Tropfenpfote war außerhalb des Lagers unterwegs. Alleine. Warum? Weil er es konnte.
Gestern kam seine Mentorin Möwenschrei zurück in das Clanlager. Verwundet, blutend, verletzt. Ein Habicht hatte sie angegriffen, ihre Worte. Der Blutgeruch der Kriegerin war entsetzlich, und der Fakt, dass er in diesem Moment nichts tun konnte, um ihr die Schmerzen erträglicher zu machen, machte ihn wahnsinnig. Er hatte sich zurückgezogen, war ihr den Rest des Tages bewusst aus dem Weg gegangen und deshalb hatten sie nicht miteinander gesprochen. Über nichts. Unteranderem darüber, wie es kurzweilig mit seinem Training weitergehen sollte. Und genau deshalb war Tropfenpfote jetzt alleine auf dem Weg zum Ahnenbaum. Er brauchte Ruhe. Ruhe, um seine Gedanken zu sortieren. Etwas Zeit für sich, ohne dass ihn jemand nervte. Er konnte das Geplapper von anderen im Moment nicht ertragen, egal von wem, egal wie lange.
Der halbblinde Kater kam endlich beim Ahnenbaum an. Er stoppte bei der Lichtung, schloss die Augen und atmete einmal tief durch. Hier und da kroch ein Hauch Mausgeruch in seine Nase, aber die Pflanzen um ihn herum waren deutlich präsenter. Tropfenpfote öffnete wieder seine Augen und sah sich um, lief gemütlich am Rand der Lichtung entlang und prägte sich Geruch und Aussehen verschiedener Pflanzen ein, die seinen Weg kreuzten. Ob Lavendelschleier eine davon gestern für Möwenschrei verwendet hat? Ob eine davon Entzündungen vorbeugt?
Unwillkürlich drehte Tropfenpfote den Kopf erst Richtung Schlangenfelsen, dann zum Donnerweg, die beiden Orte die am nächsten von ihm entfernt waren, wenn man das Clanlager außer Acht ließ. Als wolle sein Körper ihn dazu bringen an etwas anderes als an Pflanzen zu denken, und was für eine Wirkung sie wohl haben mochten. Warum dachte ein Kriegerschüler auch an Heilerzeugs? Tropfenpfote brummte etwas Unverständliches und schüttelte den Kopf. Ob der Habicht hier in der Nähe ist?
Der Schüler legte den Kopf in den Nacken und starrte in den Himmel. Die Sonne war nun fast am höchsten Punkt- und strahlte ihm mitten in das grimmige Gesicht. Er senkte seinen Kopf wieder und tappte anschließend auf den dicken Baumstamm des Ahnenbaums zu. Tropfenpfote setzte sich und musterte die vielen Kerben, die in die Rinde geritzt wurden. Der Kater strich mit einer Pfote vorsichtig und bedächtig über ein paar der Kerben. Eine davon musste seinem Vater gehören. Tropfenpfote seufzte. Warum musste er sterben? Dieser verfluchte Dachs. Wäre dieses Biest nicht gewesen dann wäre sein Bruder noch bei ihm und vielleicht hätte er dann nicht so große Schwierigkeiten mit seinem Training. Oder er könnte ihm von seinen Gedanken erzählen, dass ihn Pflanzen viel mehr interessierten und er damit seinen Clankameraden helfen wollte - Blutphobie hin oder her- statt mit Jagen und Kämpfen, wofür er sowieso nutzlos war.
Ein frischer Luftzug wehte an ihm vorbei, zupfte sanft an seinem Fell und ließ die Blätter und das Gras rascheln und tanzen. Doch dabei mischte sich ein Geruch, der nicht passte. Tropfenpfote drehte sich um, als ihm die Erkenntnis wie Schuppen von den Augen fiel. Fuchs! Und der kam aus der Richtung, in der sich der Donnerweg befand! Sein Herz begann panisch in seiner Brust zu rasen und er duckte sich leicht. Vielleicht, wenn ich ganz leise und schnell bin...
