"Zwischen fallenden Blättern und stillen Prüfungen"
Schneestern bewegte sich mit einem ruhigen, gleichmäßigen Schritt über den Trampelpfad, während die immer mehr werdenden goldenen Blätter des Blattfalls sanft um sie herumtanzten. Der kühle Wind trug den würzigen Duft der feuchten Erde mit sich, doch ihre Gedanken waren weit entfernt von der Schönheit der herbstlichen Umgebung. Bei ihren Traum von heute morgen, jedoch drehten sich ihre Gedanken auch um ein anderes, wichtigen Thema.
Ihre Gedanken verweilten gerade bei Schleierjunges... dem blinden Jungen. Es war erst wenige Monde her, dass er von seinen Eltern zurückgelassen wurde. Sein Verlust und seine Blindheit hatten ihm ein schweres Schicksal auferlegt, doch es war sein stiller Mut, der Schneestern besonders beeindruckte.
Er mag keine Augen haben, aber sein Geist sieht klarer als die Herzen vieler anderer , dachte Schneestern sich. Sie hatte beschlossen, ihn nicht nur zu schützen, sondern ihm auch die Chance zu geben, sich zu beweisen – ein Versprechen an sich selbst, das sie tief in ihrem Herzen trug. Doch wer würde bloß der richtige Mentor für dieses Junges sein?
Ein Rascheln in der Nähe riss sie aus ihren Gedanken. Sie hob den Kopf, ihre scharfen blauen Augen suchten die Umgebung ab. Der Trampelpfad war ein Ort der Begegnungen, manchmal willkommen, manchmal unerwartet. Doch Schneestern hatte gelernt, jede Situation mit Gelassenheit und Weisheit zu begegnen. Ihre Bewegungen waren geschmeidig und strahlten eine Ruhe aus, die ihre Autorität als Anführerin unterstrich.
Der Duft eines anderen Clans wehte ihr entgegen – WurzelClan. Sie blieb stehen, ihre Haltung ruhig, aber wachsam. Aus dem Unterholz trat eine Gestalt, groß, kräftig und doch elegant. Der braun getigerte Pelz mit den hellen Abzeichen war unverkennbar – Rindenseele, der zweite Anführer des WurzelClans.
„Rindenseele,“ begrüßte sie ihn, ihre Stimme klang ruhig und höflich, doch ihre blauen Augen prüften ihn aufmerksam. „Ich hätte nicht erwartet, dich hier zu treffen.“ Sie neigte leicht den Kopf, ein Zeichen des Respekts, ohne dabei ihre aufrechte Haltung zu verlieren.
Die Präsenz des Katers war beeindruckend, sein Pelz schien die Farben des Waldes in sich zu tragen, seine hellblauen Augen erinnerten an den kalten Frost der Blattleere. Schneestern ließ keinen Zweifel daran, dass sie die Begegnung ernst nahm. Der Trampelpfad war ein neutraler Ort, aber Neutralität konnte schnell ins Wanken geraten.
„Die Blattleere naht,“ fuhr sie fort, ihre Stimme behielt ihren ruhigen Ton. „Ich hoffe, dein Clan ist bereit für das, was kommt.“ Sie hielt inne, ließ die Worte einen Moment wirken. Ihre Haltung blieb neutral, aber es lag ein Hauch von Vorsicht in ihrer Ausstrahlung, ein Zeichen dafür, dass sie bereit war, auf alles zu reagieren, was Rindenseele vorbringen mochte.
Der Wind trug den Duft der feuchten Erde und der reifen Früchte zu ihnen herüber, und für einen Moment ließ Schneestern ihren Blick über die Umgebung gleiten. „Was führt dich heute hierher?“ fragte sie schließlich, den Blick wieder auf den WurzelClan-Kater gerichtet. Es war keine Anklage in ihrer Stimme, nur ein ruhiges Interesse, das hinter der Frage lag. Schneestern wusste, dass jeder Schritt eines zweiten Anführers durchdacht war – und sie war bereit, herauszufinden, was dieser bedeutete.
