Die Stängel, die der alte Kater dort gesammelt hatten, sahen bei genauerer Begutachtung ganz schön anders aus, als die Goldrute, die sie für ihn geerntet hatte. Nicht nur das Aussehen der Pflanze, sondern auch die Schnittstellen, doch Flammenpfote war zumindest bemüht gewesen sich feinfühlig und vorsichtig zu zeigen, neigte sie sonst doch eher dazue in wenig zu viel Gewalt anzuwenden, und ihre Krallen hatte sie auch noch nicht so ganz im Griff, konnte sie nie gänzlich einziehen egal wie sehr sie sich bemühte.
Für den Anfang nicht übel? Da versuchte der Kater ein Lob zu verstecken, da war sich die orange-rote Schülerin sicher! Immerhin wirkte er nicht missmutig, tadelte nicht und fuhr sie auch nicht anderweitig an, wie noch auf ihrem gemeinsamen Weg hinauf zum Kräuterplateau. Doch…war das wirklich so gut? Tatsächlich lobte er sie dann sogar und sie erschauderte leicht - Fortschritt nannte er ihren Versuch, sich präzise zu zeigen. Er hatte was er wollte, aber sie hatte gezeigt, dass sie Pflanzen sammeln konnte - würde sie es also öfter tun müssen? Allein der Gedanke daran ließ sie tief aufseufzen und ihren Pelz kurz sträuben, oh bitte nicht! “Ich muss jetzt aber nicht dauernd dein Blätterträger sein oder sowas, oder?” schnaubte sie leicht, sich nicht sonderlich unauffällig darüber erkudnend, ehe er sie aufforderte ihm beim..bündeln der verschiedenen Pflanzen zu helfen.. “Bündeln? Wie das?” hakte sie also nach und legte leicht den Kopf schräg, immerhin waren das ganz schön viele Stängel, also sinnvoll, nicht mehrfach rennen zu müssen, nur um alles mit ins Lager nehmen zu können.
“Und woher soll ich wissen, was nötig ist?” stellte sie die Frage also sogleich zurück, als er sie darauf hinwies, nie zu viel und nur das was nötig war zu nehmen, falls die Kräuter entdecken sollte. mal davon abgesehen, dass sie kaum ein Blatt von dem anderen unterscheiden konnte - noch wollte. ”Du klingst fast wie diese WurzelClaner-” entfuhr es ihr bevor sie ihre Zunge im Zaum halten konnte, und automatisch duckte sie sich etwas, immerhin konnte das als übelste Beleidigung aufgefasst werden - doch diese Einklang mit der Natur-Philosophie hatte sie an das Gesagte über ihre Territoriums-Nachbarn erinnert.
Bei dem scharfen Blick spannte sie sich kurz an, musste dann beinahe Lachen, zuckten ihre Schnurrhaare doch amüsiert. “Ach tun sie das?” echote sie, als er sie zurechtwies, dass sie ihn nicht anschreien bräuchte, weil er nicht schwerhörig war. “Ich werds mir merken.” oder es versuchen, denn manchmal, gerade bei Euphorie neigte sie zum lauter werden, war doch ein leidenschaftlicher Charakter - nicht mal um ihn zu nerven, oder weil sie ihn für alt und taub hielt.
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Brandnarbe betrachtete die junge Schülerin mit seinem gewohnt kritischen Blick, während er die gesammelten Kräuter in einer sorgfältigen Reihe ausbreitete. Die Bemühungen von Flammenpfote waren… akzeptabel. Für den Anfang. Doch natürlich würde er ihr das nie so offen zugestehen, zumindest nicht, ohne es mit einer Spitze zu versehen.
„Nein, Flammenpfote, du wirst nicht mein persönlicher Blätterträger,“ erwiderte er trocken, sein Schweif peitschte einmal kurz über den steinigen Boden. „Es sei denn, du möchtest dir überlegen mir zu assistieren. Vielleicht kannst du ja der erste Krieger sein, der sich in der Kunst des Pflanzen-Sammelns einen Namen macht.“ Seine Schnurrhaare zuckten leicht, doch in seinen scharfen Augen lag ein Anflug von Belustigung.
