Spending time with my sister

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Spending time with my sister - Honigfluss - 12.02.2025

Sistertime

Honigfluss trabte durch den dichten Mischwald. Neben ihr ihre Schwester Holunderzweig. Keiner der beiden führte diese kleine Patrouille wirklich an und doch taten sie es irgendwie beide. Sie hatten sich für einen Ort im Wald entschieden, den sie erreichen wollten und von dort an würden sie auf die Jagd gehen. Der WurzelClan brauchte dringend Beute und da sie beide gute Jägerinnen waren, wollten sie dem Clan genug Beute bringen, dass dieser sich davon ernähren konnte.
"Hey Holunderzweig, wie sieht es bei dir momentan in der Liebe aus?", fragte die cremefarbene Kätzin ihre Schwester. Sie wusste durchaus, dass diese für Liebe kaum etwas übrig hatte und einfach die Nähe und Zuneigung von anderen Katern genoss. Vielleicht hatte sie momentan auch wieder eine Schwärmerei für einen Kater aus einem anderen Clan? Honigfluss wusste, dass das schon häufiger vorgekommen war und gerne ließ sie sich auf diese Spielereien von Gedanken ein.
"Oh, du kennst doch bestimmt Abendfeuer aus dem GlutClan? Den finde ich ja wirklich schnuckelig. Er sieht so hübsch aus mit seinem cremefarbenen Fell und den orangefarbenen Tigerungen! Oder Aschesturm? Sein langes graues Fell ist bestimmt super, um sich an ihn ran zu kuscheln. Beide sind auch wirklich charmant, ich habe schon auf großen Versammlungen in ihrer Nähe gesessen.", erzählte sie und ihre grünen Augen leuchteten auf. "Schade nur, dass sie beide GlutClan Krieger sind und der GlutClan sich momentan wirklich nur von seiner schlechten Seite zeigt." Die letzten Worte knurrte die Kätzin beinahe, dann schüttelte sie sich jedoch und kicherte, wollte nicht weiter über Kämpfe und den Disput beider Clans bereden.
"Einmal, da hat Tigerschatten mich sogar mit seinen blassgrünen Augen angesehen! Er hat ja solche Ähnlichkeit zu Fichtenstern, aber dennoch hat er einen so guten Körperbau. Er ist wirklich muskulös und auch wenn er leider arrogant rüber kommt, kann man bestimmt eine Menge Spaß mit ihm haben!", kicherte sie. "Aber es gibt auch in anderen Clans hübsche Kater. Zum Beispiel Bussardjäger aus dem BrisenClan!" Dann fiel ihr etwas ein.
"Oh, bald ist ja schon die große Versammlung! Meinst du wir werden ausgewählt, um mitzukommen? Ich würde zu gerne dabei sein, wenn Braunellenstern Fichtenstern vor den anderen zur Rede stellt.", fing sie nun doch wieder mit dem Thema an. Irgendwie war es nicht wegzudenken und hatte sich tief in Honigfluss verankert, wollte nicht wieder raus. Sie empfand Wut. Wut, da der GlutClan es wagte sie herauszufordern. Sollten sie doch kommen! Honigfluss würde diesen Felsenfressern ihre messerscharfen Krallen durchs Gesicht fahren!
Kopfschüttelnd nahm die cremefarbene Kätzin wahr, dass sie die Stelle im Wald erreicht hatten. Sofort prüfte sie die Luft und konnte tatsächlich augenblicklich Beute ausmachen!
"Ich glaube da ist ein Vogel! Teilen wir uns auf und treffen uns gleich wieder hier? Dann können wir ja weiter reden.", fragte Honigfluss ihre Schwester und leckte dieser schnurrend über die braune Wange.

@Holunderzweig

RE: Spending time with my sister - Holunderzweig - 16.02.2025

Gefühlswirrwarr

Holunderzweig trabte entspannt neben Honigfluss her, ihre Schweifspitze schwang dabei in einem leichten Rhythmus. Die beiden Schwestern hatten sich für einen abgelegenen Bereich des Waldes entschieden, um zu jagen. Eine gute Gelegenheit, Zeit miteinander zu verbringen. Es war seit Anfang des Blattfalls selten, dass sie einfach nur zu zweit unterwegs waren, ohne Patrouille oder andere Clangefährten.

Die Blätter raschelten leise über ihnen, als sie zwischen den moosbedeckten Wurzeln der großen Bäume hindurchliefen. Holunderzweig sog die frische Luft ein und genoss den Duft des feuchten Waldbodens.