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Es schmerzte… Es schmerzte so sehr! Viele Füchse, denen sie auf ihrer Reise begegnet war, hatten sie gewarnt. Die WaldClans reagierten nicht gut auf ihre Art. Sie verjagten jeden Fuchs, der eine Pfote auf ihr Territorium setzte. Flamme hatte es nicht glauben wollen. Sie konnte es sich nicht vorstellen, dass Tiere anderen Tieren gegenüber so feindselig eingestellt waren. Doch scheinbar hatte sie ihre eigenen Erfahrungen machen müssen. So war sie völlig vorurteilsfrei in das Territorium des BrisenClans gekommen und war auf eine Patrouille von Katzen getroffen. Freudig war sie auf die Katzen zugelaufen doch diese hatten direkt begonnen, sie anzugreifen. Es waren nicht ihre Verletzungen, die so stark schmerzten. Vielmehr versetzte es ihr einen Stich. Sie hatte doch nur Freundschaft schließen wollen! Aber ein Wort hatte sie verstehen können. Flamme. Wieso die Katzen es verwendet hatten und anderen Katzen es noch öfter verwenden würden? Keine Ahnung.
Flamme war geflüchtet während die Clankatzen hinter ihr hergelaufen waren. Sie hatte eine graue Fläche erreicht, die gestunken und vibriert hatte. Ein Monster rannte darauf in ihre Richtung während die Katzen sie näher an den Rand drängten. Flamme hatte gewartet bis das Monster vorbeigerannt war und war dann ihrerseits über die Fläche gerannt, so schnell sie konnte. Erst da hatte sie gemerkt, dass der Geruch dieser Seite anders war als auf der anderen Seite. Freudig hatte sie also gehofft, mit diesen Katzen Freundschaft schließen oder eine Zeit lang bleiben zu können doch diese Katzen hatten sich als noch gewalttätiger herausgestellt als die Katzen, vor denen sie davor geflohen war. Eilig hatte die Füchsin die Flucht angetreten während sie erneut dieses Wort gehört hatte. Flamme. Sie war über dieselbe stinkende Oberfläche gelaufen, die sie wenig zuvor schon überquert hatte, und hatte sich auf Waldgebiet gerettet. Auch hier war der Geruch anders als die, die sie bisher entdeckt hatte. Ein dritter Katzenclan?
Neugierig hatte sich die Füchsin umgesehen. Das Gebiet schien aus einem Laub- und Mischwald zu bestehen und erinnerte sie an den Ort, an dem sie geboren und aufgwachsen war. Hin und wieder wurde das Gebiet etwas lichter oder verworrener. Der Wald schien sich zu verdünnen in Richtung eines Flusses und barg einen sehr erdigen, sandigen oder steinigen Grund. Es erinnerte sie stark an den Ort, an dem Ikkra und Yarro ihre Welpen aufgezogen hatten. Die Füchsin spürte einen Stich als sie an ihre Eltern und ihre Schwestern, Hikka und Rika, denken musste. Ein kurzes, vereinzeltes Winseln entkam ihr.
Inzwischen war sie auf einer Lichtung angekommen, die vom Wald umgeben war und eine beachtlich große Buch beherbergte. Flamme nahm sich einige Herzschläge, um an dem Bauch hoch zu blicken bis ihr die Kerben in der Rinde auffielen. Sie legte ihren schmalen, dreieckigen Kopf ein wenig schief doch bevor sie näher kommen konnte, stieg ihr der Geruch einer einzelnen Katze in die schwarze, relativ große Nase. Ihr bernsteinfarbener, intelligenter Blick suchte nach dem Tier bis sie eine silber-grau gestreifte, schlanke Gestalt mit eisblauen Augen entdeckte. Sie blinzelte einmal als sie bemerkte, dass die wohl junge Katze sich leicht duckte. Flamme setzte sich in Bewegung und kam dem jungen Tier näher. Doch dann erstarrte sie und ließ ihren bernsteinfarbenen Blick alarmiert über die Gegend wandern. Eine Falle? Wer sonst würde so eine junge verängstigte Katze vor sie setzen? Die Füchsin schnupperte, sog tief die Luft ein doch konnte sie keinen weiteren, frischen Katzengeruch wahrnehmen. Ihr bernsteinfarbener Blick richtete sich wieder auf den jungen Kater bevor sie ihm näher kam. Einige Schwanzlängen von ihm entfernt blieb sie stehen und legte ihren dreieckigen Kopf fragend schief.
