Nach der Patrouille vor Sonnenaufgang mit Rehsprung und Bernsteinpfote ruhte Habichtblut am Rand des Lagers mit einer Maus zwischen den Pfoten an der er knabberte. Er brauchte Stärkung und Nervennahrung für die zweite Jagdpatrouille, die bald folgen sollte. Denn bei dieser war leider der nervige Bruder seines guten Freundes dabei. Aber zumindest war Habichtblut diesmal der Patrouillenführer und hatte das Sagen. Fichtensterns Schülerin Eichhornpfote war dieses Mal auch dabei. Doch diese Schülerin war eine der anstrengenden Sorten. Anders als Bernsteinpfote musste sie sich nämlich nicht beweisen, -zumindest nicht auf die gleiche Art und Weise wie Bernsteinsteinpfote- aber Habichtblut hoffte, dass sie etwas Anstand besaß, da sie den Anführer des Glutclans als Mentor besaß. Von ihm aus konnte sie herumprahlen, er selbst verstand den Stolz darüber bestens, aber er hatte keine Lust den Schülersitter zu spielen. Habichtblut legte schnaubend seine Stirn auf die Pfoten ab. Und dann muss ich mir auch noch was für Fuchspfote später überlegen.
Nun, er wollte. Fuchspfote soll gar nicht daran denken, dass er faulenzen konnte, nur weil Habichtblut mal weniger Zeit hatte an einem Tag. Dann übten sie eben gegen Sonnenuntergang ein bisschen als nichts zu tun.
Habichtblut hob wieder den Kopf, schluckte die Reste seiner Maus herunter und suchte mit den Augen nach Achatbrand. Es sei denn ich habe später keinerlei Nerven mehr für meinen eigenen Schüler wegen einem bestimmten Krieger.
Der Kater richtete sich auf, lief zum Lagerausgang und wartete auf die beiden. Er rang sich mit aller Mühe ein knappes Nicken ab. “Achatbrand, du bildest den Schluss.” , miaute er, ohne ihn anzusehen, drehte sich um, ohne auf eine Zustimmung zu warten - schließlich durfte er entscheiden- und ging einfach los. Auf, auf, zum kleinen Froschteich. Seinem Lieblingsort im ganzen Glutclan Territorium. Nicht. Aber dort gab es Beute, die sie gut gebrauchen konnten. Schmutzige Pfoten hin oder her.
“Sicherlich war Fichtenstern schon mit dir beim Froschteich, Eichhornpfote, also weißt du bestimmt, worauf du achten musst.” Er sah kurz über seine Schulter und fing ihren Blick auf. “Also pass auf, dass du nicht versinkst.” , brummte er und zuckte amüsiert mit den Schnurrhaaren. Dann drehte er den Kopf wieder nach vorne. “Und benimm dich.” , fügte er hinzu. “Kriegst du hoffentlich besser hin als eine gewisse andere Katze hier in der Patrouille.”
Dieser Seitenhieb musste einfach sein. Habichtblut war nicht unbedingt nachtragend, aber allein Achatbrands Visage ging ihm auf den Keks und wer war Habichtblut, wenn er nicht ab und an etwas stichelte? War nicht sein Problem, wenn Achatbrand wegen jeder Kleinigkeit aus der Haut fuhr.
Alias — Connor
Connor ist Offline
31 posts
Achatbrand hatte morgens eine Grenzpatrouille gehabt, sich dann ein wenig ausgeruht und war nun für eine Jagdpatrouille mit Habichtblut und Fichtensterns Schülerin eingeteilt. Achatbrand war ein begnadeter Jäger und doch wusste er genau, warum Fichtenstern seine Schülerin in diese Patrouille gepackt hat: Wegen Habichtblut. Der ehemalige Schüler des Anführers war natürlich in den Augen des Tigerkaters ein fähiger Krieger. Für Jagdtalentierte Katzen hatte Fichtenstern bekanntlich weniger Anerkennung übrig und allein diese Tatsache, nervte Achatbrand genug, dass er schlechte Laune für die anstehende Patrouille bekam.
