Das Licht der Sonne bahnte sich mit ihren ersten Strahlen den Weg in den Bau der Krieger. In ihrem Moosnest eingerollt lag Birkenlied dort und blinzelte in Richtung des Ausgangs. Das Nest neben ihr war leer, ihr Gefährte war wie gewohnt früher als sie wach. Mit einem schnellen Blick prüfte sie, ob sie die letzte war, doch in den Nestern um sie herum schliefen auch andere Krieger noch. Beruhigt legte sie ihren Kopf nochmal kurz auf ihren Vorderpfoten ab. Ob Schneetänzerin schon wach ist? Sie lunzte rüber in die andere Ecke des Baus. Es war gleichzeitig auch die am weitesten entfernte von ihr. Wie immer lag dort das Nest ihrer Schwester und darin ihr zierlicher Körper mit der rythmisch hebenden Flanke. Lange sah Birkenlied nicht hin, der Blick zu der Kätzin und die Distanz zwischen ihnen schmerzte.
Ein ausgiebiges strecken und Birkenlied rappelte ich auf ihre dunklen Pfoten. Leisen Schrittes tänzelte sie an den Katzen vorbei und verließ den Bau und betrat somit das Lager. Die Katzen die sich hier bereits aufhielten begrüßte sie mit einem Nicken, ehe sie zum Frischbeutehaufen eilte. Vor ihrer morgendlichen Jagdpatrouille würde sie noch etwas fressen, damit ihr knurrender Magen niemanden vertrieb. Eine Maus was ihr ausgewähltes Frühstück und mit dieser begab sie sich an den Lagerrand.
Mit jedem Bissen wurde das Tier vor ihr kleiner und zum Schluss blieben nur die Knochen übrig. Fürs erste gesättigt widmete sie sich jetzt ihrer Fellpflege. Ihre Clankameraden würden sich sicher gleich schon zusammen finden, damit sie kurz darauf zu der Jagd am Wasserfall aufbrechen konnten. Efeuschatten, Brandwirbel und Lerchenflügel würden sie begleiten und hoffentlich würden sie alle mit reichlich Beute zurück kehren um dem Clan eine gute Stärkung für den Blattfall zu bieten. Den letzten Mond hatten sie alle glücklicherweise gesättigt überlebt, doch mit jedem kommenden Sonnenaufgang würde es schwerer werden.
Meisterin der Jagd
Alias — Nici
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Ein dunkler, nachtschwarzer Ball lag zusammengerollt im Nest des Kriegerbaus, während einzelne Lichtstrahlen durch den Eingang strahlten und ein paar Kriegern das Gesicht oder das Fell kitzelte.
Langsam erwachte die zusammengrollte Gestalt und hob den Kopf. Seine tannengrünen, noch müden Augen sahen sich suchend im Bau um. Die Benommenheit klärte sich mit jedem Herzschlag, während die Erkenntnis wie jeden Morgen in sein Gehirn sickerte. Distelstern schlief nicht mehr neben ihm, sondern im Anführerbau. Und die fröhliche, warme Stimme von Igelpelz würde ihn auch nie mehr wieder drängen sich zu beeilen. Es konnte schon ziemlich einsam im Kriegerbau werden. Und nicht nur hier.
Efeuschatten gähnte herzhaft und kam auf die Beine, wo er sich erstmal ausgiebig streckte und dehnte. Mit lautlosen Pfoten bahnte der Krieger sich einen Weg durch die schlafenden, schnarchenden Katzen und blinzelte draußen dem Licht der aufgehenden Sonne entgegen.
Er schüttelte sich leicht und steuerte schnurstracks den Lagerausgang an, wo er sich davor setzte und mit der Fellpflege begann.
Hunger hatte er am Morgen selten. Sein Magen fühlte sich nach dem Aufwachen schwer an, sodass er mit seiner Mahlzeit warten konnte. War ihm Recht, so blieb mehr für die anderen.
Während Efeuschatten sich putzte, dachte er an den vergangenen Mond und die große Versammlung. Fichtenstern hatte sich nicht von Distelsterns Rede beeindrucken lassen und Gebiet vom Wurzelclan gefordert. Das Sprachrohr Feuergeist hatte über jedes unnötige Detail erzählt, sodass es Efeuschatten fast so vorkam, als wäre er persönlich dabei gewesen.
Hoffentlich konnte er beim nächsten Mal mitkommen. Und hoffentlich ging es Distelstern gut. Vielleicht sollte er nach der Jagdpatrouille nach ihr sehen? Ein wenig mit ihr sprechen, in Erfahrung bringen, wie sie sich fühlte.
