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Lovely morning - Druckversion

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Lovely morning - Braunellenstern - 02.12.2024


Ich liebe dich, bis zum Mond und zurück


Als Braunellenstern am Morgen erwachte, sah sie Falkenherz neben sich schlafen. Seine Nähe und Wärme tat der Anführerin gut, vor allem als sie beide vor zwei Monden um Sturmstern getrauert hatten. Der graue Anführer war ihr Mentor gewesen, ihr Freund. Aber vor allem war er Falkenherz’ Vater. Ein sehr liebender Vater, den jeder im Clan sehr zu schätzen wusste.
Falkenherz kam oft hierher, um mit Braunellenstern gemeinsam zu schlafen, vor allem, damit sie nicht alleine in ihrem Bau schlafen musste.
Die braun gescheckte Anführerin schnurrte und kuschelte sich eng an den ebenfalls braunen Pelz des Katers. Dann leckte sie ihm über die Stirn. ”Wach auf, du Schlummerherz.”
Sie stieß dem Kater liebevoll mit der Pfote in die Seite und begann dann, mit langen gekonnten Strichen über den Rücken des Katers zu lecken. Hier und da entfernte sie ein paar Moosfetzen, die sich in sein Fell verirrt hatten. Die stets optimistische Kätzin sah dem Morgen fröhlich entgegen und erhoffte sich einen schönen Spaziergang mit dem Kater neben ihr. Dafür mussten sie aber auch gut genug aussehen, sodass sie unter die anderen Katzen des Clans treten konnten.
Als Falkenherz erwachte, pflegten sie sich gegenseitig den Pelz und gaben sich die Zungen, ehe Braunellenstern wieder zu sprechen begann, diesmal klang ihre Stimme schon viel wacher. ”Wie wäre es mit einem kleinen Spaziergang, Falkenherz? "Vielleicht zu den Sonnenfelsen?”
Die Sonnenfelsen waren ein stets umkämpftes Terrain zwischen WurzelClan und NebelClan und die braun gescheckte Anführerin war froh, sie momentan zu ihrem Territorium zählen zu können, schließlich spendeten die Steinplatten selbst im Blattfall und der Blattleere angenehme Wärme durch die Sonne. Zudem war die Aussicht auch wunderschön und die Kätzin liebte es, in den ersten Strahlen der Sonne zu baden und damit dem leisen Rauschen des Wassers zuzuhören.
Ebenso liebte sie Falkenherz und seine wunderschöne Stimme. Der braun getigerte Kater war ihr Fels in der Brandung, ihr Halt und ihre große Liebe. Vielleicht würden sie eines Tages gar eigene Junge bekommen, doch Braunellenstern war erst seit zwei Monden Anführerin des Clans und hatte somit noch zu viel zu tun und musste erst in eine Routine finden, bevor sie auch nur daran denken konnte.
Gemeinsam verließen die zwei braunen Katzen Braunellensterns Bau. Gerade noch erhaschten sie einen Blick auf die Morgenpatrouille, bestehend aus Rabenschatten, Silberluchs und Möwenschrei. Sie nickte den drei Katzen zu, die daraufhin das Lager verließen und, wenn Braunellenstern sich recht entsinnte, auf dem Weg zum Donnerweg, zur GlutClan Grenze waren, um diese neu zu markieren. Rindenseele, ihr zweiter Anführer, war nun für die Patrouilleneinteilung zuständig. Etwas, was Braunellenstern immer gerne getan hatte. Immerhin waren Einteilungen von Kriegern in Patrouillen nicht sonderlich schwer. Man musste nur ein gutes Gedächtnis haben und wissen, welche Katze man auf welche Patrouille schickte, damit man nicht eine Katze gleichzeitig auf zwei Patrouillen verteilte. Denn schließlich konnte sich eine Katze nicht zweiteilen. Der Anfang damals war wirklich hart gewesen und sie hatte einige Tage gebraucht, bis sie den Dreh raus hatte. Aber dann lief es wunderbar und sie hatte diese Arbeit still genossen.
Der intensive grüne Blick der Kätzin ging zum Frischbeutehaufen. Dieser war fast vollständig leer, denn der WurzelClan nahm sich nur immer so viel Beute, wie er brauchte. Zum Glück gab es die Patrouillen, die auf die Jagd gehen würden und den Haufen wieder füllen würden. ”Sieht so aus, als hätten die Ältesten und Jungen noch nichts gefressen. Lass uns erst zu den Sonnenfelsen gehen und zu Mittag etwas essen.”, miaute sie die Selbstverständlichkeit, doch die Kätzin wollte es dennoch ausgesprochen haben, damit auch der SternenClan ihre Worte hörte. Sie konnte sie zwar nicht sehen, wusste doch aber, dass der SternenClan sie stets beobachtete.
”Na los, lass uns aufbrechen!”, schnurrte Braunellenstern und knuffte den Kater mit ihrer Schnauze liebevoll in die Wange, ehe sie zum Lagerausgang sprang und dahinter verschwand.
Der Blattfall zog langsam ein und viele der umstehenden Bäume hatten schon ihre bunten Blätter fallen lassen, sodass es ein hübsches Bild abgab. Blätter säumten den Boden, auf den die beiden Katzen liefen und ließen ein hübsches Geräusch dabei ertönen. Vögel begannen aufzuwachen und sangen um sie herum und die Anführerin genoss es, mit ihrem Gefährten alleine im Wald zu sein.


