Die Kätzin lief am Ufer entlang, doch sie fand keinen Schatten im Wasser. Stattdessen entdeckte sie eine graubraune, glitschige Haut und hielt inne. Ein Frosch! Sie drückte sich eng an den Boden und ihre blauen Augen fixierten das kleine Tierchen und grade als sie sich abstoßen wollte, rutschte ihre Pfote aus und der Frosch sprang eilig in den Fluss. Die Kätzin selbst konnte sich aber fassen, setzte ihre Pfote auf sicherem Boden ab und atmete durch. Immerhin war sie nicht ebenfalls ins Wasser gefallen wie der Frosch. Das wäre peinlich gewesen, da wäre sogar der Lachs irgendwie nicht mehr so cool gewesen, wenn sie platschnass ins Lager zurückkehren müsste.
Stattdessen beschloss Brandwirbel sich nicht allzu lange aufzuhalten. Sie könnte es dennoch versuchen und so hob sie ihr geschecktes Gesicht nach oben und versuchte Witterung aufzunehmen. Doch leider roch sie überhaupt nichts. Frustriert schnaufte die Kätzin, lief stattdessen zurück zu dem Lachs und setzte sich. Was wohl die anderen erwischt hatten? Hoffentlich nichts so Cooles wie ich. Ein Lachs! Das war jawohl nicht so einfach zu toppen oder? Ungeduldig wippte die Schwanzspitze der jungen Kriegerin und ein frischer Wind zauste ihr das kurze Fell. Nachdenklich putzte Brandwirbel ihre Pfoten und wischte sich übers Gesicht. Ob ich bald einen Schüler bekomme? Will ich einen Schüler? Es ist viel Arbeit! Wenn dann will ich einen coolen Schüler, der ganz entspannt und cool ist. Wenn er sich heimlich Nachts rausschleicht, würde ich mitkommen und wir würden Nachts coole Unternehmungen machen. Diese Vorstellung fand Brandwirbel jetzt gar nicht so schlecht. Aber aktuell würden ihr keine Junge einfallen, die sich dafür eignen würde. Viele waren so ambitioniert, wollten die besten und coolsten Krieger werden oder sogar Anführer. Gab es keine Katzen mehr, die einfach Spaß haben wollten? Langweilig! Brandwirbel hob den Kopf und sah sich um. Jetzt so langsam mussten die anderen doch wiederkommen. Hoffentlich hatten sie alle was gefangen, auch Lerchenflügel. Das wäre doch sonst total frustrierend, wenn sie bei ihrem ersten Jagdausflug keine Beute machen könnte.
Alias — Efeu
Efeu ist Offline
17 posts
Lerchenflügel hatte ihre Maus sicher verscharrt und sah sich nun aufmerksam am Wasser um. Sie hatte sich wieder näher ans Ufer begeben und ließ den Blick immer wieder aufs Wasser gleiten auf der Suche nach einem Fisch oder besser noch einem Aal. Doch alle, die sie sah waren viel zu weit draußen, als das sich ein Versuch auch nur gelohnt hätte.
Stattdessen vernahm sie bald den Geruch einer weiteren Maus, die sich am Flussufer durch das feuchte Gras arbeitete. Die Kriegerin sank ins Jagdkauern und verharrte einen Moment, bis sie die Maus genau ausmachen konnte. Leise schlich sie näher, schob sich lautlos über die spärliche Deckung und hoffte, der winzige Nager wäre zu beschäftigt, um sie zu entdecken. Und tatsächlich, die Maus bemerkte die Kätzin erst, als sie zum Sprung ansetzte. Zufrieden packte sie den kleinen Körper und bereitete der Beute ein schnelles Ende. In schwungvollem Trab trug sie die Maus zu ihrer ersten und versteckte auch diese sicher unter ein wenig loser Erde und Laub.