Doch kaum hatte sich diese friedliche Stille zwischen ihnen gelegt, stellte Honigfluss auch schon eine dieser Fragen, die sie immer stellte:

„Hey Holunderzweig, wie sieht es bei dir momentan in der Liebe aus?“

Holunderzweig schnaubte belustigt und warf ihrer Schwester einen schiefen Blick zu.

„Was für eine Frage,“ miaute sie amüsiert und schnippte Honigfluss spielerisch mit dem Schwanz gegen die Flanke. „Du weißt doch, dass ich mich nicht mit diesem ganzen Gefühlswirrwarr aufhalte.“

Aber natürlich war das nicht die ganze Wahrheit. Nähe und Zuneigung waren Holunderzweig wichtig. Sie brauchte sie sogar. Aber sich binden? Sich einschränken? Nein, das lag ihr nicht.

Sie hörte Honigfluss weiter plaudern, während sie sich geschmeidig zwischen zwei Baumwurzeln hindurchwand.

„Oh, du kennst doch bestimmt Abendfeuer aus dem GlutClan? Den finde ich ja wirklich schnuckelig. Er sieht so hübsch aus mit seinem cremefarbenen Fell und den orangefarbenen Tigerungen! Oder Aschesturm? Sein langes graues Fell ist bestimmt super, um sich an ihn ran zu kuscheln. Beide sind auch wirklich charmant, ich habe schon auf großen Versammlungen in ihrer Nähe gesessen.“

Holunderzweig lachte leise.

„Natürlich kenn ich sie. Abendfeuer ist charmant, aber Aschesturm? Der wirkt immer, als hätte er Dornen in den Pfoten. Ich glaube, er kann gar nicht entspannt sein.“

Trotzdem funkelten ihre bernsteinfarbenen Augen belustigt. Honigfluss war so schwärmerisch, wenn es um Kater ging. Holunderzweig mochte da. Es war leicht, unbeschwert, und für einen Moment konnte sie vergessen, dass es da draußen Clankriege gab, Fehden und Verpflichtungen.

Dann jedoch verdunkelte sich der Ausdruck ihrer Schwester.

„Schade nur, dass sie beide GlutClan-Krieger sind und der GlutClan sich momentan wirklich nur von seiner schlechten Seite zeigt.“

Holunderzweig zuckte mit den Ohren. Sie konnte den Frust von Honigfluss verstehen. Die Spannungen zwischen ihrem Clan und dem GlutClan waren in letzter Zeit gefährlich hoch. Sie selbst hatte versucht, sich davon nicht allzu sehr vereinnahmen zu lassen, aber es war schwer, neutral zu bleiben, wenn die Fronten sich weiter verhärteten.

Sie hätte etwas gesagt, um die Stimmung zu lockern, doch ihre Schwester war schon wieder dabei, die nächste Schwärmerei anzusprechen:

„Einmal, da hat Tigerschatten mich sogar mit seinen blassgrünen Augen angesehen! Er hat ja solche Ähnlichkeit zu Fichtenstern, aber dennoch hat er einen so guten Körperbau. Er ist wirklich muskulös und auch wenn er leider arrogant rüberkommt, kann man bestimmt eine Menge Spaß mit ihm haben!“

Holunderzweig grinste.

„Tigerschatten, huh?“ Sie kicherte leise, doch Honigfluss war noch nicht fertig:

„Aber es gibt auch in anderen Clans hübsche Kater. Zum Beispiel Bussardjäger aus dem BrisenClan!“

Holunderzweigs Pfoten stockten einen winzigen Moment in der Bewegung, doch sie fing sich sofort wieder und hielt ihren Blick geradeaus.

„Bussardjäger?“ Sie zog eine Augenbraue hoch, versuchte, sich ihre Überraschung nicht anmerken zu lassen. „Ja, er hat definitiv Charme… und eine große Klappe. Aber ich wette, du würdest ihn genau dafür mögen.“

Sie lenkte das Gespräch absichtlich nicht weiter auf den BrisenClan-Krieger. Die Erinnerung an ihre nächtliche Begegnung mit ihm war noch zu frisch, sein schelmisches Lächeln, seine selbstsicheren Worte. Er hatte mit ihr geflirtet... das war nicht ungewöhnlich. Aber sie hatte sich auf das Spiel eingelassen. Ihn sogar auf WurzelClan-Gebiet gebracht. Ganz anders als bei Donnerblick störte es Bussardjäger so gar nicht mal die ein oder andere Grenze zu überschreiten. Ob das etwas Gutes ist? Ich weiß ja nicht... , trotz des moralisches Zwiespalts den Holunderzweig gedanklich durchlief, hatte ihr es gefallen. Doch bevor sie noch weiter darüber nachdenken konnte, sprach ihre Schwester das nächste Thema an.