Brandnarbe wandte sich dem Bündeln der Kräuter zu und schob mit einer seiner vernarbten Pfoten ein paar Stängel zusammen. „So, pass auf,“ begann er geduldig, was bei Brandnarbe eher selten vorkam. Er hob mit einer geschickten Bewegung einige der Pflanzen an und drehte sie ineinander, sodass ein lockeres Bündel entstand. „Das ist alles, was du machen musst. Nicht zu fest ziehen, sonst zerquetschst du die Stängel, und schon gar nicht zu locker, sonst fallen sie auseinander, bevor wir überhaupt im Lager ankommen.“ Dann folgte direkt die nächste Frage von Flammenpfote. Ruhig antwortete Brandnarbe: "Worauf du achten musst, zeige ich dir vielleicht beim nächsten Mal." Gerade als er glaubte besser mit der Schülerin zurecht zukommen, machte sie wieder das Maul auf.
Brandnarbe fixierte Flammenpfote mit einem Blick, der nichts Gutes verhieß, als ihr Kommentar über die WurzelClan-Katzen fiel. Die zuvor noch erträgliche Stimmung kippte augenblicklich. Sein Schweif zuckte gefährlich, und seine Lefzen zogen sich in einem verärgerten Knurren zurück.
„WurzelClan?“ zischte er, seine Stimme war scharf wie Dornen. „Du wagst es, mich mit diesen Waldboden-Anbetern zu vergleichen? Vielleicht sollte ich dich direkt dorthin schicken, wenn du glaubst, du könntest hier Witze reißen!“ Seine Krallen fuhren unwillkürlich aus, gruben sich leicht in die Erde, als er einen Schritt auf sie zumachte. „Hör zu, Flammenpfote. Hier ist nichts lustig, wenn es um Respekt geht – weder für die Kräuter noch für die Katzen, die dir so etwas beibringen wollen!“
Er hielt inne, atmete tief durch und zwang seinen Schweif, stillzuhalten, der unruhig hin- und herschlug. Sein glühender Blick blieb auf ihr haften, ehe er mit einem abschätzigen Schnauben zurücktrat. Nun, wenn sie mit Kratzern zurückkommt, muss ich Fichtenstern erstmal erklären, was passiert ist. Was natürlich kein Problem wäre... aber vielleicht doch unnötige Zeitverschwendung. Brandnarbe versuchte sich gedanklich zu sammeln. Er war kurz davor sich auf die Schülerin zu werfen. Doch er schaffte es noch, sich zu zügeln. Immerhin war sie ja noch ein dummes Junges.
„Bündel die Kräuter richtig, bevor du deine Zunge weiter lose machst,“ fauchte er, während er sich abwandte, um selbst mit einem weiteren Bündel zu beginnen. „Du kannst froh sein, dass du nicht in meiner Schülerzeit solche Sprüche gerissen hast. Mein Mentor hätte dir gezeigt, was Respekt heißt.“
Er ließ die Worte wie eine Warnung in der Luft hängen, seine Haltung verriet, dass sein Geduldsfaden nicht mehr viel aushielt. Trotz seiner Wut schielte er immer wieder zu Flammenpfote hinüber, um zu sehen, ob sie zumindest die Kräuterarbeit ernst nahm.
„Und noch etwas,“ knurrte er schließlich, ohne sie anzusehen. „Du hast kein Recht, die Clans zu vergleichen. Du bist Flammenpfote aus dem GlutClan. Und hier lernt man, was es heißt, ein richtiger Krieger zu sein – oder man lernt es auf die harte Tour.“
Alias — Leni
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„Nein, Flammenpfote, du wirst nicht mein persönlicher Blätterträger,“ lautete die trockene Antwort des grummeligen Heilers und die Kätzin reckte das Kinn und den Schweif in die Höhe, na also! Zwar bestätigte es ohnehin nur die Fakten, eine Tatsache, durchströmte sie dennoch mit Erleichterung, weil sie ihrem Kriegerpfad mit Nichten abhanden kommen wollte. Nicht mal, nur ab und an, auch wenn ihre Mission heute ein voller Erfolg gewesen war und ihr diese definitiv gefielen, war es doch eher eine Geduldsprobe als wirklich ein geschmackvoller Sieg. Hatte sie doch immerhin keinen Gegner bezwungen, nur öde, wehrlose Stängel abgetrennt.