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Der Wind wehte Rindenseele durchs Fell und trug ein Stück weiter ein Blatt vom Baum zum Boden, ganz behutsam, als dürfte dem Blatt nichts passieren. Unmissverständlich machte die Natur klar, dass die kalte Zeit auf die Clans zu kam. Der Blattfall kündigte Beuteknappheit, Kälte und Krankheiten an - zeigte gleichzeitig aber auch, wie schön es sein kann, Dinge los zu lassen. So wie die Bäume, die ihre Blätter erst bunt färbten und dann los ließen.
Eine Jagd ohne Begleitung um die Gedanken im Kopf zu sortieren hatte Rindenseele aus dem Lager getragen. Da diese Jagd heute jedoch nicht erfolgreich war, hatte er sich entschieden dem Trampelpfad in der Nähe einen Besuch abzustatten. Dieser bildete die Grenze zu den anderen Clans und bot manchmal die Begegnung mit dieser. So auch dieses mal.
Von weitem erkannte er bereits den unverkennbaren weißen Pelz. Er schlich sich nicht an, wollte die Kätzin nicht erschrecken und kündigte sich bereits mit einem Rascheln an. Schneestern reagierte auf dieses und sah dem zweiten Anführer daraufhin direkt ins Gesicht. Respektvoll nickend grüßte er die Kätzin zurück, die sich in ihrer Körpersprache zwar als wachsam, aber ruhig und deeskalierend ausdrückte. So auch Rindenseele, der nicht aus Prinzip aggressiv reagierte, nur weil einer der anderen Anführer vor ihm Stand.
Naja, außer bei Fichtenstern. Dem drohte Rindenseele schon per Mimik an, dass er nicht zurückzuckt.
Schneestern jedoch schien es zu handhaben wie Rindenseele und so gab es gerade keinen Grund für Feindseligkeit.
"Guten Abend Schneestern" begrüßte er sie nun, als er auf ihrer Höhe angekommen war.
Auf ihre Frage, ob der WurzelClan für die Blattleere gewappnet war, nickte er ruhig aber sicher.
"Der WurzelClan ist für alles was kommen mag gewappnet, der NebelClan sicherlich auch" antwortete er. Egal wie schlecht es dem Clan gehen würde, die Antwort würde immer so ausfallen wie gerade.
„Was führt dich heute hierher?“ fragte die Kätzin, die die Blattleere förmlich verkörperte.
"Meine Pfoten" witzelte er erst und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
"Ich gehe die Grenzen gerne alleine ab, was führt sich her?" fragte er sie dann. Beide waren nicht zufällig hier, sich Gegenseitig aber auch keine Ehrlichkeit schuldig. Letztendlich war es aber wohl nur der volle Kopf, den sie ordnen wollten.
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"Verstehst du, was ich meine?"
Schneestern richtete ihren Blick auf Rindenseele, der mit einer Mischung aus Ruhe und Humor vor ihr stand. Seine Antwort war so elegant wie seine Bewegungen, doch die weiße Kätzin ließ sich davon nicht ablenken. Denn ihr Besuch an der Grenze hatte nämlich einen wichtigen Grund. Ihre Gedanken wanderten immer wieder zu den verschlungenen Bildern ihrer Vision, die sie die letzte Nacht hatte. Eine düstere Andeutung von Unruhe, ein drohender Sturm, dessen Ursprung noch im Schatten lag.
"Ich verstehe, dass ein klarer Kopf manchmal am besten bei einem Spaziergang entlang der Grenze entsteht," begann sie, ihre Stimme ruhig, doch mit einer unterschwelligen Schärfe. "Ich habe in letzter Zeit selbst viel nachgedacht. Manchmal hat man das Gefühl, der Wald trägt seine Sorgen nicht immer offen zur Schau, findest du nicht?" Ihre blauen Augen musterten ihn, wie um abzuwägen, ob er den doppelten Boden in ihrer Aussage bemerkte. Bewusst hatte sie ihre Worte gewählt, denn so wusste sie doch um die starke Verbundenheit zur Natur, die der WurzelClan hatte.