Als sie das Lager verließen, verbannte Habichtblut ihn an den Schluss der Gruppe und dies quittierte der Kater nur mit einem verdrehen der Augen. Ich weiß, dass du ein stinkender Fellpo bist, Habichtblut. Das musst du mir nicht auch noch bildlich zeigen. Amüsiert über diesen - wie er fand- sehr gelungenen Witz, schmunzelte er kurz und nahm dann aber seine Position hinten ein, um die Gruppe abzusichern. Um zum Froschteich zu gelangen, musste die Gruppe natürlich erst mal das Gebirge hinabsteigen. Dies war nicht ungefährlich, denn es gab Fressfeinde hier oben und man konnte außerdem auf einen lockeren Stein treten. Auch wenn der silberne Krieger nicht grade gut gelaunt war, nahm er seine Aufgabe sehr ernst, hielt also den Himmel im Auge und achtete gleichzeitig auf Eichhornpfote vor sich, um sie gegebenenfalls vor einem Sturz zu bewahren.
Mit der feuerroten Kätzin hatte der Kater nicht viel zu tun gehabt und er konnte gar nicht genau sagen, wie sie drauf war. Sie war in seinen Augen einfach nur eines der Jungen gewesen, die im Lager herumtollt und Achatbrand schenkte den Jungen nicht so viel Beachtung. Erst wenn sie Schüler und dann Krieger wurden, waren sie für ihn interessant und ein wichtiger Teil der Clanstruktur. Aber heute würde er wohl dann rausfinden, wie die Schülerin drauf ist. Mit Sicherheit hat sie Potenzial, sonst hätte Fichtenstern sie nicht selbst ausbilden wollen.
Mit einem halbem Ohr hörte der Kater zu, was Habichtblut zu Eichhornpfote sagte und auch den kleinen Seitenhieb bekam er mit, doch er kommentierte diesen lediglich mit einem Schwanzschnippen. Wir werden sehen, wenn du nachher ohne Beute dastehst und ich gar nicht alles tragen kann, was ich so erjagt habe du alter Angeber.
Der Silberne war froh, als sie endlich am Froschteich ankamen »Also dann « miaute er knapp und schon sprang er durch den morastigen Grund davon, um zu jagen. Er wollte Habichtblut nicht die Chance geben, ihm die Schülerin aufs Auge zu drücken. Und sofort begann Achatbrand die Umgebung zu untersuchen und nach Beute zu wittern. Während er witterte und durch den matschigen Grund watete, entdeckte er plötzlich eine schlängelnde Bewegung im Matsch.Perfekt! Der Kater begab sich in Lauerstellung, aber nur so, dass sein Bauchfell nicht nass wurde und schlich sich näher an die Beute. Es war eine Schlange und erst beim näheren Hinsehen, konnte Achatbrand erkennen, dass es eine Schlingnatter war. Sie sahen den Kreuzottern ähnlich, waren aber zum Glück nicht giftig und stellen somit weniger Risiko da. Der Kater schlich sich immer näher an das Tier, doch plötzlich schien die Schlange zu merken, dass etwas nicht stimmte und schlängelte los. Achatbrand sprang zwar noch ab und versuchte das Tier zu erwischen, doch die Pfoten landeten im leeren und spritzten ihn dazu auch noch mit dem Matsch voll, in dem er gelandet war. Genervt verzog er das Gesicht.Mäusedung! Aber es ist noch nichts verloren. Du schaffst das schon.
Alias — Efeu
Efeu ist Offline
14 posts
Nasse Pfoten und blöde Frösche
Es waren erst wenige Tage vergangen, seit Eichhornpfote zur Schülerin ernannt worden war. Doch sie konnte sich schon jetzt nicht mehr vorstellen, wie farblos und ereignislos ihr Leben als Junges gewesen sein musste. Sie hatte in den letzten Tagen so viel erlebt, dass ihr regelmäßig jeder Muskel wehtat und ihr regelrecht der Kopf rauchte. Sie liebte alles daran!
