the river knows nothing
Die Sonne war grade erst aufgegangen, doch so richtig erkennen konnte man das nicht. An diesem Tag tobte ein Gewitter über die Lande und er Wind zog erbarmungslos an den Ästen der Bäumen, als versuche er diese zu entwurzeln. Kleinmotte hatte sich gestern mit Amselsang zum Jagen verabredet, da war das Wetter noch nicht so furchtbar. Aber es kam Kleinmotte grade recht und sie durften auf keinen Fall den Ausflug absagen, nur wegen eines Unwetters. »Guten Morgen Amselsang « miaute die Kätzin freundlich, als sie schlanke Kriegerin sich ihr näherte »Das Wetter könnte schöner sein, aber hey der Clan braucht ja trotzdem Beute, nicht wahr? « miaute sie sogleich und wollte verhindern, dass die Kätzin überhaupt auf die Idee kam das ganze abzusagen. So lief Amselsang auch schon los, aus dem Lager hinaus und das Ziel war die Blumenwiese. Sie lag auf der Insel des Lagers und so mussten die Beiden nicht in den tosenden Fluss. Schwimmen können war vielleicht hilfreich, aber wenn ein Sturm tobt, dann war der Fluss wie eine Falle. Die Strömung zog in alle Richtungen und schnell wurde man gegen einen Stein gespült, schlug sich den Kopf an und das wars dann mit einem. Da brachte es nichts, wenn man schwimmen konnte.
Und genau das spielt mir heute in die Pfoten. Kleinmotte hatte sich entschlossen es heute zu tun. Amselsang war das perfekte Opfer, sie war unscheinbar, still und irgendwie so lieb. Niemals würde sie denken, dass Kleinmotte etwas so schlimmes tun könnte und sie würde sich wahrscheinlich nicht wehren, weil sie es einfach nicht glauben würde. Und obwohl Kleinmotte beschlossen hatte es heute zu tun, hatte sie keine Ahnung gehabt wie sie es tun sollte. Sollte sie Amselsang gegen einen Stein stoßen? Dann in den Fluss werfen? Doch dann war da das Gewitter, als hätte Rosenherz selbst es geschickt. Der Fluss war nun die perfekte Todesfalle und Kleinmotte musste sich nur dazu bringen, die schlanke Kätzin in den Fluss zu werfen. Die Flut, der reißende Strom würde sein übriges tun. Amselsang lief vor der Kätzin her und schien nichts zu ahnen. Über ihren Köpfen tobte der Sturm und dieser tobte auch in Kleinmottes Brust. Die letzten Nächte waren nicht wie üblich gewesen. Rosenherz war so viel überzeugender gewesen und Kleinmotte war so müde. Sie konnte kaum schlafen, fühlte sich ausgelaugt und vielleicht war es der Schlafmangel, der sie dazu trieb es nun endlich zu tun? Aber vielleicht war es ja auch die Einsamkeit? Niemand schien Kleinmotte zu sehen, zu sehen wie viel Mühe sie sich immer gab und niemand schien sie zu verstehen. Aber vielleicht - und das war eigentlich das Schlimmste von allem - vielleicht wollte Kleinmotte einfach endlich ihre Ruhe haben. Wenn sie Rosenherz den Gefallen tun würde, würde die Kätzin sie vielleicht endlich in Ruhe lassen?
Kleinmotte beschloss, dass sie erst mal Jagen sollte. Immerhin würde Amselsang dann vielleicht abgelenkt sein? Wenn sie versuchte einen Fisch zu fangen, dann könnte Kleinmotte sich hinter sie schleichen und einfach in den Fluss stoßen. Aber vielleicht schaffte es Kleinmotte ja auch noch etwas zu fangen. »Wollen wir uns hier wieder treffen? « schlug die Kätzin vor und versuchte ihre Gedanken zu sammeln, doch es war leichter gesagt als getan.