„Oh, bald ist ja schon die große Versammlung! Meinst du, wir werden ausgewählt, um mitzukommen? Ich würde zu gerne dabei sein, wenn Braunellenstern Fichtenstern vor den anderen zur Rede stellt.“

Holunderzweig zuckte mit den Ohren.

„Das wäre auf jeden Fall eine interessante Versammlung,“ stimmte sie zu. „Aber wenn wir mitkommen, dann nur, wenn wir uns benehmen. Sonst wird Braunellenstern uns in den Schweif beißen.“

Die Spannung zwischen den Clans war greifbar, und auch wenn Holunderzweig sich nicht unbedingt in die Streitereien einmischen wollte, konnte sie sich vorstellen, wie Fichtenstern auf eine öffentliche Konfrontation reagieren würde. Wahrscheinlich nicht besonders gut.

Honigfluss schüttelte sich, als wollten ihre Gedanken sie abschütteln, und dann witterte sie Beute.

„Ich glaube, da ist ein Vogel! Teilen wir uns auf und treffen uns gleich wieder hier? Dann können wir ja weiterreden.“

Bevor Holunderzweig noch zustimmen konnte, leckte ihre Schwester ihr schnurrend über die Wange. Holunderzweig lächelte amüsiert.

„Ich wette, du bringst die fettere Beute zurück,“ neckte sie ihre Schwester. „Ich bin gespannt!“

Mit einem letzten Zwinkern drehte sie sich geschmeidig um und verschwand zwischen den Bäumen, bereit, sich auf die Jagd zu konzentrieren. Doch während sie ihre Sinne auf die Geräusche und Gerüche um sich herum schärfte, spürte sie noch immer das leichte Prickeln in ihrem Pelz. Ein Echo der Gespräche, die sie gerade geführt hatten.

Bussardjäger…

Sie schüttelte den Kopf. Jetzt war nicht der Moment, darüber nachzudenken. Sie hatte eine Jagd vor sich und seit dem Jagdaussflug mit Hoppelsprung sah sie in jeder Jagd eine kleine Herausforderung. Sie würde Honigfluss nicht so leicht gewinnen lassen. Immerhin bin ich die Meisterjägerin!, dachte sie sich amüsiert. Wie lang Hoppelsprung sie wohl noch so nennen würde?

Nachdem sich Holunderzweig von ihrer Schwester getrennt hatte, schlich sie leise durch das Unterholz. Ihre feinen Sinne waren geschärft, jede Bewegung in ihrer Umgebung wurde von ihr aufmerksam wahrgenommen. Der Geruch des Waldes lag dicht in der Luft. Feuchte Erde, das modrige Aroma gefallener Blätter und das sanfte Rascheln der Baumwipfel im Wind. Doch zwischen all diesen vertrauten Eindrücken erfasste sie plötzlich einen neuen, vielversprechenden Duft: Vogel.

Holunderzweig hielt inne, spitzte die Ohren und ließ ihren Blick durch das Dickicht gleiten. Ihre grünen Augen entdeckten eine Amsel, die auf dem Waldboden zwischen einigen herabgefallenen Blättern nach Würmern pickte. Ein hungriges Lächeln zog über ihre Lippen. Amseln waren nicht die leichteste Beute. Sie waren flink und hatten ein ausgezeichnetes Gehör, aber Holunderzweig war eine gute Jägerin.

Langsam ließ sie sich in die Kauerstellung sinken. Ihre Muskeln spannten sich an, ihr Schweif blieb reglos in der Luft, um kein Geräusch zu verursachen. Ihr Atem wurde flacher, kontrollierter, als sie sich Stück für Stück vorwärts bewegte. Jede ihrer Pfoten berührte den Boden mit größter Vorsicht, schob sich sanft über das Laub, ohne es knistern zu lassen.