Voller Vorfreude auf neue Abenteuer folgte sie nun Habichtblut aus dem Lager. Achatbrand bildete den Schluss der kleinen Jagdpatrouille und Eichhornpfote meinte die Spannung zwischen den beiden Katern in der Luft knistern zu spüren. Sie wusste nicht, was zwischen ihnen vorgefallen war und es war ihr auch herzlich egal. Sie wollte nur erfolgreich jagen und Fichtenstern ihren Wert beweisen.
Sie war einmal bereits mit ihrem Mentor am Froschteich gewesen. Die Schülerin konnte nicht gerade behaupten, dass sie scharf darauf war, sich die Pfoten nass zu machen, doch Habichtblut führte sie zielsicher weiter auf den morastigen Jagdgrund zu. Als er das Wort an sie richtete spitzte sie aufmerksam die Ohren in seine Richtung und nickte bestätigend, als der Kater implizierte, dass sie sicherlich wusste, worauf sie am Froschteich achten musste. Auf seinen Appell sie solle sich benehmen jedoch reagierte sie mit einem verärgerten Funkeln in den rostroten Augen. Sie war kein dummes Junges, dass man ermahnen musste, sie war die Schülerin des Anführers! Genervt verdrehte sie die Augen, als Habichtblut es sich nicht nehmen ließ, einen Seitenhieb an Achatbrand hinterherzuschicken. Na klar, aber sie sollte sich benehmen!
Der graugetigerte jedoch ging nicht auf die Provokation ein, sondern begab sich sofort auf die Jagd. Eichhornpfote beschloss es ihm gleichtun und hob die Nase in den Wind. Sie konnte ihn kaum wittern durch den Matsch, doch sie hörte das verräterische Plätschern und scannte schnell mit den Augen die Umgebung ab. Da! Ein dicker Frosch war nicht weit von ihr entfernt auf einem kleinen Mooshaufen gelandet. Sie schob sich langsam näher, ihre Schnurrhaare zuckten vor Erregung. Die Schülerin bemühte sich so lautlos wie möglich näher zu schleichen und freute sich, als sie bis auf eine Schwanzlänge an den Frosch herankam, ohne dass er sie bemerkte. Sie zog die Hinterbeine unter den Körper, wackelte kurz hin und her um ihre Balance zu finden und sprang dann ab. Ihre Pfoten hielten genau auf den Punkt, an dem der Frosch saß, doch in beinahe spöttischer Ruhe sprang das Tierchen davon und verschwand mit schnellen Sprüngen im Teich. Eichhornpfote sprang ihm noch nach, doch sie sah nur noch, wie das Beutetier sich mit schnellen Schwimmzügen außer Reichweite brachte.
Verärgert schnippte sie mit der Schwanzspitze und drehte sich zu ihren Begleitern um, die Augen herausfordernd verengt. Sollten sie es wagen sie zu verspotten!
Alias — Haku
Haku ist Offline
18 posts
Achatbrand reagierte überraschenderweise überhaupt nicht auf seine Stichelei und auch Eichhornpfote schien nicht begeistert.
Nun war Habichtblut an der Reihe mit Augenverdrehen. Tch. Na dann, bringen wir diese Jagd einfach hinter uns. Nach einer Weile kamen sie endlich an. Das Quaken von Fröschen drang an seine Ohren und er zuckte mit der Schwanzspitze. Achatbrand zischte ab und Eichhornpfote schien wohl vergessen zu haben, wer der Anführer der Patrouille war.
Und jetzt muss ich auch noch ein Auge auf sie werfen. Besagte Schülerin scheiterte kläglich an dem Versuch an einem Frosch. Habichtblut beobachtete das Ganze gelassen und erwiderte den herausfordernden Blick der launischen Kätzin desinteressiert. Als ob ich nichts Besseres zu tun hätte als dich zu verhöhnen. Wenn du versagst, ist das Fichtensterns Verdienst, nicht meiner.
