herbs for thorn
Die Sonne war noch nicht gänzlich aufgegangen und doch schien sie bereits durch die undichten Balken des Verlassenen Bauernhofes, durchfluteten den Heuboden mit etwas Licht. Der Kater stand auf, schüttelte sich das Heu aus dem Fell und streckte die langen Glieder ausgiebig. An diesem Tag würde Zahn nochmal genau schauen, wie seine Vorräte waren und vielleicht sollte er bald nochmal zum Schattigen Moor. Zahn benötigte reichlich Blutwurz, denn der Bauernhof war voll mit Ratten. Die Bisse dieser Biester entzündeten sich häufig und dies behandelte Zahn mit dem Saft der Blutwurz. Der Kater sprang von seiner alten Kiste hinab und versuchte im Heuboden etwas zu finden, was er frühstücken konnte. Doch leider konnte Zahn rein gar nichts wittern. »Ein hungriger Heiler ist nicht so gut. Wie soll ich heilen, wenn mein Bauch grummelt? Wie soll ich nur die Beschwerden meiner Patienten hören, wenn mein Bauch alles übertönt? Das ist doch unmöglich! « beschwerte sich der Krieger und schüttelte den hageren Körper. Er musste unbedingt Beute machen, bevor er den Tag beginnen konnte. Wenn er hungrig im Schattigen Moor umherlief, konnte er schließlich auch nur schwer ordentlich nach Kräutern schauen, geschweige denn aufpassen, ob ein Krieger in der Nähe war. Dieser BrisenClan, dem dieses Gebiet gehörte, war nicht so freundlich. Sie griffen Streuner an, vertrieben alle, die sich unerlaubt auf dem Territorium umherschlichen und Zahn verstand diese Feindseligkeit überhaupt nicht. Warum konnte man nicht erst mal schauen, was derjenige wollte, bevor man ihm die Krallen über die Ohren zog. »Ich brauche Essen! Kein Essen, keine Heilung, ganz klar « mauzte Zahn und kratzte sich mit dem langem Hinterbein hinter seinen riesigen Ohren.
Alias — Efeu
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Es war noch recht früh. Die Sonne war noch nicht gänzlich aufgegangen dennoch hatte sich Dorn aus der Behausung der Streunergruppe geschlichen, um niemanden zu wecken. Eine morgendliche Jagd war ihr ganz recht. So konnte sie Frühstück fangen und es waren weniger Clankatzen unterwegs. Und ihr war sogleich etwas in die Krallen gegangen. Dorn hatte eine Dohle entdeckt und sich sogleich an den Vogel angeschlichen. Allerdings schien er sich sehr an sein Leben zu klammern denn als sie sich auf ihn gestürzt hatte und ihn mit einem Biss erlegen wollte, hatte sich die Dohle zu wehren begonnen und Dorn an der Schulter gekratzt. Erlegt hatte sie ihn dennoch. Und als sie den Geruch einer herannahenden Katzengruppe wahrgenommen hatte, hatte sie nicht viel Zeit verloren sondern ihren erlegten Vogel aufgenommen und das Weite gesucht.
Inzwischen hatte die Streunerin ihr Tempo gedrosselt und trottete durch den Eingang der alten Scheune, deren Dach bereits Löcher bekam. Sie hörte das vereinzelte Rascheln im Stroh, das von den hier hausenden Mäusen und Ratten herrührte. Mit ihrer Dohle zwischen den Kiefern kräuselte Dorn ihre leberfarbene Nase. Drecksviecher. Da mochte sie sogar Vögel lieber als Ratten! Allmählich begann der Kratzer an ihrer Schulter nicht nur zu brennen sondern auch zu stechen. Eigentlich wurde es Zeit, dass sie Zahn einmal aufsuchte, um die Wunde begutachten zu lassen doch… Er ist ein Kater! Und wäre es möglich, hätte Dorn ihre Nase noch weiter gekräuselt. Wenn Kätzinnen wirklich nur zum Gebären da wären, würde ihre Spezies aussterben denn manche Kater schafften es ja sogar, sich an ihrer eigenen Spucke zu verschlucken. Und die sollten das stärkere Geschlecht sein? Dass ich nicht lache. Ha!