Der Wind stand gut. Die Amsel würde sie erst bemerken, wenn es zu spät war. Holunderzweig verharrte für einen Moment, ließ ihren Blick über den Vogel schweifen und beobachtete sein Verhalten. Die Amsel pickte unaufhörlich, hob hin und wieder ruckartig den Kopf, als würde sie eine Gefahr ahnen, bevor sie sich wieder ihrem Wurm widmete.

Holunderzweigs Herz klopfte in ruhigem Rhythmus. Jetzt.

Mit einem gezielten Satz schnellte sie nach vorne, ihre Krallen gruben sich in den weichen Boden, und im letzten Moment hob die Amsel panisch die Flügel. Doch Holunderzweig war schneller. Mit einem geschmeidigen Sprung riss sie die Vorderpfoten hoch, erwischte die Amsel in der Luft und drückte sie zu Boden.

Ein schriller Laut entwich dem Vogel, aber ein rascher, präziser Biss in den Nacken beendete das Leben der Amsel augenblicklich. Holunderzweig hielt ihre Beute zwischen den Pfoten und sog den warmen, federigen Geruch ein. Ein Gefühl der Zufriedenheit breitete sich in ihrer Brust aus. Eine saubere Jagd, so wie sie es liebte.

Mit der Amsel im Maul machte sie sich auf den Rückweg zu Honigfluss, um zu sehen, ob ihre Schwester ebenfalls erfolgreich gewesen war.

@Honigfluss

RE: Spending time with my sister - Honigfluss - 17.02.2025

Sistertime

Honigfluss erzählte ihrer Schwester gerade von Abendfeuer und Aschesturm aus dem GlutClan, doch sie stimmte nur der Hälfte davon zu. Stattdessen befand sie letzteren Kater eher als zu unentspannt, nicht so charmant, wie die cremefarbene Kätzin ihn beschrieben hatte. Diese zuckte amüsiert mit den Schnurrhaaren und war froh, mit ihrer Schwester jemanden gefunden zu haben, mit dem sie über all so etwas sprechen konnte.
Sie wusste, ihre Schwester wollte sich nicht an einen Kater binden. Stattdessen liebte sie es, sich Zuneigung von anderen zu holen, wann sie es wollte und bei wem sie es wollte. Honigfluss sah daran nichts falsches oder negatives, war das doch eine gute Sache und solange es keine Herzen brach, war doch alles okay.
Als die Kriegerin von Bussardjäger aus dem BrisenClan sprach, stockte Holunderzweig, doch Honigfluss bemerkte das gar nicht, sondern erzählte fröhlich weiter. Ihre Schwester jedoch blieb bei Bussardjäger hängen und miaute, dass er Charme habe, aber eine große Klappe, dass Honigfluss ihn aber genau dafür mögen würde. Die grinste nun ihre Schwester vielsagend an.
"Ach, wenn er doch nur im WurzelClan wäre! Meinst du er würde für mich den Clan wechseln?", kicherte sie leise. "Braunellenstern würde ihn sicherlich aufnehmen, wenn er seine Loyalität unter Beweis stellen würde. Ach, wie romantisch das wäre!", seufzte sie und schloss kurz genüsslich ihre Augen, nichtsahnend, was ihre Schwester für eine Verbindung zu dem Kater hatte, von dem sie da gerade schwärmte.
Dann fiel Honigfluss ein, dass ja bald die große Versammlung bevor stand. Sie verzog das Gesicht bei Holunderzweigs Worten.
"Benehmen? Hah, ich bin flink, Braunellenstern wird nur noch meinen Staub hinter mir fressen können!", lachte Honigfluss und beschleunigte kurz, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen.
Sie waren schon mitten im Wald angelangt und die cremefarbene Kriegerin hatte einen Vogel gewittert. Sie vereinbarten, sich gleich wieder zu treffen und weiter zu reden, schließlich wollte Honigfluss weiter über Kater schwärmen, die unerreichbar für sie waren - leider. Zu gerne würde sie Kater, wie Bussardjäger näher kommen, doch sie war einfach unsicher, was das anging. Wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte, ohne dass der andere vielleicht sogar seine Anführerin darüber informierte, oder schlimmer noch, Braunellenstern selbst. Nein, mit so einer Scham wollte sie nicht ankommen, da schwärmte sie lieber nur aus der Ferne. Vielleicht, irgendwann mal, wenn sie sich das zutraut und sich sicher ist, dass ihr Gegenüber ihren Spaß nicht verraten würde. Doch dazu kannte sie Bussardjäger zu wenig, hatte sich nur öfter mal in seine Nähe bei großen Versammlungen gesetzt und ein wenig gelauscht. Sie mochte seine Stimme, so viel stand fest. Sie ließ Honigfluss oft sanft erschaudern, auf eine gute Art und Weise.
Blinzelnd versuchte sie die Gedanken loszuwerden. Sie konnte doch nicht seit Monden für einen Kater schwärmen, so ging das nicht! Vielleicht sollte sie sich überlegen welchen Kater sie gleich zur Sprache brachte, wenn Holunderzweig zurück käme. Vielleicht jemanden aus dem NebelClan? Denn wenn sie noch länger an Bussardjäger oder den BrisenClan dachte, würde sie gleich einfach dorthin rennen und nach dem Kater suchen gehen! Nein. Halt. Stopp. So ging das nicht weiter. Kopfschüttelnd zwang sich die cremefarbene Katze aufzupassen. Sie musste sich auf ihren Vogel konzentrieren, nicht auf einen Kater, der so weit entfernt und doch irgendwie so nah war...
Seufzend atmete Honigfluss tief ein. Nahm die Gerüche des Waldes in sich auf. Der Geruch des Vogels war sehr präsent, er durfte nicht weit entfernt sein. Mit ihrem besten Jagdkauern, schlich sich die Cremefarbene näher. Sie pirschte geradezu lautlos und vorsichtig an den Vogel heran, der auf dem Boden herum sprang, als suche er dort nach Nahrung. Ein Sprung, ein leises Fiepen und schon war es um ihn geschehen. Zufrieden gurrte Honigfluss und Entspannung breitete sich in ihrem Körper aus. Immerhin hatte sie Beute gemacht und würde so einen Beitrag für den Clan leisten.
Sie nahm das schwarzweiße Tier auf und trabte fröhlich zurück, wo Holunderzweig ebenfalls gerade aus den Schatten trat. Auch sie hatte einen Vogel im Maul baumeln.
"Zwei Vögel, zwei Schwestern, zwei gute Jägerinnen. Uns kann keiner schlagen!", miaute sie und ließ dabei ihre Bachstelze aus dem Maul und auf den Boden fallen.

