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Catch it before it runs away! - Druckversion

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Catch it before it runs away! - Bernsteinpfote - 07.01.2025


Zwischen Erwartungen und Eindrücken

Die Höhlenwände des GlutClan-Lagers warfen matte Schatten, als das Licht der Mittagssonne durch den Höhleneingang drang. Das Lager war, wie immer, von einem ständigen Echo leiser Pfotenschritte und vereinzelter Stimmen erfüllt. Bernsteinpfote saß unweit des Eingangs, nahe des Schülerbaus, und beobachtete das Treiben der Krieger, die zwischen den verschiedenen Höhlengängen hin und herliefen. Der große Fels, der als Redestein in der Mitte des Höhlenplatzes stand, lag ruhig da, ein stiller Wächter des Clantreibens.

Sie schob nervös eine lose Kralle in den weichen Boden und spürte, wie ihre Pfoten leicht zitterten. Azurblick hatte sie vorhin angesprochen und mit Wolfsnacht und Aschesturm für eine Jagdgruppe eingeteilt. Eine Ehre, dachte Bernsteinpfote, doch sie konnte sich nicht davon abhalten, die Zweifel zu spüren, die tief in ihrem Inneren nagten. Was würden die beiden erfahrenen Krieger von ihr denken?

Wolfsnacht, mit seinem dichten, dunklen Fell und den goldenen Augen, strahlte eine grimmige Autorität aus. Er war beeindruckend – und ein wenig furchteinflößend. Sein Ruf, entschlossen und furchtlos zu sein, eilte ihm voraus, und Bernsteinpfote fragte sich, ob er sie überhaupt ernst nehmen würde. Dann war da Aschesturm, dessen mächtige Statur und selbstbewusste Haltung förmlich den Raum ausfüllten. Sein Fell glänzte leicht im schummrigen Licht, und seine orange-gelben Augen schienen voller Spott auf die Welt zu blicken, wie Bernsteinpfote fand.

Unwillkürlich zuckten ihre Ohren. Sie konnte förmlich spüren, wie der Blick anderer Katzen sie streifte. Nicht nur, weil sie neu zur Schülerin ernannt worden war – sondern auch, weil sie nicht im GlutClan geboren worden war. Manche hatten sie schon akzeptiert, andere noch nicht. Gefunden, halb verhungert und neben ihrer toten Mutter liegend, hatte Fichtenstern entschieden, sie in den Clan aufzunehmen. Trotzdem, der Makel blieb. Bernsteinpfote biss die Zähne zusammen und straffte ihre Schultern. Es war nicht ihre Schuld, woher sie kam. Sie würde sich beweisen – Azurblick, den beiden Kriegern und jedem anderen, der noch an ihr zweifelte.

Mit zögerlichen Schritten trat sie vor. „Wolfsnacht, Aschesturm,“ begann sie und verbeugte leicht den Kopf. Ihre Stimme war klar, doch ein Hauch von Unsicherheit schwang mit. „Azurblick hat mir gesagt, dass ich mit euch jagen soll. Ich wollte… sicherstellen, dass ich alles tun kann, um euch zu unterstützen.“ Ihr Schweif zuckte einmal nervös, bevor sie versuchte, eine selbstbewusste Haltung einzunehmen.

Sie wagte einen kurzen Blick in die Gesichter der beiden mächtigen Krieger, während ihre Gedanken wirbelten. Sie freute sich sehr auf die Jagd, doch wie schön das ganze werden würde, würde sich innerhalb der nächsten Herzschläge zeigen. Was dachten sie wirklich von ihr? War sie für sie nur das gefundene Junge, das den SternenClan dankbar sein musste, oder sahen sie in ihr das Potenzial einer wahren Kriegerin?

So schmal und schwächlich wie sie aussah, bestimmt nicht.