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Zu spät. Im nächsten Augenblick erkannte Tropfenpfote den Fuchs und sein Nackenfell sträubte sich. Gaaanz langsam... Der Schüler wagte den ersten Schritt zur Seite, aber dann trafen sich ihre Blicke und Tropfenpfote blieb wie paralysiert stehen. Womöglich ist es blind und läuft gleich weiter.
Aber nein. Jedwede mögliche Hoffnung wurde zertrümmert als der Fuchs begann ihm langsam näher zu kommen. Was jetzt? Ich bin tot. Ich bin sowas von tot!
Doch dann erstarrte der Fuchs und sah sich alarmiert in der Gegend um, als hätte dieser etwas gehört. Aber da ist doch nichts? Oder hat es sich etwas eingebildet? Tropfenpfote bemerkte, wie der Fuchs schnupperte, und die Luft prüfte. Er wollte diese Ablenkung nutzen, um weiter zur Seite auszuweichen, aber in dem Moment, in dem er seinen zweiten Schritt setzte, drehte der Fuchs ihren dreieckigen Kopf wieder zu ihm und legte diesen schief. Als wäre sie neugierig. Als wäre Tropfenpfote ein interessantes Experiment, dass es zu beobachten galt. Der Schwanz des Kriegerschülers bauschte sich auf und er machte einen Buckel, um größer zu wirken. Seine Krallen fuhr er aus und bleckte seine Zähne. Trotz allem fühlte er sich wie ein Insekt. Mickrig, schwach, hilflos. “Geh weg! Ich bin...gefährlich...ja genau! Ich kann kämpfen! Du willst dich nicht mit mir anlegen, glaub mir!” Um dem Fuchs einen Vorgeschmack seiner nichtvorhandenen Kampfkünste zu demonstrieren, holte er mit einer Vorderpfote aus, schlug aber nur halbherzig durch die Luft vor sich. Durch diese Aktion fühlte er sich erbärmlicher denn je.
Warum greift der Fuchs mich nicht an? Warum steht der nur so blöd herum und starrt mich an? Seine Verwirrung gab ihm neuen Antrieb zur Wut. “Was glotzt du mich die ganze Zeit so an?!” , fauchte Tropfenpfote verständnislos und drückte sich näher nach hinten an den Baumstamm. “Wenn du mich fressen willst, dann bring mich direkt um! Oder wartest du lieber darauf, dass mein Herz vor Angst stehen bleibt und ich tot zur Seite kippe damit du deine hübschen Krallen und Zähnchen nicht beschmutzen musst?” Tropfenpfote schluckte schwer und schnaubte leicht. Er konnte nicht glauben, dass er mit einem Fuchs sprach! Als würde sein Gerede seine Gegenüberin dazu bringen ihre Meinung zu ändern. Es war sowieso ein Wunder, dass er nicht schon längst zu Futter bearbeitet wurde!
“Sehe ich aus wie irgendeine schöne Feder zum Bestaunen? Oder bist du einfach nur wählerisch mit deiner Mahlzeit? Soll ich mich drehen damit du mich von allen Seiten bewundern kannst, um dir deine Entscheidung zu vereinfachen?!” Der Schüler legte seine Ohren an und kniff die eisblauen Augen etwas zusammen. War hier niemand in der Nähe der ihn retten konnte? Warum löste sich jeder in Luft auf, wenn Tropfenpfote einmal in Schwierigkeiten steckte?!
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Der kleine Kater sträubte sein Nackenfell während Flamme ihn weiterhin neugierig beobachtete. So kleine Katzen lassen sie allein im Wald herumlaufen? Der ist doch nicht älter als ein Junges, oder? Der Kater bauschte den Schweif auf bevor er einen Buckel machte, seine Krallen ausfuhr und die Zähne bleckte. Denkt er, ich greife ihn an? Dabei war Flamme doch nur neugierig! Ein ungutes, wohl bekanntes Gefühl breitete sich in ihr aus. Ob es schon wieder zu einem Kampf kommen würde? Dabei wollte sie doch nur Freundschaften schließen und den anderen Angehörigen ihrer Art zeigen, dass auch Katzen und Füchse Freunde sein konnten... Der kleine Kater begann zu fauchen und schlug mit einer Vorderpfote durch die Luft. Ihre Befürchtung festigte sich. Er schien tatsächlich kämpfen zu wollen. Hätte er überhaupt eine Chance gegen sie? Allein ihre Körpergrößen unterschieden sich - und ihr Alter scheinbar ebenfalls. Vielleicht war er aber auch sehr kampferfahren für sein Alter? Erneut fauchte der junge Kater und drückte sich an den Baumstamm hinter sich. Ein weiteres Fauchen folgte, deren Worte Flamme nicht verstehen konnte. Der Kater schnaubte während Flamme ihn weiter beobachtete.