@Holunderzweig

RE: Spending time with my sister - Holunderzweig - 25.02.2025

Gefühlswirrwarr

Als Holunderzweig zwischen den Bäumen hervortrat, sah sie Honigfluss bereits auf der kleinen Lichtung sitzen. Ihre Schwester ließ gerade eine Bachstelze auf den Boden fallen und blickte zufrieden drein.

„Zwei Vögel, zwei Schwestern, zwei gute Jägerinnen. Uns kann keiner schlagen!“ verkündete Honigfluss stolz.

Holunderzweig schnurrte und ließ ebenfalls ihre Amsel neben der Bachstelze auf den Boden gleiten. „Oh, du weißt doch, dass ich niemals verlieren würde.“ Sie zwinkerte verspielt, während sie sich neben ihre Schwester setzte und sich mit einem zufriedenen Seufzen über das Brustfell leckte. Die Jagd hatte sie von ihren Gedanken abgelenkt, aber jetzt, wo sie wieder nebeneinander saßen, erinnerte sie sich an das Gespräch von vorhin. Bussardjäger... Ihre Schweifspitze zuckte unbewusst.

Sie drehte sich leicht zu Honigfluss, ihre grünen Augen funkelten neugierig. „Also, bevor wir uns getrennt haben, hast du über Bussardjäger geredet... und ich bin mir ziemlich sicher, dass du ein bisschen zu viel über ihn nachdenkst. Ist das nur eine Schwärmerei oder willst du ihm auf der Großen Versammlung wirklich die Pfoten verdrehen?“ Ihre Stimme trug einen spielerischen Ton, aber sie konnte nicht verhindern, dass sie selbst mehr daran interessiert war, als ihr lieb war.

Honigfluss verzog ihr Gesicht bei der Erwähnung der Versammlung vor der Jagd. Holunderzweig dachte an ihre Worte und grinste schief. „Gib’s zu, du würdest ihn am liebsten gleich in den WurzelClan schleppen. Aber ich denke, wenn du willst, dass er dich bemerkt, dann solltest du das nächste Mal vielleicht nicht nur aus der Ferne schmachten.“ Sie schnippte mit dem Schweif und erhob sich geschmeidig.