Schweigend drehte Habichtblut sich in eine andere Richtung und tappte los. Ich glaube ich habe heute genug von Schülern. Während der Kater durch das sumpfige Gebiet schritt sog er einmal die Luft ein und roch etwas Schuppiges. Ein Reptil. Na also, etwas Einfaches. Nachdem ihm diese Steinrötel und danach noch dieser verfluchte Siebenschläfer bei den Feuerklippen entwischt waren, würde dieser Fang eine Wohltat für seine Nerven werden. Der Krieger schlich vorwärts und erkannte eine Waldeidechse. Noch so ein längliches vierbeiniges Ding. Innerlich seufzte Habichtblut. Was solls.
Der Kater duckte sich, seine Muskeln spannten sich an und er versuchte sich den Schlamm der in jede Pore seines Fells und Haut einzudringen versucht, auszublenden. Er musste die zwei Fehlschläge am Morgengrauen ausgleichen. Habichtblut kroch noch ein kleines Stück näher, sprang ab und bekam die Waldeidechse zu packen. Er tötete es mit einem kräftigen Biss und verdeckte diese dann mit Gräsern.
Habichtblut fuhr seine Krallen wieder ein, verzog das Gesicht und schüttelte dann den Kopf. Ekelhaft. Ein Birkhuhn würde seine schlechte Laune im Nu wieder ausgleichen. Aber heute schien generell nicht sein Glückstag zu sein. Genervt hielt Habichtblut kurz nach Eichhornpfote Ausschau und lauschte nach verdächtigen Geräuschen, bevor er weiterzog.
Alias — Connor
Connor ist Offline
31 posts
Die erste Beute war Achatbrand leider entwischt. Die Schlingnatter hatte sich davonschleichen können und so stand Achatbrand bisher ohne Beute da. Doch der Kater war nicht bereit, das einfach so hinzunehmen. Mit Sicherheit hatte der Kleine Froschteich noch genug Beute für sie alle zu bieten. Die Patrouille bei der Habichtblut zusammen mit Rehsprung und Bernsteinpfote unterwegs gewesen war, war äußerst erfolgreich gewesen. Und so sah der Kater es nicht ein, dass er sich nun die Blöße gab und mit leeren Pfoten zurückkehrte. Der Kater watete durch die feuchte Erde und hielt sich dort auf, wo das Wasser langsam tiefer wurde und einen fließenden Übergang von Teich zu Sumpf darstellte. In diesem Bereich wurde man zwar reichlich dreckig, doch hielten sich hier oftmals Amphibien wie Frösche oder Molche auf. Und auch dieses Mal war dem so. Den gräulichen Oberkörper hätte er fast übersehen, doch die orangene Unterseite des Bergmolches war leicht erkennbar und verriet die kleine Amphibie. Das Tier war recht groß und sehr träge. Er lag einfach nur da und kurz überlegte Achatbrand auch, ob er versuchen sollte ihn zu fangen, oder ob das Tier krank war. Doch als ein kleiner Wasserläufer vorbeischoss, bewegte sich der Molch plötzlich und schnappte zu. Wer frisst, ist selten krank. Diese Beobachtung reichte dem silber getigertem Krieger aus und er begab sich in Lauerstellung. Achatbrand wollte sich nicht zu weit nähern, denn mit jedem Schritt, setzte er die Pfütze aus Schlamm und Wasser in Bewegung und könnte den Bergmolch damit vorwarnen. Somit blieb er auf mehr Abstand als gewöhnlich, spannte seine Hinterpfoten an und stieß sich ab. Schlamm spritzte auf, als der Kater im Dreck landete, doch in seinen Pfoten hatte er den glitschigen Bergmolch, den er rasch mit einem kräftigem Biss tötete. Er selbst mochte Amphibien nicht unbedingt. Diese schleimige Konsistenz, dieser leicht fischige Geruch. Aber Beute war Beute und diese würde Achatbrand nicht verschmähen. Und es sollte sich einer im Clan mal trauen und wählerisch sein. Das konnten sie sich alle nicht leisten, besonders dann nicht, wenn der Blattfall bereits einkehrte. Zufrieden über den ersten Fang, brachte der Kater den Bergmolch zu einem Baumstumpf, wo er etwas Moos über die Beute kratzte. Vielleicht konnte er noch etwas erlegen, das wäre sicher hilfreich. Und außerdem würde Habichtblut umso dümmer aussehen, wenn er nichts fangen konnte.
