Felidae
Geschichtenerzählungen unter der Trauerweide - Druckversion

+- Felidae (https://felidae-warriors.de)
+-- Forum: Orte (https://felidae-warriors.de/forumdisplay.php?fid=16)
+--- Forum: Vergangene Monde (https://felidae-warriors.de/forumdisplay.php?fid=62)
+--- Thema: Geschichtenerzählungen unter der Trauerweide (/showthread.php?tid=472)



Geschichtenerzählungen unter der Trauerweide - Mondjäger - 17.01.2024


[Bild: https://i.ibb.co/qyJdy7h/20210815-175745.jpg]


Wo immer sich eine Katze niederlässt, wird sich das Glück einfinden.
Stanley Spencer 1891 – 1959



Es war ein früher morgen, dichte Nebelschwaden hingen über dem Boden wie kleine Wolken, heraus stachen
Büsche in denen es raschelte, vermutlich einige Mäuse die ihn gerade aber kaum interessierten. Ansonsten war es noch Still bis auf den Wind der über das Land pfiff in weiterer höhe und langsam began die Nebel zu vertreiben die Mondjäger so mochte.
Die Sonne erhob sich erst langsam hervor um das Land in ihr Licht zu tauchen, hoch oben am Himmel sah man die ersten Vögel welche mit ihren Rufen den neuen Tag begrüßten.

Mondjäger war heute Nacht auf der Jagd unterwegs gewesen und ruhte nun unter den Zweigen der Trauerweide und wartete auf Bernsteinpfote für ihr gemeinsames Treffen für Geschichten und Albernheiten. Er hatte sich auf eine Fläche mit Moos hingelegt weil es deutlich schöner war als auf der Rinde der Wurzeln oder auf dem Erdboden zu liegen wie er empfand.
Sein Fell war feucht vom Nebel und glitzerte leicht aber das störte ihn nicht im geringsten, er war noch etwas Schläfrig und weil er eh viel zu früh am Treffpunkt angekommen war konnte er also die Pfoten ausstrecken und immer wieder mal machte er Milchtritt artige Bewegungen in der Luft und zeigte die Krallen.

Einmal noch herzhaft gähnen dann rollte er sich etwas zusammen und schüttelte sich. Blinzelnd langsam die grünen Augen öffnend, merkte er dass einige Stunden wohl vergangen waren, die Sonne weiter gewandert war, bald war es also sicherlich so weit. Er erhob sich gänzlich und streckte den athletischen Körper, kratzte kurz über den Boden und putzte sich ehe er sich in den Sonnenschein begab, um sich nun hinzusetzen. "Ich bin gespannt was sie heute zu erzählen hat" kam es ihm freudig über die Lippen. So wartete er weiter, diesmal jedoch wach und wissend das Bernsteinpfote sicherlich bald da sein würde.


@Mondjäger @Bernsteinpfote



RE: Geschichtenerzählungen unter der Trauerweide - Bernsteinpfote - 21.02.2024


Fictional storys are like dreams

Bernsteinpfote war mit Glutschemen ins Lager zurückgekehrt und hatte ihren kleinen Fisch auf den Frischbeutehaufen abgelegt. Die Sonne war langsam nach oben gewandert und zeigte ihr, dass sie jetzt mit Mondjäger, ihrem besten Freund, verabredet war. Noch hatte sie einige Augenblicke Zeit, in denen sie sich vor dem Schülerbau niederließ, begann ihr Fell zu pflegen und das Treiben im Lager beobachtete.
Als es dann endlich Sonnenhoch war, stand die junge Schülerin auf, blickte sich nach ihrer Mentorin um, konnte diese jedoch nirgends entdecken. Es war zwar immer sehr spannend einfach das Lager zu verlassen, ohne bescheid zu geben, aber sie war erst eine frisch ernannte Schülerin und wollte es sich mit Blattregen nicht noch einmal so verscherzen. Noch immer brannte die Wunde auf ihrer Wange, wenn sie an den Schlag der Kätzin mit ihren Krallen dachte. Noch immer konnte man diese Wunde sehen, doch heute hatte sie eine schnelle Ausrede dafür gefunden. Sie hatte Glutschemen erzählt, dass eine Biene schuld sei. Diese hätte sich auf ihre Wange gesetzt und voller Schreck hätte Bernsteinpfote diese mit ihrer eigenen Pfote vertreiben wollen und sich dabei mit der Kralle an der Wange verletzt. Ob die Geschichte wirklich glaubwürdig war, das wusste die Schülerin nicht. Aber es war immerhin eine Geschichte und die mussten nicht immer der vollen Wahrheit entsprungen sein.
Da die Kätzin ihre Mentorin nicht entdeckt hatte, schlüpfte sie ohne Bescheid zu geben aus dem Lager hinaus. Sie würde schon nicht gesucht werden, schließlich war sie nicht mit Blattregen verabredet gewesen. Gewiss würde ihre Mentorin ihr vorher Bescheid geben, wenn sie zur Jagd gingen oder auf Patrouille. Mit schnellen Sprüngen lief Bernsteinpfote den Weg zur einsamen Trauerweide, dem Treffpunkt von Mondjäger und ihr. Ob sie das wohl noch öfter tun würden? Sich dort an der einsamen Trauerweide treffen? Es war ein schöner Ort, das wusste die Schülerin von ihrem ersten Rundgang mit ihrer Mentorin.
Nach kurzer Zeit kam sie bei der einsamen Trauerweide an und erinnerte sich an ihre Fragen an Blattregen, wieso diese ihren Namen hatte und ob sie einsam war und ob man vielleicht einen weiteren Baum neben sie pflanzen sollte, damit sie nicht mehr einsame Trauerweide hieß.
Bernsteinpfote kam endlich an ihrem Zielort an und konnte Mondjäger’s grauen Pelz schon von Weitem erkennen. „Hallo Mondjäger!“, schnurrte die junge Katze, als sie nah genug war, dass der Kater sie hören konnte. „Na, was hast du heute schon so erlebt? Ich war heute zu Sonnenaufgang mit Glutschemen draußen gewesen. Er hat mir gezeigt wie man jagt! Ich habe sogar einen Fisch gefangen. Da war er dann ganz stolz auf mich. Eigentlich waren es zwei, aber der eine ist leider wieder ins Wasser zurück gesprungen.“, plapperte die Schülerin beim näher kommen drauf los und war gespannt, was der Kater schon erlebt hatte. Ob er auf einer Patrouille eingeteilt gewesen war? Oder ob er auch gejagt hatte?


@Mondjäger