Alias — Efeu
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Der Wind zog um und durch das Lager, als würde er es mit sich hinfort tragen wollen.
Vereinzelte Regentropfen fanden ihren Weg zu Boden und ausgerechnet für heute hatte Amselsang eine Jagd mit Kleinmotte ausgemacht. Versprochen, genau gesagt. Bei der letzten gemeinsamen Jagd hatte Amselang nichts gefangen, also musste sie sich heute umso mehr ins Zeug legen. Der Sturm über ihn hatte dafür vor und Nachteile. Die meisten Tiere versteckten sich, suchten Schutz und waren nicht zu erreichen. Doch die wenigen die noch umher irrten, waren meist unvorsichtig und panisch, wodurch sie einem praktisch in die Krallen liefen.
Die Katzen trafen sich im Lager, Kleinmotte sprach das schlechte Wetter an und das man wohl nichts dran machen könnte. Stumm nickend stimmte Amselsang ihr zu. Kurz darauf bewegten sie sich bereits aus dem Lager, Amselsang voraus und Kleinmotte hinterher. Die Blumenwiese war das heutige Ziel der Katzen, sie lag vom Fluss umgeben in der Mitte der Gebiets. Auf dem Weg zur Wiese knarrte und krachte es um die Katzen herum. Das Gewitter baute sich auf wie ihre Gedanken am Abend, wenn sie nicht schlafen konnte.
Und doch hatte es etwas beruhigendes für Amselsang, wenn ihre Umwelt mal ähnlich stürmisch aussah wie sie in ihrem Inneren. Das machte sie durchaus zu einer Liebhaberin des Wetters.
Die Blumenwiese kam in Sichtweite und schnell hatten Kleinmotte und sie einen Platz gefunden, an dem sie sich trennen würden. Obwohl sie heute nicht im Fluss jagen gehen würde, entschied sie sich an dessen Ufer nach Beute Ausschau zu halten. Manche Fische verirrten sich bei dem Wetter in dem flacheren Wasser am Ufer, manchmal fiel auch ein andere Beutetier in das Wasser und versuchte raus zu kommen. Das hatte Amselsang in der Ausbildung bereits miterlebt.
Am Ufer angekommen sah sie erstmal in den Fluss unter ihr, dessen Oberfläche den Sturm widerspiegelte. Wellen formten sich, der Regen füllte ihn mit neuem Wasser und die Strömung war durch den Wind noch wilder als sonst schon. Es wäre schlecht, hier rein zu fallen.
Alias — Nici
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Kleinmotte versuchte Beute zu wittern, doch sie fand nichts. Keine Überraschung, bei so einem Wetter verzogen sich vermutlich auch die Beutetiere lieber zurück. Aber es kam Kleinmotte grade recht. Als sie ihren Blick hob, entdeckte sie Amselsang, die am Flussufer sah und ins Wasser blickte. Eine Einladung. Leise schlich Kleinmotte sich an und sie fühlte sich fast, als würde sie sich an eine Beute anschleichen. Der Wind strich den schwarzen Kätzinnen über das Fell und auf langsamen Pfoten, die immer wieder in den feuchten Boden einsanken, näherte die Kätzin sich stetig Amselsang. Die schlanke Kriegerin saß immer noch am Flussufer, blickte hinein und hoffte wahrscheinlich einen Fisch zu finden, der sich vor der Strömung ins Kiesbett flüchten wollte. Währenddessen raste der Sturm auch in Kleinmottes Gedanken. Soll ich das wirklich tun? Amselsang hat mir nie was getan..Aber wenn ich es nicht tue, dann hört Rosenherz niemals auf. Ich will doch nur schlafen, einmal eine erholsame Nacht haben und endlich diese gemeinen Gedanken loswerden. Warum habe ich nur mit Rosenherz trainiert? Was wäre, wenn ich mich in der Ausbildung nur auf mich selbst verlassen hätte?