Der Kater fauchte erneut Worte, die für sie unverständlich waren. Er legte seine Ohren an und kniff die eisblauen Augen zusammen. Sie hatte sich so sehr bemüht, freundlich zu sein und hatte so sehr gehofft, dass jemand ihre Intentionen erkannte. Der kleine Kater schlug mit einer Vorderpfote durch die Luft. Er traf nichts, nicht mal ansatzweise. In Flamme kam eine Welle des Bedauerns auf. Er wollte sie wohl beeindrucken und abschrecken obwohl er Angst hatte. Sie konnte den Geruch wahrnehmen.
Diese Mischung aus Trotz und Verzweiflung erkannte sie, der ihm ins junge Gesicht geschrieben stand. Das kenn ich... Sie verstand ihn. Er schien stark wirken zu wollen, damit niemand seine Angst bemerken würde. Die Füchsin begann zu überlegen. Könnte sie ihm zeigen, dass sie nichts böses wollte? Und wie könnte sie es ihm zeigen?
"Kleiner... ich möchte dir nichts böses. Ich will dir nicht schaden." , erhob sie ihre Stimme und versuchte es mit einem leichten, aufmunternden Lächeln. Würde der kleine Kater mehr sehen als ein Zähneblecken? Flamme schluckte. Dann setzte sie sich und duckte sich leicht. Sie versuchte, nicht noch größer und bedrohlicher zu wirken. Vielleicht würde er sie so verstehen. So, wie sie ihn nicht verstehen konnte... wäre es sicher für ihn auch schwierig, sie zu verstehen. Wenn er es überhaupt ansatzweise kann. Ihr buschiger Schweif zuckte leicht. Ein Zeichen ihrer Unruhe. Langsam und vorsichtig ließ Flamme ihren Körper tiefer wandern während sie ihn aus ihren intelligenten, bernsteinfarbenen Augen heraus beobachtete. Ihre Ohren halb gesenkt. Ein Seufzen, das vermutlich einem kehligen, leisen Winseln entsprechen würde. Sie legte sich vor dem jungen Kater auf den Boden und wandte ihren Blick für ein paar Herzschläge ab bevor sie ihre Schnauze in einer friedlichen Geste auf ihre Vorderpfoten legte. Vielleicht versteht er es so?
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Tropfenpfote war sich sicher gewesen, dass er in den nächsten Sekunden als Fuchsfutter enden würde. Aber nichts passierte. Die Füchsin rührte sich nicht vom Fleck. Und schien es auch nicht vorzuhaben. Stadtessen folgte eine Art Bellen. Klang ganz anders als bei Hunden, stellte Tropfenpfote fest. Nebensache.
Dann bleckte sie ihre Zähne und der Kater zuckte leicht zusammen. Aber es geschah immer noch nichts. Sie sprang ihn nicht an. Sie knurrte nicht. Sie befand sich in keiner Lauerhaltung. Oder wusste sie einfach nicht wie man Katzen jagte?
Tropfenpfote beobachtete aufmerksam, wie der Fuchs sich setzte und ihren Körper leicht duckte. Das verwirrte ihn. Und machte ihn...neugierig. Was vielleicht sein Tod wird. Aber er war hier sowieso gefangen. Er hatte keine Chance gegen einen Fuchs. Langsam fuhr er seine Krallen wieder ein. Er presste sich nicht mehr an den Baumstamm und spitzte stadtessen seine Ohren. Trotzdem war sein Körper bis zur letzten Zelle gespannt und sein Herz raste in seinem kleinen Brustkorb.