@Falkenherz



RE: Lovely morning - Falkenherz - 04.12.2024


Look for the light...

Falkenherz öffnete die Augen und blinzelte gegen das sanfte Morgenlicht an, welches allmählich durch den Eingang des Anführerbaues schien. Die kühle Luft des Herbstes drang leicht durch das Nest aus weichen Moos und erfüllte die Lungen des großen Katers. Er drehte den Kopf und fand seine Gefährtin Braunellenstern an seiner Seite. Ihr weiches Fell schimmerte im frühen Licht, und die Ruhe in ihrem Gesicht spiegelte das friedliche Gefühl wider, das auch ihn bei diesem Anblick durchströmte. "Guten Morgen, Sonnenschein." schnurrte Falkenherz in Richtung seiner Gefährtin, die ihn zuvor sanft geweckt hat und nun begann ihn sachte zu putzen. Die beiden Katzen gaben sich gegenseitig die Zunge, erhoben sich danach aus ihrer weichen, mit Moos gepolsterten Schlafstätte und traten gemeinsam auf die Lichtung des Clanlagers.
Braunellensterns Vorschlag, einen Spaziergang zu den Sonnenfelsen zu machen, begrüßte der Kater mit einem zustimmenden Blinzeln seiner grüngelben Augen. "Das ist eine gute Idee. Dort scheint die Sonne stets ihre Reise am Himmel zu beginnen und ihre wärmsten Strahlen nieder scheinen zu lassen. Was könnte es für einen besseren Ort geben, um den Tag an der Seite seiner Gefährtin zu beginnen?" miaute er ihr leise ins Ohr, während die beiden langsam aus dem Lager trotteten. 'Außerdem können wir die Augen nach fremden Katzen offen halten.' fügte er im Stillen zu sich selbst hinzu. Nun, wo die Blattleere bald alle Clans ereilen würde, müsste der Wurzelclan ganz besonders auf seine Beute aufpassen. Nicht allzu selten haben sich wagemutige Jäger des Nebelclans in das seit jeher umkämpfte Gebiet der Sonnenfelsen gewagt, um dort Beute zu machen und ihren Clan damit zu bereichern. 'Beute, die unseren Ältesten oder Königinnen fehlen wird.' Falkenherz schüttelte diese negativen Gedanken jedoch ab und konzentrierte sich auf das Hier und Jetzt, um den Moment mit Braunellenstern zu genießen und dem Tag einen freudigen Beginn zu bereiten.
Die beiden Katzen schritten nebeneinander durch den herbstlichen Wald, wo die Bäume in den sanften Farben von Gold, Rot und Orange erleuchteten. Der Boden unter ihren Pfoten war von einem Teppich aus fallenden Blättern bedeckt, die bei jedem Schritt leise raschelten und knirschten. Die Sonne stand bereits sachte am Himmel und ihre ersten Strahlen malten goldene Streifen auf den Waldboden. „Ein wahrlich schöner Tag, oder?.“, sagte Falkenherz, der seine gelbgrünen Augen in in die Wipfel richtete, wo ein paar vereinzelnde Vögel von Baum zu Baum flogen. Er streckte sich genüsslich und atmete den Duft von feuchtem Moos und verwelktem Laub ein. „Es ist fast, als würde der Wald uns einladen, in seinen allumfassenden Frieden einzutauchen, nicht wahr?.“ Doch Falkenherz war sehr wohl bewusst, dass dies wie jedes Jahr bloß die Ruhe vor dem Sturm war und er blickte sich mit einem Hauch von Wehmut in den Augen um. Die Blätter der Bäume fielen nicht nur zu Boden, um das Territorium seines Clans zu schmücken, nein, sie dienten den Katzen als Erinnerung, dass sich die Natur veränderte und schon bald die Kälte Einzug halten wird.
Die mit dem Blattfall eintretende Last der Verantwortung musste schwer auf Braunellensterns Schultern wiegen und Falkenherz war sich nicht sicher, ob seine Gefährtin für diese Prüfung ihrer Führungsstärke schon bereit war. Doch bei einer Sache war der große Krieger sich sicher; er würde sie mit jeder Faser seines Seins unterstützen und ihr in jeder noch so finsteren Lage beistehen. Nach einer kurzen Zeit erreichten die beiden Katzen gemeinsam das Gebiet der Sonnenfelsen, während die goldenen Strahlen der Morgensonne lange Schatten über das Gelände warfen. Der braun-getigerte Kater ließ sich auf einem großen Felsen nieder und deutete seiner Gefährtin mit einem Schnippen seiner Schwanzspitze, dass sie sich zu ihm setzen sollte. Das oftmals so optimistische Gemüt des Katers, war am heutigen Tage durchtränkt von melancholischen Gedanken und er war froh darüber, Trost und Zuneigung in der Nähe seiner getigerten Gefährtin zu finden.


