Hellooo? Is there a flying snake?
Noch als die Dunkelheit wie ein schattiger Vorbote über dem Lager des Wurzelclans hing, hatte Nebelkrähe sich davon geschlichen. Nicht dass Braunellenstern oder sein Cousin Rindenseele auf die Idee kämen ihn irgendwo einzuplanen.
Oh nein! Nebelkrähe hatte viel wichtigeres zu tun als sich seine Pfoten für eine Jagd wund zu laufen oder Gebiete zu kontrollieren. Er musste einer Aussage nachgehen, die er gestern aufgeschnappt hatte nachdem er aus dem dichten Mischwald wieder zurück gekehrt war.
In seinen Erinnerungen hörte er noch immer die nicht leicht zu ertragene Stimme Silberluchs – immerhin war sie Prägnant und unter vielen schnell heraus zu hören. Das rettet dem Kater gewiss in so manch einer Lage. “Jaa, klar und letztens habe ich beim Schlangenfelsen eine Schlange fliegen sehen.“ Sofort hatte Nebelkrähe den Kopf samt Ohren in dessen Richtung gedreht. Er hatte mit zwei anderen Katzen gesprochen, allerdings erinnerte sich der dunkle Kater nicht mehr an welche. Er hatte Silberluchs geradezu mit seinen Blicken durchbohrt und war drauf und dran zu ihm zu schreiten um zu fragen wie das aussah. Ob die Schlange sogar eine andere Farbe hatte als die anderen. Hatte sie Federn wie Vögel oder eher Flügel einer fliegenden Maus gleich? Denn die hatte Nebelkrähe schon einmal gesehen.
Flinke fliegende Biester, nicht einfach – eigentlich unmöglich – zu packen.
Waren fliegende Schlangen auch so flink wie fliegende Mäuse? Zu welcher Tages oder Nachtzeit flogen sie eigentlich?
Fragen über Fragen und ein reges Interesse hatten ihn angetrieben. Leider war Silberluchs bereits anderen Pflichten nachgekommen als Nebelkrähe sich und seine Vorstellungen sortiert hatte und so musste er einfach die Befriedigung seiner Neugier selbst in die Pfote nehmen.
Der Schlangenfels war also sein heutiges Ziel. Ein durchaus unübliches Ziel. Mochte der Kater doch lieber die hohen Bäume und ihre verschlungenen Pfade anstelle der Felsformationen mit ihren dünnen, mickrigen Laubbäumen. Schmählich und kränklich wirkten sie, schmerzte es Nebelkrähe diese so zu sehen und traute sich nicht einmal einen empor zu klingen. Was wenn diese armen Bäume unter seinen Krallen litten. Ein Ast unter seinem Gewicht brach und es sie schmerzte?
Zum Glück hatten seine Pfoten und sein Spürsinn ihn bisher – wenn der Schlangenfelsen unumgänglich war – immer sicher durch das Terrain gebracht. Heute war dies besonders wichtig.
In der Nacht hatte es noch geregnet und der Boden war stark aufgeweicht. Die Luft geradezu von der Feuchtigkeit geschwängert. Andere Gerüche dadurch schwerer auszumachen.
Die ersten Strahlen liebkosten bereits die freie und felsige Fläche, glitt hinüber in die Ausuferungen des Waldes. Nasse Steine schimmerten und ließen sogar Flächen blendend Glänzen.
An den letzten Baumreihen hielt Nebelkrähe kurz inne. Er sog die Luft tief ein um diverse Gerüche aufzunehmen, bevor er mit dem nächstem Ausatmen hinaus in den Sonnenaufgang trat.
Seine Schritte setzte er langsam und bedacht, der Blick glitt suchend von einem Fels zum nächsten. Hier, auf der kleinen Anhöhe wollte er erst einmal verweilen. Wartend und beobachtend, wo diese fliegende Schlange sein mochte. Und fern ab von den Gefahren zwischen den Löchern.
Auch wenn sein Drang zu diesen zu rennen und in jedes einzelne zu rufen: „Hallo, bist du hier fliegende Schlange?“ mit jedem Herzschlag wuchs, so wollte er sich nicht den wütenden Biss einer jenen Kreatur einheimsen.
Nein danke.
