the leaders promise
Die Sonne war bereits untergegangen und die meisten Katzen des Clans befanden sich im Lager. Gestern war ein trauriger Tag gewesen. Seine Schülerin Flammenpfote hatte unerlaubt das Lager verlassen und war bei den Feuerklippen in die Tiefe gestürzt. Ein tragisches Schicksal, welches zu viele Katzen ereilte, waren die Berge doch ein tückisches und gefährliches Gebiet. Doch heute bereits musste der Clan weiterleben, konnte nicht zu lange trauern und musste das Ziel klar vor Augen haben: Ihre Stärke durfte nicht weichen. Und so hatte Fichtenstern auch seine Pflichten wieder aufzunehmen, auch wenn er sich gestern davon eine Pause genommen hatte, denn auch wenn der Kater vielleicht nicht wie der Sensibelste wirkte, so hatte es ihn doch schwer getroffen, dass seine Schüler in einer Folge ihres Ungehorsams ihr Leben ließ. Sich selbst Vorwürfe machte er sich nicht, war es schließlich ziemlich normal, dass die Katzen des GlutClans ein rebellisches Leben führten, ihre Grenzen mehr testeten als andere Clankatzen und mit jenem Leben kam eben auch ein großes Risiko sein Leben zu verlieren.
Doch nun ging das Leben weiter. Die Krieger jagten, patrouillierten und gingen ihren gewohnten Aufgaben nach und auch wenn doch ein leichter Schleier der Trauer in der Luft wehte, so schien es auf den ersten Blick ein ganz normaler Tag zu sein. Heute zu Sonnenaufgang hatte Fichtenstern bereits mit der Königin Sonnengold besprochen. Ihre beiden Junge Fuchsjunges und Eichhornjunges würden heute zu Schülern ernannt werden. Der Kater hatte sich bereits reichlich Gedanken gemacht, er kannte die Jungen gut. Eichhornjunges war wild und selbstbewusst, während ihr Bruder ein wenig ruhiger wirkte. Doch beide waren sie voller Potenzial und so hatte Fichtenstern beschlossen, die Kätzin Eichhornjunges unter seine eigenen Fittiche zu nehmen. Obwohl Fichtenstern als Anführer einige Aufgaben hatte, hatte er gerne einen Schüler zum Ausbilden. Schließlich war er der Meinung, dass keiner einen Schüler besser ausbilden konnte als er selbst. Für den etwas ruhigeren Bruder kam dem Kater Habichtblut in den Sinn. Der Kater hatte bereits Granitstille, den Sohn von Bergviper, hervorragend ausgebildet und auch bei Fuchsjunges würde er gute Arbeit leisten, da war er sich sicher. Und er selbst schaffte es mit Sicherheit dem wildem Temperament von Eichhornjunges gewachsen zu sein.
Mit jenen Gedanken sprang der Anführer mit eleganten Sprüngen auf den Hochfelsen und erntete bereits einige Blicke aufmerksamer Krieger. »Ich fordere alle Katzen, die alt genug sind, an Kämpfen teilzunehmen, dazu auf, sich beim Höhlenstein zu einem Clantreffen zu versammeln! « rief der Kater durch die Höhle, seine Stimme war kraftvoll und doch etwas ruhiger als gewohnt. Die Königin Sonnengold wusste Bescheid, dass sie die Jungen mitbringen sollte und bald sah er die Beiden auch schon aus der Kinderstube laufen. Zu dem Tod von Flammenpfote würde er nichts sagen, gestern bereits hatte es zum tragischem Unfall eine Versammlung gegeben und einige Katzen hatte Nachtwache gehalten, um das Leben der Schülerin zu ehren. Auch Fichtenstern hatte die Nacht schweigend verbracht, in Gedenken an die flammenfarbene Kätzin. Er gab seinen Katzen einige Zeit sich zu versammeln, ehe er dann über die Menge seinen Blick schweifen ließ. »Unser Clan wächst und gedeiht mit jedem Tag und auch heute, habe ich die Ehre zwei Junge in den Reihen unseres Clans als Schüler begrüßen zu dürfen. Fuchsjunges und Eichhornjunges, tretet vor « miaute er mit einem Blick auf die beiden Junge, die beide ein rotes Fell zierte. Fuchsjunges lief vor und schien aufgeregt zu sein. Als auch Eichhornjunges vorlief, blickte er in die Menge. »Fuchsjunges und Eichhornjunges. Von diesem Tag an, bis diese beiden Schüler sich ihre Kriegernamen verdient haben, werden sie Fuchspfote und Eichhornpfote heißen. Ich bitte den Sternenclan, über diese Schüler zu wachen, bis sie in ihren Pfoten die Kraft und den Mut eines Kriegers finden. « sprach der Anführer mit fester Stimme und blinzelte wohlwollend den beiden Katzen zu, die nun Schüler waren. Dann ging sein Blick in die Menge und blieb an Habichtblut hängen »Habichtblut, bitte tritt vor. « sprach er mit ruhiger Stimme und sah zu dem Krieger, der seinen Weg durch die Menge nach vorne antrat. »Du bist ein zielstrebiger Krieger und ein zäher Kämpfer dieses Clans und du wirst dein Wissen und deine Erfahrung an Fuchspfote weitergeben. « sprach Fichtenstern und gab den Beiden Zeit ihre Nasen miteinander zu berühren. Fuchspfote stolperte kurz, als er Habichtblut die Nase entgegenreckte und seine Augen glitzerten, als bewundere er seinen Mentor.