Sie ließ eine kurze Pause entstehen, bevor sie fortfuhr: "Ich schätze, der WurzelClan hat seine eigenen Herausforderungen in dieser Zeit, so wie jeder von uns. Doch manchmal fragt man sich, ob die Grenzen unserer Territorien auch die der Sorgen unserer Clans sind." Sie ließ die Worte im Raum stehen, ein fast unsichtbares Netz aus Andeutungen, das sie gespannt hatte.
Schneestern trat einen Schritt näher, nicht bedrohlich, sondern fast nachdenklich. "Wie steht es mit den Beziehungen des WurzelClans? Gibt es… Spannungen, von denen wir wissen sollten? Manchmal scheint es, als ob der Wind Nachrichten trägt, die wir nicht sofort verstehen können."
Sie sagte zwar der Wind, doch vielleicht würde Rindenseele verstehen, was sie meinte. Verstehst du, was ich meine? , fragte sie sich gedanklich. Immerhin gab es viele Katzen, die das nicht konnten - oder gar nicht erst wollten. Die ihre Worte als Spinnerei'n abstempelten. Nun, vielleicht waren sie das auch manchmal, doch das würde Schneestern sicherlich nie zugeben oder es überhaupt erst so sehen.
Die Anführerin hatte ein bestimmtes Gesetz der Krieger im Hinterkopf, was sie allerdings nicht so sah, wie andere es in ihrem Clan taten und zuvor getan haben. Wird ein anderer Clan bedroht, so handelt es sich um den Willen des SternenClans. Geholfen wird nur, wenn es für den Erhalt des Clans von Nöten ist. Natürlich war sie der Meinung, dass dieses Gesetz seine Daseins-Berechtigung hatte, allerdings war sie auch der Meinung, dass man helfen sollte, um das Gleichgewicht zwischen den Clans zu bewahren. Das es nicht immer der Wille des SternenClans war, wenn ein anderer Clan bedroht wird. Man musste früh genug eingreifen und nicht erst dann, wenn die Bedrohung für den eigenen Clan offensichtlich war. Wer wusste schon genau, was der SternenClan einem sagen wollte? Selbst für die Anführerin des NebelClans waren die Zeichen nicht immer klar. Etwas, was sie so auch nicht bei jedem offen zugeben wollen würde. So war sie doch sehr stolz auf ihre Verbundenheit mit dem SternenClan.
Ihr Tonfall blieb freundlich, doch ihre Worte waren gewählt, als wollte sie einen Fluss durch vorsichtiges Beobachten am Rande seiner Ufer erforschen. Schneestern wusste, dass Rindenseele ein gerechter und ruhiger Kater war, jemand, der sich nicht leicht aus der Ruhe bringen ließ. Doch vielleicht, nur vielleicht, konnte sie in seinen Antworten einen Hinweis finden, der ihr half, die Fragmente ihrer Vision zu einem klareren Bild zusammenzufügen.
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Sie versteht den Wald nicht, ich die Fische nicht. Alles wie es sein soll.
Die weiße Kätzin sprach, antwortete und stellte Fragen. Wie so oft wirkten ihre Worte etwas wirr, doch der zweite Anführer hatte das Gefühl, sie trotzdem verstehen zu können. "Ich habe in letzter Zeit selbst viel nachgedacht. Manchmal hat man das Gefühl, der Wald trägt seine Sorgen nicht immer offen zur Schau, findest du nicht?" Hatte sie gesagt und nachdenklich nickte Rindenseele. "Der Wald hat immer seine Geheimnisse - und doch ist er sehr kommunikativ, wenn man ihm zuhört" antwortete er. Er wollte der Anführerin des NebelClans keinen Vorwurf machen, dass sie nicht zuhören würde. Aber wie sollte eine Katze die im unbewaldeten Territorium inmitten vom Wasser lebte und anführte auch nur den Hauch einer Ahnung haben, wie man dem Wald zuhört?