Alias — nessjas
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An diesem Morgen wehte ein feuchter Wind durch die Lande und der Boden war noch nass von dem Regen der letzten Nacht. Fichtenstern war alleine unterwegs, früh morgens - noch vor der Sonne - hatte er die Höhlen des GlutClans verlassen und war die Berge hinabgestiegen. Die Schlangenfelsen waren sein Ziel, einerseits würde er versuchen dort zu jagen, doch eigentlich hoffte er darauf, dass er auf eine Patrouille traf. Nicht mal eine ganze Patrouille dieser Baumkuschler kann sich gegen mich durchsetzen. Ich bin stark, stärker als es je eine Katze des Waldes war. Die Kraft, die mich an mein Ziel führt, pulsiert durch meine Adern und gibt mir das Recht dort zu jagen, wo immer ich will. Entschlossen führten die großen Pfoten ihn zum Donnerweg. Kurz sah er sich um, dann überquerte er diesen. Langsam, wie gewohnt, als sei es keine große Sache und das war es für den Kater auch nicht. Die Katzen des GlutClans fürchteten den Donnerweg nicht, überquerten diesen so wie die NebelClankrieger einen Fluss hinter sich ließen.
Als seine Pfoten den Boden des WurzelClans betraten, atmete er einmal tief durch. Dabei nahm der Anführer die Düfte in sich auf und erkannte stolz, dass es hier bereits Spuren seines Clans gab. Hier, direkt hinter der Grenze, roch es nach Wurzel- UND GlutClan. So häufig waren seine Krieger hier gewesen, hatten hier gejagt und das Gebiet für sich beansprucht. Und auch wenn Braunellenstern häufig mal Patrouillen herschickte, sie hatte den GlutClan nicht zurückdrängen können, sie hielten weiter an ihren Plänen fest. Langsam lief Fichtenstern auf sein Ziel zu, die Sinne waren geschärft und er achtete auf die Bäume über sich. Jetzt wo Blattfall war, konnte man Krieger in den Bäumen bereits leichter erkennen und sobald die Blattleere im Land angekommen war, würden die WurzelClankrieger keinerlei Vorteile mehr durch ihre Kletterkünste haben. Als Fichtenstern bei den Schlangenfelsen ankam, stieg er nicht weit hinauf, als bereits etwas anderes seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Ein frischer Duft eines WurzelClankaters wehte ihm um die Nase und sofort legte sich Fichtenstern auf die Lauer und kroch zwischen den Felsen hindurch, um sich dem Duft zu nähern. Als würde der Kater eine Maus jagen, kroch er näher an die Fährte heran und bald schon sah er das schwarz-grau gewolkte Fell des Katers: Nebelkrähe.
Als Anführer des GlutClans, kannte Fichtenstern die meisten Krieger und Namen konnte er sich schon immer gut merken. Doch das machte Nebelkrähe nicht wichtig in seinen Augen. Nebelkrähe war einfach nur irgendein Wurzelhirn, der sich zur falschen Zeit am falschen Ort befand. Oder in Fichtensterns Augen eher genau zur richtigen Zeit, am richtigen Ort.
Ein boshaftes Grinsen huschte über seine Lefzen, ehe der GlutClananführer plötzlich aus seiner Deckung sprang. Die Klauen ausgefahren stürzte er sich auf Nebelkrähe, mit dem Ziel ihn fest zu packen und seine Zähne tief in das dichte Fell zu vergraben. Doch der Kater wich aus, beinahe mit einer Leichtigkeit, die Fichtensterns Wut nur noch mehr entfachte. Wütend blitzten die blassgrünen Augen den Kater vor sich an »Hat man dir nicht gesagt, dass der GlutClan bei den Schlangenfelsen ist? « fauchte er höhnisch und schlich bedrohlich um den Kater herum. Als Nebelkrähe vorpreschte, um Fichtenstern zu rammen, sprang dieser einfach zur Seite und funkelte den Kater an. »Oh du musst dir schon was besseres einfallen lassen « lachte Fichtenstern, bevor er zu seinem nächsten Angriff überging.
Schattenbote
Alias — Efeu
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THERE is the flying snake!
Zwei Herzschläge. Drei Herzschläge.
Zehn und zwanzig später. Es kam keine fliegende Schlange heraus. Nicht einmal eine Schlange ließ sich blicken. War es ihnen eventuell zu früh am morgen?
Als Nebelkrähe sich enttäuscht abwenden wollte, bemerkte er doch eine gleitende Bewegung an den Felsen. Er richtete seine Aufmerksamkeit auf die Schlange die langsam den Kopf hinaus reckte. Der Körper folgte Stück für Stück. Gespannt hielt Nebelkrähe den Atem an, kauerte sich tiefer ins Gras und machte einen Schritt zur Seite – als plötzlich ein rotbraun getigerter Kater neben ihm im Gras landete.
