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when you smile, i fall apart - Druckversion

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when you smile, i fall apart - Leopardenteich - 11.12.2024


look at my son

Die Königin schlüpfte aus der Kinderstube und lief mit tänzelndem Schritt auf den Frischbeutehaufen zu. Sie sah sich diesen an und nahm einen Bitterling heraus. Mit diesem tapste sie wieder zurück. "Schleierjunges", rief die Königin sanft in Richtung des Baues, welchen sie soeben verlassen hatte. "Ich habe eine Überraschung für dich!" Der Kater, den sie vor zwei Monden aufgenommen hatte war ein absoluter Schatz. Er hatte sein Augenlicht wegen einer Krankheit verloren, von der Leopardenteich weder den Namen noch den Ursprung wusste. Man hatte gemunkelt, dass die Ahnen ihn und seine Familie verraten hatten. Von seiner Mutter und Schwester hatte niemand mehr etwas gesehen seit sie den Kater aufgenommen hatte. Der SternenClan würde wohl seinen Grund dafür gehabt haben, doch er hatte auch seinen Grund den jungen Kater in ihre Obhut zu geben.

Er war stark und machte sich wirklich gut. Von dem zerbrechlichen, kränklichen Junges von damals war nichts mehr übrig. Er war um einiges gewachsen und Stolz erfüllte die Brust der Kätzin, wann immer sie ihn sah. Auch wenn er nicht ihr leibliches Junge war, so liebte sie ihn dennoch als wäre er es. Sie merkte, wie eifersüchtig Zwielichtpfote ab und an war, doch es war Leopardenteichs Aufgabe als Königin die Jungen des Clans zu schützen und zu lieben. Und sie tat es gern, oh so gern. Sie sah Schleierjunges an, als er endlich aus dem Bau herauskam. "Was kannst du riechen, Schleierjunges? Ich habe dir nämlich etwas mitgebracht.", miaute sie und schob den kleinen Fisch ein wenig näher an ihn heran. Es würde nicht mehr all zu lange dauern, bis er Schüler war und ein bisschen spielerisches Training für die dann kommende Zeit wäre eine gute Sache. Vor allem, wenn man seine Schwäche bedachte, dass er nicht sehen konnte. Es gab im BrisenClan auch einen blinden Kater - Echowind, der Heiler. Auch wenn manche vielleicht ihre Zweifel hatten, dass Schleierjunges irgendwann ein großartiger Krieger wird, so hatte Leopardenteich diese nicht. Sie war sich sicher, dass er ein wunderbarer Krieger sein würde und es würde ihr eine Ehre sein, mit ihm jagen zu gehen irgendwann. Doch nun würde sie ihm ein paar kleine Sachen beibringen - sofern er Lust hatte.


@Schleierjunges



RE: when you smile, i fall apart - Schleierjunges - 15.12.2024


Du bist die beste Mama!