Dann sprang Fichtenstern vom Höhlenstein hinab und stellte sich zu Eichhornpfote. Wohlwollend blinzelte er die Schülerin an »Eichhornpfote, deine Ausbildung werde ich übernehmen. Ich verspreche, mein Wissen und meine Erfahrung als Krieger mit dir zu teilen und dich auf dem Weg zu begleiten, bis du eine Kriegerin bist « versprach der Kater und hielt ihr seine Nase hin, um diese mit ihrer zu berühren und somit die Beziehung zwischen Schülerin und Mentor zu besiegeln.
Alias — Efeu
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Achatbrand war im Lager des GlutClans und verspeiste grade eine kleine Wühlmaus, als der Anführer Fichtenstern auf den Höhlenfels sprang und eine Clanversammlung einberief. Der grausilberne Kater leckte sich sein Maul sauber, kratzte sich kurz hinterm Ohr und stand dann auf. Seine Schritte führten ihn zu der Versammlung und als er seinen Bruder Onyxsplitter entdeckte, setzte er sich so dicht neben ihn, dass kaum ein Blatt dazwischen könnte. »Hallo Brüderchen. Eine Versammlung. Was es wohl zu berichten gibt? « mauzte er freundlich und versuchte sich somit wieder einmal, mit seinem Bruder zu versöhnen. Gestern war die junge Schülerin von Fichtenstern in den Tod gestürzt und die Stimme ihres Anführers war entsprechend ruhig. Sicherlich trauerte er noch über den Verlust einer möglichen Kriegerin und der ganze Clan war schockiert von dem Tod der Schülerin gewesen. Auch wenn es nicht selten war, dass Katzen ihres Clans in den Tod stürzten, so war es doch immer wieder ein tragischer Verlust und der Clan betrauerte den Verlust von tiefsten Herzen. Doch es schien, als habe diese Versammlung nichts mit dem Tod der Schülerin zu tun. Das Leben des Clans musste weitergehen und schon bald, als Fichtenstern seine Stimme erhob, erkannte Achatbrand, dass es sich um eine Schülerernennung handelte. Er stieß Onyxsplitter an »Vielleicht bekommst du jetzt einen Schüler « miaute er und wünschte es seinem Bruder sehr. Ob er überhaupt einen Schüler will? Sicher hat er mit Habichtblut darüber gesprochen.. Eifersüchtig blickte Achatbrand auf den Kater, dessen Name nun auch laut fiel. Sofort sah er nach vorne und war gespannt, ob Habichtblut wohl Eichhornpfote oder Fuchspfote ausbilden sollte.
