Felidae
It can no longer be hidden - Druckversion

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RE: It can no longer be hidden - Holunderzweig - 24.09.2025


Ausblick mit Geschmack

Holunderzweig schüttelte den Staub aus ihrem Fell, der Wind strich kühl durch die offene Ebene. Bussardjägers Grinsen, seine spielerische Verneigung. All das entlockte ihr ein leises, kehliges Lachen. „Vielleicht bist du einfach zu leicht zu beeindrucken,“ miaute sie frech, strich mit der Zunge über ihre Pfote und zog sie langsam über die Stirn. „Oder ich bin schlicht besser, als du dachtest.“

Seine Anerkennung tat gut, mehr als sie zugeben wollte. Doch während er mit dem Schweif zum Felsen deutete und vom Ausblick sprach, flackerte in ihrem Inneren ein anderer Gedanke auf. Er nimmt Schüler an, obwohl es ihn langweilt. Er redet von Rollen, die man spielen muss. Aber muss man das wirklich? Könnte ich nicht einfach entscheiden, anders zu leben? Wenn meine Jungen da sind... muss ich dann wirklich in der Kinderstube bleiben? Könnte ich sie nicht auch zurücklassen, weitermachen wie bisher? Wenn es andere Königinnen gibt, die dies gerne übernehmen, warum sollte ich nicht weiterhin die Sachen machen können, die mir Spaß machen? Sie dachte an Rindenseele und Braunellenstern. Was würden der Stellvertreter, ihr älterer Bruder und ihre Anführerin dazu sagen? 

„Na gut. Wenn du schon so höflich fragst, teilen wir.“  Ihre grünen Augen funkelten, als sie den Hasen packte und mit federnden Schritten neben ihm herlief. Die Härte des Bodens nahm zu, Staub wehte in feinen Schwaden um ihre Pfoten, während die Landschaft sich öffnete. In der Ferne schimmerte der Fluss und auch der Wald, der ihr Zuhause war... und doch fühlte sie sich hier draußen, auf Gebieten, auf denen sie sich nicht befinden sollte, gerade mehr sie selbst als irgendwo sonst. Sie blickte aus dem Augenwinkel zu Bussardjäger. Fühlte er sich hier Zuhause? 
Oben auf dem Stein legte sie den Hasen nieder und richtete sich zu voller Größe auf. Die Brise fuhr durch ihr Fell, ließ es glänzen, und ihre Augen blitzten lebhaft. Sie wandte sich zu Bussardjäger, die Lefzen von einem breiten Lächeln umspielt.

„Also, BrisenClan-Kater. Ich bin gespannt, ob der wundervolle Ausblick den Hasen besser schmecken lässt.“ Ihre Stimme war warm, leicht, voller neckischer Note. Doch tief in ihrer Brust nagte ein Gedanke, den sie unausgesprochen ließ: Sie würde ihre Freiheit wahrscheinlich niemals gegen ein Nest eintauschen. Nicht für Schüler, nicht für eine Kinderstube, nicht für irgendwen. Vielleicht mochte sich das ändern, wenn sie erst einmal ihre Jungen sah, doch in diesem Herzschlag wollte die junge Katze nicht von dem Gedanken los lassen, dass sie ganz und gar frei war. Unaufhaltsam, ungebändigt, wie der Wind. 