Sie wusste nicht genau, warum sie das Bedürfnis hatte, das Thema immer wieder zu Bussardjäger zurückzuführen. Vielleicht wollte sie herausfinden, ob ihre Schwester wirklich ernsthaft über ihn nachdachte... oder ob es nur eine ihrer typischen Schwärmereien war. Vielleicht wollte sie aber auch selbst verstehen, warum das alles sie so irritierte.

Sie schüttelte den Kopf. Unsinn. Das hier war Honigfluss. Ihre liebenswerte, unschuldige, charmante Schwester, die sich mit Leichtigkeit für alles und jeden begeistern konnte. Warum sollte sie sich darüber Gedanken machen?

@Honigfluss

RE: Spending time with my sister - Honigfluss - 17.04.2025

Sistertime

Für Honigfluss stand fest, dass es Schicksal war, dass sie beide einen Vogel erlegt hatten. Der SternenClan höchstpersönlich hatte dafür gesorgt. Schließlich bedeutete es, dass das Band der Schwestern damit umso stärker würde.
"Natürlich verlierst du nicht. Ich aber ebenso wenig. Wir sind beide zu gut dafür!", kicherte die cremefarbene Kätzin. Kurz darauf lehnte sie sich an der dunkleren Schwester an, suchte Halt in ihrer Nähe und Wärme.
Dann funkelten Holunderzweigs Augen neugierig auf und Honigfluss war ebenso neugierig, was ihre Schwester nun wohl sagen würde. Dass es dabei um den Kater ging, an den sie vorher so stark gedacht hatte, ließ das Herz der Kätzin schneller schlagen. Es war, als wären die Geräusche und Gerüche um sie leiser geworden, weniger.
"Oh ich wünschte, ich wäre so gut bewandert in meinen Worten, dass ich ihm die Pfoten verdrehen könnte!", gestand Honigfluss ihrer Schwester mit ernsten grünen Augen.
"Aber ich glaube, bevor er sich für mich interessieren würde, lernen Igel fliegen.", seufzte sie dann und blickte empor in den blauen Himmel, den sie durch die Baumwipfel teilweise nur erahnen konnte.
Holunderzweig miaute daraufhin etwas und erhob sich. Honigfluss nickte kichernd auf.
"Natürlich möchte ich ihn in den WurzelClan schleppen. Hast du mal gesehen, wie hübsch er ist? Oder wie wunderschön seine Stimme klingt? Oh, wie gerne ich ihn meinen Namen sagen hören möchte!" Verträumt blinzelte die cremefarbene Kätzin und blickte ihre Schwester ein wenig peinlich berührt an.
Kurz war es ihr peinlich gewesen, so zu denken. Vor allem so über einen Kater zu denken, der nicht dem WurzelClan angehörte. Doch es war Holunderzweig, der sie sich hier anvertraute, nicht eine beliebige andere Katze. Sie behielten stets die Geheimnisse des anderen für sich.
"Meinst du, ich sollte ihn ansprechen? Oder denkst du, es ist nur so eine doofe Schwärmerei, die wieder vergeht?", fragte Honigfluss ihre Schwester nun und betrachtete diese.
Wollte Holunderzweig etwa schon wieder gehen? Oder wieso war sie aufgestanden? Beschäftigte sie etwas? War sie gar verliebt? Quatsch, Holunderzweig doch nicht! Oder vielleicht doch?
Neugierig blickte Honigfluss ihre Schwester an. "Liegt dir etwas auf dem Herzen? Etwas, das mit einem Kater oder eine Katze zu tun hat?", fragte sie ihre Schwester also und wartete gespannt ab. Dabei legte sie ihren Schweif ordentlich um die Pfoten, um das zucken der einen pfote zu verdecken, das öfter auftrat, wenn sie neugierig oder nervös wurde.
Hatte sich ihre unabhängige Schwester etwa doch mal verliebt? Oh das wäre ja so aufregend! In was für eine Katze sich Holunderzweig wohl verlieben würde? Honigfluss hatte keine Ahnung. Sie bekam nur manchmal mit, mit was für Katzen sie sich traf.
Wollte ihre Schwester überhaupt mit ihr darüber sprechen? Am Ende bedrängte Honigfluss sie nur und drängte sie zu etwas, das Holunderzweig gar nicht wollte? Honigfluss wusste, wie vorlaut sie sein konnte und dass sie oft zu leichtsinnig war und handelte. War dies auch leichtsinnig? Dass sie ihre Schwester darauf ansprach, sie vielleicht sogar drängte?

