Follow the wind
Der kühle Wind strich durch das Lager während der Mond klar am Himmel stand. Sein ebenso kühles Licht erhellte die Lagerlichtung während Lebenstraum am Lagerausgang saß und auf die anderen Mitglieder ihrer Patrouille wartete. Sie plusterte ihren langen, dichten Pelz ein wenig auf, um sich gegen die kühle Nacht zu wappnen. Normalerweise ging sie nachts nicht jagen. Dieses Mal allerdings hatte sie sich für eine nächtliche Jagd bereiterklärt. Gerne hätte sie Gebirgsjäger mitgenommen doch wusste sie, dass ihr Gefährte seinen Schlaf brauchte. Soll er lieber schlafen. Für einen Herzschlag huschte ein sanftes Lächeln über ihr hübsches Gesicht als sie an den grauen Kater dachte, der im Kriegerbau schlief. Kurz wanderte ihr Blick zum Kriegerbau bevor sie ihn wieder auf die ruhige, verlassene Lagerlichtung senkte.
Sie hob ihren grasgrünen Blick als sie eine Silhouette auf sich zukommen sah. Lebenstraum stellte ihre Ohren auf und richtete sich ein wenig auf bevor sie Ginsterpelz ein freundliches Lächeln zuwarf. "Hallo, Ginsterpelz!" , miaute sie lächelnd während sie darauf wartete, dass er bei ihr ankam. "Du bist der Erste." , fügte sie lächelnd hinzu. Ihren buschigen Schweif hatte Lebenstraum ordentlich um ihre Pfoten gelegt.
Ihr Blick schweifte wieder über das Lager. Noch war genug Zeit für die Jagd zu Mondhoch. Trotzdem hoffte sie, dass Holunderzweig und Drosselruf bald bei Ginsterpelz und ihr ankommen würden. Umso schneller konnte sie wieder in den Kriegerbau und vielleicht noch ein paar Herzschläge neben Gebirgsjäger liegen bevor er für seine Pflichten würde aufstehen müssen.
"Wie geht es dir in der letzten Zeit, Ginsterpelz?" , fragte sie als sie ihren grasgrünen Blick wieder auf den Kater richtete. In der letzten Zeit... hatten sie kaum miteinander gesprochen. Wenn sie überhaupt jemals wirklich miteinander geredet hatten. "Wie... geht es Efeuschweif?" , fragte sie und legte ihren dreieckigen Kopf ein wenig schief. Den anderen cremefarbenen Kater bekam die Kätzin in der letzten Zeit auch wenig zu Gesicht. Er geht sicher verantwortungsbewusst seinen Pflichten nach. Sie blinzelte einmal ruhig während sie auf Ginsterpelz' Antwort wartete.
Sie löste ihren Blick von dem Kater als sie Holunderzweig und Drosselruf näherkommen sah. "Hallo, Holunderzweig, Drosselruf." , miaute Lebenstraum lächelnd. Damit war die Patrouille vollzählig. "Wir jagen heute Nacht beim Ahnenbaum."
Die Kriegerin erhob sich auf ihre Pfoten bevor sie sich zum Gehen wandte. Lebenstraum verließ das Lager durch den Lagerausgang und schlug den Weg zum Ahnenbaum ein.
Sternenfänger
Alias — Jacky
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Der Himmel war klar und der Sternenclan zeigte deutlich seine Anwesenheit an jener Nacht. Ginsterpelz blickte nach oben, als er aus dem Bau kam. Mama bist du da? Wache über mich heute. Eine stumme Bitte an seine verstorbene Mutter und schon lief der kompakte Krieger mit dem beigen Pelz zu Lebenstraum, die bereits auf die Anderen wartete. "Du bist der Erste " miaute Lebenstraum, doch der Kater schüttelte den Kopf »Genau genommen, bist du die Erste, Lebenstraum « miaute er mit einem leichten Lächeln auf den Lefzen. Dann wartete er mit der Kätzin auf die anderen. Holunderzweig wäre auch dabei, die Kätzin war immer so charmant und etwas forsch. Manchmal wusste Ginsterpelz nicht, wie er damit umgehen sollte. Er war doch sehr unsicher und wusste nie so recht, wie man auf ihre neckischen Kommentare reagieren sollte, auch wenn er wusste, dass Holunderzweig ihn nicht ärgern wollte, so wusste er doch auch nicht, was ihre wahren Absichten waren. Doch er mochte die Anwesenheit der jungen Kriegerin. Sie war eine gute Jägerin, hatte ihr Herz am rechten Fleck und niemals würde Ginsterpelz schlecht über seine Clangefährten denken. Drosselruf war ebenfalls dabei, der Bruder von Braunellenstern. Der Kater hatte wenig mit dem Kater zu tun und doch wusste er, dass es ihm zu schaffen machte, dass seine Schwester so viel Aufmerksamkeit und Zuwendung bekommen hatte und es war sicher, als hätte man ihn einfach übersehen. Ginsterpelz spürte solche Stimmungen bei seinen Clankameraden, er sah solche Sorgen, er übersah niemanden im Clan.
Und dann war da ja auch Lebenstraum, die bereits da war. Sie hatte Probleme bei den ersten Monden nach ihrer Geburt und nicht selten wurde sie krank und das trotz des dicken Fells, was sie eigentlich gut schützen sollte. Nun war sie mit Gebirgsjäger zusammen. »Du und Gebirgsjäger..wollt ihr..eine Familie? « fragte Ginsterpelz vorsichtig und versuchte nicht zu forsch zu klingen. Die beiden waren grade erst Gefährten geworden und doch warteten die Krieger selten allzulange, bis der erste Nachwuchs sich ankündigte. Es war einfaches, ehrliches Interesse und Ginsterpelz wollte sich einfach mit der Kätzin unterhalten.