Angesprochen: @Aschesturm, @Wolfsnacht
Erwähnt: @Azurblick



RE: Catch it before it runs away! - Wolfsnacht - 13.01.2025


this is the hunt



Ein paar Mal blinzelten die goldenen Augen und brauchten ein paar Herzschläge, um sich gänzlich zu öffnen. Dann erhob sich die große, muskulöse Gestalt auf die großen Pfoten. Anschließend tappte er aus dem Kriegerbau und blickte sich einmal um bevor sich der große Kater zum Lagerrand begab. Er öffnete seine Lefzen zu einem Gähnen bevor er sich einmal ausgiebig streckte. Heute hatte er länger geschlafen, um die Nacht gut zu überstehen. Erst stand die Jagdpatrouille mit Aschesturm und Bernsteinpfote an und in der Nacht würde er sich zum wiederholten Mal aus dem Lager schleichen, um sich mit Schwanengold am Baumgeviert zu treffen. Wolfsnacht würde den Schlaf gebrauchen können.

Wolfsnacht begann damit, sein dichtes, schwarz-weißes Fell zu putzen während er auf seinen Bruder und Azurblicks Schülerin wartete. Er blinzelte einmal während er mit seiner rauen Zunge in rhythmischen Bewegungen über sein Fell fuhr. Eine Kätzin, die neben ihrer toten Mutter gefunden und von Bergviper aufgenommen worden war. Von einigen Clanmitgliedern war Bernsteinpfote bereits akzeptiert worden, einige andere schienen sie allerdings noch nicht gänzlich zu akzeptieren. So würde es Schwanengolds und meinen Jungen gehen. Wenn jemand erfahren würde, wer der Vater ihrer gemeinsamen Jungen wäre. Erneut blinzelte der Krieger als er sein Brustfell zu putzen begann. Wenn Schwanengold denn Junge mit ihm haben wollen würde. Vielleicht wäre es ihr aber auch zu gefährlich. Schließlich beanspruchte der GlutClan HalbClan-Junge auch für sich. Und wie würde Wolfsnacht dazu stehen, wenn sein Clan seiner Gefährtin die Junge wegnehmen würde? Gute Frage.

Als Wolfsnacht zu seinen Ohren kam, nickte er Aschesturm einmal stumm zu. Denn nach dem Tod ihrer Mutter hatte der schwarz-weiße Kater nicht viel Sanftes in seinem Leben gehabt - außer seiner Gefährtin seit 10 Monden. Emotional war er abgestumpft und konnte nicht einmal seinem Bruder gegenüber besonders warmherzig auftreten.

„Wolfsnacht, Aschesturm,“ Der Krieger hielt in seiner Fellwäsche inne und blickte auf die dreifarbige Schülerin Azurblicks herunter. Sie neigte leicht den Kopf und schien klar sprechen zu wollen allerdings hörte Wolfsnacht einen Hauch Unsicherheit heraus. „Azurblick hat mir gesagt, dass ich mit euch jagen soll. Ich wollte… sicherstellen, dass ich alles tun kann, um euch zu unterstützen.“, fügte Bernsteinpfote mit zuckendem Schweif hinzu. Es musste sie einiges an Überwindung gekostet haben, die beiden Krieger anzusprechen, die beide eine recht einschüchternde Ausstrahlung haben konnten - Wolfsnacht durch sein grimmiges, autoritäres Auftreten und Aschesturm durch seine stolze, selbstbewusste Ausstrahlung.

Stumm blickte der schwarz-weiße Kater die dreifarbige Schülerin noch ein paar Herzschläge an bevor er sich auf seine großen Pfoten erhob. "Ich hoffe, Azurblick hat dir schon den Düsterwald und ein paar Jagdtechniken gezeigt. Er wird heute unser Ziel sein, Bernsteinpfote.", miaute er schließlich bevor er den Lagerausgang ansteuerte. Anschließend schlug Wolfsnacht die Richtung zum Düsterwald ein.