“NEIN! nein nein, auf garkeinen Fall!” kreischte sie beinahe und sprang um den orangenen Kater herum, den Kopf schüttelnd und ihm somit ganz, ganz klar machen wollend, dass er sie bloß nicht zur Assistenz ernennen sollte, Pflanzen-Sammler…PAH! Was für ein erbärmlicher Titel das wäre! Absolut Erniedrigend!
Lieber die Lodernde! Die Überwältigende! Die Feuerklaue! Irgendwas mächtiges! Der Kater wirkte zwar amüsiert, was besser für ihr Wohl wäre als ein genervter Brandnarbe, doch lieber verärgerte sie ihn mit ihrem herum Geschrei, als wirklich dem Risiko aufzulaufen, dass hier zu ihrem Alltag werden zu lassen.
Schlussendlich tippelte sie auf einer Stelle, als er meinte, dass sie nun aufpassen sollte, und lugte an ihm hinunter zu dem Blätterhaufen. Geschickt schob er die Pflanzenstängel ineinander, drehte diese und- Flammenpfote plinkerte und legte den Kopf schräg. Also versuchte sie sich selbst daran, doch als sie ihren ersten Versuch hochnehmen wollte, lösten sich die Verwebungen und rieselten hinab. Mit einem Schnaufen bedachte sie die blöden Stengel. Nicht zu locker…aber auch nicht zu fest!! dachte sie genervt und atmete tief durch. Ihr nächster Versuch war ein bisschen besser, reichte aber noch nciht um das Päckchen gut den ganzen Weg hinab transportieren zu können, und am liebsten würde sie sich frustriert ein wenig fell herausrupfen.
“Ooaaggh!” gab sie also genervt von sich, und ihr Schweif, der hinter ihr peitschte, zeigte nur überdeutlich, wie sehr sie das ganze reizte. Schließlich schaffte sie es doch noch, ein recht ansehnliches Päckchen zu schnüren und schnaubte zufrieden.
Vielleicht war es auch ihre Ungeduld, die sie zu einem so leichtfertigen Kommentar brachte, zutiefst beleidigend und dementsprechend eine gereizte Reaktion des Katers herausfordernd. Vorsichtshalber duckte sie sich schonmal, das Fell sträubte sich seicht und ihre Schnurrhaare kräuselten sich. “Ich mein ja nur…” grummelte sie in sich hinein und biss ihre Zähne zusammen, ahnend, dass jedes weitere Wort den Zorn des Orangenen schüren würde, so dass er doch noch ausholen würde - sie selbst würde immerhin jedem ins gesicht springen, der sie mit einem dieser Baumliebhaber vergleichen würde. Mit zuckenden Ohren erwartete sie also die Krallen des Älteren, die jedoch nie kamen, schien er sein eigenes Feuer besser im Griff zu haben, als sie ihres.
Ihre Schnurrhaare zuckten also, einen Hauch erleichtert und einen winzigen Funken amüsiert über die warnenden Worte des Katers - war es damals wirklich so anders als heute? “Bist du schon so alt?” fragte sie also gerade heraus, nun so wie er aussah hundertmonde -
Währenddessen knotete sie ein weiteres Päckchen, welches stramm hielt, jedoch nicht zu fest war.
“Wieso darf ich die Clans nicht vergleichen? Jeder hier macht sich doch über sie lustig.” irritiert zog sie das zarte Näschen kraus. “Aber natürlich! Wir sind die einzig wahren Krieger, die anderen sind alle - auf ihre Weisen - vollkommen verweichlicht!” plusterte sie sich also auf, war definitiv Feuer und Flamme für die harte Weise, ein richtiger Krieger zu werden!
Alias — Jules
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Brandnarbe zog eine Augenbraue hoch, während er Flammenpfotes Tirade über ihre nicht vorhandene Karriere als „Blätterträger“ über sich ergehen ließ. Der orangefarbene Kater ließ sie herumhüpfen und sich in ihrer eigenen Dramatik suhlen, ohne mehr als ein gereiztes Zucken seiner Ohrenspitzen zu zeigen. Schließlich, als sie sich wieder halbwegs gefangen hatte, legte er seine Pfote über das Bündel, das sie zu schnüren versuchte, um es zu stabilisieren, und sprach mit seiner gewohnt rauen Stimme.