Der Krieger und Freund von seinem Bruder, bekam den jungen Fuchspfote zugeteilt. Ich hoffe er macht dir graue Haare , dachte der Kater wütend und neidisch und konnte nicht anders, als dem Kater etwas Schlechtes zu wünschen. Er verstand einfach nicht, warum Onyxsplitter sich so gut mit Habichtblut verstand, aber mit ihm, seinem eigenem Bruder, wollte er nichts zu tun haben. Jetzt wünschte er sich plötzlich nicht mehr, dass sein Bruder einen Schüler bekommen würde. »Eichhornpfote ist sicher nervig. Sie würde dir nur auf der Nase rumtanzen « miaute Achatbrand also leise. Wenn er und Habichtblut die Mentoren der Schüler wären, dann würden sie ja noch mehr Zeit zusammen verbringen, als ohnehin schon. Wie sollte Achatbrand denn dann die Beziehung zu Onyxsplitter verbessern sollen? Zu seinem Glück, ernannte Fichtenstern sich selbst zum Mentor der Schülerin. Als es dann soweit war, rief Achatbrand feierlich die Namen der beiden neu ernannten Schüler. »Fuchspfote! Eichhornpfote! Fuchspfote! Eichhornpfote! « rief er mit den anderen Clanmitgliedern und dieser Moment gehörte den beiden flammenfarbenen Katzen, welche nun ihren Weg zum Krieger antreten würden.
Alias — Efeu
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Die cremefarbene Kätzin kam grade von der Jagd wieder, als sie die Stimme des Anführers hörte. Gestern war ein dunkler Tag gewesen, sie hatten den Tod von Flammenpfote betrauert. Durch das kalte Herz von Rehsprung konnte diese Nachricht kaum durchdringen, traf auf taube Gefühle, welche die Kätzin umgaben, seitdem sie selbst so viele Verluste erlitten hatte. Doch heute schien das Clangeschehen weiterzugehen, denn der Anführer berief keine zweite Clanversammlung zum Tod seiner Schülerin ein, soviel war sicher.
So legte die Kätzin ihre Beute am Frischbeutehaufen ab und lief dann los zur Clanversammlung. Sie nahm etwas abseits Platz und kaum hatte der Kater die ersten Worte gesprochen, war der Kriegerin klar, um was es gehen würde: Die Ernennung von Sonnengolds Junge.
Die Beiden waren 6 Monde alt und konnten nun ihre Ausbildung beginnen. Kurz musste Rehsprung zurückdenken, an ihre eigene Ausbildung. Der erfahrene Kämpfer Fetzohr hatte sie ausgebildet und aus der Kätzin war eine sehr gute Kriegerin geworden und das obwohl sie Schwierigkeiten mit dem Pfad des Feuers hatte. Rehsprung war schon immer eine recht kleine Kätzin gewesen und die Kämpfe gegen die ältesten drei Schüler waren eine wahre Herausforderung für sie. So hatte sie zweimal versagt und zum Glück bei ihrem letztem Versuch jene Prüfung bestehen können. Hätte Rehsprung es damals nicht geschafft, wäre sie des Clans verbannt worden. Kein anderer Clan war so streng mit seiner Kriegerprüfung, kaum ein Clan hatte eine solch harte Kriegerprüfung. Doch diese trennte die Spreu vom Weizen und so war der Clan eben so stark, wie er nun mal war. Es gab keine Rücksicht auf Schwächlinge.
Ihre Gedanken glitten wieder ins Hier und Jetzt. Die beiden Junge von Sonnengold traten nun ihren Weg an, mussten Kämpfen und Jagen lernen und würden schnell merken, wie hart und mitleidslos ihr Clan sein konnte. Wie sie sich anstellten? Die meisten Katzen waren geborene GlutClankrieger, freuten sich auf die Zeit als Schüler und lebten diese rebellisch aus. So sicher auch Eichhornjunges und Fuchsjunges.
Fichtenstern erwähnte Habichtblut und der Krieger Schritt nach vorne. Er würde Fuchspfote ausbilden sollen. Sicher würde er dem Flammenfarbenem gewachsen sein, schließlich war Habichtblut ein gnadenloser Krieger. Man konnte sich auf ihn verlassen und deswegen wählte Fichtenstern ihn auch nun aus. Er hatte bereits Granitstille erfolgreich ausgebildet und sicher würde er bei Fuchspfote eine ähnlich gute Arbeit leisten.