"Ich schätze, der WurzelClan hat seine eigenen Herausforderungen in dieser Zeit, so wie jeder von uns. Doch manchmal fragt man sich, ob die Grenzen unserer Territorien auch die der Sorgen unserer Clans sind." fuhr sie fort. "Wie steht es mit den Beziehungen des WurzelClans? Gibt es… Spannungen, von denen wir wissen sollten? Manchmal scheint es, als ob der Wind Nachrichten trägt, die wir nicht sofort verstehen können." endete sie und schien damit deutlicher zu machen, was sie im ersten Teil meinte.
Entschlossen aber freundlich lächelte er die Kätzin an. Wusste sie vom GlutClan? Nicht möglich.
Und Rindenseele würde daran jetzt nichts ändern. "Es steht um den WurzelClan, seine Grenzen und seine Beziehungen gut. Vor allem mit dem NebelClan - gehe ich von aus?" antwortete und fragte er sie.
Ohne sie aufscheuchen zu wollen, wollte er um den Beistand des NebelClans sicher sein. Sie mussten sich nicht für sie in den Kampf stürzen - wenn es denn zu einem kommen sollte. Sich neutral zu halten würde schon helfen.
"Ich wünsche dir, dass du deine Gedanken klären und die Sprache des Waldes und des Windes noch für dich entschlüsseln kannst" fügte der Kater noch hinzu. Das war aufrichtig und ehrlich gemeint.
"Möchtest du ein Stück mit mir gehen?" bot er der weißen Kätzin an und blinzelte ihr respektvoll zu.
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"War das der Wald, der zu dir spricht?"
Schneestern ließ Rindenseeles Worte auf sich wirken, während ihr Blick für einen Moment auf die sanfte Bewegung der Äste über ihnen fiel, wo der Wind leise flüsterte. Seine Antwort war bedacht und zeigte die diplomatische Ruhe, die sie an ihm schätzte. Doch in seinen Worten lag auch eine klare Zurückhaltung, eine Abgrenzung, die sie nicht übersehen konnte.
„Die Sprache des Waldes und des Windes…“ Sie wiederholte seine Worte mit leiser Stimme und einem sanften Lächeln, das jedoch nicht die tiefe Nachdenklichkeit in ihren Augen verbarg. Gerne hätte sie mehr Worte hinzugefügt. Fragen gestellt. Doch musste sie ihre Zunge hüten, immerhin hatten ihre Worte mehr Gewicht und ihren Clan durch zu viel Geschnatter in Gefahr bringen, wollte sie definitiv nicht. Denn auch wenn sie sich mit dem zweiten Anführer des WurzelClans zu verstehen mochte, musste das nicht für immer so sein. Auch wenn sie es insgeheim hoffte...
Ihr Schweif schwang leicht hin und her, während sie ihre Worte setzte, als ob sie selbst abwog, wie weit sie gehen sollte. „Es beruhigt mich zu hören, dass der WurzelClan in Frieden lebt, Rindenseele. Und es freut mich, dass du die Beziehungen zwischen unseren Clans als gut empfindest. Der NebelClan hat unter meiner Führung immer die Harmonie gesucht, und ich hoffe, dass wir diese auch in schwierigen Zeiten bewahren können.“ Sie machte eine kurze Pause, dann fügte sie noch hinzu: „Wir schwimmen lieber mit der Strömung als gegen sie – es sei denn, die Strömung wird zu gefährlich.“ Ein spielerisches Glitzern trat in ihre eisblauen Augen.
Schneestern hielt inne und suchte kurz seinen Blick, ehe sie leiser fortfuhr: „Manchmal frage ich mich, ob der Wind uns warnt oder einfach nur Geschichten erzählt, die uns wachsam halten sollen.“ Ihre Stimme klang nun sanft, fast wie ein Hauch, der sich mit dem Rascheln der Blätter mischte. Sie suchte in seinem Gesicht nach einer Regung, nach einer Spur, die ihr mehr verraten könnte, ohne dass er es aussprach.
