegelte. Und nun würde sie dort ihr Glück mit der Jagd versuchen. Elsterherz schritt schließlich los, als es schien, dass Schneestern keine Einwände hatte. »Viel Erfolg « miaute sie noch leise zu der Gruppe, dann verschwand die Kriegerin. Als sie an der kleinen Einbuchtung ankam, konnte sie sogleich eine Maus wittern und legte sich auf die Lauer. Vorsichtig schlich Elsterherz sich vorwärts. Der kleine Nager war direkt am Rande des Wasser, trank dort aus einer kleinen Pfütze. Der weiche Boden kam der Gescheckten grade recht. So hatte die Maus keine Ahnung und als es dann soweit war, war es für das Tier auch schon zu spät. Mit einem gezieltem Biss tötete Elsterherz die Maus und hob ihren Kopf zum Himmel. Danke für diese Beute. Dachte sie und blinzelte dankbar, ehe sie die Maus mit etwas Schilf bedeckte und bereit war, weiterzujagen.
Alias — Efeu
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Das Paar kristallblauer Augen wanderte über die Umgebung. Schien sie zu scannen und genau zu betrachten, ob sich Feinde hier herumtreiben könnten. Nichts zu sehen. Währenddessen hatte er registriert, dass Schneestern wohl einen Frosch gejagt hatte. „Danke SternenClan“ Ihre Worte waren leise, kaum zu hören. Und der braune Kater hätte sie fast überhört.
Dann hörte er das leise Geräusch als ihre Pfote vorschoss und ihre anvisierte Beute erwischte. Mit einem gezielten Biss tötete sie es bevor sie sich zu der Katzengruppe umdrehte - er selbst, Kristallregen und Elsterherz. Sein klarer, kristallblauer Blick richtete sich wieder auf die Anführerin. „Unsere Ahnen schenken uns heute ihren ersten Gruß.“ , richtete sie das Wort mit weicher aber autoritärer Stimme an ihre Begleiter. Sie sprang zurück auf festen Boden und legte den Frosch ab.
Ihr blauer Blick schweifte von ihrer Tochter zu der ehemaligen Streunerin bis zu dem braunen Kater, der seiner Anführerin ruhig aus seinen eigenen blauen Augen entgegenblickte. „Lasst uns leise bleiben“ , begann sie wieder mit gedämpfter Stimme. „Die Natur spricht, wenn wir hören wollen.“
Falkenschrei neigte schweigend und zustimmend seinen rundlichen Kopf. »Ich wollte dort vorne jagen« , hörte er Elsterherz miauen bevor sie mit ihrem Schweif auf eine von Schilf bedeckte Stelle wies. Die Kätzin schritt schließlich los während Falkenschrei ihr kurz nachblickte. »Viel Erfolg« Er blinzelte einmal. "Dir auch, Elsterherz." , erwiderte er mit ruhiger, leiser Stimme, um Schneesterns Befehl nachzukommen.
Sein Blick schweifte über den Seerosenteich. Ein Ort, an dem sich Liebende die Treue schworen und zu Gefährten wurden. Wie sein Bruder mit seiner Gefährtin. Falkenschrei blinzelte einmal. Ob er sich hier irgendwann... mit Leopardenteich die Treue schwören würde...? Bisher sah es gut zwischen den beiden Katzen aus. Hoffentlich bleibt das so.
Er schnippte mit dem Schweif in die entgegengesetzte Richtung als die, in der Elsterherz verschwunden ist. "Ich würde diese Richtung nehmen." , miaute er und blickte Schneestern ein paar Herzschläge an. Wartete darauf, ob sie etwas einzuwenden hatte. Dann neigte er den Kopf respektvoll vor der Kätzin und warf Kristallregen ein kurzes, leichtes Lächeln zu bevor er sich zum Gehen wandte. "Viel Erfolg." , miaute er noch als er davon ging. Und hoffentlich segnen unsere Ahnen die Jagd.
