Oh, what a beautiful day


Ein leises Gähnen kroch mit den Nebelschwaden über den trüben Anbruch des Tages. Wabernd einer sich ausbreitenden Schlange gleich bedeckten sie den Boden und stießen gegen Büsche oder Steine als Hindernis. Irgendwie grau und trist wirkte die Suppe von hoch oben, zeitgleich mystisch und lockend. Ein Schauspiel welches aufmerksam mit blassgrünen Augen beobachtet wurde. Wie der Dunst sich durch die Wurzeln schlang, den Boden mal preis gab und dann wieder gierig verschlang. Mal weiteten sich die Pupillen des Beobachters und die Schwanzspitze zitterten vor Erregung, dann verengten sie sich wieder, den Atem angespannt anhaltend als hätten sie etwas entdeckt.
Die Ohren zuckten bei einem kleinem Rascheln in die Richtung, wandten sich dann doch wieder desinteressiert ab. Ach was für ein herrlicher Tag, schnurrte der dunkle Pelzträger in seinen Gedanken. Es war einfach nur fabelhaft. Er hatte sich zeitig davon geschlichen und zu einem seiner liebsten Bäume bewegt.
Der feuchte Boden war kühl gewesen, fast schon kalt und der feuchte Geruch lag in seiner Nase. Ein spezieller Geruch der nur bei Nebel zu erhaschen war. Mit einer eleganten Geschmeidigkeit hatte er sich seinen üblichen Weg die dicke Eiche hinauf bugsiert. Die dicken Äste entlang immer höher bis er von den ersten unteren Blätterdächern verdeckt wurde und auf den dünner werdenden Ästen niederließ.
Hier lag Nebelkrähe nun schon eine längere Zeit und streckte die Pfoten genüsslich von sich. Sortierte seine Glieder wie es ihm passte und lauschte den Liedern der ersten Vögel. Er versuchte anhand des Gesangs auszumachen ob es eine Blaumeise war oder doch vielleicht eher ein Stieglitz oder Star?
Durchbrochen wurde es von dem seichten Rascheln am Boden, einem wühlen wie ein Beutetier auf der Suche nach eigenem Fressen. Vielleicht aber auch auf der Wanderschaft nach neuer Behausung? Im Moment war es für den Kater ziemlich unwichtig. Wollte er doch nichts von all diesen Tieren.
Dieser Moment war einfach zu schön um ihn auszukosten.
Selbst der starke Wind trug sein Spiel dazu. Er brachte zwar keine Gerüche mit sich und vermischte oft gerne die Geräusche oder ließ sie im Keim ersticken, jedoch ließ er den Baum tanzen. Seine Äste kräftig wiegen, dass der Kater immer häufiger blinzelte und für kurze Zeiten in einen erneuten Dämmerschlaf verfiel.
So schön ist nur ein Katzenleben, dachte er gerade bei sich als die ersten Sonnenstrahlen sich durch das Blätterwerk arbeiteten und auf seinen Pelz schienen. Ihn sanft und wohlig wärmten.
Bewegung und Wärme.
Was wollte dieser glückliche Kater nur mehr?



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