Erneut hob sie die Schnauze in die Luft auf der Suche nach weiterer Beute, doch es schien nichts mehr in der Luft zu liegen. Sie schlich hinab ans Ufer, um ihr Glück vielleicht doch noch mit einem Fisch zu versuchen, doch auch hier hatte sie kein Glück mehr. Sei es drum, zwei Mäuse waren mehr als genug und Lerchenflügel streckte sich zufrieden, bevor sie ihre Beute ausgrub. Behutsam packte sie die beiden Mäuse an den Schwänzen und machte sich auf den Rückweg.
Schon von weiter Entfernung konnte sie Brandwirbel ausmachen und beschleunigte erfreut ihr Tempo, um ihrer Freundin Gesellschaft zu leisten. Ein stattlicher Lachs lag zu ihren Pfoten und Lerchenflügel schnurrte anerkennend, bevor sie ihre zwei Mäuse daneben legte.
“Ich sehe, du warst sehr erfolgreich!“ , gratulierte Lerchenflügel herzlich und deutete auf ihre beiden Mäuse.
“Eigentlich hatte ich es heute auch auf Fisch abgesehen, aber diese beiden hier sind mir stattdessen vor die Pfoten gestolpert!“ , schnurrte sie und begann sich einer schnellen Wäsche zu unterziehen, während sie auf den Rest der Patrouille warteten.
Alias — Haku
Haku ist Offline
10 posts
letzter Post in der Szene
Noch in Gedanken versunken stand die Kriegerin da und schien schon fast vergessen zu haben, weswegen sie hier war. Ihr Ohren spitzten sich jedoch und instinktiv richtete sie ihren Blick auf die Geräuschquelle. Ein Quaken hatte ihre Aufmerksamkeit erhascht. Ein Frosch schien ein Lied anstimmen zu wollen, vermutlich hatte er die Kätzin noch nicht mitbekommen. Gut für sie. Mit einer fließenden Bewegung ließ sie sich in die Kauerhaltung gleiten und setzte bedacht eine Pfote vor die andere. Das Quaken des Frosches wurde lauter, ihre Bewegungen immer bedachter und nach wenigen Herzschlägen konnte sie die braungrüne Haut des Tieres zwischen den Halmen hervorblitzen sehen.
Ihre blauen Augen hatte sie auf dem Frosch fixiert, ihre Beine spannten sich an und im richtigen Moment konnte sie nach vorne schnellen. Ihre Krallen fingen sich in dem zähen Fleisch des Tieres und ein gezielter Biss landete im Kopf. Die letzten Zuckungen der Muskeln ließen den letzten Funken Leben aus dem Tier entweichen und auch Birkenlieds Griff lockerte sich.
Ein stiller dank wanderte mit einem Blick in den Himmel, ehe sie sich schüttelte und damit die letzte Anspannung von sich warf. Zufrieden darüber, doch noch Beute gemacht zu haben, wollte sie ihr Glück nicht weiter auf die Probe stellen. Mit schnellen Schritten lief sie zurück zum Wasserfall, dessen Rauschen unverändert laut war. Auch die anderen Katzen waren wieder an der Stelle eingetroffen, an der sie sich aufgeteilt hatten. Mit einem langen Blinzeln und dem Frosch im Maul grüßte sie die anderen und freute sich sichtlich, dass sie dem BrisenClan heute wieder Beute mitbringen würde.
Kurz verharrten die Katzen noch an der Stelle, ehe Birkenlied den Aufbruch zurück ins Lager lostrat. Mit leicht federnden Schritten legte sie die Entfernung zum Lager des BrisenClans zurück. Aufmerksam achtete sie immer wieder darauf, dass sie als Gruppe zusammen blieben und niemand zurück fiel. Als Leiterin der Patrouille hatte sie zudem die Aufgabe, den Weg vor ihnen zu sichern. Glücklicherweise waren sie auch heute ohne weitere Vorfälle durch das Gebiet gekommen.