»Ich brauche Essen! Kein Essen, keine Heilung, ganz klar« Zahns jammernde Stimme drang an ihre gestreiften Ohren und beinahe hätte sie kehrt gemacht als sie mit der Dohle im Maul die Leiter zum Heuboden erklomm. Großartig. Normalerweise hielt sich Dorn von sämtlichen Katern fern, auch von Zahn, doch heute musste sie in den sauren Apfel beißen.
Lautlos seufzte sie als sie den Heuboden erreichte und beobachtete wie sich der hagere Kater mit einer Hinterpfote hinter seinen großen Ohren kratzte. In der Blattleere muss er bestimmt aufpassen, nicht vom Wind davon geweht zu werden. Leicht zuckten ihre Schnurrhaare vor Belustigung bevor sie sich räusperte und die Dohle vor sich ablegte. "Guten Morgen, Zahn. Ich… brauche deine Hilfe." , miaute sie bevor sie mit einer Pfote den Vogel näher an den dunklen Kater heranschob. "Mich hat die Dohle an der Schulter gekratzt bevor ich sie erlegen konnte. Könntest… du dir den Kratzer mal ansehen…? Er brennt und… fängt an zu stechen." , fuhr sie etwas zögerlicher und widerwilliger fort.
Alias — Jacky
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Zahn hatte auf dem Heuboden versucht sich ein Frühstück zu fangen, als ihm der Duft einer Dohle in die Nase stieg und ihm das Wasser im Maul zusammenlief. Kurz darauf tauchte Dorn auf und hatte jene Dohle in ihren Kiefern. Doch auch der Duft von Blut stieg dem Kater in die Nase und die Kätzin offenbarte, dass sie seine Hilfe brauchte. Eilig nickte Zahn »Aber natürlich brauchst du das. Ist doch klar « miaute der Kater ganz selbstverständlich und lief auf die Kätzin zu. Er schnupperte an Dorn und schon schnell fand er die Wunde an ihrer Schulter, welche er gründlich inspizierte. Immer wieder blickte er dabei auf den Vogel, der ihm so verführerisch in der Nase brannte. »Ja ich brauche Blutwurz « nickte der Kater und verschwand plötzlich. Eine Weile lang stand Dorn alleine dort, ehe der Kater wieder zurück kam »Ich habe Hunger Dorn. Wollen wir jagen gehen? « fragte er sie plötzlich, als hätte sie ihm nicht eben um die Versorgung ihrer Wunde gebeten. Verwirrt sah er die Kätzin an und drehte die großen Ohren zurück. »Oh du hast dich ja verletzt. Natürlich. Blutwurz « nickte der Kater, hing mit den Augen einige Herzschläge an der saftigen Dohle fest und verschwand dann plötzlich erneut in der hinteren Ecke des Heubodens, wo er seine Kräuter aufgebwahrte. Als Zahn zurückkam, hatte er wieder keinen Blutwurz dabei. »Es scheint, ich habe keinen Blutwurz mehr. Wir müssen Blutwurz besorgen gehen, vorher kann ich dir nicht helfen, das ist ganz klar « erklärte der Kater und schnupperte kurz an dem Kratzer »Nun es ist keine schlimme Wunde. Du kannst also mit mir auf die Jagd gehen und dann sammeln wir Blutwurz im Moor. Dann kann ich mich darum kümmern, eine Kleinigkeit « nickte Zahn freundlich »Wir sollten sie aber auf jedenfall behandeln. Wenn ich kein Blutwurz drauf mache, könnte sie sich entzünden. Die Krallen dieser Federviecher sind nicht grade sauber oder gesund. Sie haben Krankheiten. « nickte der Kater und lief los zum Ausgang des Heubodens. Kurz blieb der schwarze Kater stehen, sah zurück zu Dorn »Worauf wartest du? Lass uns jagen und Kräuter sammeln. Die Dohle kannst du hier lassen. Die nimmt dir keiner Weg. Mach etwas Heu drüber « nickte Zahn eilig. Es stand ihm nicht zu die Dohle einzufordern, doch wenn Dorn eine Behandlung benötigte, dann brauchte er erst den Blutwurz. Den Blutwurz konnte er aber nicht mit leerem Magen sammeln und deswegen musste Dorn ihn nun begleiten, das war für Zahn ganz logisch.
Alias — Efeu
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