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between raindrops and rabbits - Druckversion

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between raindrops and rabbits - Kleinmotte - 05.07.2025


the river knows nothing


Die Sonne war grade erst aufgegangen, doch so richtig erkennen konnte man das nicht. An diesem Tag tobte ein Gewitter über die Lande und er Wind zog erbarmungslos an den Ästen der Bäumen, als versuche er diese zu entwurzeln. Kleinmotte hatte sich gestern mit Amselsang zum Jagen verabredet, da war das Wetter noch nicht so furchtbar. Aber es kam Kleinmotte grade recht und sie durften auf keinen Fall den Ausflug absagen, nur wegen eines Unwetters. »Guten Morgen Amselsang« miaute die Kätzin freundlich, als sie schlanke Kriegerin sich ihr näherte »Das Wetter könnte schöner sein, aber hey der Clan braucht ja trotzdem Beute, nicht wahr?« miaute sie sogleich und wollte verhindern, dass die Kätzin überhaupt auf die Idee kam das ganze abzusagen. So lief Amselsang auch schon los, aus dem Lager hinaus und das Ziel war die Blumenwiese. Sie lag auf der Insel des Lagers und so mussten die Beiden nicht in den tosenden Fluss. Schwimmen können war vielleicht hilfreich, aber wenn ein Sturm tobt, dann war der Fluss wie eine Falle. Die Strömung zog in alle Richtungen und schnell wurde man gegen einen Stein gespült, schlug sich den Kopf an und das wars dann mit einem. Da brachte es nichts, wenn man schwimmen konnte.
Und genau das spielt mir heute in die Pfoten. Kleinmotte hatte sich entschlossen es heute zu tun. Amselsang war das perfekte Opfer, sie war unscheinbar, still und irgendwie so lieb. Niemals würde sie denken, dass Kleinmotte etwas so schlimmes tun könnte und sie würde sich wahrscheinlich nicht wehren, weil sie es einfach nicht glauben würde. Und obwohl Kleinmotte beschlossen hatte es heute zu tun, hatte sie keine Ahnung gehabt wie sie es tun sollte. Sollte sie Amselsang gegen einen Stein stoßen? Dann in den Fluss werfen? Doch dann war da das Gewitter, als hätte Rosenherz selbst es geschickt. Der Fluss war nun die perfekte Todesfalle und Kleinmotte musste sich nur dazu bringen, die schlanke Kätzin in den Fluss zu werfen. Die Flut, der reißende Strom würde sein übriges tun. Amselsang lief vor der Kätzin her und schien nichts zu ahnen. Über ihren Köpfen tobte der Sturm und dieser tobte auch in Kleinmottes Brust. Die letzten Nächte waren nicht wie üblich gewesen. Rosenherz war so viel überzeugender gewesen und Kleinmotte war so müde. Sie konnte kaum schlafen, fühlte sich ausgelaugt und vielleicht war es der Schlafmangel, der sie dazu trieb es nun endlich zu tun? Aber vielleicht war es ja auch die Einsamkeit? Niemand schien Kleinmotte zu sehen, zu sehen wie viel Mühe sie sich immer gab und niemand schien sie zu verstehen. Aber vielleicht - und das war eigentlich das Schlimmste von allem - vielleicht wollte Kleinmotte einfach endlich ihre Ruhe haben. Wenn sie Rosenherz den Gefallen tun würde, würde die Kätzin sie vielleicht endlich in Ruhe lassen?
Kleinmotte beschloss, dass sie erst mal Jagen sollte. Immerhin würde Amselsang dann vielleicht abgelenkt sein? Wenn sie versuchte einen Fisch zu fangen, dann könnte Kleinmotte sich hinter sie schleichen und einfach in den Fluss stoßen. Aber vielleicht schaffte es Kleinmotte ja auch noch etwas zu fangen. »Wollen wir uns hier wieder treffen?« schlug die Kätzin vor und versuchte ihre Gedanken zu sammeln, doch es war leichter gesagt als getan.