Angesprochen: @Bussardjäger



RE: It can no longer be hidden - Bussardjäger - 26.09.2025


forbidden bounds



Bussardjäger schmunzelte über die üblich neckischen Kommentare von Holunderzweig »Ich leicht zu beeindrucken? Pah! Das mag für dich so wirken, weil du meine einzige Ausnahme bist« schmunzelte der Kater und streckte sich kurz »Aber ja, vermutlich dachte ich, dass Katzen des WurzelClans sich nur in den Baumwipfeln geschickt anstellen« gab er schmunzelnd zu. Als die beiden Katzen zu dem Felsen liefen, blieb Bussardjäger auf diesem kurz stehen. Der Wind streichelte sein kurzes Fell und er blickte in die Ferne »Oh das muss er. Ich meine sieh dir diese freie Sicht an. Dort hinten sieht man sogar das Gebirge, in welchem die stinkigen Felsenhirne leben. Wir sehen deinen schönen Wald und dort drüben hinter dem Fluss ist die Blumenwiese.« miaute er und man erkannte, wie der Kater diesen Ausblick liebte. »Ich denke auch wenn ich mich noch so sehr gegen die strengen Gesetze wehre, ich bin einfach hier in den Landen aufgewachsen und mein Herz schlägt höher, wenn ich durch das Heideland rennen kann« miaute der Kater und blickte zurück zu Holunderzweig »Wobei mein Herz auch am rasen war, als ich mit dir durch die Wälder rannte. Schwer zu sagen ob es an dir oder dem Wald gelegen hat« grinste er und schmiegte seinen Kopf kurz an den von Holunderzweig. »Das Leben ist ein Wunder, immer wieder gibt es neue Überraschungen, man muss ihnen nur offen entgegen treten« nickte der Kater und nun setzte auch er sich hin, um mit Holunderzweig den Hasen zu verspeisen. Er überließ der Kätzin den ersten Bissen »Und wie schmeckt dir Hase? Die gibt es doch im Wald gar nicht oder? Ich finde Kaninchen haben sehr zartes Fleisch und es schmeckt schon gut. Aber der Hase trägt die Wildheit auch in seinem Geschmack. Manche mögen es weniger, aber für mich haben Hasen einen ganz einzigartigen Geschmack« nickte er und nahm schließlich auch einen Bissen. Leise hörte man ein beständiges Schnurren aus der Kehle des Kriegers. Er fühlte sich wohl. Lag er doch hier mit der bezaubernden Holunderzweig an seinem Lieblingsort und teilte sich seine Lieblingsmahlzeit. Könnte das Leben noch schöner werden?



@Holunderzweig



RE: It can no longer be hidden - Holunderzweig - 13.10.2025


Ausblick mit Geschmack


Holunderzweig ließ sich auf dem Stein nieder, die Sonne brach kurz durch die Wolkendecke und tauchte das Hochland in ein gedämpftes, goldgraues Licht. Sie sah ihm beim Sprechen zu, wie sein Blick in die Ferne glitt, voller Stolz und Zugehörigkeit. Dieses Land war offensichtlich ein Teil von ihm. Jede Windböe, jeder Kieselstein. Ein Teil von ihr wollte das verstehen. Der andere wollte lachen. „Du redest über das Hochland, als wäre es eine Katze, in die du verliebt bist,“ miaute sie mit einem schiefen Grinsen und schob ihm mit der Pfote den Hasen näher. „Aber ich kann’s dir nicht verübeln. Es ist wirklich schön hier.“

Sie biss in das Fleisch, kaute langsam, während der Wind ihr Fell aufraute. Der Geschmack war kräftig, erdig und irgendwie passte das zu Bussardjäger. „Hm. Du hast recht,“ murmelte sie nach einer Weile, „Hasen schmecken wilder. Wie etwas, das nicht gezähmt werden will.“ Einen Moment lang ließ sie den Blick über die Landschaft schweifen. Der Fluss glitzerte fern im Licht und auch der Wald schimmerte in seinen wundervollen Farben, und der Gedanke daran, dass dort ihr Clan lebte, fühlte sich plötzlich seltsam weit weg an. Wie kann man einen Ort lieben, wenn man weiß, dass man ihn irgendwann wieder verlassen muss? Sie wandte den Blick wieder zu Bussardjäger, die grünen Augen hell vor Schalk, aber mit einem Rest von Nachdenklichkeit darin. „Vielleicht bist du einfach zu sehr BrisenClan, um’s zu merken,“ sagte sie leise, „aber mich hält kein Boden fest. Ich bin froh, wenn der Wind mich trägt. Auch wenn er mich wegweht.“ Sie senkte den Kopf, nahm noch einen Bissen, und ließ dann mit einem verspielten Funkeln in der Stimme folgen:
„Aber keine Sorge, heute bleib ich noch. Ich sehe schließlich, dass der Ausblick so gut schmeckt, wie du behauptest.“


Angesprochen: @Bussardjäger