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Fox-trot at the border - Druckversion

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Fox-trot at the border - Rehsprung - 03.02.2025


sharp claws, steady heart


Die Sonne war grade am untergehen, als Aschesturm und Rehsprung direkt nach der Versammlung von Fichtenstern das Lager verließen. Der Anführer hatte die Jungen Fuchsjunges und Eichhornjunges zu Schülern ernannt und während Rehsprung aufmerksam der Zeremonie folgte, hatte sich der graue Krieger zu ihr gesetzt und sie hatten sich kurz unterhalten. So kam es nun, dass die Beiden auf dem Weg zur Clangrenze beim Mondsee waren, weil die Kätzin dort bei einer Jagd einen schalen Geruch von Fuchs entdeckt hatte.
Rehsprung wollte sichergehen, dass der Fuchs nur auf der Durchreise und schon lange wieder fort war, denn sonst müssten sie dies unbedingt Azurblick oder Fichtenstern melden. Und vor allem müsste Fichtenstern und Habichtblut Bescheid wissen, bevor sie ihren Schülern das Territorium zeigen würden und dabei noch auf den Fuchs stoßen. Dies wäre einfach zu gefährlich für die frisch ernannten Schüler.
Die Krieger verließen das Lager und begannen den Abstieg vom Lager in das flache Land des Territoriums. Sie würden eine weite Strecke hinter sich legen müssen, bis sie dann an der Grenze ankommen würden, wo die Höhle lag mit dem Mondsee. Rehsprung selbst war dort nur einmal gewesen, in ihrer Zeit als Schülerin, schließlich gehörte dies ebenfalls zur Ausbildung eines Schülers. Damals war sie beeindruckt gewesen von der Schönheit des mystischen Ortes und hatte sich gefragt, wie es wohl sein musste mit dem Sternenclan zu kommunizieren. Nun fragte sie sich das nicht mehr. Sie würde es ohnehin niemals erfahren, warum also Gedanken daran verschwenden.
Während die beiden Katzen immer tiefer gelangten und schließlich den trockenen Boden der weitläufigen Ebene unter ihren Pfoten hatten, sah Rehsprung ab und zu nach Aschesturm, ob er ihr auch folgen konnte. Natürlich war der Krieger ein erfahrener Kater und kein Junges mehr, doch die Kätzin selbst war sehr schlank und agil und es war keine Seltenheit, dass sie sich schneller als ihre Clangefährten durch die Berge bewegen konnte. So hatte sie sich angewöhnt, hin und wieder nach ihren Clangefährten zu sehen, denn sich zu weit voneinander zu entfernen war eine äußerst gefährliche Angelegenheit. Besonders dann, wenn man einem Fuchs auf den Pelz rücken will.
»Der Duft war so ungefähr zwei oder drei Tage alt. Vielleicht war er auf der Durchreise. Doch wer weiß, vielleicht hat er sich hier im Territorium eingenistet. Wir haben noch reichlich Beute und das weiß dieses Vieh vielleicht zu schätzen« grummelte Rehsprung, als sie mit Aschesturm immer näher der Grenze kam.





RE: Fox-trot at the border - Aschesturm - 03.02.2025


Rausch der Geschwindigkeit

Es dämmerte bereits, als die zwei Krieger das Glutclanlager verließen. Die Versammlung war beendet und die meisten Katzen ließen nun im Lager entspannt den Tag ausklingen, gaben sich die Zungen und aßen zu Abend. Aschesturm war seit der Erwähnung des Fuchses energiegeladen und hellwach und er war sehr zufrieden, dass ihn seine Pfoten ausgerechnet zu Rehsprung getragen hatten. Normalerweise hatte er nicht viel mit der Kriegerin zu tun, doch heute Abend war er froh, dass er über seinen Schatten gesprungen war und sich ausgerechnet neben sie gesetzt hatte. Es war ein gefährliches Abenteuer, auf das sie ihn eingeladen hatte, doch Aschesturm fürchtete sich nicht. Für zwei ausgebildete Glutclankrieger war ein Fuchs eine Herausforderung, aber die stinkenden Biester waren nicht unbesiegbar.

Rehsprung legte ein scharfes Tempo vor, auch wenn sie immer wieder über die Schulter blickte und sich kurz nach Aschesturm umsah. Der große Kater hatte keine Mühe, ihr zu folgen. Er genoss den frischen Wind in seinem Fell und das Spiel seiner starken Muskeln. Er hielt sich dicht hinter ihr und ertappte sich dabei, wie er spielerisch nach ihrem Schweif schnappte. Ganz leicht packten seine Zähne zu und ließen augenblicklich danach den buschigen Schweif wieder aus seinem Maul gleiten. Er schnurrte belustigt und wartete gespannt auf ihre Reaktion. Ob sie sich nun auf das Spiel einließ oder wutgeladen zu ihm herumfuhr, er hätte ohnehin seinen Spaß.

Sie sprachen wenig, bei ihrem schnellen Lauf fehlte ihnen dazu der Atem. Doch Aschesturm hatte die Nase hoch erhoben und prüfte immer wieder die Luft nach neuen Fuchsspuren. Auch nach feindlichen Kriegern hielt er Ausschau, auch wenn er kaum erwartete, dass der BrisenClan so töricht war, in ihre Territorium einzudringen. Der Wind frischte auf und trug ihm Beutegerüche entgegen, doch ausnahmsweise ignorierte er sie. Der Fuchs war wichtiger und sie näherten sich immer mehr dem Mondsee, wo Rehsprung die Geruchsspur wahrgenommen hatte.

Sie wandte ihm über die Schulter den Blick zu und berichtete knapp, was sie wahrgenommen hatte. Aschesturm nickte und in seinen Augen fehlte der gewöhnliche Schalk.

“Das sähe dem räudigen Dieb ähnlich sich hier breit zu machen. Wir sollten ihn schleunigst ausfindig machen, falls er sich noch hier herumtreibt.“

Er dachte an die kleinen Schüler, die Fichtenstern an diesem Abend frisch ernannt hatte. Für einen ausgewachsenen Fuchs war eine Jungkatze willkommene Beute und die jungen Schüler waren dumm und unerfahren. Sie durften kein Risiko eingehen.

Aschesturm prüfte die Luft, doch noch nahm er nichts wahr. Er zog das Tempo ein wenig an, bis er neben Rehsprung lief und spannte die kräftigen Muskeln an. Seine Schnurrhaare zuckten erwartungsvoll.


@Rehsprung