Nach der Patrouille vor Sonnenaufgang mit Rehsprung und Bernsteinpfote ruhte Habichtblut am Rand des Lagers mit einer Maus zwischen den Pfoten an der er knabberte. Er brauchte Stärkung und Nervennahrung für die zweite Jagdpatrouille, die bald folgen sollte. Denn bei dieser war leider der nervige Bruder seines guten Freundes dabei. Aber zumindest war Habichtblut diesmal der Patrouillenführer und hatte das Sagen. Fichtensterns Schülerin Eichhornpfote war dieses Mal auch dabei. Doch diese Schülerin war eine der anstrengenden Sorten. Anders als Bernsteinpfote musste sie sich nämlich nicht beweisen, -zumindest nicht auf die gleiche Art und Weise wie Bernsteinsteinpfote- aber Habichtblut hoffte, dass sie etwas Anstand besaß, da sie den Anführer des Glutclans als Mentor besaß. Von ihm aus konnte sie herumprahlen, er selbst verstand den Stolz darüber bestens, aber er hatte keine Lust den Schülersitter zu spielen. Habichtblut legte schnaubend seine Stirn auf die Pfoten ab. Und dann muss ich mir auch noch was für Fuchspfote später überlegen.
Nun, er wollte. Fuchspfote soll gar nicht daran denken, dass er faulenzen konnte, nur weil Habichtblut mal weniger Zeit hatte an einem Tag. Dann übten sie eben gegen Sonnenuntergang ein bisschen als nichts zu tun.
Habichtblut hob wieder den Kopf, schluckte die Reste seiner Maus herunter und suchte mit den Augen nach Achatbrand. Es sei denn ich habe später keinerlei Nerven mehr für meinen eigenen Schüler wegen einem bestimmten Krieger.
Der Kater richtete sich auf, lief zum Lagerausgang und wartete auf die beiden. Er rang sich mit aller Mühe ein knappes Nicken ab. “Achatbrand, du bildest den Schluss.” , miaute er, ohne ihn anzusehen, drehte sich um, ohne auf eine Zustimmung zu warten - schließlich durfte er entscheiden- und ging einfach los. Auf, auf, zum kleinen Froschteich. Seinem Lieblingsort im ganzen Glutclan Territorium. Nicht. Aber dort gab es Beute, die sie gut gebrauchen konnten. Schmutzige Pfoten hin oder her.
“Sicherlich war Fichtenstern schon mit dir beim Froschteich, Eichhornpfote, also weißt du bestimmt, worauf du achten musst.” Er sah kurz über seine Schulter und fing ihren Blick auf. “Also pass auf, dass du nicht versinkst.” , brummte er und zuckte amüsiert mit den Schnurrhaaren. Dann drehte er den Kopf wieder nach vorne. “Und benimm dich.” , fügte er hinzu. “Kriegst du hoffentlich besser hin als eine gewisse andere Katze hier in der Patrouille.”
Dieser Seitenhieb musste einfach sein. Habichtblut war nicht unbedingt nachtragend, aber allein Achatbrands Visage ging ihm auf den Keks und wer war Habichtblut, wenn er nicht ab und an etwas stichelte? War nicht sein Problem, wenn Achatbrand wegen jeder Kleinigkeit aus der Haut fuhr.
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Achatbrand hatte morgens eine Grenzpatrouille gehabt, sich dann ein wenig ausgeruht und war nun für eine Jagdpatrouille mit Habichtblut und Fichtensterns Schülerin eingeteilt. Achatbrand war ein begnadeter Jäger und doch wusste er genau, warum Fichtenstern seine Schülerin in diese Patrouille gepackt hat: Wegen Habichtblut. Der ehemalige Schüler des Anführers war natürlich in den Augen des Tigerkaters ein fähiger Krieger. Für Jagdtalentierte Katzen hatte Fichtenstern bekanntlich weniger Anerkennung übrig und allein diese Tatsache, nervte Achatbrand genug, dass er schlechte Laune für die anstehende Patrouille bekam.
Als sie das Lager verließen, verbannte Habichtblut ihn an den Schluss der Gruppe und dies quittierte der Kater nur mit einem verdrehen der Augen. Ich weiß, dass du ein stinkender Fellpo bist, Habichtblut. Das musst du mir nicht auch noch bildlich zeigen. Amüsiert über diesen - wie er fand- sehr gelungenen Witz, schmunzelte er kurz und nahm dann aber seine Position hinten ein, um die Gruppe abzusichern. Um zum Froschteich zu gelangen, musste die Gruppe natürlich erst mal das Gebirge hinabsteigen. Dies war nicht ungefährlich, denn es gab Fressfeinde hier oben und man konnte außerdem auf einen lockeren Stein treten. Auch wenn der silberne Krieger nicht grade gut gelaunt war, nahm er seine Aufgabe sehr ernst, hielt also den Himmel im Auge und achtete gleichzeitig auf Eichhornpfote vor sich, um sie gegebenenfalls vor einem Sturz zu bewahren.
Mit der feuerroten Kätzin hatte der Kater nicht viel zu tun gehabt und er konnte gar nicht genau sagen, wie sie drauf war. Sie war in seinen Augen einfach nur eines der Jungen gewesen, die im Lager herumtollt und Achatbrand schenkte den Jungen nicht so viel Beachtung. Erst wenn sie Schüler und dann Krieger wurden, waren sie für ihn interessant und ein wichtiger Teil der Clanstruktur. Aber heute würde er wohl dann rausfinden, wie die Schülerin drauf ist. Mit Sicherheit hat sie Potenzial, sonst hätte Fichtenstern sie nicht selbst ausbilden wollen.
Mit einem halbem Ohr hörte der Kater zu, was Habichtblut zu Eichhornpfote sagte und auch den kleinen Seitenhieb bekam er mit, doch er kommentierte diesen lediglich mit einem Schwanzschnippen. Wir werden sehen, wenn du nachher ohne Beute dastehst und ich gar nicht alles tragen kann, was ich so erjagt habe du alter Angeber.
Der Silberne war froh, als sie endlich am Froschteich ankamen »Also dann « miaute er knapp und schon sprang er durch den morastigen Grund davon, um zu jagen. Er wollte Habichtblut nicht die Chance geben, ihm die Schülerin aufs Auge zu drücken. Und sofort begann Achatbrand die Umgebung zu untersuchen und nach Beute zu wittern. Während er witterte und durch den matschigen Grund watete, entdeckte er plötzlich eine schlängelnde Bewegung im Matsch.Perfekt! Der Kater begab sich in Lauerstellung, aber nur so, dass sein Bauchfell nicht nass wurde und schlich sich näher an die Beute. Es war eine Schlange und erst beim näheren Hinsehen, konnte Achatbrand erkennen, dass es eine Schlingnatter war. Sie sahen den Kreuzottern ähnlich, waren aber zum Glück nicht giftig und stellen somit weniger Risiko da. Der Kater schlich sich immer näher an das Tier, doch plötzlich schien die Schlange zu merken, dass etwas nicht stimmte und schlängelte los. Achatbrand sprang zwar noch ab und versuchte das Tier zu erwischen, doch die Pfoten landeten im leeren und spritzten ihn dazu auch noch mit dem Matsch voll, in dem er gelandet war. Genervt verzog er das Gesicht.Mäusedung! Aber es ist noch nichts verloren. Du schaffst das schon.
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