Der kleine Kater erwachte ganz kurz, als ihn die wohlige Wärme, die ihn umgab, verschwand. Doch er verfiel sofort wieder dem Schlaf, nur um Sekunden später von Leopardenteichs freundlicher Stimme erneut geweckt zu werden.
Schläfrig hob er den Kopf und drehte ihn in Richtung, aus der die Stimme kam.
"Ich habe eine Überraschung für dich!"
In einem Augenblick wich die Müdigkeit seiner Neugier.
Der kleine Kater richtete sich auf, seine gespitzten Ohren zuckten vor Erwartung, während er sich mit den Krallen leicht im Boden verankerte.
Eine Überraschung?
In den zwei Monden, die Schleierjunges in der Obhut der Königin war, wurde er komplett verwöhnt von ihr. Heimlich hegte er den Wunsch, tatsächlich ihr leibliches Junge zu sein - wie Zwielichtpfote, worauf er auf die andere Kätzin neidisch war. Stattdessen wurde er ihr aufgezwungen.
Als nach ein paar Herzschlägen keine Schritte ertönten, sprang das Junge auf und bewegte sich in Richtung Leopardenteichs Stimme. Dank ihr konnte er sich innerhalb des Königinnenbaus komplett sicher bewegen. 
Außerhalb des Baus hatte er sich noch nicht so oft rausgetraut. Aber er merkte, wie Leopardenteich ihm dieses Selbstbewusst sein auch hier verleihen wollte. Das Lager war immerhin viel größer als der Königinnenbau und Schleierjunges hatte nicht das Privileg, dieses mit seinen Augen zu erkunden.
Leopardenteichs Duft war ihm innerhalb der letzten Monde sehr vertraut geworden. Es fiel ihm sehr einfach, ihr in Richtung Frischbeutehaufen zu folgen.
Den Weg kannte inzwischen dank Ihr auch besser und wagte sich sogar zu ihr zu traben, statt langsam zu schleichen.
"Was kannst du riechen, Schleierjunges? Ich habe dir nämlich etwas mitgebracht."
Der Kater hatte die Distanz etwas falsch eingerechnet und trat mit einer Pfote auf den etwas Glitschigem und erschrak.
Er machte einen Satz nach hinten und schaute sich instinktiv panisch um, bevor er die Pfote schüttelte, mit der er das Etwas berührt hatte.
Beschämt trat er etwas näher heran und leckte sein Brustfell, bevor er an der Pfote roch und sich zu dem etwas hinab beugte.
“Ich rieche den Fluss und den Duft von Fisch,” mauzte er stolz und neigte den Kopf Richtung Leopardenteich, vorfreudig um ihre Anerkennung zu ernten.
Schleierjunge liebte es, wenn Leopardenteich ihm was beibringen wollte und es machte ihm immer Spaß.




@Leopardenteich



RE: when you smile, i fall apart - Leopardenteich - 17.12.2024


my little warrior

Leopardenteich hatte sich neben dem Bitterling hingesetzt, ihr Schwanz lag ordentlich über ihre Pfoten gelegt. Sie beobachtete den langhaarigen jungen Kater, der noch etwas verschlafen aussah. Vorsichtig kam er auf sie zu - man konnte merken, dass er sich außerhalb der sicheren, warmen Kinderstube noch nicht ganz sicher fühlte. Sanft beobachtete sie Schleierjunges und ihr wurde warm um ihr großes Herz. Er war so unschuldig und hatte schon so viel miterlebt. Seine Schwester, Mutter und sein Augenlicht; verloren in so jungem Alter. Am liebsten hätte sie den kleinen Kater direkt an sich gezogen und für immer festgehalten.

Sie sah, wie er ihr näher kam und lächelte, als er mit einer Pfote den kleinen Fisch vor ihr berührte. Erschrocken davon sprang er ein Stück zurück und Leopardenteich kicherte liebevoll. "Nicht schlimm, Schleierjunges.", miaute sie schnell, als sie seine beschämte Geste bemerkte. Sie sah ihn an und wartete auf seine Antwort. Als sie diese bekam nickte sie heftig. "Das war so gut, Schleierjunges!", miaute sie erfreut. Er war ein schlaues Kerlchen, das wusste sie und doch wusste sie auch, dass er es nicht so leicht im Schülerbau haben würde, wie ihre Tochter Zwielichtpfote. Es war unfair, dass es ihn so hart getroffen hatte. "Bevor wir ihn fressen können, musst du ihn jedoch fangen. Wir tun so, als wäre er eine Maus, in Ordnung?" Sie ließ den kleinen Kater noch einmal an dem Fisch schnuppern und schleuderte ihn dann ein Stück entfernt in Richtung des Schülerbaues. "Hast du dir den Geruch gemerkt? Du müsstest auch unter deinen Pfoten das Aufkommen von dem Fisch gespürt haben.", miaute sie sanft und hockte sich so hin, dass sie mit dem Kopf auf seiner Höhe war.

"Jetzt, Schleierjunges, begib dich in deine Jagdstellung. Wie würdest du das machen? Denk daran - du musst dich klein machen, sonst sieht dich jeder." Ihre Stimme war liebevoll, aber dennoch bestimmt und sie beobachtete den jungen Kater. Sie wusste, er würde trotz seiner Schwächen irgendwann großartig werden. In allem! Und keiner sollte ihn je unterschätzen.