@Braunellenstern



RE: Lovely morning - Braunellenstern - 05.12.2024


Ich liebe dich, bis zum Mond und zurück


Die braun gescheckte und getigerte Kätzin freute sich darauf, den Morgen mit ihrem Gefährten Falkenherz verbringen zu können. Ihre Idee, zu den Sonnenfelsen zu gehen, begrüßte der Kater, während er miaute, dass es keinen besseren Ort gäbe, um den Tag an der Seite seiner Gefährtin zu verbringen. Braunellenstern schnurrte zufrieden, während die beiden braunen Katzen sich aus dem Lager begaben und zu den heiß umkämpften Sonnenfelsen. Sie war froh, Falkenherz als ihren Gefährten bezeichnen zu können. Sie liebte den Kater sehr und war immer dankbar für seine ganzen aufmunternden Worte und seine unerschütterliche Unterstützung ihr gegenüber.
Der Blattfall war nun eingezogen und würde nicht nur das Leben der Katzen beeinflussen, sondern auch das, der Natur. Überall lagen bunte Blätter auf dem Boden und gaben knackende Geräusche von sich, wenn die Pfoten der Katzen darauf landeten. Das Rascheln des Laubs ist zu einer dominierenden Klangkulisse geworden.
Falkenherz meinte gerade, dass es ein schöner Tag sei. Dass es fast ist, als würde der Wald sie einladen, in seinen Frieden einzutauchen. “Ja, es ist wirklich schön. Ich liebe den Blattfall, da die Blätter in schimmernden Gold-, Rot- und Brauntönen den Boden bedecken. Es ist wirklich zauberhaft und etwas majestätisches liegt in der Luft. Die Beute läuft anfänglich auch noch ganz gut, doch bald wird das leider nicht mehr sein. Die Mäuse werden sich in ihre Verstecke zurückziehen und auch die Eichhörnchen werden sich nicht mehr so viel blicken lassen. Wir werden mehr Zeit investieren müssen, um zu jagen und genug Nahrung für alle Mäuler zu beschaffen.“, erwiderte die Anführerin mit sanfter Stimme. Dass die Jagd schwerer werden würde, war nur eines der vielen Nachteile, die der Blattfall und die daraufkommende Blattleere beherbergte. Die Atmosphäre im Lager würde eine andere werden. Die Ältesten und Königinnen mit ihren Jungen werden nicht mehr so oft auf die Lagerlichtung kommen, sondern im geschützten und warmen Bau ihre Zeit verbringen. Auch Lavendelschleier, als Heilerin, würde mehr zu tun haben, da die kalten Blattwechsel vor allem für Erkältungen und Husten bekannt waren.
Doch die Kätzin wäre nicht sie, wenn sie nicht Optimistisch gegenüber dem Blattwechsel gestimmt wäre. “Aber wir schaffen das. Wir sind ein starker Clan und werden diese Blattleere bestimmt gut überstehen!“
Nach kurzer Zeit kamen die beiden WurzelClan Katzen bei den Sonnenfelsen an. Der Kater ließ sich sofort auf einen der Felsen nieder und schnippte mit seiner Schwanzspitze, dass Braunellenstern zu ihm kommen sollte. Diese betrachtete kurz die Grenze zum NebelClan und das Wasser des Flusses, ehe sie sich neben ihren Gefährten legte.
“Die Jagden werden härter. Ich frage mich, ob wir irgendwann mal gezwungen sein werden, wie der NebelClan Fisch zu fressen.“, miaute die Anführerin ihren Gedanken frei heraus. Bei Falkenherz konnte sie sie selbst sein. Ohne Angst, etwas Falsches sagen zu können. Falkenherz war immer für sie da, egal welchen noch so absurden Gedanken sie hatte.