Im Lager angekommen verabschiedete sie sich von ihren Clangefährten und brachte den Frosch den sie erlegt hatte direkt zu den Ältesten. Die wenigsten mochten Frösche, aber sie waren vor allem im Alter sehr wichtig. Zum Schluss ging ihr letzter Weg zum Kriegerbau, suchend, ob Bienenfleck auch schon zurück war.
Meisterin der Jagd
Alias — Nici
Nici ist Offline
6 posts
So einen großen Fisch zu fangen wäre auch wirklich zu schön gewesen. Aber Efeuschatten ärgerte sich nicht. Er hatte noch genügend Zeit für einen zweiten Versuch und dieses Mal würde er seine Beute nicht entwischen lassen. Zumindest wenn es kein Fisch oder Aal war. Efeuschatten setzte sich wieder in Bewegung und trottete mit vorsichtigen, lautlosen Schritten am Fluss entlang, während sein tannengrüner Blick die meiste Zeit auf dem Wasser lag. Doch nach mehreren Minuten stellte er fest, dass sich ihm kein weiterer Fisch zeigen würde und falls doch, dann müsste er noch länger Zeit damit verplempern am Ufer herumzuschleichen. Also entfernte er sich langsam und reckte seine schwarze Nase wieder in die Höhe. Er roch einen dumpfen, feuchten Geruch, wie nasse Erde unter einem umgedrehten Stein. Das war definitiv ein Frosch.
Efeuschatten lockerte die Schultern und folgte der Spur leise. Der Frosch würde ihm auf keinen Fall entwischen. Er würde nicht mit leeren Pfoten zurückkehren.
Sobald er die schleimige, quakende Amphibie am Ufer entdeckte duckte er sich in Lauerstellung und schlich näher. Das hier war ein Kinderspiel. Fische zu fangen war schwierig und hatte mit viel Glück zu tun. Schließlich kannte der Brisenclan die Technik des Nebelclans nicht. Ein Frosch war da schon deutlich einfacher. Der pechschwarze Kater kroch näher, schätzte die Entfernung ein, spannte die Hinterläufe an und sprang –direkt auf seine ahnungslose Beute. Seine Krallen bohrten sich in die glitschige Haut und sofort tötete er den Frosch. Tief ausatmend zog Efeuschatten seine Krallen wieder ein und hob den Frosch hoch, ehe er sich auf den Rückweg zu ihrem Treffpunkt machte.
Efeuschatten musterte die Beute der anderen. Lerchenflügel hatte zwei Mäuse erlegt, Birkenlied, wie er, ebenfalls einen Frosch und Brandwirbel sogar einen Lachs, und nicht gerade klein. Ein wenig musste er schmunzeln. Es war zwar kein Aal, aber er war sich sicher, dass die junge Kriegerin genauso lässig bei dem Fisch ausgesehen hatte. Anerkennend nickte der älteste Krieger, ehe sich die Gruppe auf den Weg zurück zum Lager machte. Efeuschatten bildete erneut das Schlusslicht, so wie immer.
Alias — Connor
Connor ist Offline
14 posts
Bald kam die Gruppe wieder zusammen und Efeuschatten nickte ihr sogar anerkennend zu - ja auch den andern, aber sie hatte doch klar die größte Beute. Innerlich freute sich die junge Kriegerin und ihr Schweif zuckte in die Höhe, als sie den Lachs nahm und mit den anderen den Rückweg antrat. Der große Fisch war alles andere als einfach zu tragen und im Gegensatz zu einem Hasen, konnte sie diesen auch nicht über ihren Rücken legen. Wie machten die Nebelhirne das nur? Vielleicht war ihr Lager deswegen von dem Wasser umgeben, damit sie den Fisch gar nicht erst weit tragen mussten? Aber was wenn sie den Fisch aus dem Fluss zogen, der die Grenze markierte. Den müssten sie zum Lager bringen und dafür sogar schwimmen, mit dem schweren Fisch! Ein wenig Respekt und Anerkennung kam in der BrisenClankätzin hoch, doch sofort verdrängte sie diese Gedanken wieder. Wenn jemand wüsste, dass sie mal so gedacht hatte, würde man sie bis an ihr Lebensende damit aufziehen!