@Schleierjunges



RE: when you smile, i fall apart - Schleierjunges - 12.01.2025


A blessing to the unfortunate



Obwohl der Kater sich erst schämte, so fühlte er eine warme wohlige Wärme beim Klang von Leopardenteichs Kichern. Es war mit Abstand eins seiner Lieblingsgeräusche. Statt sich schlecht zu fühlen, fühlte er sich besser.
Er fühlte sich normal. Nichts anders, obwohl er dies doch so offensichtlich war. Kein Mitleid oder diese säuselnde Stimme, als müsse man ihn konstant mit Samtpfoten anfassen.

Leopardenteich nickte zustimmend – das konnte er nicht sehen, aber er hörte das leise Rascheln ihres Fells, als sie den Kopf bewegte.
Etwas beschämt war er bei ihrem Lob. 
War es das wert, dies so zu loben? Jeder konnte bestimmt einfach einen Fisch erriechen.

Leopardenteichs Stimme ergriff erneut all seine Aufmerksamkeit.
"Bevor wir ihn fressen können, musst du ihn jedoch fangen. Wir tun so, als wäre er eine Maus, in Ordnung?"
Der Kater legte den Kopf schief.
 Dann hörte er, wie die Königin den Fisch packte und dieser ein paar Fuchslängen woanders aufschlug. Sein Blick wanderte vom Fisch - wo er ihn vermutete - zu seiner Ziehmutter.
"Du müsstest auch unter deinen Pfoten das Aufkommen von dem Fisch gespürt haben."
Er nickte eifrig.
“Stimmt! Ich habs gespürt!”
Zwar waren es keine dollen Erschütterungen, aber er hatte eine sanfte Vibration an seinen Ballen gespürt.
Nicht nur mit den Ohren, sondern mit all seinen Sinnen musste er seine Beute erspüren. Immerhin konnte er sich nicht auf seine Sicht verlassen. Leopardenteich sorgte immer dafür, dass alle anderen seiner Sinne geschärft waren.
Eine Welle an Zuneigung durchströmte ihn. Die Königin dachte an alles. Sie gab sich solche Mühe, ihm das Leben zu erleichtern, ihm zu zeigen, wie er sich zurechtfinden konnte.
Ungewollt schnurrte er leise und hielt sich mit den Pfoten am Boden fest.

"Jetzt, Schleierjunges, begib dich in deine Jagdstellung. Wie würdest du das machen? Denk daran - du musst dich klein machen, sonst sieht dich jeder."
Sofort ließ er sich in die Stellung fallen. Sein Körper wurde schwer und die Anspannung in seinen Muskeln war stark. Leopardenteich hatte ihm dies schon oft genug gezeigt und ihn korrigiert.
“So richtig?“
Fragend neigte er den Kopf zur Seite.
Seine Nase prüfte angestrengt die Luft, ein wenig zu laut für einen lautlosen Jäger. Ein paar Schritte machte er dicht am Boden Richtung dort, wo er den Fisch vermutete, weg von Leopardenteichs Duft.

Die ersten Schritte, die er wagte, waren nicht vorsichtig, da er vor Zielstrebigkeit näher an den Fisch zu geraten vergaß, dass unter anderem sein Ziel auch war, nicht von der Beute ertappt zu werden. Seine Schritte waren dann viel leichtpfotiger.
Da er sich nur auf seine Nase verlassen konnte, musste der Kater viel ein- und ausatmen und gelegentlich tiefe Atemzüge machen, um den Geruch weiterhin zu folgen. Schließlich war er dann nah genug und sprang auf diese. 
Nicht in einem hohen Bogen, sondern eher flach am Boden entlang, sodass er, falls er sich in der Distanz verschätzt hätte, diese trotzdem im Flug erwischen würde. 
Auch diese Methode hatte ihm Leopardenteich beigebracht, als Schleierjunges noch “auf etwas Springen” sehr wörtlich genommen hatte.

Mit beiden Pfoten hatte er den Fisch gepackt.
Stolz packte er diesen und wirbelte herum und fing voller Freude an, auf der Stelle zu tänzeln, der Schweif in voller Höhe ausgestreckt.
“Ihf hapf ihn!”






@Leopardenteich