„Wenn du jemals so viel Energie in deine Aufgaben stecken würdest, wie in das Drama, das du hier aufführst, würdest du den GlutClan vermutlich ganz allein retten.“ Er fixierte sie mit einem scharfen Blick, in dem jedoch ein Hauch von Amüsement mitschwang, als er ihre Reaktion sah. Nun, immerhin wollte sie genauso wenig Heilerschülerin werden, wie er sie als Heilerschülerin haben wollte.
Als sie dann mit ihrer Frage nach seinem Alter herausplatzte, hielt Brandnarbe inne und starrte sie an, als hätte sie gerade den größten Unsinn des Tages gesagt – was in diesem Fall wohl auch stimmte. „Alt?“ wiederholte er, seine Stimme ein Hauch schärfer als zuvor. „Wenn alt bedeutet, dass ich mehr Monde erlebt habe, als du zählen kannst, dann ja. Alt genug, um dumme Fragen zu ignorieren und trotzdem die Nerven zu behalten.“ Sein Schweif zuckte, aber seine Bewegungen blieben ruhig, während er ihr einen weiteren Knoten demonstrierte, der ihre misslungenen Versuche korrigierte.
Ihre Bemerkung über die anderen Clans brachte jedoch ein dunkles Funkeln in seine bernsteinfarbenen Augen. Er knurrte und bleckte zu Zähne: „Erstens, hast DU mich NICHT mit einem WURZELCLANER zu vergleichen.“ Er dachte an die unerfahrene Lavendelschleier. Drei, vier Herzschläge vergingen. „Die Clans zu vergleichen, ist kein Spiel, Flammenpfote,“ begann er mit gedämpfter Strenge. „Und Spott über die anderen mag an der Oberfläche witzig sein, aber irgendwann wirst du begreifen, dass jedes Clanmitglied seinen Platz und seine Stärken hat. Die anderen Clans mögen uns nicht gleichen, aber unterschätze sie nie. Arroganz führt zu Fehlern – und Fehler zu toten Katzen.“ Sein Fell war leicht gesträubt. So oft hatte er es schon erlaubt, dass Katzen sich überschätzten und sich auf Kämpfe einließen, weil sie ihre Gegner unterschätzten. Zu oft hatte er unnötig Wunden behandeln müssen. Zu oft seine Clangefährten verabschiedet. Auch er selbst hatte andere Clankatzen schon unterschätzt. Sich oft über sie lustig gemacht. Nun, auch etwas, was er immer noch tat, aber gewiss nicht vor einer Schülerin.
Er ließ seine Worte kurz wirken, bevor er einen Schritt zurücktrat und sie mit hochgezogenen Brauen ansah, als wollte er prüfen, ob etwas von seinen Worten zu ihr durchgedrungen war. Als sie jedoch mit ihrer eigenen GlutClan-Verherrlichung fortfuhr, konnte Brandnarbe nicht anders, als leise zu schnauben.
„Natürlich, Flammenpfote. Der GlutClan ist die Wiege der wahren Krieger, und du wirst eines Tages die Flammenkönigin, die über alle Clans herrscht.“ Seine Stimme war voller Sarkasmus, doch ein leiser Hauch von Belustigung war nicht zu überhören. „Aber bevor du die Anführerin wirst, schnür diese verdammten Kräuter so, dass sie nicht beim ersten Windstoß auseinanderfallen.“
Brandnarbe trat einen Schritt zur Seite, um ihr Platz zu machen, und begann selbst einige Stängel zusammenzubinden. Seine Bewegungen waren schnell, geübt. Schließlich blickte er kurz zu ihr auf, ein ungewöhnlich weicher Ausdruck in seinen Augen, bevor er wieder in seinen gewohnten, grummelnden Tonfall zurückfiel: „Aber bis dahin, mach weiter so. Mit deiner Energie könnte der GlutClan tatsächlich einen Vorteil haben – solange du lernst, sie richtig zu nutzen... und mir nicht meine Nerven zu rauben.“
Alias — Leni
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