Für heute freute sich die Kätzin einfach über die große Beute und mit Sicherheit würde auch Distelstern das mitbekommen, sie sprach ja oft mit ihrem Bruder. Und auch wenn Brandwirbel nicht gleich in diesem oder dem nächsten Mond einen Schüler wollte, so wollte sie ihn doch unbedingt vor ihrem Bruder Feuergeist. Ob er überhaupt einen Schüler will? Das bedeutet Verantwortung. Aber eins steht fest: Schüler hin oder her, ich werde weiterhin mit meinem Brüderchen aus dem Lager gehen wann immer es mir passt!
Als die Gruppe ankam und sie ihre Beute zum Frischbeutehaufen brachten, nickte sie den anderen noch kurz zu. Aber dann war Brandwirbel auch schon auf und davon, denn sie musste unbedingt vor ihrem Bruder Feuergeist mit diesem Fang angeben. Er hatte noch nie so einen großen Lachs gefangen! Die Gedanken über einen Schüler und die damit einhergehende Verantwortung, müsste sie an einem anderen Tag zu Ende bringen.
Alias — Efeu
Efeu ist Offline
17 posts
Letzter Post in der Szene
Nach und nach trudelte auch der Rest der kleinen Jagdpatrouille am Treffpunkt ein. Lerchenflügel grüßte ihre Begleiter freundlich und betrachtete anerkennend die Fänge der anderen. Brandwirbels Lachs war fast so groß wie die Kätzin selber und Lerchenflügel hätte viel dafür gegeben, ihren Jagderfolg beobachten zu können. Die quirlige Kriegerin still an einem Flussufer sitzen zu sehen und geduldig auf Beute zu warten war eine Vorstellung, die der getupften Kriegerin nicht recht gelingen wollte, obwohl sie natürlich wusste, dass Brandwirbel eine hervorragende Jägerin war.
Efeuschatten und Birkenlied hatten beiden einen Frosch gefangen, worüber die sanfte Kätzin sich sehr freute. In stillem Einvernehmen machte sich die Gruppe zurück auf den Heimweg. Durch ihre jeweilige Last fand der Rückweg schweigend statt und Lerchenflügel ließ ihre Gedanken schweifen. Sie genoss das Kriegerleben in vollen Zügen, nun da Wolkenpfote und Funkenpfote aus dem Jungenalter herausgewachsen waren. Dennoch… ihre Familie fühlte sich für die Kätzin noch nicht ganz vollständig an. Die Strapazen der Geburt und der anstrengenden Zeit danach waren etwas, was die sanftmütige Kätzin jederzeit wieder in Kauf nehmen würde, um ihre perfekte Familie zu vergrößern. Sie würde in nächster Zeit nochmal mit ihrem Gefährten über dieses Thema sprechen müssen. Doch zunächst musste sie sich ihren vorhandenen Kindern annehmen. Sie musste vor allem mit Wolkenpfote sprechen und sichergehen, dass es ihm gut ging. Der große, weiße Kater war ihr sehr ähnlich und sie wusste, dass Sanftmut und Gutgläubigkeit nicht immer nur gute Seiten besaßen.
Sie seufzte leise, als das Lager in Sicht kam. Sie wollte die Mäuse direkt zum Heilerbau bringen und danach ein wenig ruhen. Ihre Begleiter zerstreuten sich ebenfalls im Lager und verteilten die frische Beute unter den Clanmitgliedern. Vielleicht blieb später auch noch Zeit, ihre Schwester in der Kinderstube zu besuchen. Lerchenflügel freute sich schon darauf, Zeit mit ihrer geliebten Familie zu verbringen.
Alias — Haku
Haku ist Offline
10 posts