Mit leisen, fast lautlosen Schritten bewegte sich der Kater am flachen Ufergebiet entlang. Das Schilf bewegte sich sacht. Seine Ohren waren aufmerksam aufgestellt und zuckten leicht als sie ein Rascheln hörten. Sein kristallblauer Blick schoss zur Seite und entdeckte eine Brandmaus, die hektisch unter einem der Schilfhalme hervorblickte.
Er hielt inne. Kein Laut entkam ihm, kein Zucken war zu sehen. Der Wind strich durch das Schilf und seinen kurzen, dichten Pelz.
Dann schoss Falkenschrei mit einem kontrollierten Satz nach vorne. Seine Pfote schlug die Brandmaus nieder, nagelte das kleine Tier fest und ein präziser Biss beendete ihr Zappeln.
Kurz hielt er inne, leicht hob und senkte sich sein Brustkorb. Falkenschrei hob den Kopf, richtete seine kristallblauen Augen auf den Himmel. "Vielen Dank, SternenClan." , murmelte er bevor er vorsichtig die Brandmaus aufhob, ein wenig in die Richtung trug, in der er sich mit den anderen wieder treffen würde und ein wenig Erde über die Maus scharrte.. Der metallische Geruch ihres Bluts stieg ihm in die Nase. Ein guter Anfang.
Alias — Jacky
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Sie waren gerade am Seerosenteich angekommen, da stoppte die Mutter Kristallregens auch schon. Schneestern sprang und kehrte mit einem Frosch zurück. Dabei miaute sie, dass die Ahnen sie mit einem Gruß beschenkten.
“Danke SternenClan.“ , murmelte die weiße Kätzin mit den orangenen und schwarzen Flecken im Gesicht und blickte kurz gen Himmel. Die Stimme ihrer Mutter riss sie wieder aus den Gedanken des SternenClans, als diese miaute, dass sie leise bleiben würden. Die Kriegerin nickte stumm. War das ein Wink, dass sie nichts sagen sollten oder eher, dass sie wenn, nur leise miteinander reden sollten? Da sie doch sehr geduldig war, würde sie abwarten, ob Schneestern von sich aus sie ansprach. Denn gerne würde sie ein Gespräch mit ihrer Mutter führen. Sie fragen, ob alles in Ordnung war. Irgendetwas - Kristallregen konnte es nur nicht ganz fassen, was es war - war anders. Irgendetwas lag Schneestern auf dem Herzen und ihre Tochter wollte umso mehr wissen, was bei ihrer geliebten Mutter los war.
Aber zuerst würde sie sich der Jagd widmen. Vielleicht würden sie danach noch Zeit finden, sich zu unterhalten.
Elsterherz entschied sich leise für ihre Richtung und wünschte ihnen viel Erfolg. Um auch ja leise zu sein, nickte sie der Kätzin freundlich zu und blinzelte ihr entgegen, was ebenfalls „Viel Erfolg“ heißen sollte. Ob Elsterherz sich das denken könnte? Oder ob es sie nur verwirrte?
Auch Falkenschrei gab seine Richtung und seine Erfolgswünsche kund und Kristallregen nickte und blinzelte auch ihm zu.
Um auch wirklich leise und ruhig zu sein, deutete sie für ihre Mutter mit dem Schweif in eine Richtung und blinzelte auch Schneestern liebevoll zu. Konnte man liebevoll blinzeln? Zumindest versuchte Kristallregen so viel Liebe in ihren Blick zu legen, wie sie nur konnte!
Dann trat sie in die Richtung, die sie angedeutet hatte und lief einige Herzschläge lang stumpf in die Richtung. Dann atmete sie tief ein und ließ ihre Geruchsknospen arbeiten. Es dauerte kurz, dann hörte sie ein Quaken in der Nähe und öffnete die blauen Augen, von denen sie nicht einmal bemerkt hatte, dass sie sie geschlossen hatte.