Nun war die Schwester Eichhornpfote dran. Fichtenstern sprang vom Höhlenfelsen und somit war klar, wer ihr Mentor werden würde. Der Anführer persönlich würde die Ausbildung übernehmen und sicher war dies eine große Ehre für die junge Schülerin. Wie die Ausbildung unter Fichtenstern wohl war? Sicherlich hart, mitleidslos und ohne Rücksicht auf Schwächen. Rehsprung schwieg, wartete den Moment ab und dann war es soweit. Der Clan rief die Namen der frisch ernannten Schüler und Rehsprung nahm, traditionsgemäß und respektvoll, daran teil: »Fuchspfote! Eichhornpfote! Fuchspfote! Eichhornpfote! « rief sie im Einklang mit ihren Clankameraden und war gespannt darauf, wie die Beiden sich machen würden.
Alias — Efeu
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Habichtblut lag abseits des Lagers und knabberte an den letzten Resten seiner Eidechse als seine Ohren den Klang Fichtensterns Stimme vernahmen die den Clan zu einer Versammlung einberief. Der Krieger schluckte und rappelte sich dann auf, streckte seine Glieder und tritt näher an den herabgefallenen Felsen auf dem ihr Anführer stand und auf die Glutclankatzen wartete. Habichtblut setzte sich und legte sein Schwanz ordentlich um seine Hinterbeine, blickte zu Fichtenstern hoch.
Der Kater war ein wenig überrascht von der Schülerversammlung. Er hatte gar nicht auf dem Schirm gehabt, dass die beiden Geschwister Eichhornjunges und Fuchsjunges bereits 6 Monde alt waren. Letzte Nacht hatten einige Katzen die Nachtwache für Flammenpfote gehalten, die bei den Feuerklippen ums Leben kam. Soweit Habichtblut mitbekommen hatte, war Fichtenstern ebenfalls bei der Nachtwache dabei gewesen. Habichtblut selbst hatte die Nacht in seinem Nest verbracht, hatte für sich selbst einige Momente den Tod der Schülerin bedauert, aber er hatte schlichtweg einfach zu wenig mit ihr zu tun gehabt als das er richtige Trauer verspüren könnte. Das ist der Lauf des Lebens.
Aufmerksam hörte Habichtblut zu. Ob Fichtenstern wieder einen Schüler unter dessen Fittiche nehmen wollte? Oder würde er sich dazu entscheiden erstmal eine Pause des Mentordaseins zu nehmen nach Flammenpfotes Tod?
Der getupfte Krieger blinzelte als Fichtensterns Blick zu ihm glitt. Bevor Habichtblut einen Gedanken in seinem Kopf formen konnte sprach Fichtenstern auch schon. “Habichtblut, bitte tritt vor.”
Völlig automatisch stand besagter Krieger auf und bewegte sich nach vorne zu den beiden Schülern. Das habe ich nun wirklich nicht erwartet.
“Du bist ein zielstrebiger Krieger und ein zäher Kämpfer dieses Clans und du wirst dein Wissen und deine Erfahrung an Fuchspfote weitergeben.”
Habichtblut grinste innerlich, neigte äußerlich aber nur leicht den Kopf, als Zeichen des Respekts. Dann berührte er die Nase des fuchsroten Katers und schenkte Fuchspfote ein kurzes, lockeres Lächeln. Bei mir bist du in guten Pfoten, Kleiner.
Der Krieger hob den Kopf und eins seiner Ohren zuckte bei Fichtensterns Ankündigung. Er nimmt also doch wieder einen Schüler. Hab ich mir fast gedacht. Stolz erfüllte Habichtblut vom Kopf bis zur Schwanzspitze. Es war immer eine große Ehre für einen Krieger einen Schüler zugeteilt zu bekommen.
