The stars will guide you
Statt über das Gebiet zu preschen, um schnellstmöglich ihr Ziel zu erreichen, trottete die silber-schwarze Gestalt durch das Territorium. Zwar war er mit Bussardjäger und Feuergeist für die nächtliche Jagdpatrouille eingeteilt doch hatte Eisenbiss auch nichts dagegen, seine Begleiter zufällig in der nächtlichen Stille zu verlieren.
Sein goldener Blick wanderte im Gehen zum Silbervlies, das sich über ihren Köpfen erstreckte. Heute nach war dort oben keine Wolke zu sehen, nichts, was die Sterne verdeckte. Und aus irgendeinem Grund schienen sie heute besonders hell zu funkeln. Weil Blattfall angebrochen ist? Zeigten sie damit an, dass sich bald einiges ändern würde? Wie alle paar Blattwechsel? Trotz seiner mürrischen, angriffslustigen Haltung musste der Krieger zugeben, dass es ein schöner Anblick war. Und wäre er allein, hätte er vielleicht angehalten, um sich die Sternen, die laut den Legenden und Geschichten der Ältesten ihre Ahnen sein sollten, genauer anzusehen und deren Funkeln auf sich wirken zu lassen.
"Ich hoffe, ihr beide denkt nicht, dass ich eure Pfoten die ganze Patrouille über halten werde." , brummte Eisenbiss mürrisch. Der wunderschöne Anblick über ihren Köpfen half leider nicht über die Tatsache hinweg, dass er gerne in der Nacht schlafen statt durch das Territorium streunen würde. Was sein muss, muss sein. Sicher hatten sich Schattenfrost und Distelstern schon etwas dabei gedacht als sie die drei unterschiedlichen Kater zur Patrouille eingeteilt hatten. "Dann fangen wir mit der Jagd an. Wir treffen uns dann wieder hier, an der Silbrigen Zeder." , fuhr der silber-schwarze Kater fort als sie an besagter Zeder angekommen waren. Einer seiner Lieblingsorte weshalb er ihn auch für die nächtliche Jagd auserkoren hatte.
Als er geendet hatte, trottete der mürrische Krieger davon. Ließ für einige Herzschläge die ruhige Atmosphäre der silbrigen Zeder auf sich wirken bevor ihm von dem leichten, kühlen Wind der Geruch eines Spatz zugetragen wurde. Eisenbiss stellte seine kleinen Ohren auf und schnupperte. Als er den kleinen Vogel entdeckt hatte, ging er in Lauerstellung und schlich langsam vorwärts. Den goldenen Blick fest auf seine Beute fixiert. Er spannte seine Hinterläufe an und schoss vorwärts. Seine Krallen bohrten sich in den Vogel und bevor dieser einen warnenden Ruf ausstoßen konnte, erlegte er ihn mit einem Biss seiner kräftigen Kiefer.
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Bussardjäger trottete hinter Eisenbiss her, welcher diese Patrouille bei Mondhoch anführte. Er freute sich auf diese Nachtjagd, immerhin war es doch recht spannend, wenn man mal Nachts das Lager verließ und im Hochland umherstrifft. Die silbrige Zeder hatte der Kater ausgewählt und noch bevor irgendwas anderes gesagt wurde, musste Eisenbiss einen mäusehirnigen Kommentar von sich geben. Bussardjäger verdrehte innerlich die Augen und sah zu Feuergeist »Oh hast du das gehört Feuergeist? Wir dürfen doch tatsächlich alleine losziehen « grinste der Kater nur, denn er ließ sich von dem Hitzkopf sicherlich nicht aus der Ruhe bringen. Außerdem war es ihm ganz recht, dass sie sich trennen würden. Teamjagd gefiel Bussardjäger nicht, denn am liebsten verließ er sich auf seine eigenen Talente. Nun verkündete Eisenbiss, dass sie sich trennen und anschließend wieder hier treffen würden. Der Kater nickte »Bei Mondhoch unter der Silbrigen Zeder, wie romantisch Eisenbiss « säuselte er mit einem frechem Grinsen, ehe er schnelle einen Satz davon machte, bevor Eisenbiss ausholen und nach ihm schlagen konnte.
Mit schnellen Schritten lief Bussardjäger über das Hochland, änderte seinen lockeren Gang in schnelles Rennen und brachte so genügend Abstand zwischen sich und die anderen Krieger, immerhin wollte er seine Ruhe haben, wenn er jagen musste. Immer wieder witterte der Kater, hielt die Nase in die kühle Nachtluft und hoffte auf den Duft einer Maus oder eines Vogels zu treffen, doch alle Düfte waren schal und abgestanden. In der feuchten Erde erkannte Bussardjäger jedoch die Spuren einer Ratte. Sie waren klar erkennbar, noch nicht von anderen Spuren überdeckt und außerdem rochen sie, von all den Gerüchen, am frischesten. Und so beschloss der Kater diesen Spuren zu folgen. Es dauerte nicht lange, da wurde der Duft der Ratte intensiver. Sie ist tatsächlich noch hier! Bussardjäger freute sich über die mögliche Beute und begab sich in Lauerstellung. Bald schon sah er den dunklen Pelz der Ratte, auch wenn sie sich recht gut in der Dunkelheit tarnen konnte, entgang sie nicht den guten Augen des Kriegers. Bussardjäger beobachtete die Ratte eingehend, versuchte sie einzuschätzen und schließlich stieß er sich kraftvoll ab und versuchte sie mit seinen Klauen zu erwischen. Doch die Ratte schaffte es davon zu springen. Der Jäger verlor keine Sekunde, hatte sich seine Beute gut eingeprägt und hatte die Umgebung gut beobachtet. So wusste er, dass die Ratte versuchte nach links ins Dickicht zu verschwinden und dort konnte er sie mit seiner Pfote erwischen und wegschlagen. Das Tier flog durch die Luft und als es hart auf den Boden aufkam, biss Bussardjäger kräftig zu. Das wars mit dir, kleine Ratte. Bussardjäger beschloss die Beute mit zum Lager zu nehmen und so scharrte er Erde über die Ratte. Doch wenn ich eine kleine Maus finde, dann genehmige ich sie mir als Stärkung. Kurz blickte der Kater sich um, um sicherzugehen, dass seine Clankameraden nicht in der Nähe waren. Erwischen lassen wollte er sich sicherlich nicht, von den pedantischen Kriegern. Obwohl Eisenbiss das wohl am Hintern vorbeigehen würde.. Dennoch wollte Bussardjäger kein Risiko eingehen.
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