Natures law - a test of patience
Hoppelsprung war mehr als bereit es zu versuchen. Alleine seine Hüpferung an Ort und Stelle konnte so jedes Getier verscheuchen – den Hasen selbst ebenfalls. Doch alles was Nebelkrähe sah war ein euphorischer Kater, der aus – die Ahnen wussten – welchen Grund auch immer sich Beweisen wollte. Es entlockte dem dunklen ein Lächeln und er nickte daraufhin ihm freundlich zu. Er wünschte dem Jungspund aus tiefstem Herzen eine erfolgreiche Jagd. Er schien es bitter Nötig zu haben – und für den Clan wäre es ein großer Segen.
Geduldig wartete er. Setzte sich trotz des Regens auf den Boden und schloss die Augen halb. Das Schlammmonster zerfloss unter den stetigen Tropfen. Der Blick hielt auf ein und dieselbe Stelle. Lediglich seine Ohren zuckten zur Seite und wieder vor. Schweigend weilten die beiden Kater so nebeneinander und warteten auf die Rückkehr Hoppelsprungs. Der Kater wirkte mikrig. Als würde er in sich zusammen fallen, als er zurück kehrte. Das Maul leer. Der Blick trüb. Nebelkrähe schloss die Augen. Die Worte des jungen Hoppelsprung klangen hohl. So hohl wie der Aufbauversuch Ginsterpelz wirkte. Wie gewollt und als würde er den jungen Jäger nicht erreichen. Noch immer, blickte Nebelkrähe keinen der beiden an.
Ginsterpelz erntete ein kurzes nicken, nach seinen letzten Worten, bevor Nebelkrähe nun doch die Augen öffnete. Die blassen Iriden schauten zu Hoppelsprung. Eine tiefe Sanftheit lag in ihnen und ein freundliches Lächeln. “Ich habe das Gefühl, dass dieser Hase uns noch einmal über den Weg laufen wird.“ , maunzte er selbstsicher. “Vielleicht wollen die Ahnen, dass er sich hier in der Nähe niederlässt. Wer weiß – ob er nicht unsere Rettung sein wird wenn wir sie am dringendsten brauchen.“
Nebelkrähe ließ seinen Blick noch auf Hoppelsprung ruhen. Ein leises, beruhigendes Schnurren von ihm ausgehend. Dann sprach er leiser: “Ich habe dich gesehen. Du wächst stetig.“ Er blinzelte, schloss die Augen und erhob sich um sich herum zu drehen. Ohne die letzten Worte zu erläutern ging er seiner Wege. Folgte seiner Nase und den Geräuschen.
Er hielt inne und ließ die Umgebung tiefer auf sich wirken. Er hörte es Rascheln – nicht weit von sich. Es klang.. wie etwas kleines. Maus? Oder.. Eher eine Ratte? Er schnupperte. Eine Ratte. Seine Augen öffneten sich und der Kopf wandte sich in ihre Richtung.
Er spähte hinüber. Sah aber nur den Schwanz. Er duckte sich und trat vorsichtig voran. Schlussendlich drückte er sich von seinem Ort weg, sprang auf die Ratte zu – und erfolgreich daneben. Das hagere Biest eines Nagers ergriff sogleich die Flucht und verschwand in irgendwelchen wilden Tunnelgängen.
Schweigend blickte Nebelkrähe hinter ihr her. Diese hätte niemanden genährt. Nicht einmal für einen hohlen Zahn hätte sie gereicht. Wie als würde er den Umständen und der Natur danken, neigte der Kater den Kopf.
Er verharrte so und schnupperte wieder. In den Gedanken ob es nicht ein versuch wert war, sich erneut in den Dreck zu legen und so seinen Geruch zu überdecken.
Als er seine Entscheidung fiel, witterte er erneut eine Ratte. Missünstig zuckten die Ohren zurück. Wollte der Wald ihm etwas sagen? Es war dieselbe Ratte wie zuvor. Oh nein! Diese würde er nicht anfassen. Gewiss war es eine Prüfung wie geduldig er war. Oder ob er das Leben auch wirklich wert schätzte. Etwas schmollend, dennoch weiterhin geduldig verharrte er an Ort und Stelle. Niemals würde er den Lockungen zwei mal nachgehen. War die Ratte beim ersten mal entgangen, so hatte dies einen Grund und er hatte nicht ein zweites mal nachzusetzen.
Dem war er sich sicher.
Der Regen bahnte sich immer weiter seine Wege durch den Pelz. Nebelkrähe war nur noch 2/3 seiner selbst. Unwirklich – so wirkte der Kater wenn man ihn nun sah. Sein Schlammbad nicht mehr an ihm heftend. Leicht zitterte der Körper und er wusste es wurde Zeit zu gehen.
Noch einen Moment. , sprach er sich selbst gut zu. Für Plattgesicht und Blumenfell. gerne hätte er ihnen einen Hasen bringen können. Sein Herz verzog sich. Wie schlimm musste es sich für seinen Nachkommen anfühlen, der einen noch größeren Wunsch gehabt hatte?
Langsam wanderten die Ohren, sondierten die Geräusche in allen Richtungen.
Sein Herz schlug gerade für Hoppelsprung. Für Hoppelsprung und den Wunsch, dass der Kater noch erfolgreich aus der Jagd heraus gehen wird.
Langsam kauerte sich der massige Körper tiefer zur Erde. Eine geschäftige kleine Maus. Ahnen und Natur – steht mir bei und gönnt unserem Clan diese kleine Gabe. Sie bedeutet viel und wiegt schwer für jene die es brauchen. , sprach die Bitte durch seine Gedanken. Vorsichtig schob er sich voran. Hielt immer wieder an. Die Maus kam ihm immer näher – als würde sie von ihm angezogen werden. Nebelkrähe hielt inne. Versteinert. Dann sprang er vor und schlug zu. Seine Pfoten samt Krallen drückten sich in die Maus und den Boden. Er packte sie mit dem Maul, bevor das Verwundete Tier ihm entkommen konnte und biss zu.
Er schnaufte etwas – das Herz klopfte wild. Er dankte ihnen. Dankte allen und allem. Diese Maus würde Plattgesicht bekommen. Leider würde sie nicht für beide reichen. Es war eine kleine, dennoch wohl genährte, Rötelmaus.
Sie würde reichen müssen. Nebelkrähe schloss die Augen kurz bevor er langsam zurückkehrte.
Wahrscheinlich würde Nebelkrähe als letzter eintreffen.
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