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kitten in a can - Druckversion

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kitten in a can - Fussel - 17.09.2025


how did I get here?


Die Sonne stand hoch am Himmel als die kleine Dreiergruppe von erwachsenen Streunern am Schrottplatz ankam. Nicht lange dauerte es und da sah man hinter ihnen einen hellen Fleck. Wildes, fluffiges Fell auf ungewöhnlich langen Beinen stolperte hinter den drei Katzen her. »Wartet doch auf mich!« maunzte die namenlose Kätzin, doch wie immer reagierte die Gruppe nicht. Obwohl die kleine Katze schon die ganze Zeit hinter den drei Katzen herlief und sich schon einige Tagen an ihre Pfoten heftete, hatten sie nie wirklich auf sie reagiert. Sie griffen sie nicht an, störten sich nicht daran, wenn sie ihre Reste fraß, doch sie warteten eben auch nicht auf das Unschuldige Junge und es interessierte sie auch nicht, ob sie überlegen oder sterben würde.
Jetzt war die kleine Gestalt auch an dem Schrottplatz angekommen und sah sich nach den drei großen Streunern um. »Ihr habt mir ja gar nicht mal gesagt wie ihr heißt!« rief sie und entdeckte noch den Schwanz der schwarzen Streunerin, wie diese über ein paar Tonnen hinwegkletterte. »Ich komme doch schon!« rief das Junge und stolperte einmal fast über die eigenen Beine »Wann seid ihr so lang geworden?!« kicherte sie und rannte auf die Tonnen zu. Mit Mühe sprang das Kätzchen an dem ganzen Schrott nach oben, hangelte sich auf eine der Tonnen und versuchte schließlich der Gruppe Katzen hinterherzulaufen. Doch dann geschah es: Das Junge stolperte tatsächlich über die eigenen Beine und mit einem Mal plumste sie in eine der Tonnen hinein, diese setzte sich daraufhin in Bewegung und mit krachem fiel sie den ganzen Schrott hinunter und landete anschließend mit der Öffnung nach oben auf dem Boden. Der Kätzin im Inneren wurde ganz schwindelig und es war ein Wunder, dass sie sich nicht übergeben musste. Doch schließlich versuchte sie sich aufzustellen, um aus der Tonne zu kommen.
Doch obwohl die junge Kätzin auf ihren Hinterbeinen stand, reichten ihre Vorderpfoten nicht an den Rand. Sie kratzte mit ihren Pfoten an dem Rand und doch half es alles nichts. Sie war gefangen. »Hey ihr müsst zurückkommen, ich stecke fest!« rief das Kätzchen und in der Tonlage lag schon der Hauch von Verzweiflung, ahnte sie doch, dass die Gruppe Streuner wieder nicht reagieren würde. »Okay, wir müssen jetzt aufhören uns zu ignorieren, ich brauche dringend eure Hilfe!« klagte die junge Katze und ihre Rufe wurden verzweifelter. Die Sonne schien genau in die Tonne hinein und so langsam wurde es in dem engem, stickigem Ding sehr warm. »Ist da jemand?« rief das Junge verzweifelt und versuchte ihr Gewicht gegen den Rand der Tonne zu schmeißen, doch es brachte nichts. Sie war gefangen.





RE: kitten in a can - Gruma - 18.09.2025


Not my problem until it's my problem


Die Sonne war auf den höchsten Punkt des Himmels geklettert und ließ den Tag trotz Beginn des Blattfalls warm werden. Nicht heiß, aber warm. Warm genug um Gruma das Leben etwas schwerer zu machen. Andere würden vielleicht anmerken, dass es an ihrem Mehrgewicht läge - Gruma hingegen war sich sicher, dass es an ihrem dichten Fell lag - auch wenn dieser mittlerweile seine Lücken aufwies.

Schwer landeten die Pfoten einen Schritt nach dem anderen auf dem staubigen Boden unter ihr. Der Schrottplatz war kein sauberer Ort, überall lag Müll von den Zweibeinern. Von leeren Dosen bis hin zu toten, zerfallenden Monstern. In der Regel würde man einen Ort wie diesen meiden, doch die Reste der Zweibeiner lockten Ratten und andere Tiere an und diese lockten dicke Katzen wie Gruma an.

Gerade als sie die Ohren spitzte weil sie ein braunes Fell im Augenwinkel vernahm, drang ein anderes Geräusch an diese heran. »Ist da jemand?« Schien eine junge Stimme zu rufen. Sofort drehte sich Gruma auf den Ballen um und ging in die entgegen gesetzte Richtung, weg von der klagenden Stimme. Nicht schnell genug, denn ein weiteres, panischer klingenderes »Ist da jemand?« ertönte. Mit zusammen gekniffenen Augen blieb sie stehen, atmete tief ein, ließ den vernarbten Schweif einmal peitschen und setzte ihre Schritte dann doch in die Richtung der Rufe fort.

Es war nicht schwer das laute quängeln zu verfolgen. Suchend sah sie sich nach der Quelle um und blieb dann vor einer Tonne stehen aus der es förmlich hallte. "Brüll doch nicht so!" knurrte sie in Richtung der Tonne. Ihre Ohren waren genervt angelegt. "Was machst du da drin?" fragte sie mit leicht rauszuhörendem Sarkasmus in der Stimme. Es war offensichtlich, dass die Besitzerin der Stimme in der Tonne fest hing und wohl nicht alleine raus kam.
"Komm doch raus" mauzte Gruma trotzdem, einfach, weil sie es konnte.



@Fussel