Das Licht der Sonne bahnte sich mit ihren ersten Strahlen den Weg in den Bau der Krieger. In ihrem Moosnest eingerollt lag Birkenlied dort und blinzelte in Richtung des Ausgangs. Das Nest neben ihr war leer, ihr Gefährte war wie gewohnt früher als sie wach. Mit einem schnellen Blick prüfte sie, ob sie die letzte war, doch in den Nestern um sie herum schliefen auch andere Krieger noch. Beruhigt legte sie ihren Kopf nochmal kurz auf ihren Vorderpfoten ab. Ob Schneetänzerin schon wach ist? Sie lunzte rüber in die andere Ecke des Baus. Es war gleichzeitig auch die am weitesten entfernte von ihr. Wie immer lag dort das Nest ihrer Schwester und darin ihr zierlicher Körper mit der rythmisch hebenden Flanke. Lange sah Birkenlied nicht hin, der Blick zu der Kätzin und die Distanz zwischen ihnen schmerzte.
Ein ausgiebiges strecken und Birkenlied rappelte ich auf ihre dunklen Pfoten. Leisen Schrittes tänzelte sie an den Katzen vorbei und verließ den Bau und betrat somit das Lager. Die Katzen die sich hier bereits aufhielten begrüßte sie mit einem Nicken, ehe sie zum Frischbeutehaufen eilte. Vor ihrer morgendlichen Jagdpatrouille würde sie noch etwas fressen, damit ihr knurrender Magen niemanden vertrieb. Eine Maus was ihr ausgewähltes Frühstück und mit dieser begab sie sich an den Lagerrand.
Mit jedem Bissen wurde das Tier vor ihr kleiner und zum Schluss blieben nur die Knochen übrig. Fürs erste gesättigt widmete sie sich jetzt ihrer Fellpflege. Ihre Clankameraden würden sich sicher gleich schon zusammen finden, damit sie kurz darauf zu der Jagd am Wasserfall aufbrechen konnten. Efeuschatten, Brandwirbel und Lerchenflügel würden sie begleiten und hoffentlich würden sie alle mit reichlich Beute zurück kehren um dem Clan eine gute Stärkung für den Blattfall zu bieten. Den letzten Mond hatten sie alle glücklicherweise gesättigt überlebt, doch mit jedem kommenden Sonnenaufgang würde es schwerer werden.
Meisterin der Jagd
Alias — Nici
Nici ist Offline
3 posts
Ein dunkler, nachtschwarzer Ball lag zusammengerollt im Nest des Kriegerbaus, während einzelne Lichtstrahlen durch den Eingang strahlten und ein paar Kriegern das Gesicht oder das Fell kitzelte.
Langsam erwachte die zusammengrollte Gestalt und hob den Kopf. Seine tannengrünen, noch müden Augen sahen sich suchend im Bau um. Die Benommenheit klärte sich mit jedem Herzschlag, während die Erkenntnis wie jeden Morgen in sein Gehirn sickerte. Distelstern schlief nicht mehr neben ihm, sondern im Anführerbau. Und die fröhliche, warme Stimme von Igelpelz würde ihn auch nie mehr wieder drängen sich zu beeilen. Es konnte schon ziemlich einsam im Kriegerbau werden. Und nicht nur hier.
Efeuschatten gähnte herzhaft und kam auf die Beine, wo er sich erstmal ausgiebig streckte und dehnte. Mit lautlosen Pfoten bahnte der Krieger sich einen Weg durch die schlafenden, schnarchenden Katzen und blinzelte draußen dem Licht der aufgehenden Sonne entgegen.
Er schüttelte sich leicht und steuerte schnurstracks den Lagerausgang an, wo er sich davor setzte und mit der Fellpflege begann.
Hunger hatte er am Morgen selten. Sein Magen fühlte sich nach dem Aufwachen schwer an, sodass er mit seiner Mahlzeit warten konnte. War ihm Recht, so blieb mehr für die anderen.
Während Efeuschatten sich putzte, dachte er an den vergangenen Mond und die große Versammlung. Fichtenstern hatte sich nicht von Distelsterns Rede beeindrucken lassen und Gebiet vom Wurzelclan gefordert. Das Sprachrohr Feuergeist hatte über jedes unnötige Detail erzählt, sodass es Efeuschatten fast so vorkam, als wäre er persönlich dabei gewesen.
Hoffentlich konnte er beim nächsten Mal mitkommen. Und hoffentlich ging es Distelstern gut. Vielleicht sollte er nach der Jagdpatrouille nach ihr sehen? Ein wenig mit ihr sprechen, in Erfahrung bringen, wie sie sich fühlte.
Schließlich wusste er, dass sie zuweilen von der Verantwortung des Anführerseins nahezu erdrückt wurde, und deshalb wollte er ihr eine Stütze sein und ihr helfen, wenn möglich.
Nachdem Efeuschatten seine Wäsche beendet hatte, sah er sich nach seinen Clangefährten um die heute Morgen bei der Jagd mit dabei sein würden.