Der Kriegerschüler beobachtete mit wachsender Neugier wie die Füchsin weiter gen Boden sank. Ihre bernsteinfarbenen Augen richtete sie dabei unentwegt auf ihn. Das kehlige, leise Winseln ließ ihn innerlich zusammenfahren. Und erst in diesem Moment begann es in seinem Kopf zu rattern. Er dachte nach. Analysierte. Das konnte er. Und die Körpersprache des Fuchses schrie geradezu von ‘Ich will dir nicht weh tun’. Aber was wollte sie dann? Was bezweckte sie damit?
Die Füchsin legte sich ganz hin und bettete die Schnauze auf ihre dunklen Vorderpfoten. Erst in diesem Moment erwiderte Tropfenpfote ihren Blick. Dabei legte er den Kopf schief, auf die rechte Seite.
“Okay...” , murmelte der Kater nachdenklich. Er atmete einmal zittrig durch und versuchte seine Muskeln zu entspannen. “Ich glaube...ich verstehe ein bisschen.” , sprach er weiter, leise, grübelnd.
Zögernd ging er einen kleinen Schritt nach vorne, auf die Füchsin zu. Das war lebensmüde, ja. Aber was soll’s? Niemand würde ihn vermissen, wenn die Füchsin ihm doch ganz plötzlich den Kopf abbiss.
Tropfenpfote imitierte die Position der Füchsin und legte seine Schnauze ebenfalls auf seine Pfoten ab. Alles in Zeitlupe, ganz langsam, ganz vorsichtig, während seine eisblauen Augen nun die bernsteinfarbenen des Fuchses fixierten. Da das rechte Augen trüb war und er damit nichts sehen konnte, drehte er den Kopf leicht zur Seite, um das Gesicht der Füchsin besser mustern zu können. Eine vielleicht merkwürdige Geste für Außenstehende.
Tropfenpfote dachte nach. Ob sie versuchte zu kommunizieren? Falls das Bellen und Winseln Worte waren dann konnte er sie nicht verstehen. “Ich verstehe dich nicht, aber ich will dir auch nicht weh tun, siehst du?” Tropfenpfote presste sein Schweif fest an seine Flanke, machte sich so klein es ging.
Wollte er etwa einen neuen Weg einschlagen? Wenn Kriegerschüler nicht klappte, dann wurde er zum Fuchsflüsterer?
“Hast du einen Namen?” , fragte Tropfenpfote dann, und seufzte. Wie tief bin ich gesunken? Wir verstehen uns gegenseitig doch sowieso nicht. Aber er konnte nicht anders als diese obskure Situation interessant zu finden.
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Dass sich Flamme gesetzt und ein wenig geduckt hatte, schien den jungen Kater ein wenig zu beruhigen. Zumindest so weit, dass er die Krallen wieder einfuhr und sich nicht mehr so stark gegen den Baumstamm presste. Stattdessen stellte er seine Ohren auf. Und neugierig schien er ebenfalls zu werden. Doch das schien noch nicht zu reichen also hatte die Füchsin noch eins draufgelegt und sich hingelegt. Erst da schien der Kater zu verstehen. Er legte seinen Kopf schief, auf die rechte Seite. Dann schien er irgendetwas zu murmeln doch hörte Flamme lediglich ein Maunzen. Leicht schnaubte sie, einem Seufzen gleich. Ich verstehe dich nicht... Jetzt schien sie schon ihre Intentionen vermitteln zu können und trotzdem konnte sie ihm nicht ihre Gedanken mitteilen. Was sollte sie nur tun...? Der Kater atmete zittrig durch. Er miaute weiter bevor er zögerlich einen Schritt nach vorne machte. Flamme beobachtete ihn aus ihren bernsteinfarbenen Augen. In keiner seiner Bewegungen sprach etwas von Aggression also ließ sie den Schritt geschehen. Auch, um ihm zu zeigen, dass sie keine bösen Absichten hegte. Er imitierte ihre Position und legte seinen Kopf auch auf seinen gestreiften Pfoten ab. Flammes Ohren zuckten leicht. Er hat ähnliche Absichten? Erst da fiel ihr das trübe, rechte Auge auf. Sie blinzelte einmal bevor sie leicht schnupperte. Doch konnte sie keine frische Verletzung riechen, erwartungsgemäß. Er drehte den Kopf leicht zur Seite. "Kannst du mit dem anderen Auge nicht sehen?" , fragte sie mit einem Hauch Neugier. Dann ein erneutes Schnauben, wie ein Seufzen. Er würde sie doch wieder nicht verstehen können.