Alias — Efeu
Efeu ist Offline
14 posts
Die beiden Krieger kommentieren Eichhornpfotes Misserfolg nicht und die Kätzin nickte nur düster. Genauer gesagt sagten sie überhaupt nichts, und Habichtblut schien zu akzeptieren, dass Eichhornpfote am liebsten alleine jagte. Gut! Schnuppernd entfernte sie sich etwas weiter von den beiden Kriegern, die offensichtlich eine Art unverhohlene Feindschaft zwischen sich hertrugen. Seltsam eigentlich, dass sie trotzdem in der selben Patrouille eingeteilt wurden. Eichhornpfote konnte sich nicht vorstellen, dass eine gemeinsame Jagd die Differenzen zwischen den beiden beilegen würde. Nun ja, nicht ihr Problem.
Die Schülerin ignorierte die beiden Streithähne so gut es ging und stromerte ein wenig weiter, blieb jedoch zumindest in Sichtweite von Habichtblut. Sicherlich hätte sie sich sonst eine Standpauke von ihm eingehandelt und danach stand ihr nicht der Sinn. Sie wollte vor allem ihre Krallen und Zähne in etwas lebendes schlagen, statt dem vielen Matsch und Schlamm, der ihr bereits zwischen den Pfoten verklumpte. Ekelhaft!
Doch so sehr sie sich auch bemühte, der feuchte Schlamm ließ keinen Beutegeruch zu ihr durchdringen. Verärgert grub sie die Pfoten in den Morast und knetete ein wenig darin herum. Das konnte doch nicht wahr sein! Sie konnte unmöglich mit leeren Pfoten zurückkehren! Sie sah im geistigen Auge bereits den strengen, enttäuschten Blick von Fichtenstern vor sich und schüttelte sich voller Unbehagen. Nein, das ging einfach nicht!
Konzentrier dich, Einhornpfote! , ermahnte sie sich selber zunehmend von innerer Unruhe erfasst. Sie musste einfach etwas finden!
Sie schob sich weiter, suchte alles ab, verzweifelt bemüht, etwas lebendes aufzuspüren, dass hier im Sumpf sein Unwesen trieb. Vielleicht war der Frosch ja wieder ans Ufer zurückgekehrt? Eichhornpfote schlüpfte durch den Sumpf zurück ans Ufer des Teiches und suchte mit den Augen dessen Oberfläche ab. Doch nirgends ein Zeichen von dem dicken Frosch. Es schien, als würde der gesamte Sumpf sie schweigend verhöhnen. Und Eichhornpfotes Laune wurde immer schlechter.
Alias — Haku
Haku ist Offline
18 posts
Alles war ruhig. Nachdem Habichtblut sich um die Unversehrtheit der Schülerin vergewissert hatte, machte er sich weiter auf die Suche.
Gelassen, als würde der Froschteich ihm höchstpersönlich gehören, streifte er durch das unbeliebte Gebiet. Dann, ganz unscheinbar schlich sich ein Geruch in seine dunkle Nase, der sein Herz schneller schlagen ließ. Ein Birkhuhn! Sein Schweif stellte sich senkrecht in die Höhe. Vielleicht war das Glück ja doch auf seiner Seite.
Aber zuerst muss ich das Federviech fangen. Verbissen bestritt Habichtblut seinen Weg und folgte der Geruchsspur. Auch wenn Achatbrand es vielleicht nicht zeigen wird...Habichtblut wusste einfach, dass es ihm innerlich sowas von gegen den Strich gehen würde. Und allein das reichte ihm, um sein Bestes zu geben. Kein Siebenschläfer, aber wer brauchte das kleine Ding auch, wenn man ein ganzes Birkhuhn erledigen konnte?
Als Habichtblut näher kam duckte er sich, näher an den schlammigen Untergrund. Fokussiert und wachsam achtete er auf jeden Pfotenschritt und entdeckte das Birkhuhn kurz darauf. Er verweilte noch etwas in seinem Versteck, verlor aber keine Zeit und sprang.