RE: between raindrops and rabbits - Amselsang - 06.07.2025


schwimmen verboten


Der Wind zog um und durch das Lager, als würde er es mit sich hinfort tragen wollen.
Vereinzelte Regentropfen fanden ihren Weg zu Boden und ausgerechnet für heute hatte Amselsang eine Jagd mit Kleinmotte ausgemacht. Versprochen, genau gesagt. Bei der letzten gemeinsamen Jagd hatte Amselang nichts gefangen, also musste sie sich heute umso mehr ins Zeug legen. Der Sturm über ihn hatte dafür vor und Nachteile. Die meisten Tiere versteckten sich, suchten Schutz und waren nicht zu erreichen. Doch die wenigen die noch umher irrten, waren meist unvorsichtig und panisch, wodurch sie einem praktisch in die Krallen liefen.
Die Katzen trafen sich im Lager, Kleinmotte sprach das schlechte Wetter an und das man wohl nichts dran machen könnte. Stumm nickend stimmte Amselsang ihr zu. Kurz darauf bewegten sie sich bereits aus dem Lager, Amselsang voraus und Kleinmotte hinterher. Die Blumenwiese war das heutige Ziel der Katzen, sie lag vom Fluss umgeben in der Mitte der Gebiets. Auf dem Weg zur Wiese knarrte und krachte es um die Katzen herum. Das Gewitter baute sich auf wie ihre Gedanken am Abend, wenn sie nicht schlafen konnte.
Und doch hatte es etwas beruhigendes für Amselsang, wenn ihre Umwelt mal ähnlich stürmisch aussah wie sie in ihrem Inneren. Das machte sie durchaus zu einer Liebhaberin des Wetters.
Die Blumenwiese kam in Sichtweite und schnell hatten Kleinmotte und sie einen Platz gefunden, an dem sie sich trennen würden. Obwohl sie heute nicht im Fluss jagen gehen würde, entschied sie sich an dessen Ufer  nach Beute Ausschau zu halten. Manche Fische verirrten sich bei dem Wetter in dem flacheren Wasser am Ufer, manchmal fiel auch ein andere Beutetier in das Wasser und versuchte raus zu kommen. Das hatte Amselsang in der Ausbildung bereits miterlebt.
Am Ufer angekommen sah sie erstmal in den Fluss unter ihr, dessen Oberfläche den Sturm widerspiegelte. Wellen formten sich, der Regen füllte ihn mit neuem Wasser und die Strömung war durch den Wind noch wilder als sonst schon. Es wäre schlecht, hier rein zu fallen.



@Kleinmotte



RE: between raindrops and rabbits - Kleinmotte - 06.07.2025


the river knows nothing



Kleinmotte versuchte Beute zu wittern, doch sie fand nichts. Keine Überraschung, bei so einem Wetter verzogen sich vermutlich auch die Beutetiere lieber zurück. Aber es kam Kleinmotte grade recht. Als sie ihren Blick hob, entdeckte sie Amselsang, die am Flussufer sah und ins Wasser blickte. Eine Einladung. Leise schlich Kleinmotte sich an und sie fühlte sich fast, als würde sie sich an eine Beute anschleichen. Der Wind strich den schwarzen Kätzinnen über das Fell und auf langsamen Pfoten, die immer wieder in den feuchten Boden einsanken, näherte die Kätzin sich stetig Amselsang. Die schlanke Kriegerin saß immer noch am Flussufer, blickte hinein und hoffte wahrscheinlich einen Fisch zu finden, der sich vor der Strömung ins Kiesbett flüchten wollte. Währenddessen raste der Sturm auch in Kleinmottes Gedanken. Soll ich das wirklich tun? Amselsang hat mir nie was getan..Aber wenn ich es nicht tue, dann hört Rosenherz niemals auf. Ich will doch nur schlafen, einmal eine erholsame Nacht haben und endlich diese gemeinen Gedanken loswerden. Warum habe ich nur mit Rosenherz trainiert? Was wäre, wenn ich mich in der Ausbildung nur auf mich selbst verlassen hätte? 
Trotz des Widerwillen, trotz des inneren Konflikts, schlich die Kätzin weiter und näherte sich Amselsang. Als sie dann bei ihr war, gab es ein Geräusch.
KNACK
Kleinmotte war auf einen kleinen Zweig getreten. Doch sie musste es tun. Ich kann jetzt nicht zögern, es muss passieren. Jetzt. Amselsang, es tut mir Leid.. Sie sah die vertrauten Augen ihrer Clangefährtin, die zwar verwundert über Kleinmottes Anwesenheit schien, aber keinerlei Böses vermutete. Amselsang war eine vertrauenswürdige und gutherzige Kätzin. Und dies nutzte Kleinmotte nun aus und konnte gar nicht beschreiben, wie furchtbar sie sich fühlte. Und dennoch, hob Kleinmotte ihre Pfote.
Sehr ungelenk, sehr unglücklich und plump stürzte die kleine, kompakte Kätzin nach vorne, stieß mit ihren Pfoten gegen Amselsang, mit dem Versuch sie in den tosenden Fluss zu stürzen. Um endlich gesehen zu werden, um Rosenherz endlich still zu bekommen..um endlich Ruhe zu haben..



@Amselsang