Was hätte Sturmstern getan? Diese Frage stellte sich Braunellenstern in den letzten zwei Monden so oft, dass es sie kaum überraschte, dass ihre Gedanken zu dem grauen Kater glitten. “Manchmal frage ich mich, ob ich je so weise wie Sturmstern sein werde.“, seufzte die braune Kätzin und schwelgte in Erinnerungen an ihren ehemaligen Mentoren. Sie dachte gerne an die Zeit mit ihm zurück. Manchmal tat es weh, doch viel öfter waren es schöne Erinnerungen, wie jetzt auch.
“Ich erinnere mich, wie Sturmstern mich einmal dazu gebracht hat, eine ganze Nacht lang nach einer Maus zu suchen, nur um mir Geduld beizubringen.“, miaute sie dann belustigt und ihre weißen Schnurrhaare zuckten amüsiert bei dem Gedanken daran. “Natürlich hat es nichts gebracht, schließlich bin ich nach wie vor ungeduldig.“
Die Anführerin blickte hinauf in die Sonne, die ihre Strahlen schön angenehm warm auf ihre braunen Pelze niederließ. Ob Sturmstern sie wohl gerade beobachtete? Bestimmt. Es war, als wäre er immer da, warf zu jeder Zeit ein Auge auf sie beide und betrachtete voller Liebe seinen Sohn und seine ehemalige Schülerin, zweite Anführerin und Freundin.
“Weißt du noch, wie wir zum ersten Mal zusammen auf einer Patrouille waren? Ich war gerade erst zur Schülerin ernannt worden und Sturmstern nahm mich gleich am ersten Tag mit zu der Patrouille, mit dir. Du warst so leichtsinnig. Ein kleines Geräusch im Gebüsch und du bist sofort impulsiv drauf losgerannt, um dir anzusehen was da war. Sturmstern rief dir noch nach, du sollest anhalten, doch da warst du schon weg. Ich habe kurz gezögert, als du losliefst, rannte dir dann aber nach, da ich dich nicht alleine lassen wollte. Zum Glück war ich schon als frisch ernannte Schülerin etwas schneller als du und konnte dich einholen.“
Kurz hielt Braunellenstern inne, ließ die Situation vor ihren Augen noch einmal Revue passieren. Es hätte so viel an diesem Tag schief laufen können. “Du bist einem Kaninchen nachgejagt und wärst beinahe über die Grenze zum BrisenClan getreten. Zum Glück bin ich auf dich gesprungen und habe dich abgehalten, als ich den fremdartigen Geruch bemerkt hatte. Ich wusste nicht, dass dort die Grenze verlief, doch war mir sicher, dass etwas Schlimmes passieren würde, würdest du weiter rennen. Und meine Intuition zum Glück! Weißt du noch wie dann eine BrisenClan Patrouille aufgetaucht war? Ich erinnere mich nicht mehr daran, welche Katzen es waren, es war alles noch so neu für mich und aufregend. Aber ich weiß noch, welch große Angst ich in dem Moment hatte. Da standen drei großgewachsene BrisenClan Krieger vor uns, während ich gerade mal zur Schülerin ernannt worden war.“ Braunellenstern schauderte, obwohl ihr nicht kalt war. Die Erinnerung an die bösen Blicke der Krieger und sie als frisch ernannte und kleine Schülerin ihnen gegenüber…
“Aber zum Glück kamen Sturmstern und deine Mentorin und die Situation eskalierte nicht. Schließlich hatten wir die Grenze nicht übertreten, wenn auch es sehr knapp und nur um eine Schwanzlänge war.“, lächelte sie nun.