Alias — Connor
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Eichhornjunges hatte Stunden damit zugebracht, sich den flammenfarbenen Pelz zu putzen. Ihre Mutter hatte ihr und ihrem Bruder verraten, dass ihre Schülerernennung heute stattfinden sollte und die junge Kätzin konnte es kaum erwarten, endlich den Namen Eichhornpfote tragen zu dürfen. Fuchsjunges war mindestens genauso aufgeregt, sein langes Fell lag ordentlich gepflegt an seinem Körper an. Ungeduldig spähte Eichhornjunges zu dem imposanten Felsen, der inmitten der großen Höhle lag, die der Glutclan sein Zuhause nannte. Noch war alles ruhig im Lager. Hatte Ihre Mutter sich doch geirrt? Nervös tippelte sie von einer Pfote auf die andere, konnte unmöglich länger stillhalten. Es war ruhig im Lager und Eichhornjunges wusste, dass der Clan noch in Trauer war. Sie hatte Flammenpfote gekannt und sie immer darum beneidet, dass sie bereits das Revier erkunden durfte, während sie und ihr Bruder dazu verdammt waren, im Lager mit Mooskugeln zu spielen…
Da! Eine Bewegung erregte nun die volle Aufmerksamkeit der Jungkatze. Fichtenstern sprang mit wenigen eleganten Sprüngen auf den Hochfelsen und seine klare, vor Autorität triefende Stimme hallte weit durch die Höhle. Eichhornjunges Fell sträubte sich vor freudiger Erwartung und sie machte ein paar große Sprünge aus der Kinderstube hinaus. Doch plötzlich sah sie sich Auge in Auge mit dem kompletten Clan konfrontiert, was sie wirkungsvoll innehalten ließ. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und in die Vorfreude mischte sich eine Spur Unbehagen. Was hatte ihre Mutter gesagt? Gelassen und würdevoll? Eichhornjunges schluckte und straffte energisch die Schultern. Sie wollte genau das sein: Würdevoll und gelassen. Ihr Bruder war ihr bereits einige Schritte voraus, doch Eichhornjunges bemühte sich, die kleine Distanz langsam und bedacht zu überwinden. Bemüht beherrscht setzte sie sich zu ihrem Bruder, doch das erwartungsvolle zucken ihrer buschigen Schweifspitze und das vorfreudig gesträubte Fell verrieten, wie aufgeregt sie war. Ihre Augen suchten nach Sonnengold, doch ihre Mutter saß etwas abseits und schien so abwesend, als würde sie direkt durch sie hindurch blicken. Enttäuscht ließ Eichhornjunges einen Moment die Ohren zurück klappen und lehnte sich kaum merklich ein kleines Stückchen zu Fuchsjunges hinüber. Sie konnte sein dichtes Fell ganz leicht an ihrem spüren, doch allein die Idee einer Berührung sorgte dafür, dass es ihr besser ging.
Fichtenstern sprach weiter und Eichhornpfote hielt einen Moment die Luft an. Eichhornpfote Mit stolzgeschwellter Brust ließ die Kätzin den Klang ihres neuen Namens einen Moment auf sich wirken. Gefällt mir!
Doch jetzt wurde es richtig ernst! Ihre Augen huschten durch die Höhle. Wer würde ihr Mentor werden? Achatbrand, Onyxsplitter? Vielleicht Wolfsnacht oder Aschesturm? Rehsprung?
Nein, es war der Name Habichtblut, der fiel und der dunkel getigerte Krieger trat vor. Er wirkte überrascht und Eichhornjunges Blick heftete sich auf den erfahrenen Krieger. Würde er etwa…? Nein, der Name, den Fichtenstern nannte war Fuchspfote. Ihr Bruder erhob sich und Eichhornpfote strich ihm kurz bestärkend mit dem Schweif an der Flanke entlang. Sie war sehr stolz auf ihren Wurfbruder und war sich sicher, dass er in Habichtblut einen tollen Mentoren bekommen hatte. Kurz geriet der Fuchsfarbene ins Straucheln, bevor er die Nase seines Mentoren mit seiner berührte. Eichhornpfote schmunzelte kurz, doch sofort heftete sich ihr Blick wieder auf Fichtenstern. Doch Moment… Was tat er denn? Wieso sprang er vom Hochstein hinunter? Irritiert sprang Eichhornpfote auf die Füße und reckte besorgt den Kopf in die Höhe.
Hat er mich etwa vergessen? , dachte sie leicht empört und warf einen hilfesuchenden Blick zu Fuchspfote. Doch der Anführer schien genau zu wissen was er tat und Eichhornpfote ließ sich stumm wieder aufs Hinterteil fallen, als der große Kater direkt vor sie trat. Seine nächsten Worte ließen Eichhornpfote beinahe schwindeln. Er selbst würde sie ausbilden? Fichtenstern? Ihre Ohren stellten sich kerzengerade auf und einen Moment schien sie beinahe zu schwanken, als sie sich auf alle Viere erhob. Was für eine Ehre! Ihre Augen leuchteten begeistert auf, doch das kleine Herz schlug ihr immer noch bis zum Hals. Jetzt nur keine Schwäche zeigen! Schneller als nötig trat Eichhornpfote vor und überbrückte die kurze Distanz, wollte mit allen Mitteln vermeiden, dass ihre Beine zitterten. Ihre Nase stieß etwas zu fest gegen die des Anführers und die Jungkatze blinzelte ein paar Mal kräftig, als ihr zartes Näschen zu kribbeln begann. Entschuldigend sah sie zu dem Anführer auf und legte leicht verlegen die Ohren an.