Mit ausgefahrenen Krallen landete er auf dem Birkhuhn, dass sich kreischend versuchte zu wehren. Und wie es sich wehrte. Mit allen Mitteln. Habichtblut hatte vergessen, wie schwierig Birkhühner manchmal sein konnten. Aber er war ein erfahrener und starker Krieger. Und nach dem ganzen Frust bei den Feuerklippen wäre er der Letzte, der nachlassen würde. Ein gezielter Biss, und dann; tot. Das Birkhuhn erschlaffte in seinen Fängen und ein selbstgefälliges Grinsen breitete sich auf Habichtbluts Lefzen aus. Achatbrand wird toben.
Dann verblasste das Lächeln und Habichtblut bedeckte den Vogel mit Gras und Moos. So eine große, saftige Beute. Bestimmt konnten Bergviper, Bernsteinpfote und Blätterjunges es sich gemeinsam teilen? Und vielleicht wollten Granitstille und Marmorherz auch ein paar Happen haben? Habichtblut wusste nicht, was sie so gerne aßen. Auch wenn Bergvipers zwei Junge auch mit ihm verwandt waren, hatte er kein enges Band mit ihnen aufgebaut. Das bedeutete aber nicht, dass sie ihm egal waren.
Alias — Connor
Connor ist Offline
31 posts
Der Kater hatte den Bergmolch bedeckt und grade als er erneut die Luft prüfen wollte, hörte er das unverkennbare Kreischen eines Birkhuhns. Ein Todesschrei. Ein leises Grollen kam aus Achatbrands Kehle, denn er wusste genau, dass es sicherlich nicht Eichhornpfote war, die dieses Tier erlegt hatte. Ein Birkhuhn würde mit der Schülerin den Froschteich sauber wischen und sie zum Nachttisch verspeisen. Amüsiert über den Gedanken und doch genervt, weil Habichtblut damit wohl sehr beachtliche Beute hatte, trottete der silberne Kater etwas weiter weg. Sicherlich war die Beute jetzt erst mal geflüchtet, doch vielleicht konnte er ja doch noch was erwischen.
Tatsächlich konnte Achatbrand eine Maus wittern. Beim kleinen Froschteich gab es wenig Mäuse, doch Sumpfspitzmäuse konnte man hin und wieder antreffen und so auch dieses Mal. Unter einem Farn im Schatten hielt der kleine Nager sich auf. Suchte mit seiner hässlichen, spitzen Nase nach Nahrung. Sieht aus wie Habichtblut. Irgendwie versuchte der Kater seine Gedanken zu beruhigen, denn er könnte vor Wut auf den Kater platzen. Vielleicht war es vor allem Eifersucht. Schließlich stand Habichtblut seinem Bruder sehr nahe. Warum kann Onyxsplitter diesen Angeber leiden, aber seinen eigenen Bruder schaut er mit dem Fellpopo nicht an? Achatbrand schüttelte diesen Gedanken ab, begab sich in Lauerstellung und näherte sich dem Farn, unter dem sich die kleine Maus befand. Da sie im Schatten war, konnte Achatbrand keinen Schatten auf sie werfen und so achtete er lediglich darauf, dass er die Pfoten vorsichtig absetzte. Als er einen Ast unter der Vorderpfote spürte, erstarrte er, setzte die Vorderpfote woanders ab und entging somit einem lautem Geräusch, welches die Maus vermutlich verscheucht hatte.
Als der Abstand gering genug war, duckte der Kater sich ein wenig mehr, stieß sich ab und landete auf der Sumpfspitzmaus, die er sogleich mit einem Biss tötete. Ein Molch und eine Maus. Gute Beute, ich habe mir nichts vorzuwerfen. Dennoch war Achatbrand verärgert, hoffte, dass er sich irrte und der Kater kein Birkhuhn erlegt hatte. Mit der Maus zwischen den Zähnen lief der Krieger zurück zum Molch, nahm auch diesen auf und lief dann zurück zu der Strecke, wo die Gruppe sich zuvor gertrennt hatte. Achatbrand setzte sich auf einen alten Baumstamm und nutzte die Zeit, um sein Fell ein wenig zu säubern.