@Falkenherz



RE: Lovely morning - Falkenherz - 18.12.2024


Look for the light..

Falkenherz schnurrte leise, als er die Worte seiner Gefährtin hörte, die von den Erinnerungen an ihre ersten Tage als Schülerin sprach. Ihre Augen, die in der warmen Sonne funkelten, strahlten eine solche Wärme und Stärke aus, dass er sich noch mehr in ihr verlor. Es war eine besondere Zeit, diese Tage, in denen alles neu war, und auch wenn die Herausforderungen größer wurden, wusste er, dass sie gemeinsam alles meistern würden.„Ohja, ich erinnere mich nur allzu gut daran..“, miaute Falkenherz nachdenklich und ließ seinen Blick über die Sonnenfelsen schweifen. „Ich war so impulsiv und unkontrolliert damals.. - fast noch schlimmer als heute.“ Ein belustigtes Schnurren schlich sich in seine Stimme. „Es war aber deine schnelle Reaktion, die mich damals nicht gerade selten vor solch manch einem Unglück bewahrt hat. Du warst die von uns beiden, die stets einen klaren Kopf behalten hat, selbst in den aufregendsten Momenten.“ Falkenherz erinnerte sich mit leichter Reue an genau die Szene, die Braunellenstern beschrieb. Die BrisenClan-Krieger, die ihnen mit ihren kalten Blicken entgegengestanden und nur darauf zu warten schienen, ihnen das Fell über die Ohren ziehen zu dürfen. Er hatte damals nicht wirklich verstanden, wie nahe er der Grenze gekommen war und wie gefährlich die Situation hätte werden können. Doch seine heutige Gefährtin hatte instinktiv gehandelt, ihn von weiteren Fehltritten abgehalten und sich eventuell ab diesem Tage in so manch einer Nacht in seine Gedanken geschlichen. Sie blieb ruhig und besonnen, wo er hektisch und aufgedreht war, sodass die beiden Schüler schon schnell ein gutes Team abgaben und vielerlei Aufgaben am liebsten zusammen bewältigen wollten.
„Oh, und Sturmstern...“ Falkenherz seufzte und sah in die Ferne. „Er hatte immer diesen Blick, diesen ruhigen, fast schon unsichtbaren Blick, der alles durchdrang. Er wusste immer, was zu tun war, auch in Momenten wie diesen, wenn der Wind voller Unsicherheit war.“ Ein Lächeln huschte über seine Lippen. „Aber du, Fellknäuel, du hast deine eigene Weisheit gefunden, mit jedem Tag, der bisher verging. Mag sein, dass in dir nicht dieselbe Art von Weisheit innewohnt, aber die deinige ist für unseren Clan genauso wertvoll. Ich glaube an dich und das weißt du." Braunellenstern war keine Katze, die sich auf das Erbe der Vergangenheit verließ, sondern viel mehr versuchte, ihren eigenen Platz als Anführerin ihres Clans zu finden und zu verdienen. „Du bist nicht nur stark, du bist auch weise, und du bist die Anführerin, die der WurzelClan gerade braucht.“, miaute er mit einer Zuneigung, die nicht nur in seinen Worten, sondern auch in der Sanftheit seines Blickes lag. „Sturmstern wacht über dich mit dem stetigen Wissen, dass du die richtigen Entscheidungen triffst, in allem was du tust oder noch tun wirst. Er hat sein gesamtes Wissen an dich weitergegeben und dir seinen Weg des Anführers gezeigt. Du bist diesem Pfad nicht nur gefolgt, nein, du hast sogar deinen eigenen Weg gefunden und bist diesen bisher zu einem Punkt gelaufen, an dem selbst Sturmstern dir nicht hätte folgen können. Du hinterlässt Pfotenabdrücke in der Geschichte unseres Clans, die keine Pfote einer anderen Katze je auszufüllen vermag, denn es sind deine Spuren und nur deine Tatzen passen hinein."