Trotz des Widerwillen, trotz des inneren Konflikts, schlich die Kätzin weiter und näherte sich Amselsang. Als sie dann bei ihr war, gab es ein Geräusch.
KNACK
Kleinmotte war auf einen kleinen Zweig getreten. Doch sie musste es tun. Ich kann jetzt nicht zögern, es muss passieren. Jetzt. Amselsang, es tut mir Leid.. Sie sah die vertrauten Augen ihrer Clangefährtin, die zwar verwundert über Kleinmottes Anwesenheit schien, aber keinerlei Böses vermutete. Amselsang war eine vertrauenswürdige und gutherzige Kätzin. Und dies nutzte Kleinmotte nun aus und konnte gar nicht beschreiben, wie furchtbar sie sich fühlte. Und dennoch, hob Kleinmotte ihre Pfote.
Sehr ungelenk, sehr unglücklich und plump stürzte die kleine, kompakte Kätzin nach vorne, stieß mit ihren Pfoten gegen Amselsang, mit dem Versuch sie in den tosenden Fluss zu stürzen. Um endlich gesehen zu werden, um Rosenherz endlich still zu bekommen..um endlich Ruhe zu haben..
Alias — Efeu
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did you just threaten me?
Ruhig lag ihr Blick auf dem Fluss der unter ihr im Flussbett lang riss. Wachsam achtete sie auf jede Bewegung die sie in der brechenden Strömung sehen konnte. Gerade als ein mittelgroßer Schatten nah an das Ufer kam, bemerkte Amselsang ein Knacken hinter ihr. Irritiert hob sie den Kopf und blickte über die Schulter nach hinten. Ihr blauen Augen sahen in die großen gelben Augen von Kleinmotte. Wollte sie mit Amselsang am Ufer jagen? Eine gute Idee, so konnte man Beute zusammen aus dem Wasser ziehen. Das Amselsang die Kätzin erst durchs knacken gehört hatte, verwunderte sie etwas. War Kleinmotte geschlichen? Vermutlich wollte sie keine möglichen Fische vertreiben, die die Schritte am Ufer durchaus spüren konnten.
Gerade als Amselsang die Kriegerin begrüßen wollte, baute sich diese plötzlich auf.
Mit einer gehobenen Pfote die noch vom Schlamm ummantelt war, stürzte sie sich auf Amselsang. Ungelenk, plump - trotzdem erwischte sie Amselsang die auf diesen Angriff nicht vorbereitet war und tatsächlich ins wanken geriet. Es gelang ihr gerade so noch, die Balance rechtzeitig wieder zu finden, um nicht in den reißenden Fluss zu stürzen. Ihre Krallen bohrten sich tief in die weiche Erde und aus Reflex sprang sie ein gutes Stück vom Ufer und von Kleinmotte fort. Ihr Herz raste während sie auf die Kätzin blickte, die auf sie zu gestolpert war. Was war das? fragte sich Amselsang und sah die Kriegerin erschrocken an.
"Ist alles in Ordnung Kleinmotte?" fragte sie vorsichtig. Was hat sie versucht? Warum hatte sie die Pfote gehoben? Wollte sie mich schlagen? Wieso? Habe ich etwas falsch gemacht? In ihren Gedanken ging sie jede Sekunde die sie zusammen waren durch, um zu überlegen wo sie eine Fehler gemacht hatte. War Kleinmotte ihr böse? Und warum?
"Komm am besten vom Ufer weg... ich möchte nicht das du versehentlich ins Wasser fällst Kleinmotte..." mauzte sie dann leiser. Sie war wirklich nahe am Wasser und das Ufer war weich und rutschig. Wenn Kleinmotte nochmal stolperte, könnte das Wasser sie mitreißen. Selbst geübte Schwimmer hätten es dann schwer. Wollte sie mich...? Noch bevor der Gedanken zu ende gedacht war, schob Amselsang ihn fort. Niemals würde Kleinmotte das tun!