Er blickte Fichtenstern verwundert an. “Oh, sehr geehrter Herr Fichtenstern. Sind Sie auch mal wieder zu Besuch?“ , maunzte der doch sichtlich überraschte Kater. Dies schien Fichtenstern gar nicht zu gefallen, da seine blassen Augen aufblitzten als wollten sie Nebelkrähe am liebsten direkt selbst an den Hals springen.
Eigentlich war Nebelkrähe nicht gerade nach einem Kampf aus – schon gar nicht mit diesem Kater vor ihm. Anscheinend blieb ihm im Moment nichts anderes übrig und er beobachtete angespannt die Bewegungen des Katers. Seine Ohren legte der dunkle Pelzträger enger an den Kopf. Mit diesem Exemplar vor sich war nicht zu Spaßen. Und dennoch...
Nebelkrähe war nicht mehr Herr seines Schwanzes der unruhig von der einen zur anderen Seite pendelte. Mal in vollen Zügen, dann in kurzen ruckartigen Bewegungen. Auf die ersten Worte des GlutClan Anführers, gab es keine Antwort.
Eher glaubte der Optimist eine Möglichkeit zu sehen und rannte auf den getigerten zu, nur um diesen zu verfehlen.
“Oh, du musst dir etwas besseres einfallen lassen.“ , höhnte der Kämpfer. Zu langsam war Nebelkrähe um dem nächsten hinterlistigen Angriff von hinten auszuweichen. So traf ihn die scharfen Krallen des Gebirgsbewohners am Nacken. Ein Schmerzenslaut verließ den Kater, während er sich reflexartig auf den Boden fallen lies.
Kluge Ideen hatte er wahrlich nicht – erst kehrte er ihm dem Rücken zu, dann ließ er sich auf den Boden fallen. Nur um nach Fichternstern zu treten und diesen erneut zu verfehlen.
Das Kämpfen war nun wirklich nicht seins.
“Aber das habe ich doch bereits, lieber Herr Fichte.“ , gab er trotz der Situation ruhig zurück. “Erst gestern entdeckte ich eine Entspannungsmethode, die deinesgleichen in eine zufriedene Tiefenentspannung lullen kann..“
Er blickte dem stärkeren Kater direkt in die Augen. Einen Weg würde es sicher für ihn geben!
“Täte dir gut, so eine ruhige Einheit. Ist förderlich für deinen Blutdruck und deine Aggressionsprobleme.“
Alias — nessjas
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Fichtenstern hatte den jämmerlichen Kater aus dem Nichts angegriffen und statt vor Angst zu schlottern, wie die meisten Wurzelhirne es taten, war der Kater einfach nur frech. Er verhöhnte Fichtenstern gradezu und sprach was von Entspannung und Aggressionsproblemen. Ein tiefes Knurren und Fauchen war in der Kehle des Anführers zu hören und es klang düster - wie nicht von dieser Erde. Dann warf Fichtenstern sich erneut auf den dunklen Kater. Seine Klauen waren ausgefahren, als er Nebelkrähe von hinten anfiel und ihm seine Krallen über den Nacken zog. Die Krallen drangen durch das Fell und hinterließen Kratzer in der Haut des Katers. Dunkles Fell flog durch die Luft und Blut benetzte die Krallen von Fichtenstern. Zufrieden funkelten die blassgrünen Augen seinen Gegenüber an und dieser schmiss sich zurück und versuchte Fichtenstern fallen zu lassen, indem er sein Gewicht gegen desssen Vorderpfote drückte. Doch der Anführer sprang nur zurück und sah Nebelkrähe an »Ist das hier ein Spiel für dich? Krähen wie dich verspeise ich zum Frühstück « fauchte der Kater wütend »Aber mach nur deine dummen Sprüche und altklugen Witze. Wenn ich meine Zähne in deinen Nacken grabe, wird dir der Ernst der Lage bewusst. Aber dann wird es zu spät sein « grinste der kräftige Kater und lief vorsichtig lauernd um Nebelkrähe herum. Noch immer spürte er die Macht in seinen Muskeln brennen. Er war stark und auch wenn sein Gegenüber scheinbar mit Glück gesegnet war, würde ihm sein Glück früher oder später ausgehen, da war Fichtenstern sich sicher. »Es war dumm von dir, alleine herzukommen « knurrte Fichtenstern drohend und hoffte sein Gegenüber würde begreifen wie aussichtslos dessen Lage war. Mit einem Satz sprang der Kater an eine andere Stelle. »Entkommen kannst du mir jedenfalls nicht « fauchte der Kater mit einem höhnischem Lachen. Kurz hielt er einen Moment inne und ohne die Augen von Nebelkrähe abzuwenden, prüfte er die Luft. War das der Duft eines Fuches? Der Anführer verwarf den Gedanken wieder. Der Duft war kaum wahrnehmbar und wichtiger war jetzt definitiv der Kampf vor ihm, denn der war definitiv da.