Alias — Efeu
Efeu ist Offline
14 posts
Die Schlammwanderung ging weiter und Eichhornpfote fühlte sich elend. Es half auch nicht, dass sie in der Ferne erkennen konnte, wie Habichtblut einen riesigen Vogel zu Fall brachte. Verdammt! Und ihr war dieser blöde Frosch entkommen… Sie stromerte innerlich murrend weiter durch den Matsch, hasste ihre schlammverkrusteten Pfoten und widerstand dem Drang, sich ausgiebig zu waschen. Sie musste jetzt Beute finden!
Mit gespitzten Ohren und leicht geöffnetem Maul zog sie ihre Kreise und fürchtete schon, sie müsste sich der Bloßstellung aussetzen, ohne Beute ins Lager zurückkehren zu müssen. Doch da! Ein feiner Geruch stieg in ihre Nase und sie blieb wie angewurzelt stehen. Lautlos sah sie sich um, bis sie das kleine Nagetier entdeckte. Es war eine dicke Wühlmaus, die träge an einem Halm knabberte. Eichhornpfotes Schnurrhaare zuckten erregt und sie sank instinktiv ins Jagdkauern. So lautlos wie irgendwie möglich schlich sie sich an das ahnungslose Tierchen an. Sie schien von der Gefahr noch nichts bemerkt zu haben, die sich mit weit aufgerissenen Augen und wild klopfendem Herzen näherte. Noch ein Stück! Die Maus schien völlig abwesend, müde streckte sie ihren dicken Bauch und Eichhornpfote sandte ein stummes Gebet an den SternenClan, bevor sie kraftvoll absprang. Sie erwischte die Maus genau da, wo sie es wollte und packte sie augenblicklich mit den Zähnen. Mit einem schnellen Biss tötete sie das Tierchen und streckte stolz die Brust, die Beute noch immer sicher zwischen den Kiefern.
In leichtfüßigem Trab kehrte die erfolgreiche Jägerin zu dem Ort zurück, an dem sie sich vorher getrennt hatten und fand dort Achatbrand vor. Der Kater hatte einen Molch und eine Maus vor sich aufgetürmt und Eichhornpfote legte kurzerhand ihre Beute dazu.
Auch sie suchte sich ein leicht erhöhtes Plätzchen und begann beschwingt ihre Pfoten zu säubern. Dieses Mal machte ihr der Matsch nichts aus, nicht einmal der moderige Geschmack auf der Zunge. Sie hatte Beute gemacht!
“Kehren wir gleich heim? Oder sollen wir nochmal losziehen?“ , fragte sie den grauen Kater und ließ den Blick schweifen. Wo war Habichtblut mit seinem Birkhuhn abgeblieben?
Alias — Haku
Haku ist Offline
18 posts
Habichtblut packte das Birkhuhn mit kräftigem Biss und latschte zu seiner Waldeidechse zurück. Mit beiden Beutetieren im Schlepptau kam er als letztes bei ihrem Treffpunkt an und ließ Vogel als auch Reptil fallen, um seinem Nacken kurz Zeit zu geben, um sich zu erholen. Dabei warf er einen kurzen Blick auf Eichhornpfotes Maus und Achatbrands Bergmolch und Sumpfspitzmaus. Dann hob er den Kopf und ein selbstgefälliges Grinsen schlich sich auf seine Lefzen als er Achatbrands Miene begegnete. “Toll gemacht.” , miaute er ihm mit vor Ironie triefender Stimme entgegen. Seine Schwanzspitze schnippte, als er den Kopf wieder senkte. “Gut. Wir gehen zurück.”
Habichtblut hob seine mehr als erfolgreiche Beute wieder auf. Mehr kann ich auch gar nicht tragen. Das reichte schon. Der Glutclankrieger stolzierte als erstes voran, Richtung Glutclanlager. Nach der nicht so guten Jagd auf den Feuerklippen hat sich das hier vollends ausgezahlt. Da waren ihm seine schmutzigen Pfoten nun vollkommen egal. Vielleicht hatte er doch noch genug Nerven für Fuchspfote übrig.
Alias — Connor
Connor ist Offline
31 posts