Alias — Nici
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Ungelenk hatte Kleinmotte versucht Amselsang in den reißenden Fluss zu schubsen, diese konnte sich gut ausbalancieren und so stand sie nun immer noch vor ihr, statt im Fluss um ihr Leben zu kämpfen. Was sie dann sagte, war jenseits von dem, was Kleinmotte für möglich hielt. Sie fragte, was mit ihr los sei und machte sich Sorgen, dass sie - Kleinmotte - in den Fluss fallen könnte. Unbeholfen lief Kleinmotte rückwärts, stolperte dabei fast über ihre eigenen Pfoten und trat soweit vom Fluss weg, dass Amselsang und sie in Sicherheit waren. Schon jetzt konnte Kleinmotte erahnen, was sie heute Nacht mit Rosenherz erwarten wird. Sie wird so enttäuscht sein. Aber ich kann es nicht, ich kann einfach nicht... Kleinmotte war ganz aufgelöst und wusste nicht, was sie sagen sollte »Tut mir Leid Amselsang..ich..Ich wollte nur zu dir, weil ich Angst hatte, dass du in den Fluss fallen könntest. Und dann hatte ich plötzlich einen dicken Regentropfen im Auge und..bin gestolpert « log die Kätzin und ihre Aufgebrachtheit war wohl gar nicht so Fehl am Platz. Wenn ihre Geschichte stimmen würde, wäre sie sicherlich auch aufgebracht, immerhin hätte es ihre Clangefährtin das Leben kosten können. Doch jetzt standen sie hier, sich gegenüber und Amselsang machte sich Sorgen um Kleinmotte. Sorgen, die die Kätzin gar nicht verdient hatte! Amselsang sollte sie lieber anschreien, ihr eine verpassen und sie dumm hier auf der Blumenwiese stehen lassen.
»Mir ist auf einmal sehr übel..ich glaube ich muss zu deiner Schwester « miaute Kleinmotte leise und das war nicht mal gelogen. Ihr Magen krampfte sich zusammen und ihr war ganz heiß. Aber Silberlicht könnte da mit Sicherheit auch nicht helfen. Die Heilerin hatte mit Sicherheit nichts gegen Schuldgefühle unter ihren Heilkräutern. Sie stand wie versteinert war und plötzlich kroch ihr die Kälte in den Pelz, als wäre der ölige Film auf ihrem Fell verschwunden und jeder Regentropfen in diesem nassen Sturm kroch ihr bis auf die Haut. Kleinmottes Hals fühlte sich so trocken an und sie fragte sich, was wäre, wenn Amselsang wirklich gefallen wäre. Vor ihrem inneren Auge sah sie die schwarze Kätzin, wie sie in dem tosendem Fluss um ihr Leben rang und Kleinmotte könnte nichts tun, um es ungeschehen zu machen. Silberlicht und Kieselstein würden ihre Schwester verlieren und wie sollten sie damit umgehen? Sie hörte die verzweifelten Rufe der Kätzin und fühlte sich so machtlos.
»Nein! « stieß Kleinmotte aus und ihr Herz raste, ehe sie Amselsang wieder vor sich sah. Es war nicht echt. Ich habe es nicht getan.. Kleinmotte sah beschämt zu Boden. »Ich werde wohl..krank « miaute sie leise und mit trockener Kehle. Oh ja, krank ist das passende Wort..
Alias — Efeu
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Kleinmotte war hastig Rückwärts gelaufen und Amselsang machte sich dabei Sorgen, dass sie über ihre Pfoten stolpern könnte. Dann aber immerhin weg vom Fluss. Ihre blauen Augen auf die Kätzin gerichtet, hörte sie dieser zu. »Tut mir Leid Amselsang..ich..Ich wollte nur zu dir, weil ich Angst hatte, dass du in den Fluss fallen könntest. Und dann hatte ich plötzlich einen dicken Regentropfen im Auge und..bin gestolpert« erleichtert atmete Amselsang aus. Ihr Blick wurde weicher. Sie wollte mich nicht in den Fluss schubsen, ich wusste es doch... dachte sie sich und schämte sich dafür, auch nur den Hauch eines Gedankens daran gehabt zu haben. Natürlich wollte Kleinmotte sie nicht verletzen, sie war doch eine freundliche und nette Kriegerin.