Der Kater maunzte erneut und presste seinen Schweif fest an die Flanke. Machte... er sich klein...? Dann waren seine Absichten ihren wirklich ähnlich! Erneut miaute der Jungkater bevor er schnaubte. War das... ein Seufzen...? Flamme seufzte ebenfalls, um ihm zu zeigen, dass sie das Geräusch verstanden hatte. Ob er das versteht? Der Kater schien nicht mäusehirnig zu sein. Sie blinzelte einmal. "Wie heißt du?" , fragte sie mit fast sanfter Stimme. Sie seufzte. Das würde er doch auch nicht verstehen! Sie legte ihren Kopf ein wenig schief, der noch auf ihren Pfoten gebettet war. Wie war das Wort, das die anderen Katzen verwendet hatten... als sie sie gesehen hatten...? Ob sie es nachmachen konnte...? Flamme hob ihren schmalen, dreieckigen Kopf und hob eine ihrer schwarzen Pfoten an. Sie deutete damit auf sich selbst während sie sich zu konzentrieren begann. Die Füchsin kniff die Augen ein wenig zusammen als sie versuchte, den - in ihren Ohren - merkwürdigen Ton nachzuahmen. Für sie klang es zunächst wie ein komischer Laut doch irgendwann hatte sie verstanden, dass die Katzen ihr einen Namen gegeben hatten. Dabei hatte ich schon einen! Egal... wenn ihnen das half, sie zu identifizieren, war ihr das recht. "Ffff..." , fing sie an bevor sie ihren Kopf ein wenig schüttelte. Es war schwerer als sie gedacht hatte. "Fffllla.." , versuchte sie es erneut. Das war es fast! Aber... da fehlte noch etwas... oder...? "mme." , endete sie bevor sie ihren Kopf ein wenig schief legte. Hatte er verstanden?
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Tropfenpfote ließ die Füchsin schnuppern und versuchte aus ihrem Schnauben etwas zu entnehmen. Aber wie zu erwarten, verstand er nichts. Er konnte nur weiterrätseln.
Auf seinem Seufzen folgte direkt ein ähnliches Geräusch der Füchsin und diesmal legte Tropfenpfote sein Kopf auf die linke Seite. Ihre intelligenten Bernsteinaugen blinzelten ihm wissend entgegen. Also war das ein Seufzen in der Fuchsart?
Wieder eine Art Schnauben. Aber ruhiger. Weniger wie das kehlige Winseln vorhin als sie zu Boden sank. Und erneut das Seufzen. Sie wirkte frustriert. Ob das ihre Sprache war? Versucht ein Fuchs wirklich mit mir zu reden?
Nachdem Tropfenpfote nach ihrem Namen gefragt hatte, hob sie ihren Kopf. Tropfenpfote machte es ihr gleich, blieb aber sitzen.
Die Füchsin deutete mit ihrer dunklen Pfote auf sich. Tropfenpfote spannte sich an und nickte heftig. Ja! Ja, genau du! Ach du heiliger Sternenclan, hat der Fuchs mich verstanden?
Die Füchsin kniff ihre bernsteinfarbenen Augen zusammen als wolle sie sich fokussieren. Gespannt spitzte Tropfenpfote seine Ohren. Sie öffnete das spitze Maul und...Ffff? F? Ein Buchstabe, den ich halbwegs verstehe. Oder ich denke das nur. Während die Füchsin den Kopf schüttelte, legte Tropfenpfote den Kopf nun wieder auf die rechte Seite und musterte seine Gegenüberin genau.
“Fffllla..” Was? Bitte was jetzt? “mme.” Diesmal war der Schüler an der Reihe mit Augen zusammenkneifen. Er brauchte ein paar Sekunden, um ihr schwer verständliches kätzisch zu entziffern.
“Flamme?” Er sprach das Wort einmal langsam und deutlich aus. “Dein Name ist Flamme?” , hakte Tropfenpfote nach und deutete auf das orange in ihrem Pelz. “Wie Feuer?”
Tropfenpfotes Herz raste aufgeregt in seiner Brust. “Okay, dein Name ist also Flamme.” Er deutete mit seiner Pfote auf seine eigene Brust. Kurz vergewisserte er sich, dass Flamme genau zusah. Oh je, das wird eine harte Nummer.
