Nach der Grenzpatrouille mit Rankendorn, die damit geendet hatte dass Federtanz in den reißenden Fluss gefallen war und Möhrenfrost, ein Krieger aus dem RegenClan sie in ihr ohnehin schon verletztes, linkes Hinterbein gebissen hatte ging es der Kriegerin überhaupt nicht gut. Sie war deprimiert und hatte Schmerzen. Noch nass von dem Vorfall war sie ins Lager gehumpelt. Sie versuchte allen Blicken auszuweichen und eilte in den Bau des Heilers.
Es roch noch immer so süß, wie die Kriegerin es in Erinnerung hatte. In der Zeit, als sie hier gewohnt hatte hat sie hin und wieder durch die verschiedenen Gerüche Kopfschmerzen bekommen, doch sie liebte den Heilerbau wirklich sehr. „Hirschfunke?“ , miaute sie als sie ihren Kopf in den Bau gesteckt hatte. Sie sah den Kater, wie er mit dem Rücken zu ihr saß. Vielleicht sortierte er Kräuter. Sein Anblick traf die Kätzin und die ganze, geballte Trauer um Brombeerstreif kam wieder in ihr hoch.
„Ich wurde bei einer Patrouille angegriffen. Von einem RegenClan Krieger, er hat mich an meinem kaputten Bein verletzt.“ , maunzte sie und setzte sich hin, das verletzte Bein mit dem von Blut verfilzten Fell von sich weg gestreckt. Sie leckte ein paar Mal drüber, um die Wunde vom Weg ins Lager sauber zu machen und sah zu dem Heiler.
Sie zuckte zusammen, da sich in ihrem Bauch wieder alles zusammen zog und es war, als würde ihr Bauch sie von innen treten wollen. „Und, Hirschfunke? Ich habe seit einiger Zeit immer diese Bauchschmerzen, ich glaube das liegt am Tod von…“ Sie zitterte beim Einatmen und hatte große Mühe ihre Tränen einzuhalten. „Brombeerstreif.“ Ihre hellen Augen wanderten durch den Bau. „Vielleicht kannst du mir etwas dafür geben.“
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Hirschfunke war gerade dabei seinen weißbraunen Pelz zu pflegen, als eine vertraute Katze seinen Bau betrat. Er freute sich darüber, Federtanz' leichtes Humpeln zu hören, doch etwas war seltsam, denn es roch komisch feucht und das Humpeln war auch etwas stärker als sonst. Neugierig blickte der Kater auf, drehte sich zu der grauen Kätzin um und betrachtete sie aus zusammen gekniffenen Augen. Wieso war sie nass? Federtanz erläuterte sogleich, dass sie bei einer Patrouille angegriffen wurde und von einem RegenClan Krieger in ihr Bein gebissen worden war. Doch das erklärte nicht ihren nassen Pelz!
EIlig trat der Kater auf sie zu und begann ihr das Fell trocken zu lecken. "Und wieso bist du nass wie ein Fisch? Und sind noch weitere Katzen verletzt worden?" , murrte er dabei ohne eine Begrüßung, während er sie weiter trocknete und Federtanz selbst ihr verletztes Bein trocken leckte, das noch immer leicht blutete. Der Heiler knurrte erbost über die Verletzung seiner Freundin und eilte etwas tiefer in seinen Bau, um etwas Beinwell und Spinnweben zu holen. Er kaute das Beinwell und träufelte den Saft auf die Wunde der Kätzin. Danach legte er einen Umschlag aus Spinnweben darauf, was die Blutung stoppen würde.