Alias — Haku
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Aschesturm hatte vor dem Kriegerbau ein wenig gedöst, als Fichtensterns Ruf ihn aufhorchen ließ. Mit gespitzten Ohren trottete er zum Hochstein, wo sich nach und nach seine Kameraden einfanden. Seine Pfoten führten ihn zu Rehsprung, einer jungen cremefarbenen Kätzin, die roch, als wäre sie gerade von der Jagd zurück. Der Krieger nickte ihr grüßend zu, bevor er sich neben ihr auf sein Hinterteil fallen ließ und neugierig hinauf zum Hochstein blickte. Gestern war Fichtensterns Schülerin schrecklich verunglückt und der Clan hatte die letzte Nacht die Totenwache für die junge Katze gehalten. Aschesturm hatte sie kaum gekannt und sich den Trauernden daher nicht angeschlossen. Dennoch war ein solcher Verlust für jeden Clan ein herber Rückschlag. Fichtenstern wirkte trotz des jüngsten Verlustes kraftvoll und zuversichtlich und schnell wurde Aschesturm der Grund für die Versammlung deutlich.
Zwei junge Katzen kamen aus der Kinderstube gesprungen und setzten sich ordentlich vor dem Hochstein nieder. Aschesturm zuckte amüsiert mit den Schnurrhaaren, als er ihre Aufregung an dem leicht aufgestellten Fell und dem nervösen Zucken der Schwanzspitzen bermerkte. Es war lange her, dass er selbst als Aschejunges mit seinem Bruder Wolfsjunges an diesem Ort gesessen hatte. Etwas schuldbewusst dachte er an seine Mentorin, die viel zu früh den Tod gefunden hatte.
Doch seine Gedanken wurden unterbrochen, als das hellere der beiden rötlichen Jungen vortrat und seine Nase an die von Habichtblut stupste. Sein leichtes Stolpern entlockte dem Krieger ein belustigtes Schnurren. Dann ernannte Fichtenstern sich selbst zum Mentoren der kleinen roten Kätzin und Aschesturm beobachtete, wie sie vorpreschte und ihre Nase schwungvoll gegen die des Anführers stieß. Die Schnurrhaare des Kriegers zuckten und er schüttelte grinsend den Kopf. Die Kleine sah aus als könnte sie Fichtenstern das eine oder andere graue Haar bescheren…
Die Rufe des Clans wurden laut, begrüßten die beiden jungen Katzen als neue Schüler des Clans und Aschesturms dunkle Stimme mischte sich unter die Rufenden:
“Fuchspfote! Eichhornpfote! Fuchspfote! Eichhornpfote!“
Als die Stimmen leiser wurden wandte sich Aschesturm an seine Mitkriegerin und stupste sie kameradschaftlich an.
“Ich rieche Frischbeute an deinem Fell haften. War die Jagd erfolgreich?“ , fragte er sie freundlich und legte die gelben Augen auf die Kriegerin.
Alias — Haku
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Während Rehsprung aufmerksam der Versammlung folgte, hatte sich Aschesturm neben sie gesetzt. Er war der Bruder von Wolfspfote und die beiden Brüder waren talentierte Kämpfer des Clans. Während Rehsprung zusah, wie die Schüler mit ihren Nasen die Nasen ihrer Mentoren berührten, dachte Rehsprung an ihre eigene Zeremonie zurück. Sie war so stolz darauf gewesen, dass der gute Kämpfer Fetzohr sie ausgebildet hatte und war als Schülerin sehr aufgeregt gewesen und hatte viele Träume gehabt. Eichhornpfote drückte Fichtenstern ziemlich fest ihre Nase entgegen und kurz schmunzelte die Kriegerin amüsiert über diesen Enthusiasmus.