“Trrr...ooo...pfff...eeenn.” Er streckte ihr seine Pfote entgegen. “pfooooteeee.”
Kurz blickte Tropfenpfote sich um. Warum hätte es nicht gestern regnen können? Dann hätte er der Füchsin Regentropfen zeigen können.
Dann kam ihm ein Geistesblitz in den Sinn. Tropfenpfote richtete sich auf und kam der Füchsin noch etwas näher. Er hockte sich halb unter ihre Schnauze und reckte den Kopf weitesgehend so, dass er von unten in ihr Gesicht gucken konnte. Aua, mein Nacken.
Er präsentierte ihr seinen Rücken, auf dem lauter Punkte abgebildet waren, die an Regentropfen erinnerten.
“Auf meinem Rücken, siehst du? Tropfen! Tropfenpfote!” Ein wenig Mitleid kam in ihm auf. So eine Zumutung für die Füchsin. Seinen Namen konnte man nicht als einfach beschreiben, in Gegensatz zu ihrem. Aber sie war schlau, vielleicht verstand sie es trotzdem?
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Ob der kleine Kater sie verstehen würde? Es war ihr schwer genug gefallen, das Katzen-Wort nachzuahmen. Flamme ließ ihre schwarze Pfote wieder auf den Boden sinken und blickte den Kater abwartend an. Er kniff die Augen zusammen. “Flamme?” Da war dieses Wort, das sie in der letzten Zeit öfter gehört hatte. Dieses komische Wort, das sie als ihren Namen identifiziert hatte. Sie blinzelte einmal bevor sie nickte. Er miaute erneut und wieder konnte sie nur ein Wort verstehen. “Flamme?” , schien er nachzufragen und wies auf ihren Pelz. Sie nickte doch das nächste Maunzen konnte sie nicht verstehen. Hat er es verstanden? Der Name, den ihre Eltern ihr gegeben hatten, lautete zwar anders doch zumindest konnte sie sich so unbeholfen bei Katzen vorstellen.
Der Kater miaute erneut etwas und sie hörte das Wort wieder, das sie als ihren Namen angenommen hatte. Dann deutete er mit seiner Pfote auf seine Brust. Er meint sich? Versuchte er es ihr nachzumachen? Ihr seinen Namen mitzuteilen? Das kann ja lustig werden. Ob sie genauso gut im Raten war wie er? Konzentriert kniff sie ihre bernsteinfarbenen Augen ein wenig zusammen. Er miaute etwas lang gezogenes. “...pfff...eeenn.” Das war zwar nicht alles aber einen Teil hatte sie mühsam verstehen können. Leicht nickte sie. Er streckte ihr seine Pfote entgegen. Pfote? Leicht legte sie ihren Kopf schief. "Pfenpfote?" , fragte sie als könnte er sie verstehen.
Er sah sich kurz um als suchte er nach etwas. Der Kater richtete sich auf und kam ihr etwas näher. Flamme spannte unwillkürlich die drahtigen Muskeln unter ihrem feuerroten Pelz an. Der Kater hockte sich halb unter ihre Schnauze und reckte den Kopf. Wollte er... Er wird doch nicht kuscheln wollen, oder? So weit waren sie noch nicht. Ihr reichte doch erstmal nur Freundschaft. Flamme zog ihren Kopf ein wenig zurück während sie sein Gesicht musterte. Ihr Blick senkte sich auf seinen Rücken, auf dem viele Punkte zu sehen waren. Leicht legte sie ihren Kopf schief. Regentropfen? Er miaute erneut. Ein Wort schien ihrem Gedanken zu ähneln. Tropfen? Also... Tropfen... pfote...? Tropfen... pfote...? Tropfenpfote?" , wiederholte sie angestrengt. Sein Name war... Tropfenpfote...? Das hatte lang gedauert. Aber schlussendlich hatten sie geschafft, sich gegenseitig vorzustellen.