Schließlich wusste er, dass sie zuweilen von der Verantwortung des Anführerseins nahezu erdrückt wurde, und deshalb wollte er ihr eine Stütze sein und ihr helfen, wenn möglich.
Nachdem Efeuschatten seine Wäsche beendet hatte, sah er sich nach seinen Clangefährten um die heute Morgen bei der Jagd mit dabei sein würden.
Alias — Connor
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Brandwirbel war früh aufgestanden und hatte einen kleinen Spatz gefrühstückt, dann hatte sie Platz genommen und auf die anderen Katzen gewartet. Birkenlied, Efeuschatten und Lerchenflügel waren mit ihr für eine Jagd verabredet. Und als die Kätzin den schwarzen Efeuschatten entdeckte, lief sie zu ihm. »Guten Morgen Efeuschatten, bist du bereit für unsere Jagdpatrouille? Ich glaube, ich könnte heute einen Aal aus dem Wasser ziehen. Was denkst du? Oh ich würde so lässig dabei aussehen und alle würden große Augen machen, wenn ich mit dem Aal zurückkomme « grinste die Kätzin und putzte sich ihr Brustfell »Lerchenflügel ist auch dabei, mal sehen wie lange sie braucht, um wieder ganz die Alte zu sein. Immerhin hat sie lange nicht mehr gejagt. Ich könnte mir nicht vorstellen ganze 6 Monde im Lager zu versauern mit meinen Jungen. Aber ich bin wohl noch jung und will einfach noch einiges erleben « lachte die Kätzin und blickte zu Birkenlied, die etwas gefrühstückt hatte. »Glaubst du, dass ich bald einen Schüler bekomme, Efeuschatten? Hat Distelstern was gesagt? Nein, ist egal, ich will mich überraschen lassen und ich kann auch gerne noch ein paar Monde warten « miaute Brandwirbel weiter und konnte es gar nicht abwarten, endlich loszuziehen.
Als die Gruppe dann vollzählig war, verließen sie das Lager und steuerten auf den Wasserfall zu. »Lerchenflügel, du musst gut aufpassen, wenn wir beim Wasserfall nach unten gehen. Auf den Steinen wachsen oft Algen und man kann sehr leicht ausrutschen. Wenn du magst, kannst du direkt hinter mir gehen « schlug die Kätzin freundlich vor. Natürlich war Lerchenflügel eine gute Kriegerin gewesen, aber wenn man ganze 6 Monde lang nicht mehr patrouilliert oder jagt, dann kommt man doch mit Sicherheit aus der Übung? Und Brandwirbel wollte gerne ihre Hilfe anbieten. Außerdem war die rot getigerte Kätzin mit den schwarzen Schecken häufig beim Wasserfall. Dort runterzuklettern, am Wasser zu jagen, das war jedes Mal wie ein kleines Abenteuer.
Alias — Efeu
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Es war noch früh am Morgen, als Lerchenflügel zum Lagerausgang trabte. Sie war bereits länger wach und hatte schon ein Kaninchen gefrühstückt, dass sie sich mit ihrer Schwester geteilt hatte. Auch wenn sie ihre Jungen nicht mehr stillte und vor kurzem in den Kriegerbau zurückgezogen war, so hatte sie nach wie vor großen Appetit. Es schien, als müsste ihr Körper noch immer einiges aufholen, um wieder zu alter Stärke zurückzufinden.
Brandwirbel, Efeuschatten und Birkenlied hatten sich bereits versammelt, als Lerchenflügel als Letzte zu ihnen trat und die Kätzin schenkte allen drei Katzen einen warmen Blick.
“Guten Morgen zusammen“ , schnurrte sie und streckte sich kurz. Ihre Jungen waren nun endlich zu Schülern ernannt worden, was der Kätzin die Möglichkeit gab, wieder am Clanleben teilzunehmen. Es war schön, wieder freier atmen zu können, dennoch fürchtete sie um die besondere Nähe, die sie mit ihren Jungen geteilt hatte. Diese würden nun viel mit ihren Mentoren unterwegs sein. Die Kätzin hatte ein paar der Wortfetzen aufgefangen, die Brandwirbel gesagt hatte und stupste ihre Freundin sachte an.
“Ich freue mich, endlich mal wieder raus zu kommen. Auch wenn ich meine Jungen liebe, gehe ich auch wahnsinnig gerne auf die Jagd“ , sagte sie ehrlich und sah sich nach dem Rest in der Runde um. Sie schienen bereit loszuziehen und Lerchenflügel trabte leichtfüßig neben Brandwirbel her. Dankbar sah sie die jüngere Kriegerin an, die ihr Hilfe anbot.