Als dann ihre jungen Brüder im Schüleralter waren und beide starben, hatte sich einiges geändert in Rehsprung. Sie war endgültig abgestumpft, zog sich sehr zurück und wollte nicht mehr träumen. Sie lebte ihr Leben, erfüllte ihre Pflichten als Schülerin, doch für mehr hatte die Kätzin einfach keine Begeisterung mehr. Ob sich das jemals ändern würde, wussten wohl nur die Ahnen.
Als die Versammlung schließlich vorbei war und die Mentoren mit ihren Schülern sprachen, sprach der graue Krieger neben ihr sie an. Ihr Ohr zuckte kaum merklich und sie drehte ihren Kopf zu Aschesturm. »Ja, allerdings. Und was hast du bereits gemacht heute? « fragte sie den Krieger, klang dabei aber nicht gehässig, aber auch nicht sonderlich interessiert. Denn eigentlich war es nicht so, als würde Rehsprung sich dafür interessieren, was der Kater so getan hatte. Es war etwas anderes, was sie zu dieser Frage bewegte. »Ich wollte nämlich nochmal losziehen und die Grenze beim Mondsee überprüfen. Ich habe dort den Duft eines Fuchses wahrgenommen und auch wenn es schal war, ich würde das gerne genauer überprüfen « erklärte sie dann und sah den Krieger fragend an, ob er sie begleiten würde. Einer Fuchsspur sollte man nicht alleine nachgehen und mit Aschesturm hätte sie einen talentieren Kämpfer an ihrer Seite, der ihr sehr gut helfen könnte, wenn der Fuchs sich tatsächlich noch auf dem Territorium befinden würde.
Alias — Efeu
Efeu ist Offline
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Entspannt betrachtete der Krieger Rehsprung und ließ seinen Blick beiläufig über ihre schlanke Gestalt wandern. Sie war wirklich ansehnlich, musste der Krieger zugeben, mit ihren schlanken, langen Beinen und dem grazilen Auftreten. Doch sonst wusste der Krieger erschreckend wenig über sie. Sie war schon immer schwer zu durchschauen gewesen mit ihrem undurchdringlichen Blick und der kühlen, distanzierten Aura. Neugierig versuchte er in ihren Bernsteinaugen zu lesen, als sie den schlanken Kopf zu ihm herumdrehte. Sie antwortete höflich und knapp auf seine Frage, stellte ihm aber immerhin eine Gegenfrage. Für einen Kater wie Aschesturm, der seine Emotionen stets freizügig vor sich hertrug, war der Umgang mit der jüngeren Kriegerin eine Herausforderung, der er sich nur zu gerne stellte. Er war eigentlich der Meinung, dass er ein toller Umgang für praktisch jeden war, mit seiner humorvollen, schlagfertigen Art. Sicherlich würde dieser Eisblock hier auch noch auftauen.
"Ich war heute morgen auf Patrouille und habe später noch ein wenig gejagt" , antwortete er freundlich und dachte einen Moment an seinen missglückten Jagdversuch zurück. Nicht nötig Rehsprung seine Misserfolge zu beichten, befand er. Ärgerlich genug, dass ihm an diesem Tag nicht einmal eine kleine Maus vor die Pfoten gehuscht war. Als sie weitersprach stellte der große Kater interessiert seine Ohren auf und ein leichtes Grinsen erschien auf seinen Lefzen, als er die unausgesprochene Frage am Ende ihres Berichtes verstand.
"Und ob ich dich begleite! Dieses räudige Vieh sollte sich besser nicht mehr in unserem Territorium aufhalten. Es ist lange her, dass ich einem Fuchs mal so richtig den Hintern versohlt habe!“ , antwortete er enthusiastisch und erhob sich auf die großen Pfoten.
“Möchtest du vorher noch etwas essen, oder bist du bereit gleich aufzubrechen?“ , fragte er sie charmant und warf einen Blick auf den gut gefüllten Frischbeutehaufen. Er war schließlich ein Gentleman und als solcher konnte man keine hungrige Kätzin aus dem Lager lassen.
Alias — Haku
Haku ist Offline
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Der graue Krieger meinte, er sei heute bereits auf Patrouille und Jagen gewesen und anerkennend nickte die Kätzin. Immerhin keiner der Faulpelze, die sich oft im Lager ausruhen und glauben, sie müssten nur bei Kämpfen ihren Hintern erheben.