Flamme beugte sich langsam ein wenig zu ihm herunter und legte ihr Kinn kurz auf seinem Kopf ab bevor sie ihren Kopf wieder anhob. "Du verstehst mich zwar nicht... aber schön, dich kennenzulernen, Tropfenpfote." , sagte sie und lächelte ihn für einen Herzschlag an. Oder sieht das nach Zähneblecken aus? Schnell ließ sie das Lächeln wieder verschwinden. Und... jetzt? Jetzt hatte sie einen kleinen Kater namens Tropfenpfote kennengelernt. Ihre erste Katzen-Bekanntschaft! Flamme hatte das Bedürfnis über das ganze Gesicht zu strahlen. Endlich hatte sie eine friedliche Bekanntschaft gemacht! Wieso ist das für andere so schwer aber für ihn nicht?
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Tropfenpfote registrierte die Anspannung in dem Körper der Füchsin, aber so lebensmüde wie er war hockte er sich trotzdem gefährlich nah an ihre Schnauze und wollte sie dazu bringen seinen Rücken anzusehen.
Und das tat sie. Nachdem sie mit zurückgezogenem Kopf zuerst sein Gesicht ansah.
Ihr Kopf legte sich schief. Gut, sie denkt nach. Also wiederholte Tropfenpfote das Wort erneut und endlich schien es klick gemacht zu haben in der Fuchsbirne. Sie sprach, aber der Kater konnte diesmal keine Worte ausmachen. Aber er vermutete, dass sie versuchte seinen Namen auszusprechen so wie angestrengt ihr Gesicht aussah. Tropfenpfote nickte bekräftigend.
Flamme senkte plötzlich ihren dreieckigen Kopf und Tropfenpfote ließ geschehen, dass ihr Kinn seinen rundlichen Kopf an der Oberseite berührte. Sie wird mir nichts tun. Sie sagt mir nur Hallo. Diesmal richtig. Glaub ich.
Nachdem die Füchsin von ihm abließ, kroch Tropfenpfote wieder zurück und setzte sich. Flamme gab ihre typischen Fuchslaute von sich und der junge Kriegerschüler analysierte ihr Gesicht und das Zähneblecken, dass so schnell wie es gekommen war, auch wieder verschwand.
Tropfenpfote musste unwillkürlich grinsen. Eine Bewegung in seiner sonst grimmigen und finsteren Miene, dass so selten aufzufinden war, dass man das schon als urbane Legende ansehen konnte. Er verwandelte das breite Lächeln in ein kurzes Zähneblecken um der Füchsin zu signalisieren, dass er verstand, dass das Zeigen ihrer Zähne ein Lächeln darstellen sollte. Freut mich auch.
Dann verblasste auch sein Lächeln, als er mit leicht zusammengekniffenen Augen die Füchsin musterte. Seine Ohren waren gespitzt. Ob jemandem schon aufgefallen ist, dass ich fehle? Bestimmt nicht. Wen würde das schon kümmern. Und Möwenschrei ruhte sich wahrscheinlich aus.
Hmm, aber hier mitten beim Ahnenbaum können wir uns nicht immer treffen. Sie werden den Geruch der Füchsin wahrnehmen und das ganze Territorium auseinandernehmen. Fuchsdu-
“Mäusedreck.” , murmelte Tropfenpfote brummig und blickte rechts an Flamme vorbei Richtung Donnerweg und Glutclangebiet. Sein Kopf drehte sich leicht, zu den Schlangenfelsen. Seine Miene dunkel und nachdenklich.
Auf Wurzelclangebiet war der Zweibeinerort im Weg. Aber wenn Flamme auf der anderen Seite weiter nach rechts geht... Da war mehr Wald. Und wenn sie vor dem Glutclan aufpasste... Tropfenpfote schüttelte leicht den Kopf. Bestimmt kommt sie von der Richtung. Das kann ich ihr nicht zumuten. Und vielleicht will sie mich gar nicht nochmal sehen, sondern weiterziehen. Oder zu den anderen Clans. Frustriert und genervt legte Tropfenpfote die Ohren an und sein nachdenkliches Gesicht wurde dunkler, aber auch etwas verzweifelt und betrübt. Ich will sie verstehen können. Mit ihr reden. Das geht, wenn wir Zeit haben. Und sie das auch möchte. Aber das ist alles so kompliziert. Wie sollen wir solche komplexen Gedankengänge miteinander teilen? Gar nicht. Wahrscheinlich war dass das erste und letzte Treffen. Tropfenpfote seufzte und senkte den Kopf, musterte seine hellen Pfoten.
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