Als Falkenherz die Worte sprach, spürte er ein warmes Gefühl, das sich in seinem Herzen ausbreitete. Der Tag vermochte schön zu werden, denn die Sonne schickte ihre Strahlen durch die Baumwipfel, und der Blattfall, der den Wald in all seine goldenen Farben hüllte, brachte eine fast magische Atmosphäre mit sich. Trotz der Kälte, die langsam in den kommenden Monden an den Rand des Waldes kroch, fühlte er sich sicher und geborgen. Sicher in der Nähe von Braunellenstern, sicher in dem Wissen, dass sie gemeinsam alles überstehen würden. Die Blattleere konnte noch so kalt sein und erbittert an dem Wohlergehen des Clans nagen, sie würde niemals den gemeinsam gepflegten Optimismus der beiden Gefährten brechen können. Der braune Kater legte sich nun vollends auf den Felsen und ließ sich von der warmen Sonne durchdringen, die seinen dichten Pelz sanft erwärmte. Die goldenen, rot gefärbten Blätter, die um sie herum verteilt auf dem Boden lagen, erinnerten ihn in gewisser Weise an die Farben von Braunellensterns Fell. Die verschiedenen Brauntöne, die sie in jedem Sonnenstrahl wie flimmernde Edelsteine leuchten ließen und ihn schon seit geraumer Zeit den Verstand raubten. Es gab viele hübsche Katzen in den Clans, doch unter ihnen hatte Braunellenstern den Pelz, an den er sich in so manch kalter Nacht am liebsten anschmiegte. Ein tiefes, beruhigendes Schnurren entglitt ihm, als er ihre einfache Nähe genoss. Es war erstaunlich, wie der Tag so friedlich und simpel begann und doch gleichzeitig voller Bedeutung für ihn war. Während sie nebeneinander auf den Felsen lagen, stieg der Duft des Waldes um sie herum auf, und alles fühlte sich in diesem Moment so richtig und vollkommen an. „Ganz gleich welche Herausforderungen uns der Sternenclan noch schicken mag, mit dir als Anführerin und dem Zusammenhalt des Wurzelclans werden wir sie meistern. Für mich gibt es keinen Zweifel, dass wir zusammen alles schaffen können, was auf uns zukommt. Und präge dir eins genau ein, Fellknäuel: Das gilt besonders für uns beide.“ Der getigerte Kater sah zu Braunellenstern auf und seine grüngelben Augen strahlten eine ruhige Sanftheit aus. . „Du bist nicht nur meine Gefährtin. Du bist mein Funken in der Nacht, mein Schutz vor dem Orkan, meine Luft in meinen Lungen. Du bist Alles für mich und ich werde an deiner Seite bleiben, mit dir durch jeden Sturm wandern, der noch kommen mag.“ Er legte den Kopf in ihren Nacken, schnurrte beruhigend und wusste in seinem tiefsten Inneren, dass sie, egal was die Zukunft bringen mochte, immer füreinander da sein würden. Diese Tatsache beruhigte ihn inständig und erfüllte ihn mit einem allumfassenden Glück, welches einige Katzen zu ihren Lebtagen nie verspürt haben und ihnen auch auf ewig vergönnt zu sein schien.