Die nicht ausgesprochene Frage der Kätzin verstand der Krieger sofort und war wohl auch hellauf begeistert an jeder Patrouille teilzunehmen und eventuell einen Fuchs zu verprügeln. Die Kätzin nickte ruhig »Sehr gut. Hauptsächlich will ich prüfen, ob es überhaupt Grund zur Sorge gibt. Wenn Fichtenstern seiner Schülerin morgen früh das Territorium zeigt, sollten sie nicht auf einen Fuchs stoßen. « erklärte die Kätzin ruhig, doch sicherlich war der graue Kater schon selbst auf diese nicht abwegige Idee gekommen.
Kurz richtete die Kätzin ihre Augen nochmal auf die Schülerzeremonie, die jedoch endgültig beendet war und so nickte sie dem Kater zu. »Lass uns keine Zeit verlieren. Ich würde gerne beim Mondsee ankommen, bevor die Sonne untergegangen ist « miaute sie kurz angebunden und ignorierte die Frage, ob sie vorher noch was essen wollte. Nicht, dass sie ihm nicht antworten wollte, doch mit ihrer Verkündigung zum Aufbruch, erübrigte sich diese Frage ja ganz offensichtlich.
Alias — Efeu
Efeu ist Offline
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Fetzohr hatte einen recht normalen Tag gehabt. Ein bisschen Jagen, ein wenig Patrouillieren und schon war es wieder nahezu Nacht. Er lag gedankenverloren im Lager des GlutClans und beobachtete das rege Treiben, ehe er sah, wie Fichtenstern auf den Hochfelsen zutrat. Neugierig richtete sich der Kater auf. Erst vor zwei Nächten hatte er mit seinem Anführer gekämpft, ein guter Kampf. Danach hatten sie zusammen gejagt und das mit Erfolg, obwohl beide keine guten Jäger waren.
Der rotbraun getigerte Kater berief eine Clanversammlung ein und Fetzohr fragte sich, worum es wohl ginge, ehe er die zwei Jungen sah, die wohl auf ihre Ernennung zu warten schienen. Wer wohl ihre Mentoren werden? 'Bekomme ich vielleicht wieder einen Schüler? Oh ich möchte Fichtenstern so gerne beweisen, was ich in meinem Alter noch alles drauf habe!' , dachte der Kater mit dem einen zerfetzten Ohr und richtete sich noch etwas gerader aus, damit der Anführer ihn gut sehen konnte. Wer weiß, vielleicht würde er tatsächlich wieder Mentor werden. Eichhornjunges und Fuchsjunges waren beide sehr aufgeweckt und dennoch war der Tag beschattet durch den Tod von Flammenpfote, die gestern ihr Leben gelassen hatte. Fichtenstern selbst war ihre Mentorin gewesen. Ob er sich wohl die Schuld gab? Nein, das würde nicht zu seinem Anführer passen.
Der Anführer miaute, dass der Clan gut wüchse und rief die zwei Jungen näher zu sich heran. Dann wanderte sein Blick über die versammelten Katzen, als suche er jemanden. Doch sein Blick glitt an Fetzohr vorbei, richtete sich auf einen anderen Kater - Habichtblut. Er wurde Mentor von Fuchspfote, der kurz ein wenig stolperte, was Fetzohr ein Lächeln entlockte. Junge Katzen waren immer so tollpatschig und mussten noch so viel lernen.
Fichtenstern sprang von seinem Felsen herunter und Fetzohr wusste, was als nächstes käme. Er würde selbst wieder einen Schüler nehmen. Wollte er sich so von Fammenpfotes Tod ablenken? Oder wollte er jemandem etwas beweisen? Fetzohr wüsste zu gerne um die Gedanken seines Anführers Bescheid, als er die Szene beobachtete.
"Fuchspfote! Eichhornpfote! Fuchspfote! Eichornpfote!" , rief er mit den anderen die Namen der frisch ernannten Schüler aus und er freute sich wirklich, dass beide mit Habichtblut und Fichtenstern gute Mentoren bekommen hatten.
Auch die anderen Clanmitglieder reagierten positiv auf die Wahl der Mentoren. Wieso auch nicht? Der GlutClan hatte nur gute und fähige Krieger, die ihr Wissen an Schüler weitergeben konnten. Na ja, es gab auch einige, bei denen sich Fetzohr nicht so sicher war...
Alias — Kadse
Kadse ist Offline
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