»Mir ist auf einmal sehr übel..ich glaube ich muss zu deiner Schwester« miaute Kleinmotte der er sichtlich nicht gut ging. Sie hat sich bestimmt selbst erschrocken , murrte sie in Gedanken und nickte der kleineren Kätzin zu. "Silberlicht kann dir sicher helfen, Kleinmotte" sprach sie mit sanfter Stimme und sah kurz in den Himmel, wo sich die Wolken zuzogen. "Lass uns zurück in Lager, das Wetter wird nicht besser werden. Nicht das du dir einen husten holst, wenn du sowieso schon angeschlagen bist" schlug sie vor.
Aus Kleinmotte, die sich scheinbar kurz in ihren Gedanken verloren hatte, drang ein ''Nein!'' und Amselsang leckte sofort die Ohren vorsichtig an. Verständnisvoll nickte sie ihr zu. "Vielleicht bekommst du Fieber, wir sollten wirklich zurück" schlug sie noch einmal vor und ging auf die Kätzin zu. Mit ihrer Schulter stieß sie Kleinmotte sanft an deren Schulter an und signalisierte ihr damit, dass sie ihr auf dem Rückweg nicht von der Seite weichen würde. Wenn Kleinmotte krank wurde, könnte sie auf dem Weg Probleme mit ihrem Kreislauf haben und dann würde Amselsang sie stützen.
Alias — Nici
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Die junge Kriegerin war mehr als erleichtert, dass Amselsang ihr die Geschichte glaubte und sie nickte gradezu teilnahmslos, als die andere Kätzin meinte, dass sie zurückgehen sollten. So traten Kleinmotte und Amselsang den Weg zurück zum Lager an und dabei wich die schwarze Kätzin nicht von ihrer Seite. Am liebsten hätte Kleinmotte sie von sich geschubst, so weit weg wie möglich. Weil sie sich so sehr schämte. Sie hatte versucht die sanfte Kriegerin in den tosenden Fluss zu schubsen und sie hatte keine Ahnung und machte sich jetzt auch noch wirklich Sorgen um Kleinmotte. Doch die Kätzin tat nichts, sie lief einfach an der Seite von Amselsang zurück zum Lager und akzeptierte die Tatsache, dass die andere Kriegerin keine Ahnung hatte, was sonst vor sich ging. Was hatte sie auch für eine Wahl? Sie konnte ja die Wahrheit nicht sagen, wie sollten die anderen Krieger reagieren? Sie würden sie aus dem Clan werfen, sie verbannen. Nein, das war keine Option. Noch immer war Kleinmotte ganz schwindelig, ihr Pelz fühlte sich heiß an und es war ihr, als würde sie Sicht vor ihren Augen verschwimmen.
Als sie das Lager endlich sah und mit Amselsang durch den Schilfwall glitt, schüttelte sie sich kurz und blickte kurz zu der anderen Kätzin »Danke, dass du mir so geholfen hast « miaute sie leise und ihre Kehle fühlte sich ganz trocken an, was überhaupt nicht zu der Tatsache passte, dass es grade wie verrückt regnete und stürmte. Sie fühlte sich eher, als wäre ein heißer Blattgrünetag und sie hätte seit Stunden nichts getrunken. Verwirrt blickte Kleinmotte sich auf der Lichtung um und entdeckte den Bau von Silberlicht. Meist war die Heilerin auch dort anzutreffen, tat etwas mit ihren Kräutern oder so. Als die junge Kriegerin loslief, folgte Amselsang ihr und sie wagte es nicht, der Kätzin zu sagen, dass sie alleine zu Silberlicht gehen wollte. Sie fühlte sich so schlecht und schuldig und Amselsang könnte nun verlangen was sie wollte, Kleinmotte könnte nicht widersprechen. Zu groß war die Scham über den Moment, als sie nachgegeben hatte, nur damit Rosenherz endlich Ruhe gibt.