Hirschfunke betrachtete Federtanz wieder. "Soll ich dich weiter trocknen, oder schaffst du das alleine?" , fragte er sie ein wenig herausfordernd, jedoch nicht unfreundlich. Er bemerkte, wie sie zusammen zuckte, doch nicht etwa durch seine Worte. Wieder kniff der Kater seine Augen zusammen und betrachtete die Clangefährtin genaustens, während sie miaute, dass sie immer wieder diese Bauchschmerzen habe und glaube, es läge am Tod von Brombeerstreif. Dabei brauchte sie einen Anlauf, um seinen Namen auszusprechen, was den Kater ein wenig traf, da dieser quasi bei dem Tod des Kriegers dabei gewesen war und nichts hatte dagegen tun können. Federtanz' Augen wanderten durch den Heilerbau, als suche sie etwas, dann meinte sie, sie hoffe, er könne ihr etwas gegen die Bauchschmerzen geben.
Der Heiler betrachtete den Bauch der Kätzin eingehend. Hatte sie genug gefressen? Sie sah nicht unterernährt aus, wenn auch man leicht die Rippen an ihrem Rücken erkennen konnte, doch ihr Bauch war nicht dürr. Die braunen Augen des Katers weiteten sich etwas, als ihn eine Ahnung kam. "Hast du genug gefressen, Federtanz?" , fragte er sie zunächst, doch er konnte sich die Antwort schon denken. Keineswegs hatte sie genug gefressen, niemals. Dennoch war ihr Bauch ein wenig aufgebläht, als hätte er genug zu fressen bekommen, wenn auch die sichtbaren Rippen von etwas anderem sprachen. Eigentlich hatte er ihr noch Mohnsamen holen wollen, gegen die Schmerzen in ihrem Bein, doch wenn seine Vermutung richtig lag, sollte sie lieber auf die Mohnsamen verzichten und sich lieber mal ein neues Nest in der Kinderstube suchen.
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Bei der Frage Hirschfunkes, wieso die hübsche Kätzin so nass war, sah Federtanz an sich hinab und schüttelte ihr Fell. "Niemand anderes ist verletzt, ich bin ungeschickt gestolpert." , miaute sie mit einem Kopfschütteln kleinlaut und sah Hirschfunke an. Sie musste ihren zarten Kopf etwas in den Nacken legen, um den größeren Kater anzuschauen. Sie schüttelte mit einem kurzen Lächeln ihren Kopf, bei seiner Frage, ob sie sich alleine trocknen konnte. Ihre hellgrünen Augen trafen seine braunen, als sie zu ihrem nächsten Problem ansetzte - ihr ständiges Unwohlsein und ihre Bauschmerzen. Selbst obwohl sie kaum aß, hatte sie damit zu kämpfen. Normalerweise kannte die junge Kätzin Bauchschmerzen nur, wenn sie zu viel aß, oder etwas nicht gut vertrug.
Vielleicht hingen ihre Schmerzen und das unwohle Gefühl im Bauch mit dem Tod ihrer ersten großen Liebe zusammen, Brombeerstreif. Die Gedanken an ihn ließen ihr sanftes Herz schwerer werden und wieder in ihrer Trauer versinken. Wie dumm er war, einen Hund zum Kampf aufzufordern. Wie dumm er war, an diesem Tag doch das Lager zu verlassen. Sie vergaß beinahe die Anwesenheit des Heilers, doch seine Stimme holte sie zurück in ihre einsame Realität. "Ich esse kaum." , gab sie leise zu und sah, wie Hirschfunke sie betrachtete.
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Der Heiler hatte sich um die Verletzung der silbernen Kätzin gekümmert. Dabei befragte er sie nach dem Kampf, ob noch mehr Katzen verletzt worden waren. Schließlich musste er sich wappnen, wenn noch mehr Verletzte zu ihm in den Bau kämen, doch es schien nicht von Nöten zu sein, da Federtanz die einzige Verletzte zu sein schien. Dabei betonte die Kätzin, sie sei nur gestolpert, was der Kater mit einem schnauben stehen ließ. Er glaubte ihr nicht, doch würde nicht weiter nachfragen.
Der weißbraune Kater fragte sie, ob er sie trocknen solle oder ob sie es alleine schaffe, doch die hübsche Kriegerin schüttelte bloß ihren Kopf, weshalb der sonst so grimmige Kater nur ein Seufzen von sich gab und dann mit seiner rauen Zunge weiter über das nasse Fell der Kätzin fuhr. Währenddessen berichtete Federtanz ihm von ihren ständigen Bauchschmerzen und wollte etwas dagegen haben.