“Danke dir. Das letzte Mal, dass ich am Wasserfall war, ist schon eine Weile her. Ich würde mich sicherer fühlen, wenn ich wüsste, dass du mich absicherst.“
Ihre letzte Jagd am Wasserfall lag tatsächlich einige Tage zurück, dennoch was Lerchenflügel zuversichtlich, dass der Abstieg kein Problem darstellen würde. Dennoch würde sie Brandwirbel nicht vor den Kopf stoßen und war erfreut, über ihre Fürsorge. Sie betrachtete Birkenlied, von der sie schon immer gedacht hatte, dass sie ihr ähnlich war. Sie schien ebenso wie Lerchenflügel eine sehr empathische Seite zu haben. Vielleicht war diese Jagd ja die Chance, die Kätzin näher kennenzulernen.
“Hallo Birkenlied.“ , grüßte Lerchenflügel sie freundlich, während sie zu ihr aufschloss. “Wie geht es dir? Wie läuft es mit Bienenfleck? Ich finde ihr zwei harmoniert sehr gut miteinander“ , bemerkte sie offenherzig und warf ihrer Clangefährtin einen sanften Blick zu.
Alias — Haku
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Efeuschatten war der erste, der sich blicken ließ und in Birkenlieds Nähe gesellte. Kurz darauf erschienen auch Brandwirbel und Lerchenflügel auf der Lichtung des Lagers und Brandwirbel schien - wie so oft - etwas Gesprächigkeit gefrühstückt zu haben. Zumindest schien sie Efeuschatten mindestens eines seiner schwarzen Ohren taubreden zu wollen. Etwas belustigt aber freundlich lächelte sie die beiden Katzen an eher ihr Blick zu Lerchensang rüber ging, die in den letzten 6 Monden damit beschäftigt gewesen war, ihre Jungen groß zu ziehen. Birkenlied freute sich darüber, dass sie ihre Clangefährtin wieder bei der Jagd dabei hatte.
“Wie geht es dir? Wie läuft es mit Bienenfleck? Ich finde ihr zwei harmoniert sehr gut miteinander“ hatte Lerchenflügel sie gefragt, nachdem sie sie begrüßt hatte. "Hallo Lerchenflügel" begrüßte sie sie nun auch verbal zurück und nickte ihr zu. "Mir geht es gut, Bienenfleck ist zur Zeit sehr fleißig und bemüht sich viel um den Clan, das erfüllt ihn sehr" beantwortete sie ihre Frage. "Es läuft sehr gut" mauzte sie dann noch dazu, wobei ihre Ohren sich leicht senkten. An Bienenfleck zu denken bedeutete immer, auch an ihre Schwester zu denken. An ihre Schwester zu denken bedeutete immer, ein kleines, schmerzhaften ziehen im Herzen zu spüren.
Um diesen Gefühl zu entkommen stellte sie sich auf ihre Pfoten, sah in die Gesichter ihrer Gefährten und nahm einmal tief Luft. "Ich würde sagen, dass wir langsam los sollten" mauzte sie und setzte sich auch sogleich in Bewegung. Als hätte sie etwas viel wichtigeres als nur eine Jagd zu erledigen, setzte sie ihre Pfoten hastig voreinander. Das Ziel der Patrouille war der Wasserfall auf ihrem Gebiet. Ein Ort, den Birkenlied sehr mochte. Ein Ort, der vermutlich laut genug war, um sie nicht weiter auf Bienenfleck anzusprechen.
Meisterin der Jagd
Alias — Nici
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Sobald Brandwirbel in seine Richtung kam, richtete er seine Aufmerksamkeit auf die gesprächige, gut gelaunte junge Kriegerin und begrüßte sie höflich. “Guten Morgen, Brandwirbel. Ja, ich bin bereit, und du offenbar auch.” , stellte Efeuschatten nüchtern fest und legte seinen Schweif ordentlich um seine Hinterbeine. Seine Position war aufrecht und aufmerksam, und dennoch strahlte er eine ruhige Gelassenheit aus, die nicht von der Pfote zu weisen war. “Sicherlich könntest du das.” , stimmte er leicht nickend zu. Natürlich könnte sie das, mit etwas Glück, aber eine Garantie gab es natürlich nie.