Alias — Efeu
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Seite an Seite traten die beiden Kriegerinnen den Weg zurück zum Lager an. Mit einem besorgten Blick der sich immer wieder auf Kleinmotte legte, ging Amselsang sicher, in deren Nähe zu bleiben. Bedächtig setzte sie eine Pfote vor die andere und schien dabei sogar das lange Gras absichtlich für Kleinmotte zur Seite zu treten.
Der Regen legte seine Tropfen über das ganze Land und fing sich auch in dem ohnehin schon nassen Pelz von Amselsang. Für gewöhnlich hätte sie sich den schon häufiger wieder trocken geschüttelt, doch Kleinmotte sollte nicht noch ein weiterer Tropfen ins Auge fallen.
Kleinmotte hatte keine Schwierigkeiten mit der langbeinigen Kätzin mitzuhalten, ihre angespannte Haltung und das es ihr offenbar nicht gut ging, entgingen Amselsang trotzdem nicht. Innerlich hoffte sie nur, dass ihre Clangefährtin nicht krank werden würde. Je näher sie dem Lager des NebelClans kamen, desto stärker wuchs die Sorge in Amselsangs Brust. Sie verlangsamte das Tempo, um Kleinmotte etwas Luft zu lassen und als sie endlich durch den Schilf das Lager betraten, huschte ein kurzer Blick der Erleichterung über ihr Gesicht.
»Danke, dass du mir so geholfen hast« mauzte sie die kleinere Kätzin an. "Nicht dafür, Kleinmotte! Ich bringe dich noch zu meiner Schwester, es ist bestimmt gut wenn ich bestätige was du erzählst" antwortete Amelsang und blinzelte Kleinmotte freundlich zu.
Nach einem kurzen zögern folgte sie ihr zum Bau der Heilerin.
Der vertraute Duft von Kräutern umfing sie sofort, und im nächsten Herzschlag entdeckte Amselsang die silbern schimmernde Gestalt ihrer Schwester. "Silberlicht!" rief sie mit einem warmen Funkeln in den Augen, während Freude und Besorgnis zugleich in ihrer Stimme lagen. Hinter Kleinmotte bleibend wartete sie darauf, dass ihre Schwester ihre Tätigkeit unterbrach und sich Kleinmotte annahm. Das Amselsang auf den Boden des Heilerbaus tropfte, weil sie sich immer noch nicht geschüttelt hatte, bemerkte die Kriegerin gar nicht.
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Das beständige Geräusch des Regens, der auf die Lagerlichtung plätscherte, drang an ihre großen Ohren. Sicher brauchte das Gebiet der vier Clans den Regen. Anstatt also darüber zu fluchen oder zu seufzen, erkannte die silbergraue Kätzin den Regen als Geschenk ihrer Ahnen an die Clans.
Sie nutzte das stürmische, regnerische Wetter, um ihre Kräutervorräte zu überprüfen. Es würde sich sicher auch niemand auf der Lagerlichtung befinden. Zwar könnte sie nach Beerennase sehen, war sich aber sicher, dass die Königin vorerst lieber ihre Ruhe haben wollte. Und die Zeit mit Wieselfeuer genießen wollte. Ein leichtes Lächeln huschte für einen Herzschlag über Silberlichts Gesicht während sie ihren smaragdgrünen Blick von einem Kräuterhaufen zum nächsten wandern ließ.