Als er ihr anbot, ein Stück mit ihm zu gehen, nickte sie. „Warum nicht? Vielleicht hilft ein Spaziergang, die Sprache des Waldes und des Windes zu entschlüsseln. Und wer weiß, vielleicht verrät er uns ja ein Geheimnis.“ Schneestern blinzelte und schaute sich um. Der Wald. Nun, sie war im Gebiet des NebelClans zuhause, doch empfand sie die Umgebung des Waldes als beruhigend. Natürlich bevorzugte sie das Terrain ihrer Heimat, allerdings musste das ja nicht heißen, dass sie sich nicht vorstellen konnte sich woanders wohl zu fühlen. Und nun ja... die Verbundenheit des WurzelClans zum Wald war etwas, was die schneeweiße Katze gerne besser verstehen würde. Vielleicht konnten sie die Ahnen durch andere Wege der Natur ja auch verstehen? Ihre blauen Augen funkelten bei dem Gedanken.
Sie trat an seine Seite, doch noch bevor sie richtig loslaufen konnten, spürte sie plötzlich etwas unter ihren Pfoten nachgeben. Sie blickte nach unten und sah, wie ihre Vorderpfote direkt in einen von den Blättern des Blattfalls verborgenen Matschfleck gesunken war. Mit einem leichten Ruck versuchte sie, sich zu befreien, doch stattdessen spritzte der Matsch in alle Richtungen – und ein guter Teil davon landete auf Rindenseeles makellos gepflegtem Fell.
Schneestern hob schnell den Kopf und schaute ihn an, ihre Ohren leicht gesenkt, während sich ein entschuldigendes, aber dennoch amüsiertes Lächeln auf ihren Lippen abzeichnete. „Vielleicht war das der Wald, der versucht hat, mit uns zu sprechen?“ Ein leises Lachen schwang in ihrer Stimme mit.
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Wald so: Putz dich mal
Rindenseele so: ja okay, verstanden
Schneesterns sanfte Stimme war leise, säuselnd und doch gut verständlich. Selbst als sie sich mit dem Rascheln der bunten Blätter und dem knacken der Äste mischte. Aufmerksam hörte der Kater ihr zu und erwiderte jeden Blick, den die Anführerin suchte standhaft und ruhig.
„Es beruhigt mich zu hören, dass der WurzelClan in Frieden lebt, Rindenseele. Und es freut mich, dass du die Beziehungen zwischen unseren Clans als gut empfindest. Der NebelClan hat unter meiner Führung immer die Harmonie gesucht, und ich hoffe, dass wir diese auch in schwierigen Zeiten bewahren können.“ bestätigte sie ihm, dass das Verhältnis zwischen den beiden Clans positiv war und bestätigend nickte er.
"Das stimmt, Schneestern. Du führst deinen Clan mit Harmonie - genauso wie es Braunellenstern tut" antwortete er ihr.
„Manchmal frage ich mich, ob der Wind uns warnt oder einfach nur Geschichten erzählt, die uns wachsam halten sollen.“ rätselte die Kätzin mit dem weißen Fell und Rindenseele spitzte die Ohren. Sein Blick lag interessiert auf ihrem, während er sich kurz versuchte vorzustellen, wie es in dem hübschen Kopf der Anführerin aussehen mochte, wenn sie solch tiefgründigen und fast wirren Fragen stellte.
Nicht wirr genug, um sie nicht zu verstehen. Zumindest für den Kater.
"Beides?" antwortete er und ein leichtes Grinsen huschte über seine Lefzen.