Alias — Efeu
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Holunderzweigs Schritte wurden leiser, je näher sie zu den wartenden Katzen kam. Ihr Schweif wippte leicht hin und her, ein fast spielerisches Zeichen ihrer Stimmung, auch wenn die Kühle der Nacht ihr den Pelz gegen die Haut drückte. „Da seid ihr ja schon alle!“ , begrüßte sie die kleine Runde mit einem Grinsen, das ihre Augen aufblitzen ließ. Sie stupste Drosselruf mit der Schulter an, als wolle sie ihn ein bisschen antreiben, schneller Schritt zu halten, ehe sie ihre Aufmerksamkeit auf Lebenstraum und Ginsterpelz richtete.
Der klare Sternenhimmel legte sich wie ein feines Netz über die Szene und Holunderzweig ließ den Blick kurz nach oben schweifen, ehe sie neckisch meinte: „Wenn der SternenClan uns zusieht, sollten wir heute Nacht wohl doppelt so gut jagen, hm?“
Ihre grünen Augen funkelten, als sie sich neben Ginsterpelz niederließ. Für einen Herzschlag musterte sie ihn, dann neigte sie den Kopf schief und miaute leise, halb im Scherz, halb ernst:
„Du siehst schon wieder so aus, als würdest du zu viele Gedanken auf einmal tragen. Pass auf, sonst stolperst du noch drüber.“
Ein warmes Schnauben entwich ihr, dann richtete sie sich auf, bereit, Lebenstraum zum Ahnenbaum zu folgen. Doch ehe sie losging, warf sie den anderen einen lebendigen Blick zu:
„Alsooo, wer von uns fängt die erste Beute? Ich sage, der Wald schuldet mir heute ein besonders fettes Kaninchen!“
Wer genau hinsah, bemerkte, dass Holunderzweig trächtig war. Dennoch ließ sich die Katze nicht verbieten mit zur Jagd zur Kommen. Mit dem ein oder anderen hatte sie bereits diskutiert und sich schlussendlich nichts sagen lassen. Es kam ja nicht von Rindenseele oder Braunellenstern. Rindenseele war sie bis jetzt bewusst aus dem Weg gegangen. Außerdem war sie eine der besten Beutefänger des WurzelClans! Und sie war sich nahezu sicher, in ihrem jugendlichen Leichtsinn, dass sie eine der Besten des ganzen Waldes war. Sie von der Jagd Patrouille abzuziehen, würde dem Clan bestimmt schaden!
Beutefängerin
Alias — Leni
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In the quiet of the night
Drosselruf lag mit von sich gestreckten Pfoten in seinem Nest im Kriegerbau. Er wollte sich noch ein wenig ausruhen, bevor die Jagdpatrouille an Mondhoch losging. Er lauschte dem Atem und Schnarchen von verschiedenen Kriegern, die schon längst tief und fest schliefen. Er beobachtete, wie manche Katzen gelegentlich im Schlaf zuckten. Entweder schliefen diese unruhig oder träumten gerade davon etwas zu jagen, vermutete er. Aber allzu lange blieb Drosselruf auch nicht, schließlich sollten die anderen nicht auf ihn warten.
Schweigend erhob der Kater sich und schritt leise und lautlos an den schlafenden Kriegern vorbei. Automatisch zuckten seine Augen auf dem Weg kurz zu seinen Eltern, deren Nester nah beieinander lagen, sodass sie im Schlaf gegenseitig ihre Wärme spüren konnten. Drosselruf rollte mit den Augen. Ein Wunder, das sie Braunellenstern damals nicht angeboten hatten, sie in ihre Mitte zu nehmen, damit sie nachts alle zu dritt kuscheln konnten. Verräter, alle drei.
Mit hoch erhobenem Kopf stolzierte Drosselruf aus dem Kriegerbau und legte den Kopf in den Nacken gen Himmel. Der Himmel war klar und die Sterne funkelten endlos und klar. Manche standen dicht beieinander wie ein silbriger Schleier, andere leuchteten vereinzelt, einsam, aber nicht weniger hell.
An Sonnenhoch war es noch wolkenbedeckt gewesen, man hätte denken können, dass es wieder regnen würde wie am Vortag, aber das war nicht der Fall gewesen.
Drosselruf setzte sich in Bewegung und näherte sich den zwei Kriegern, die noch warteten. Dabei fiel ihm auf, dass Holunderzweig plötzlich in seiner unmittelbaren Nähe war. Auf ihren Anstupser reagierte er mit einem kleinen, kurzen Schmunzeln, und tatsächlich beschleunigte er sein Schritt ein Ticken, bis die Gruppe vollzählig war.
Er selbst beteiligte sich nicht aktiv an dem Gespräch, sondern beobachtete seine Clangefährten stumm. Dabei fiel ihm tatsächlich der rundere Bauch von Holunderzweig auf. Noch eine trächtige Kätzin? Nun, dem Wurzelclan würden ein paar Junge definitiv nicht schaden. Seine bernsteinfarbenen Augen glitten zu Lebenstraum. Sie und Gebirgsjäger waren Gefährten. Ob sie ebenfalls den Wunsch nach Jungen hegte?
Alias — Connor
Connor ist Offline
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