"Silberlicht!" , hörte sie eine vertraute Stimme rufen. Sie hob ihren smaragdgrünen Blick und blicket über ihre Schulter. Am Eingang ihres Baus konnte sie eine langbeinige Kätzin mit schwarzem Fell, einem weißen Brustfleck und blauen Augen sowie eine kleine Kätzin mit runden Gesichtszügen, Stupsnase, dunklem Fell und bernsteinfarbenen Augen erkennen. Ein warmes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus als sie sich erhob und sich vollständig zu Amselsang und Kleinmotte umdrehte. "So eine schöne Überraschung!" , schnurrte sie lächelnd als sie den beiden Kätzinnen entgegenging. Zur Begrüßung rieb sie ihre Wange an der ihrer Schwester bevor sie Kleinmotte ein sanftes Lächeln zuwarf. Dabei hatte es sie nicht gestört, dass ihre Schwester noch nass vom Regen war. Regen war nichts, was nicht wieder trocknen würde. Und es war ein Geschenk ihrer Ahnen, damit Heilkräuter und andere Pflanzen, die Beutetier brauchten, gut wachsen konnten. "Was führt euch heute zu mir? Oder wolltet ihr mich nur besuchen kommen?" , fragte sie lächelnd als sie von Amselsang zu Kleinmotte blickte. Die Kätzin wirkte etwas... unruhig. War etwas vorgefallen? Besorgnis machte sich in der silbergrauen Heilerin breit als sie von Kleinmotte zu Amselsang und zurück zu der kleineren Kätzin blickte. "Ist etwas passiert?" , fragte sie besorgt. Ihr Lächeln war inzwischen langsam verblasst.
Ahnenkind
Alias — Jacky
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Als die Kriegerin mit Amselsang bei Silberlicht ankam, freute die Heilerin sich sehr über den Besuch und erkannte erst dann, dass etwas mit Kleinmotte nicht stimmte. Was soll ich denn jetzt nur sagen? Kann Silberlicht denn erkennen, dass ich lüge? Kann man schwindel erkennen von außen? Ihr wurde ganz heiß und schwindelig - was der Kätzin eigentlich grade recht kam. »Nun, wir wollten jagen..und ich bin..ja ich fühlte mich nicht so gut « miaute Kleinmotte und ihre Pfote scharrte unsicher am nassen Boden. Sie konnte Silberlicht nicht mal ansehen und Amselsang erst recht nicht. Immerhin waren es beide so herzensgute Kätzinnen und Kleinmotte log die Schwestern so an, weil sie ihr nicht die Wahrheit sagen konnte. Aber wie sollte sie auch? Wie sollte sie bitte sagen, dass sie versucht hatte eine Clangefährtin in den Fluss zu stürzen, sie zu töten?
»Ich wollte zu Amselsang und dann bin ich ausgerutscht, es war gefährlich, sie wäre fast in den Fluss gestürzt und es tut mir..es tut mir so Leid « miaute die schwarze Kätzin und ihre Stimme überschlug sich und es fühlte sich an, als würde ihr die Kehle zugeschnürt werden. »Dann war mir ganz schwindelig und heiß und kalt « stammelte Kleinmotte weiter und sah sich um. Sieht uns jemand zu? Das Alles ist mir so unangenehm, ich wünschte ich könne mich in Luft auflösen. Dann blickte die Kätzin schließlich zu Silberlicht und dann nochmal kurz zu Amselsang, die sie hergebracht hatte und nicht von ihrer Seite wich. »Amselsang meinte, dass es vielleicht besser wäre, dass wir zu dir gehen..nur zur Sicherheit. Aber bestimmt habe ich mir nur den Magen verdorben oder sowas « murmelte die Kätzin und schloss kurz die Augen. Hoffentlich könnte Silberlicht jetzt einfach schnell nach Kleinmotte sehen, sie müsste sich einfach den Rest des Tages ausruhen und dann war die Sache hoffentlich erledigt.
Alias — Efeu
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