Auf seinen Vorschlag noch ein Stück zusammen zu gehen ging die Anführerin ein. Es freute ihn, ihre Gesellschaft war gerade angenehm. Weniger angenehm war, was dann passierte. Mit den Pfoten versank sie im Schlamm den sie unter den Blättern nicht gesehen hatte und beim rausziehen der Pfote verteilte sie diesen Schlamm in ihrer Umgebung. Obwohl er instinktiv versuchte auszuweichen, traf es ihn in seinem Fell und das braune Fell schien noch brauner geworden zu sein.
„Vielleicht war das der Wald, der versucht hat, mit uns zu sprechen?“ Ein leises Lachen schwang in ihrer Stimme mit. Kurz sah er die Kätzin irritiert an, fing dann aber an aus voller Brust zu lachen. "Vermutlich möchte mir der Wald sagen, dass es Zeit für die Fellpflege wird" antwortete er und konnte sein Lachen nicht unterdrücken. Es dauerte ein paar Herzschläge, ehe sich das Lachen der beiden wieder verlief und Rindenseele mit einem beherzten Schütteln einen Teil des Schlamms wieder los werden konnte.
"Wenn ich nicht schon braunes Fell hätte, dann wäre ich spätestens jetzt gut getarnt gewesen" scherzte er dann doch und zuckte mit der Ohrspitze, um zu signalisieren, dass sie gerne weiter konnten.
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„Rindenseele - fortan Schlammfleck.“
Ein warmes Lächeln huschte über Schneesterns Gesicht, während das volle Lachen von Rindenseele durch den Wald hallte und die Stille brach. Es war ein ansteckendes Lachen, eines, das die Anspannung, die sie kaum bemerkt hatte, löste. Sie schüttelte leicht den Kopf, ein leises, melodisches Lachen entrann ihr ebenfalls. „Wenn das der Wald war, dann hat er sicher einen eigenwilligen Sinn für Humor.“
Ihre eisblauen Augen musterten den schlammverschmierten Rindenseele, und sie erlaubte sich, ihre Schweifspitze belustigt hin und her zu bewegen. „Du bist auf jeden Fall jetzt bereit für ein Leben als Tarnkünstler. Vielleicht sollte der SternenClan dir einen neuen Namen geben: Schlammfleck.“ Schneestern grinste und zuckte verspielt mit den Ohren.
Als Rindenseele sich schüttelte und dabei noch ein paar Schlammreste verteilte, trat sie einen Schritt zurück, um nicht selbst Opfer seines kleinen Befreiungsversuchs zu werden. Der Gedanke, mit einem schlammbespritzten Pelz ins Lager zurückzukehren, schien ihr wenig verlockend. Dennoch bemerkte sie die Leichtigkeit, die dieser Augenblick mit sich brachte, und genoss sie in vollen Zügen.
„Aber gut, Rindenseele, lass uns weitergehen. Vielleicht verrät der Wald uns ja noch mehr – oder gibt uns zumindest eine Warnung, bevor er wieder zuschlägt.“ Sie neigte den Kopf in Richtung des Weges und begann, mit leichten, geschmeidigen Schritten voranzugehen.
Während sie neben dem zweiten Anführer des WurzelClans herging, glitt ihr Blick gelegentlich zu ihm hinüber. Sein Humor und seine entspannte Haltung waren eine angenehme Abwechslung, und sie fragte sich, ob diese Ruhe wohl wirklich immer typisch für ihn war oder ob er sich nur von außen so gab? Wie mochte er sein, wenn er mit seinen eigenen Clangefährten unterwegs war? Wie sprach er über sie - über den NebelClan - wenn sie nicht dabei war? Zweifel kamen in ihr auf, geprägt von ihrer Vision. Nein, nicht Rindenseele... , sie versuchte ihre Gedanken beiseite zu schieben, immerhin war der Moment zu schön. Nachdenken konnte sie später noch. Reflektieren. Nun war es erstmal Zeit zu beobachten. Aufzunehmen, was passierte.