@Braunellenstern



RE: Lovely morning - Braunellenstern - 19.12.2024


Ich liebe dich, bis zum Mond und zurück

In Erinnerungen zu schwelgen tat wirklich gut. Es lenkte die Kätzin ab, besonders von dem, was am gestrigen Tag geschehen war. Eine GlutClan Patrouille war an ihrem Ahnenbaum gewesen und hatten diesen markiert. Zum Glück war nichts weiter geschehen, als ein Schreck beim WurzelClan. Doch Braunellenstern wollte noch heute eine Clanversammlung einberufen, um zu besprechen, wie sie vorzugehen haben. Sie sollten es nicht einfach hinnehmen, dass der fremde Clan auf ihrem Territorium herumspazierte, wie es ihnen beliebt. Doch kämpfen? Nein, das würde der kampferprobte GlutClan für sich entscheiden, leider. Vielleicht sollten sie den Schülern mehr Kampftraining verordnen. Und den Kriegern ebenfalls. Training konnte nie schaden, besonders nicht, wenn es darum ging, dass der andere Clan schon auf ihrem Terrain gesichtet worden war. Nicht auszudenken, wenn das noch einmal passierte, also musste sie handeln.
Die Stimme ihres Gefährten holte sie aus dieser düsteren Gedankenwelt heraus. Die braune Kätzin spürte wieder die Wärme der Sonne auf ihrem Pelz und den warmen Felsen unter ihren Pfoten und dem Bauch.
“Glaub mir, mein Kopf war in diesen Momenten alles andere als klar.“, lachte Braunellenstern auf. “Ich wusste nicht einmal was ich tat. Ich habe meist aus Impuls gehandelt und gehofft, es würde schon das Richtige sein.“
Als Falkenherz über seinen Vater sprach, blickte er in die Ferne, als könne er ihn dort aus machen und sehen. “Ohja, seine grünen Augen haben einen immer so wissend angesehen. Als wenn er stets wusste, was man dachte. Man war nie sicher vor ihm, nicht einmal vor den eigenen Gedanken, wenn er einen ansah.“
Dann seufzte die Anführerin des Clans und entspannte den Körper ein wenig mehr. “Danke Falkenherz. Deine Worte beruhigen mich mehr, als du dir vorstellen kannst. Ich hoffe sehr, ich bin das, was der WurzelClan gerade braucht. Oft glaube ich, Sturmstern hätte zuerst Rindenseele als zweiten Anführer erwählen sollen und dass ich erst danach gekommen wäre. Dann hätte ich mehr Zeit gehabt, weißt du?
Braunellenstern blickte hinauf in den blauen Himmel. Leider konnte man am Tag keine Sterne ausmachen, doch in der Nacht würden sie wieder um die Wette funkeln. “Meine eigenen Pfotenabdrücke, in die keine Katze folgen kann.“, murmelte sie die Worte des braun getigerten nach.
Beide Katzen waren für einen Augenblick lang ruhig und die Kätzin ließ das Gesagte auf sich einwirken, ehe Falkenherz erneut seine Stimme erhob. Sie wäre rot geworden, hätte sie das gekonnt. Seine Worte berührten sie sehr. Ihr ganzer Körper schien vor Energie und Wärme zu beben, als sie sein Schnurren erwiderte. “Du findest wahrlich immer die richtigen Worte, um mich aufzumuntern und mir Mut zu machen, Falkenherz. Ich liebe dich und wir werden zusammen bis ans Ende gehen, bis wir gemeinsam im Ältestenbau alt und grau geworden sind.“, schnurrte sie, wohl wissend, dass er schneller sterben könnte, als sie. Denn sie hatte 9 Leben bekommen. 9 ganze Leben, von so vielen verstorbenen Katzen des WurzelClans. Allen voran von Sturmstern persönlich. Keine Worte waren so viel wert, wie die Worte ihres Gefährten in diesem Moment. Sie wusste, sie könnte nichts darauf erwidern, was auch nur annähernd genauso süß und liebevoll geklungen hätte. Also begnügte sie sich damit, sich an ihn zu kuscheln, ihm liebevoll über den Kopf zu lecken und laut zu schnurren.
Nach kurzer Zeit beruhigte sich ihr schnell pochendes Herz wieder. Waren es doch die Worte gewesen, die es so schnell hatten schlagen lassen. Allein die Nähe dieses Katers machte sie manchmal verrückt und ließen ihr Herz hüpfen, als würde sie mit einem Kaninchen um die Wette springen.