@Holunderzweig

RE: Spending time with my sister - Holunderzweig - 02.06.2025

Wie der Wind, der durch die Äste zieht

Holunderzweig ließ sich wieder nieder, als ihre Schwester sich so vertraut an sie lehnte. Für einen Moment schien alles so leicht. Wie damals, als sie noch Junge waren, eingekuschelt in den warmen Pelz ihrer Mutter, mit nichts weiter als ihren Träumen. Ein weiches Lächeln umspielte ihre Lippen, während sie Honigfluss dabei beobachtete, wie deren Gedanken sich in Bussardjägers Richtung verirrten, mit jener typischen, unerschütterlichen Romantik, die so sehr zu ihr passte.

„Wenn Igel fliegen, dann wirst du es sein, die ihnen das Fliegen beibringt“, schnurrte sie leise und stupste mit der Schnauze gegen Honigfluss’ Ohr. „Du unterschätzt dich. Du bist bezaubernd, klug und jeder, der dich nur ein wenig beobachtet, merkt das. Vielleicht braucht er nur einen kleinen Schubs. Oder einen direkt vor die Brust, wer weiß?“ Ein schelmisches Glitzern huschte durch ihre grünen Augen.

Doch als Honigfluss plötzlich die Richtung des Gesprächs wechselte und ihren Blick prüfend auf Holunderzweig ruhen ließ, schien für einen Wimpernschlag die Zeit stillzustehen.

Verlegen wandte Holunderzweig ihren Blick ab. Ihr Blick schweifte über das Blätterdach, das in den Sonnenstrahlen wie flüssiges Gold funkelte. „Ein Kater?“ Sie schnaubte leise, doch es klang nicht spöttisch, eher nachdenklich. „Ich weiß nicht... Ich glaube, es ist nicht so einfach. Manchmal denk ich, es ist nur... ein Moment. Eine Laune. Wie der Wind, der durch die Äste zieht. Du spürst ihn, aber er bleibt nicht.“

Ein Bild stieg in ihr auf. Wie Bussardjäger mit wehendem Fell durch das Dickicht jagte, das Eichhörnchen im Maul, dieses selbstsichere Grinsen im Gesicht, nachdem sie so kläglich gestürzt war. Ihr Herz hatte einen Moment lang schneller geschlagen, aber das war doch nur... Verwirrung gewesen, oder? Sie spürte, wie sich ein Knoten in ihrer Brust bildete. Etwas zwischen Neugier und schlechtem Gewissen. Honigfluss sprach so offen von ihren Gefühlen, von Bussardjäger, ohne zu ahnen, dass eben jener Kater mit Holunderzweig durch den Wald geschlichen war... dass sie gemeinsam gelacht, gejagt, sich beinahe... zu nah gewesen wären. Sollte sie es erzählen? Ehrlich sein? Oder würde sie damit etwas zerstören, das vielleicht nur eine harmlose Träumerei ihrer Schwester war?

„Und manchmal…“, ihre Stimme senkte sich fast zu einem Flüstern, „... manchmal will man etwas nicht fühlen, weil es komplizierter ist, als es sein sollte. Weil es nicht in die Welt passt, wie sie gerade ist.“

Einen Moment lang war da nur Stille zwischen ihnen. Dann richtete sich Holunderzweig etwas auf, schüttelte sich leicht und schmunzelte. „Und vielleicht will ich auch einfach nur sicher sein, dass du nicht deinem Herzen hinterherläufst, ohne zu wissen, ob es dich auf sicheren Boden führt.“ Ihre Stimme wurde wieder verspielter, doch ein Rest von Ernst blieb in ihren Augen.

Sie stupste Honigfluss sanft mit der Pfote an. „Sprich ihn ruhig an. Wenn du das Gefühl hast, dass es mehr ist als eine Schwärmerei; was hast du zu verlieren? Aber…“, sie beugte sich näher zu ihr und senkte verschwörerisch die Stimme, „... wenn er dir das Herz bricht, dann jage ich ihn höchstpersönlich zurück in die Hochlande.“

Ein Kichern entrang sich ihrer Kehle, doch während sie ihrer Schwester in die Augen sah, wusste sie: Sie würde heute nichts sagen. Nicht über den Schatten, der sich in ihrem Inneren regte. Nicht über Bussardjäger. Noch nicht.

@Honigfluss