Vorsichtig ließ sie sich in ein Jagdkauern fallen und schlich sich näher an das quakende Etwas heran. Dass es sich um einen Frosch handelte, hätte jedes blinde Junge gewusst.
Als sie das grünbraune Geschöpf sah, begab sie sich in Position und sprang. Es raschelte kurz, dann platschte es leise, doch sie hatte den toten Frosch im Maul und trat ans Ufer zurück. Dort legte sie ihn ab und sah hinauf in den Himmel.
“Danke SternenClan, für diese wunderbare Geste.“ , wisperte sie leise.
Es musste eine Bedeutung haben. Schließlich hatte ihre Mama Schneestern auch einen Frosch entdeckt und gefangen. Es musste ein Zeichen des SternenClans sein. Sie sollten bestimmt miteinander reden, sagten sie. Also nahm sich Kristallregen fest vor ihre Mutter anzusprechen, wenn sie mit der Jagd fertig wären.
Für nun.. begann sie sich die feuchten Beine und Pfoten wieder trocken zu lecken. Noch war es nicht gänzlich kalt, aber bald schon würde sie sich von diesem bisschen Nass erkälten können und das wollte sie nicht. Schließlich war jeder Krieger im Clan wertvoll und wichtig.
Alias — Kadse
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Der Wind hatte sich etwas gelegt, und auf der glatten Oberfläche des Seerosenteichs spiegelten sich die ersten orangegoldenen Wolken des späten Nachmittags. Schneestern stand schweigend am Rand des Ufers, ihre schneeweiße Gestalt kaum mehr als eine Silhouette zwischen Schilf und Licht. Ihre eisblauen Augen ruhten auf dem Wasser... unbewegt, lauernd, wachsam.
Ein leises Glucksen durchbrach die Stille.
Dort, zwischen zwei von Seerosenblättern gesäumten Steinen, zog eine dunkle Bewegung ihre Aufmerksamkeit auf sich. Ein Fisch, groß, kräftig, silbrig schimmernd im Dämmerlicht, näherte sich zu flach dem Ufer. Vielleicht auf der Suche nach Insekten. Vielleicht vom Schicksal hergeführt. Schneestern bewegte sich nicht. Nicht einmal ein Zucken lief durch ihren Körper. Nur die gespannten Muskeln unter dem langen Fell verrieten, dass sie bereit war.
Ein Herzschlag. Noch einer.
Dann schoss ihre Vorderpfote pfeilschnell vor.
Mit einem lauten Geräusch durchbrach ihre Kralle die Wasseroberfläche. Der Fisch zappelte, schlug mit der Schwanzflosse, doch Schneestern ließ nicht locker. Mit einem kräftigen Ruck zog sie ihn an Land, wo er sich winden wollte, doch vergeblich. Ein fester, geübter Biss beendete sein Leben. Für einen Moment blieb sie still stehen, der schwere Fisch zu ihren Pfoten, während das Wasser in sanften Wellen gegen das Ufer schwappte.
„Möge dein Leben dem Clan dienen,“ murmelte sie leise und senkte respektvoll den Kopf. Manchmal bildete sich die Anführerin in solchen Momenten ein, den Blick des SternenClans zu spüren. Vielleicht war dies sogar ein zweites Zeichen. Vielleicht war es nur Jagd. Doch die Grenze war für Schneestern schon lange nicht mehr scharf.
Sie bedeckte den Fisch mit etwas feuchtem Laub, warf einen ruhigen Blick in die Richtung, in die ihre Tochter verschwunden war, und kehrte dann zurück in die Stille, bereit für den nächsten Laut der Natur.
Sternentänzerin
Alias — Leni
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Ein Flüstern glitt über die Oberfläche des Seerosenteichs. Leichter Nebel kam auf und kroch über das Wasser. Das leichte Rascheln des Schilfs und das Platschen des Wassers waren die einzigen Geräusche in der Stille.