“Weißt du auch noch, welch große Angst ich vor meiner Kriegerernennung hatte? Ich musste diesen riesigen Baum empor klettern… Das müssen wir alle, aber in dem Moment fand ich mich so winzig und den Baum so riesen groß.“, begann die Anführerin mit der nächsten Geschichte ihrer Vergangenheit. “Doch du hast mir Mut gemacht. Dass, wenn du es geschafft hast, ich es natürlich auch schaffen könne, da ich mutiger sei als du.“ Die braune Kätzin lächelte über diese Wortwahl des Katers von damals. Dabei war sie sich sicher, dass Falkenherz der mit dem größeren Mut war. Sie war eher zurückhaltend, wenn auch sehr voreilig und hastig. Dennoch, am Ende hatte sie es geschafft und ihre Kriegerprüfung erfolgreich bestanden. Und dass nur, dank den optimistischen Worten ihres damals noch besten Freundes.
“Und nach meiner Kriegerernennung, als ich die Nacht lang schweigend Wache halten musste, gestandst du mir deine Liebe. Das war so gemein von dir, schließlich konnte ich nichts erwidern und musste stillschweigen! Du glaubst gar nicht, wie sehr das meine Geduld herausgefordert hat. Die ganze Nacht lang zu warten, bis ich dir am Morgen sagen konnte, dass ich dasselbe für dich empfinde.“ Nun lachte die Kätzin. Mehr als einmal hatte sie in dieser Nacht daran gedacht gegen das Gesetz zu verstoßen und zu sprechen, nur damit sie ihm diese Worte sagen konnte. Diese drei kleinen, aber unendlich vielbedeutenden Worte. Wie gerne sie sich an die Zeit zurück erinnerte. Wo ihre größten Sorgen ihr nun so klein vorkamen, im Gegensatz zu jetzt, wo das ganze Schicksal des Clans auf ihren Pfoten lastete. Ob jemals eine Katze das verstehen würde können, die nicht als Anführer berufen wurde? Die nicht in der Führungsposition war und sich nicht beweisen musste? Ob Sturmstern sich damals zu seiner Ernennung zum Anführer ebenfalls hatte beweisen müssen? Oder war er direkt akzeptiert worden und es gab keine Probleme? Wie gerne sie ihn das fragen würde. Wie gerne sie seinen Worten wieder lauschen würde.
Wenn sie das nächste Mal zum Mondsee ging, hoffte sie, auf Sturmstern zu treffen. Vielleicht auch auf Kristallpfote, Möwenschrei’s Tochter. Oder auf Federnacht, Lavendelschleiers Mutter. Womöglich könnte sie auch auf Braunfell, Rindenseeles Vater treffen. All die vier Katzen waren jene, die ihr eines ihrer 9 Leben verpasst hatten und sie hoffte inständig, sie könnte jedem davon berichten. Doch oftmals galt, dass die Zeit mit dem SternenClan etwas Privates und höchst Persönliches war. Dennoch hatte sie einigen Katzen davon berichtet, Möwenschrei zum Beispiel. Sie wusste, dass es ihrer Tochter im SternenClan gut ging, was ihr augenscheinlich geholfen hatte mit dem Verlust mehr zurecht zu finden.
Braunellenstern’s intensiver grüner Blick wanderte über die Sonnenfelsen, auf die andere Seite des Flusses. Irgendwo dort hatte der NebelClan sein Lager aufgebaut. Sie wusste, es befand sich auf der Insel, die vor ihnen lag. Doch noch war sie nicht in den Genuss gekommen dort gewesen zu sein. Ob sie das als Anführerin wohl eines Tages tun musste? Schon bei dem Gedanken daran, mit ihrem dicken, plüschigen Pelz das Wasser zu betreten schauderte es ihr. Das braun gescheckte Fell zog sich gerne mit Wasser voll, sodass sie definitiv keine gute Schwimmerin oder gar NebelClan Katze abgegeben hätte. Doch zum Glück war sie das auch nicht, sondern eine waschechte WurzelClan Kätzin. Noch dazu seit nun ganzen zwei Monden deren Anführerin. Und an ihrer Seite hatte sie wunderbare Krieger. Ihren Freund Rindenseele und zweiten Anführer. Ihre Cousine und Freundin, ebenso die Heilerin des Clans, Lavendelschleier. Und niemals zu vergessen ihren geliebten und ehrbaren Krieger und Gefährten Falkenherz, dem sie nun erneut mit der Zunge über das Gesicht fuhr, diesmal aber über die Wange.


@Falkenherz