Alias — Connor
Connor ist Offline
10 posts
Brandwirbel war früh aufgestanden und hatte einen kleinen Spatz gefrühstückt, dann hatte sie Platz genommen und auf die anderen Katzen gewartet. Birkenlied, Efeuschatten und Lerchenflügel waren mit ihr für eine Jagd verabredet. Und als die Kätzin den schwarzen Efeuschatten entdeckte, lief sie zu ihm. »Guten Morgen Efeuschatten, bist du bereit für unsere Jagdpatrouille? Ich glaube, ich könnte heute einen Aal aus dem Wasser ziehen. Was denkst du? Oh ich würde so lässig dabei aussehen und alle würden große Augen machen, wenn ich mit dem Aal zurückkomme « grinste die Kätzin und putzte sich ihr Brustfell »Lerchenflügel ist auch dabei, mal sehen wie lange sie braucht, um wieder ganz die Alte zu sein. Immerhin hat sie lange nicht mehr gejagt. Ich könnte mir nicht vorstellen ganze 6 Monde im Lager zu versauern mit meinen Jungen. Aber ich bin wohl noch jung und will einfach noch einiges erleben « lachte die Kätzin und blickte zu Birkenlied, die etwas gefrühstückt hatte. »Glaubst du, dass ich bald einen Schüler bekomme, Efeuschatten? Hat Distelstern was gesagt? Nein, ist egal, ich will mich überraschen lassen und ich kann auch gerne noch ein paar Monde warten « miaute Brandwirbel weiter und konnte es gar nicht abwarten, endlich loszuziehen.
Als die Gruppe dann vollzählig war, verließen sie das Lager und steuerten auf den Wasserfall zu. »Lerchenflügel, du musst gut aufpassen, wenn wir beim Wasserfall nach unten gehen. Auf den Steinen wachsen oft Algen und man kann sehr leicht ausrutschen. Wenn du magst, kannst du direkt hinter mir gehen « schlug die Kätzin freundlich vor. Natürlich war Lerchenflügel eine gute Kriegerin gewesen, aber wenn man ganze 6 Monde lang nicht mehr patrouilliert oder jagt, dann kommt man doch mit Sicherheit aus der Übung? Und Brandwirbel wollte gerne ihre Hilfe anbieten. Außerdem war die rot getigerte Kätzin mit den schwarzen Schecken häufig beim Wasserfall. Dort runterzuklettern, am Wasser zu jagen, das war jedes Mal wie ein kleines Abenteuer.
Alias — Efeu
Efeu ist Offline
13 posts
Es war noch früh am Morgen, als Lerchenflügel zum Lagerausgang trabte. Sie war bereits länger wach und hatte schon ein Kaninchen gefrühstückt, dass sie sich mit ihrer Schwester geteilt hatte. Auch wenn sie ihre Jungen nicht mehr stillte und vor kurzem in den Kriegerbau zurückgezogen war, so hatte sie nach wie vor großen Appetit. Es schien, als müsste ihr Körper noch immer einiges aufholen, um wieder zu alter Stärke zurückzufinden.
Brandwirbel, Efeuschatten und Birkenlied hatten sich bereits versammelt, als Lerchenflügel als Letzte zu ihnen trat und die Kätzin schenkte allen drei Katzen einen warmen Blick.
“Guten Morgen zusammen“ , schnurrte sie und streckte sich kurz. Ihre Jungen waren nun endlich zu Schülern ernannt worden, was der Kätzin die Möglichkeit gab, wieder am Clanleben teilzunehmen. Es war schön, wieder freier atmen zu können, dennoch fürchtete sie um die besondere Nähe, die sie mit ihren Jungen geteilt hatte. Diese würden nun viel mit ihren Mentoren unterwegs sein. Die Kätzin hatte ein paar der Wortfetzen aufgefangen, die Brandwirbel gesagt hatte und stupste ihre Freundin sachte an.
“Ich freue mich, endlich mal wieder raus zu kommen. Auch wenn ich meine Jungen liebe, gehe ich auch wahnsinnig gerne auf die Jagd“ , sagte sie ehrlich und sah sich nach dem Rest in der Runde um. Sie schienen bereit loszuziehen und Lerchenflügel trabte leichtfüßig neben Brandwirbel her. Dankbar sah sie die jüngere Kriegerin an, die ihr Hilfe anbot.
“Danke dir. Das letzte Mal, dass ich am Wasserfall war, ist schon eine Weile her. Ich würde mich sicherer fühlen, wenn ich wüsste, dass du mich absicherst.“
Ihre letzte Jagd am Wasserfall lag tatsächlich einige Tage zurück, dennoch was Lerchenflügel zuversichtlich, dass der Abstieg kein Problem darstellen würde. Dennoch würde sie Brandwirbel nicht vor den Kopf stoßen und war erfreut, über ihre Fürsorge. Sie betrachtete Birkenlied, von der sie schon immer gedacht hatte, dass sie ihr ähnlich war. Sie schien ebenso wie Lerchenflügel eine sehr empathische Seite zu haben. Vielleicht war diese Jagd ja die Chance, die Kätzin näher kennenzulernen.
“Hallo Birkenlied.“ , grüßte Lerchenflügel sie freundlich, während sie zu ihr aufschloss. “Wie geht es dir? Wie läuft es mit Bienenfleck? Ich finde ihr zwei harmoniert sehr gut miteinander“ , bemerkte sie offenherzig und warf ihrer Clangefährtin einen sanften Blick zu.
Alias — Haku
Haku ist Offline
7 posts