Schnell lenkte Brandwirbel das Thema um und sprach nun über Lerchenflügel die langsam wieder ihre Kriegerpflichten aufnahm, nachdem ihre beiden Jungen zu Schülern ernannt wurden. Einer davon wurde sogar Heilerschüler. Efeuschatten war sich sicher, dass der kommunikative Wolkenpfote ein herausragender Heiler werden würde. Er fragte sich, ob die beiden gut miteinander harmonierten. Schließlich waren beide ziemlich redselig. Aber damit kamen sie bestimmt klar.
Langsam nickte Efeuschatten. Manche Katzen waren einfach nicht für Junge gemacht und vielleicht war Brandwirbel eine davon. Konnte sich aber noch ändern. Wer wusste das schon. Brandwirbel war jung, sie hatte genügend Zeit noch darüber nachzudenken. Er selbst hingegen? Im nächsten Mond wäre er schon 50 Monde. Puh, daran wollte er gar nicht denken.
Efeuschatten öffnete schon das Maul um Brandwirbel auf ihre Frage zu antworten, ehe sie ihn stoppte. So schnell konnte man wohl die Meinung wechseln. “In Ordnung.” , miaute er schließlich mit einem kleinen Schmunzeln auf den Lefzen, richtete sich langsam auf und gesellte sich näher zu der Gruppe, als Lerchenflügel zu ihnen fand und sie alle begrüßte. Efeuschatten schenkte ihr ein stummes Nicken und ein kurzes, sanftes Lächeln.
Schweigend hörte er den Kätzinnen beim Reden zu und wartete geduldig bis die heutige Patrouillenanführerin entschied das Lager zu verlassen. Als dies der Fall war, setzte Efeuschatten sich in Bewegung und folgte den Kriegerinnen. Dabei fädelte er sich bewusst nach ganz hinten ein und bildete somit das Schlusslicht.
Alias — Connor
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Die Gruppe war unten am Wasserfall angekommen und auch Lerchenflügel war sicher angekommen und so trennten sie sich schließlich für die Jagd. Brandwirbel war fest entschlossen einen Aal zu fangen, wie bereits angekündigt, doch sie würde nehmen, was auch immer sie in die Pfoten bekommen könnte. So lief Brandwirbel an dem schmalen Ufer entlang, legte ihre Augen aber vor allem auf die Wasseroberfläche, da sie hoffte einen Aal zu sehen. Statt des langen schlangenähnlichen Schatten eines Aals, entdeckte sie aber einen sehr großen Schatten, der von einem Fisch sein musste. Geduldig hockte sie sich an den Rand, achtete nicht auf ihren Schatten, denn die junge Kriegern wusste nicht wie man Fische fängt. Immerhin war sie kein Schuppenhirn. Und doch war das Glück auf ihrer Seite, denn der Schatten blieb wo er war. Genauer gesagt, bewegte der Fisch sich kaum und so konnte Brandwirbel kurz darauf ihre Pfote ins Wasser schlagen. Ihre Krallen schlugen sich in die Schuppen des Tieres und als die gescheckte Kriegerin den Fisch rauszog, biss sie sofort zu. Der dicke Lachs war ein wahres Prachtexemplar und schnell stolperte Brandwirbel mit dem Fisch ein paar Schritte zurück, denn sie hatte Angst, dass er wieder ins Wasser fallen könnte. Beinahe hatte sie mit den Krallen den Halt im Fisch verloren und die wertvolle Beute wäre weg gewesen. Doch das Glück war auf ihrer Seite und so konnte sie den Lachs mit etwas Gras bedecken. Stolz reckte sie die Brust und betrachtete den Fisch. Besonders appetitlich fand sie Fisch ja nicht, aber sie wusste, dass es ein paar Katzen im Clan gab, die diese Mahlzeit begrüßen würde.
Mit dieser Beute bin ich ganz klar Gewinnerin. Niemals könnten die anderen so einen Lachs aus dem Wasser ziehen! Jetzt war Brandwirbel sich ihrer Sache zwar sicher und dennoch würde sie es nicht dabei belassen. Vielleicht fand sie ja noch eine kleine Maus oder so? Oder doch noch ein Aal? Auch wenn der Lachs mehr als genug war, so hieß das nicht, dass sie nicht noch einen Aal fangen könnte! Brandwirbels Fell prickelte vor Aufregung als sie erneut am Ufer entlang schlich. Sie würde ihrem Bruder das ganze unter die Nase reiben, wenn sie jetzt noch einen Aal fangen würde. Die andern würden vor Neid alle platzen und sicherlich würde sie vor Feuergeist ihren ersten Schüler bekommen! Nicht, dass es Brandwirbel wichtig war, aber damit könnte sie Feuergeist ärgern und das wäre amüsant.
Alias — Efeu
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