Gedankenverloren betrachtete sie kurz die Umgebung, das Rascheln der Blätter im Wind und das Knacken der Zweige unter ihren Pfoten. Vielleicht ist es manchmal genau das, was wir brauchen – diese kleinen Momente der Leichtigkeit, um uns daran zu erinnern, dass nicht alles im Leben schwer und rätselhaft sein muss... oder?
Schneestern wandte sich wieder an Rindenseele und fragte, leicht neckend: „Wie oft passiert es dir eigentlich, dass du auf Patrouillen unfreiwillig zum Tarnkünstler wirst? Oder war das ein einmaliges Schauspiel?“ Ihre Augen funkelten amüsiert, und ihre Stimme war freundlich und offen. Sie genoss das Gespräch und wollte diesen Moment nicht zu ernst werden lassen – zumindest nicht jetzt.
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Schneestern scherzte darüber, dass der Kater mit seinem neuen Tarnmuster auch den neuen Namen Schlammfleck tragen könnte und während er leicht mit den blauen Augen rollte, musste er auch schmunzeln und ein Grinsen schlich sich auf die Lefzen des Katers. "Folglich wäre ich irgendwann Schlammstern, durchaus amüsant" antwortete er und sah der hübschen Anführerin ins Gesicht, ehe sie sich in Bewegung setzten.
„Aber gut, Rindenseele, lass uns weitergehen. Vielleicht verrät der Wald uns ja noch mehr – oder gibt uns zumindest eine Warnung, bevor er wieder zuschlägt.“ hatte die Kätzin vorher eingeleitet und auch darauf konnte sich Rindenseele eine Antwort nicht verkneifen: "vielleicht möchte er als nächstes wieder Gleichgewicht rein bringen und tarnt dich - du sollst in ihm ja nicht auffallen wie eine Schneeflocke" witzelte er und musste kurz selbst lachen. Ein Lachen welches dann in eine kurze Ruhe überging während die beiden einfach nur einen Schritt nach den anderen setzen. Es war keine unangenehme Stille, keine die man sofort durchbrechen musste. Sie wirkte eher wie ein sanftes Streichen über den vollen Kopf. Rindenseele konnte kurz tief durchatmen.
Gleichzeitig fielen ihm aber auch die nachdenklichen Blicke der Kätzin auf. Worüber sie wohl grübelte? Machte sie sich Sorgen um den Frieden im Wald? Er auch. Aber das würde er nicht zugeben können, also ließ er den Gedanken unter seiner ruhigen Schale begraben. Der NebelClan würde ihnen keine Probleme machen, zumindest wenn man ihrer Anführerin vertrauen durfte - und das tat er. Mit einer gesunden Skepsis, aber genug, um seinen Gedanken einen kurzen Moment Ruhe zu gönnen.
„Wie oft passiert es dir eigentlich, dass du auf Patrouillen unfreiwillig zum Tarnkünstler wirst? Oder war das ein einmaliges Schauspiel?“ erhob sie dann wieder ihre angenehme Stimme und Rindenseele spitzte die Ohren "Das war und bleibt hoffentlich ein einmaliges Schauspiel - und sei dir sicher, auf jeder großen Versammlung werde ich dieses Ereignis leugnen" antwortete er ihr und ein neckender Ton schwang in seiner Stimme mit. Seine Schritte wurden langsamer, als sie das Ende des Feldweges erreichten.
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„Was der Wald entscheidet.“
"vielleicht möchte er als nächstes wieder Gleichgewicht rein bringen und tarnt dich - du sollst in ihm ja nicht auffallen wie eine Schneeflocke"
Schneestern ließ ein leises Lachen hören, als Rindenseele mit einem scherzhaften Kommentar antwortete. Sie schüttelte leicht den Kopf, während ihre eisblauen Augen kurz am Kater hängen blieben. „Nun, Rindenseele, das wäre wohl ein Wunder, wenn der Wald mich jemals tarnen könnte,“ erwiderte sie mit einem amüsierten Lächeln, ihre Stimme warm, aber mit einem Hauch von Ironie. „Ich denke, ich bleibe lieber sichtbar. Immerhin soll der NebelClan wissen, dass ich zu ihnen gehöre, auch wenn ich manchmal etwas… unübersehbarer bin als andere.“ Hatte er bewusst ihren Kriegernamen erwähnt? Schneeflocke? Nun, auch wenn, es machte keinen Unterschied.