Hirschfunke betrachtete die Katze aus seinen braunen Augen aufmerksam und fragte sie dann, ob sie genug gefressen habe, was sie jedoch leise verneinte. Er merkte, wie unwohl sie sich fühlte. Wie gerne er doch noch mehr für sie da sein wollte, sie aufmuntern wollte. Es war kaum zu ertragen seine Freundin so zu sehen, so gebrochen. Und nun würde er ihr auch noch eine Nachricht mitteilen, die entweder totale Freude für sie sein würde oder der blanke Horror. Je nachdem, wie sie es empfand. Während Hirschfunke sich um die silberne Schönheit kümmerte, betastete er zeitgleich auch den Bauch der Kätzin, um sich seiner Vermutung sicher zu sein.
Doch zuerst beendete er das Putzen. "Warte kurz einen Augenblick, ich bin gleich wieder bei dir." , miaute er und lief eilig aus dem Heilerbau hinaus. Die Lichtung lag in sanftem Abendlicht, das durch die Bäume kroch. Es war schon wärmer geworden, doch noch immer hing eine leichte Kälte in der Luft. Um keine weitere Zeit zu vertrödeln ging der Kater zum Frischbeutehaufen und suchte sich das größte Eichhörnchen raus, das er auf dem mageren Beutehaufen finden konnte. Er wusste, sie liebte Eichhörnchen und hoffte, dadurch würde sie etwas essen.
Zurück im Heilerbau ließ er die Beute vor Federtanz fallen und stieß erneut ein Seufzen aus und wirkte mit einem Mal so müde. Auch ihm hatte der Tod Brombeerstreifs zugesetzt, immerhin hatte er ihn mit erlebt und nichts mehr für den einst so großartigen Krieger tun können, der viel zu jung sein Leben gelassen hatte, um ihn und seinen Schüler zu retten. Doch davon würde er sich nicht runter ziehen lassen. Nein, die Zeit in der er trauerte und voller Frust war, lag schon hinter ihm.
"Iss etwas, Federtanz." , wies er sie an, ehe er die Bombe platzen ließ. "Du brauchst jetzt viel Kraft, denn du musst für mindestens zwei Essen."
Kurz zögerte der Kater, ob Federtanz verstand, was er damit sagen wollte, dann sprach er es aber direkter aus. "Du bist trächtig und man kann deine Rippen gut erkennen, dein Bauch aber ist gewölbt." Und damit Federtanz den Ernst der Lage auch verstand, in der sie und die ungeborenen Jungen sich befanden, musste er noch etwas hinterher setzen, auch wenn er es nur sehr ungerne tat.
"Wenn du nicht regelmäßig und genug frisst, könnte es schädlich für dich und deine Jungen werden. Wenn es sein muss bringe ich dir höchstpersönlich immer Beute und bleibe, bis du sie gefressen hast, aber du musst dich und die Jungen ernähren. Hast du mich verstanden, federtanz?" Er versuchte es so freundlich und liebevoll zu sagen, wie der grummelige Kater nur konnte. Er liebte Federtanz sehr, war sie doch eine gute Freundin für ihn geworden in der Zeit, die sie schon in seinem Bau hatte verbringen müssen.
Aber der Kater freute sich auch. Federtanz würde Jungen bekommen. Jungen von Brombeerstreif. Nicht alles von ihm würde verloren sein, insofern sie sich jetzt genügend um sich kümmerte und er sie stets besuchen kam und bewachte. Bestimmt würden es prächtige Katzen abgeben, bei so einer schönen Mutter und einem so prächtigen Krieger, wie Brombeerstreif es gewesen war. Vielleicht würde Federtanz so ihren Lebensmut wieder finden, eine Bestimmung finden. Gewiss würde sie eine fantastische Mutter sein, wenn sie es denn akzeptieren konnte und sich nicht weiterhin quälte.
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