Die kleine, sandfarbene Gestalt saß halb am Rand des Seerosenteichs. Seine grünen Augen schweiften über das Gebiet am Ufer. Nebel waberte um seine Pfoten. Dann drang ein leises, kehliges Kichern aus seiner Kehle.
"Ihr seid so still..." , hauchte er. Der Wind trug seine Stimme weiter zu der schneeweißen Gestalt Schneesterns und der auffällig geschickten Gestalt von Elsternherz. Er legte den keilförmigen Kopf schief während er die Anführerin und dann die Kriegerin in der Nähe betrachtete. "Wartet ihr auf ein Zeichen? Auf einen Frosch, der spricht, oder einen Fisch, der lacht?"
Im nächsten Herzschlag sprang ein Frosch mit einem kurzen Laut panisch ins Wasser als wäre er erschreckt worden. Allerdings hatte sich Splitterpfote nicht bewegt.
Sein Lächeln wurde breiter. "Der SternenClan schweigt, Schneestern. Vielleicht... weil sie euch längst nicht mehr hören."
Er machte einen Schritt nach vorne. Obwohl er durch das Schilf ging, machte er kein Geräusch.
Sein grüner Blick wanderte zu Elsternherz. "So viel Glaube – und niemand, der zuhört."
Unbekannte Pfote
Alias — Leitung
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Die junge Kriegerin hatte eine Maus erlegt und wollte einen weiteren Versuch wagen, als ihr der Nebel am Ufer auffiel und plötzlich dort eine Gestalt auftauchte. Sofort plusterte das gescheckte Fell sich auf und sie machte einen Buckel, als sie die Fremde Katze ansah. Elsterherz sah zu Schneestern, die ebenfalls am Ufer war und so konnte sie die Anführerin sehen, ohne in ihrer unmittelbaren Nähe zu sein. Die Anführern gab keinen Befehl zum Angriff und so lange wartete Elsterherz, doch sie war bereit anzugreifen, sobald die Schneeweiße den Befehl gab. Dann begann der Kater zu sprechen. Er war jung, höchstens Schüler und doch wirkte er so anders - erwachsen und vor allem düster. Allein seine Anwesenheit ließ Elsterherz das Fell zu Berge stehen. Und wo kam er her? Wie kam der Kater unbemerkt an diesen Ort? Wie konnte das keiner mitbekommen? Die Worte, die er aussprach waren für Elsterherz umso erschreckender und die Worte, die der Kater für sie übrig hatte, ließen ihr das Blut in den Adern gefrieren.
»Wer bist du?! « knurrte Elsterherz wütend und blickte sofort zu Schneestern. Wie reagierte die Anführerin auf diese Erscheinung? Doch die Kätzin beschloss, dass es das beste sein würde, zu ihr zu kommen. So nahm Elsterherz ihre Maus auf und lief eilig zu Schneestern. Sie konnte den Kater nicht mehr sehen, er schien weg zu sein so schnell, wie er aufgetaucht war.
»Schneestern, du hast es auch gesehen und gehört oder? Was geht hier vor sich? « fragte sie aufgelöst und Elsterherz konnte nicht verheimlichen, dass die Worte ihr Nahe gingen. Sie haderte permanent mit den Ahnen, glaubte an sie, doch bekam keine Rückmeldung. Stimmte es, was der Kater sagte? Hörten sie gar nicht zu?
Und was wollte der Kater damit sagen, dass die Ahnen schwiegen? Wusste Schneestern, was er damit meinte? Und war es einfach nur ein Mäusehirn? Oder musste man ihn ernst nehmen? So viele Fragen gingen der ehemaligen Streunerin durch den Kopf und sie war dennoch in Alarmbereitschaft, falls der Kater wieder auftauchte. Ein Streuner konnte er nicht sein, wenn er von den Ahnen wusste.
Alias — Efeu
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