"Das war und bleibt hoffentlich ein einmaliges Schauspiel - und sei dir sicher, auf jeder großen Versammlung werde ich dieses Ereignis leugnen"
Ein kurzes zustimmendes Schnattern entkam ihr. Natürlich würde er es leugnen. Gerade vor dem Brisen- und GlutClan sollten wir nicht von unserer Begegnung sprechen... intern ist das natürlich was anderes. Ein spielerisches Funkeln trat in ihre Augen, während sie den Krieger ansah. Doch dann wurde ihr Blick wieder etwas ernster, als sie zu der Umgebung um sie herum schaute. Die Dämmerung tauchte den Wald in ein gedämpftes Licht, die Schatten wurden länger, und der goldene Glanz der untergehenden Sonne brach sich in den Blättern der Bäume. Es war ein friedlicher Moment, doch Schneestern konnte die leise Unruhe in sich nicht ganz abschütteln.
Sie erinnerte sich an das Gespräch mit Silberlicht am Morgen. Die Worte der Heilerin, die Visionen, die drohenden Schatten und das Feuer – all das hallte noch immer in ihrem Kopf wider. Doch dies war nicht der Moment, um diese Sorgen mit einem Krieger eines anderen Clans zu teilen. Nicht, dass sie Rindenseele misstraute; im Gegenteil, sie spürte, dass er eine verlässliche Seele war. Doch der NebelClan hatte stets darauf geachtet, seine inneren Angelegenheiten für sich zu behalten, und Schneestern würde diese Tradition nicht brechen.
Ihr Schweif zuckte leicht, und sie neigte den Kopf, als sie ihren Blick über die Umgebung schweifen ließ. Der Wald schien still, nur die üblichen Geräusche, aber Schneestern wusste, dass hinter dieser Ruhe immer etwas lauerte – sei es eine echte Bedrohung oder nur die eigene Unsicherheit.
„Vielleicht hat der Wald wirklich einen Plan,“ , fügte sie hinzu, ihre Stimme wurde nachdenklicher. Sie blickte Rindenseele erneut an, diesmal mit einem ernsthafteren Ausdruck. „Vielleicht versucht er, uns daran zu erinnern, dass wir alle unsere Schwächen und Stärken haben – und dass wir lernen müssen, sie zu akzeptieren, anstatt gegen sie anzukämpfen. Miteinander, anstatt gegeneinander.“
Ein leiser Wind ließ die Blätter über ihnen rascheln, und Schneestern hob den Kopf, um die Bewegung der Zweige zu beobachten. „Doch was weiß ich schon über den Wald.“ Sie spielte ihre vorher getroffenen Worte mit einem Satz, den sie mit einem Schmunzeln von sich gab, herunter. Immerhin wollte sie den Kater nicht verärgern, der immerhin so viel mehr vom Wald wusste, als sie selbst.
Sie ließ die Worte für einen Moment wirken, bevor sie ein spielerisches Funkeln in ihre Augen zurückkehren ließ. „Aber keine Sorge, Rindenseele,“ sagte sie mit einem leichten Lächeln. „Wenn der Wald entscheidet, mich zu tarnen, werde ich dich als meinen offiziellen Berater für unauffälliges Auftreten einstellen. Du scheinst darin ja mittlerweile eine gewisse Expertise entwickelt zu haben.“
Sie setzte ihren Weg fort und warf Rindenseele dabei einen Seitenblick zu, ihr Lächeln zeigte deutlich, dass sie den Humor in der Situation nicht verloren hatte, auch wenn sie ihre Worte mit einem Hauch von Nachdenklichkeit gewürzt hatte.
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