@Bernsteinpfote @Aschesturm



RE: Catch it before it runs away! - Aschesturm - 16.01.2025


Zwei Riesen und ein Zwerg


Die Mittagssonne warf bereits ihre zarten Strahlen in die Höhle des Glutclans, als Aschesturm sich nach den zwei Katzen umsah, mit denen er zu einer Jagdpatrouille eingeteilt war. Der eine war sein Bruder, ein Kater den er seit seiner Geburt kannte. Und doch entfremdeten sie sich von Tag zu Tag mehr, wie der aschefarbene Kater nicht zum ersten Mal mit einem leichten Stich des Bedauerns feststellte. Sein Bruder Wolfsnacht schien diese Feststellung in jenem Moment zu unterstreichen, als er mit einem müden Gähnen aus dem Kriegerbau gestapft kam. Aschesturms orangegelbe Augen legten sich prüfend auf seinen Bruder. Hatte er bis jetzt geschlafen? Warum war er so müde? Nicht zum ersten Mal fragte er sich, was sein Bruder vor ihm geheim hielt. Doch der Krieger schob die Verwirrung fort und schloss sich mit unterdrücktem Seufzen Wolfsnacht an, der bereits am Lagerausgang wartete. Mehr als ein wortloses Nicken war als Begrüßung allerdings nicht drin, was den stolzen Kater mehr kränkte, als er je zugeben würde. Doch seine Seelenspiegel blieben undurchsichtig als er die kühle Geste erwiderte und gleich danach wandte er den Blick ab, denn auch die Dritte im Bunde hatte den Weg zu ihnen gefunden.

Aschesturm blinzelte überrascht, als die winzige Schülerin die beiden massigen Kater ansprach und legte nun seinen ganzen Focus auf die dreifarbige Kätzin. Sie versuchte mit aller Macht ihre Unsicherheit zu verbergen, doch Aschesturm bemerkte die feinen Nuancen in der Stimme der jungen Kätzin und das dezente unsichere Zucken ihres Schweifes. Der Kater konnte ein leichtes Grinsen kaum vermeiden, denn dieser Anblick war einfach zu putzig! Wenn die Kleine sich schon vor ihren Clangefährten bald in den Pelz machte würde selbst der Wurzelclan in der Lage sein, sie zum Frühstück zu verspeisen! Und sie war wirklich winzig, wie er feststellen musste. Wurden die etwa immer kleiner?

Aschesturm wollte ihr gerade versichern, dass sie beide nicht beißen würden, doch Wolfsnacht verkündete bereits mit seiner stets kühlen, autoritären Stimme wo ihr Ziel liegen würde. Früher hätte es Aschesturm gestört, dass sein Bruder die Patrouille anführen würde und nicht er selber. Doch mittlerweile war es ihm nicht mehr ganz so wichtig, in allem besser zu sein, als der schwarzgraue Kater.

Mit einem Schulterzucken und einem kurzen Augenzwinkern in Richtung der frisch ernannten Schülerin, die nach Wolfsnacht wenig aufmunternden Worten sicherlich noch unsicherer war als ohnehin schon folgte der große Kater seinem Wurfbruder aus dem Lager. Der Düsterwald war eine gute Wahl, befand er, denn es war ein recht einfaches Terrain für eine junge Schülerin. Er hatte nur wenig Lust Azurblick zu beichten, dass sich ihr Schützling bei einem Sturz von den Klippen das Genick gebrochen hatte. Nein besser nicht.



@Wolfsnacht @Bernsteinpfote



RE: Catch it before it runs away! - Bernsteinpfote - 18.01.2025


Ein Vogel oder mein Vogel? 

Bernsteinpfote hielt den Atem an, als Wolfsnacht sie mit seinen durchdringenden, goldenen Augen fixierte. Die Stille, die folgte, ließ die Sekunden wie eine Ewigkeit erscheinen. Sie wusste, dass ihre Worte klar und respektvoll gewesen waren, doch die kühle Autorität, die der große Krieger ausstrahlte, machte es ihr schwer, ihre Unsicherheit zu verbergen. Ihre Pfoten fühlten sich plötzlich schwer an, als würden sie jeden Moment im Boden versinken.

Als Wolfsnacht endlich sprach, richtete sie sich unwillkürlich auf, doch ihre Ohren zuckten leicht bei seinen Worten. Der Düsterwald? Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Azurblick hatte sie zwar schon in das Gebiet geführt, aber die Vorstellung, durch das dunkle, dichte Unterholz zu jagen, ließ ihre Fantasie mit ihr durchgehen. Was, wenn sie sich verhedderte? Oder laut auf einen Ast trat? Oder schlimmer: Was, wenn sie gar nichts fing?