Schattenbote
Alias — Efeu
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Oho , schoss es Nebelkrähe durch den Kopf als das tiefe Knurren und Fauchen des Gegnübers zu hören war. Da ist wohl ein Missverständnis entstanden. Ihm blieb keine Zeit irgend eine Reaktion diesem Missverständnis zu widmen. Nicht einmal ein Seufzen brachte er auf, da doch der rotgetigerte ihm erneut auswich.
“Ist das hier ein Spiel für dich? Krähen wie dich verspeise ich zum Frühstück. Aber mach nur deine dummen Sprüche und altklugen Witze. Wenn ich meine Zähne in deinen Nacken grabe, wird dir der Ernst der Lage bewusst. Aber dann wird es zu spät sein“ Ein nicht gerade wundervolles Lächeln begleitete die Worte des GlutClan Anführers.
Nein, man konnte es schon als grotesk bezeichnen und ließ den Kater noch gefährlicher wirken als es all die Erzählungen schon taten.
Dieses verzerrte Gesicht schnellte vor, doch Nebelkrähe riss seine Pfoten schützend zu seinem Gesicht hoch und sah durch das dichte Fell wie der Kater sprichwörtlich ins Gras biss.
“Du hast vergessen, dass Krähen an deinem Aas zerren und nicht verspeist werden!“ , fauchte er nun selbst erbost – der Ausblick auf das groteske Anblick schien Nebelkrähe eine Erkenntnis über das Problem der Lage verpasst zu haben.
Aber nur kurz.
Ausreichend, dass er im richtigen Moment seine rechte Kralle über die linke Gesichtshälfte des Katers zog. Wäre es nur etwas kräftiger gewesen und etwas gezielter, hätte die Krähe dem Aggressionsproblematiker wohl ein Auge genommen!
Die Antwort ließ nicht auf sich warten, denn Fichtenstern schnellte mit seinem Kopf vor. Ungelenk versuchte Nebelkrähe mit seinen hinteren Pfoten nach Fichtenstern zu treten, verfehlte ihn jedoch genauso wie dieser den dunklen Kater. Der rollte nun glücklicher Fügung die Anhöhe hinab in Richtung der Schlangen.
“Es war dumm von dir, alleine herzukommen“ , hörte er das knurren des Katers. “Entkommen kannst du mir jedenfalls nicht.“
Die Zunge glitt über seinen Mund. Dann erhob sich Nebelkrähe und sträubte sein Fell. Der Ort an dem er sich befand gefiel ihm definitiv nicht. Er versuchte neben dem Angriffslustigen Fichtenstern noch andere Geräusche auszumachen doch die Amphibien schienen sich noch zurück zu halten.
“Wie du siehst, bin ich einige Katzensprünge von dir weit gekommen.“ , antwortete er seelenruhig ohne den Blick von seinem Gegner zu wenden. “Was ich sprach war ein gut gemeinter Rat. Anscheinend ist dein Verstand noch von der Nacht vernebelt wenn du ihn nicht annehmen willst.“ Unruhig zuckte der Schwanz von Nebelkrähe durch die Luft.
Er konnte den Blick nicht von dem Kater lassen, doch er brauchte auch einen Weg. Eine Möglichkeit.
Und er wusste die gab es. Es gab immer eine Möglichkeit! Er musste sie nur finden. Oder erhalten.
Zu eingenommen von dem Krieger vor sich, nahm er nicht einmal die Witterung eines anderen Tieres auf. Lediglich sein Ohr zuckte kurz zur Seite als er glaubte ein anderes Wesen durch das Gras sich schlängeln zu hören.
“Nun Fichtenstern, ich warte auf dich.“ Nebelkrähe war seine unterlegene Lage durchaus bewusst. Sein Gegner war stärker und hatte den Höhenvorteil. Doch Aufgeben war keine Option. Zur Not müsste er die Schlangenfelsen nutzen...
Irgendwie.
“Oder macht dir der Gedanke an die Schlangen angst?“ , sprach er seine eigene Besorgnis aus.
Alias — nessjas
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