Dennoch zwang sie sich zu nicken. „Ja, Wolfsnacht!“ Ihre Stimme war etwas zu laut. Sie mauzte lauter, als geplant, vermutlich vor Nervosität. Immerhin wollte sie entschlossener klingen, als sie sich fühlte. 

Aschesturms Zwinkern aus den Augenwinkeln zu bemerken, ließ sie jedoch kurz innehalten. War das ein Versuch, sie aufzumuntern? Oder lachte er sie insgeheim aus? Bernsteinpfote legte den Kopf leicht schräg, während sie darüber nachdachte, nur um im nächsten Moment über ihre eigenen Pfoten zu stolpern. „Ah!“ Sie fing sich gerade noch rechtzeitig, bevor sie hinfiel, schüttelte sich hastig und blickte schuldbewusst in die Richtung der beiden Krieger.

„Ähm, ich bin okay!“ murmelte sie schnell und lief ihnen nach, wobei ihre Schweifspitze jetzt entschlossen in die Höhe ragte, als wollte sie sich selbst ermutigen. „Der Düsterwald... klingt spannend!“ fügte sie mit einem schiefen Lächeln hinzu, ihre bernsteinfarbenen Augen blitzten vor Aufregung, die sie nicht ganz verbergen konnte. Sie liebte es, neue Dinge zu lernen, und insgeheim freute sie sich auf die Herausforderung – auch wenn sie wusste, dass sie sich beeilen musste, um mit den langen Schritten der Krieger mitzuhalten.

Als sie das Lager verließen, fühlte sie die kühle Brise des Blattfalls durch ihr kurzes Fell streichen, und die Geräusche des Waldes begannen ihre Nervosität zu überdecken. Sie beschleunigte ihre Schritte und lief an Wolfsnacht und Aschesturm vorbei, nur um mit einem breiten Grinsen zurückzublicken und sich dann wieder hinter den beiden Kriegern einzuordnen. „Ich wette, ich finde die erste Beute!“ rief sie mit einem Hauch von Übermut und versuchte, ihr Zittern zu ignorieren.

Auch wenn sie sich noch unsicher fühlte, wusste sie eines ganz genau: Sie würde ihr Bestes geben, und vielleicht – nur vielleicht – würde sie stolz mit Beute ins Lager zurückkehren. Meinen Fang muss ich dann unbedingt Bergviper und Azurblick präsentieren! 

Der Gedanke steigerte ihren Enthusiasmus. Am Liebsten hätte sie auch ihr Tempo beschleunigt, allerdings durfte sie ja nicht einfach so voraus rennen. 

Der Weg durch das dichte Unterholz des Düsterwalds war für Bernsteinpfote aufregend und einschüchternd zugleich. Die Dunkelheit des Waldes ließ die Geräusche lauter erscheinen, jedes Rascheln der Blätter oder Knistern eines Zweigs schien ihre Ohren zu füllen. Sie hielt die Nase in die Luft, zog die kühle, feuchte Waldluft tief ein und versuchte, die Gerüche zu sortieren. Ihre bernsteinfarbenen Augen funkelten vor Konzentration, während sie langsam ihre Schritte dämpfte und leise auf den moosigen Boden trat.

Was war das? dachte sie, als ein schwacher Hauch eines Geruchs ihre Sinne erreichte. Sie konnte es noch nicht genau einordnen – war es Beute, oder vielleicht etwas ganz anderes? Ihre Gedanken rasten, doch sie versuchte konzentriert zu bleiben, hielt ihren Schweif still und schnupperte erneut.

Ihre Pfoten schlichen sich vorsichtig über den Boden, und ihre Augen suchten die Umgebung ab. Bernsteinpfote spürte, wie ihr Herz schneller schlug, und ein Funken von Aufregung blitzte in ihr auf. Einige Fuchslängen entfernt, flog gerade ein Vogel von einem niedrig gelegenen Ast in ein Gebüsch. Das ist meine Chance! 


Angesprochen: @Aschesturm, @Wolfsnacht

Erwähnt: @Azurblick, @Bergviper