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An unexpected Friendship - Druckversion

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An unexpected Friendship - Orkanjäger - 03.12.2023


Adventure is my second name



Der graue Kater war an diesem Tag bereits besonders früh aufgestanden, um seine Pflichten gegenüber des Regenclans zu erledigen. Halbherzig hatte er einigen Eichhörnchen nachgestellt und die Beute, ein einziges fettes Tier welches nicht schnell genug war, mit abwesenden Gedanken vergraben. Ihn sehnte es nach mehr, nach Abenteuer, etwas anderem als immer nur das Gleiche machen. Man würde ja meinen das Leben in der Wildnis wäre immer spannend und gefährlich, vor allem nun während der Blattleere. Aber um ehrlich zu sein... dem Regenclan ging es ausgesprochen gut. Ja, ihm persönlich fiel die heutige Jagd etwas schwerer. Eichhörnchen fanden sich jetzt nur noch selten. Aber die Fische störten sich kaum an dem Wetter, der Fluss war dieses Jahr nur an wenigen Orten halb gefroren. Der Clan hatte Glück gehabt. Dennoch, dem Kater war langweilig. Nicht einmal das Jagen machte ihm in der Blattleere Spaß, die Kälte war doch so unangenehm unter den Pfoten.

Seine Abenteuerlust trieb ihn weiter den Fluss entlang und an die Grenzen des Regenclan-Territoriums. Es kam nicht selten vor, dass sich der Kater aus dem Gebiet schlich. Vor allem die großen Felder nördlich ihres Gebietes hatten es ihm angetan. Aber eher bei angenehmerem Wetter. Stattdessen richtete er jetzt seinen Blick zum Zweibeinerort in der Nähe des Flusses. Ein seltsamer Platz an welchem die Zweibeiner temporäre Hütten aufschlugen in der Blattfrische und Blattgrüne und dann im Blattfall wieder verschwanden. Dennoch einige Bauten blieben das ganze Jahr über stehen, sie waren größer und scheinbar aus Bäumen gebaut. Wie die trotteligen Zweibeiner mit ihren nackten Händen diese bauten, war ihm ein Rätsel. Jedoch, solange sich etwas Interessantes dort fand war ihm das egal.

Mit wackelndem Hinterteil und einem großen Satz hatte sich der Kater auch schon auf den Fensterrahmen des kleineren Baus befördert und rieb sich an die transparente Bauwand. Das Material war kalt, aber es gab nach und kippte seitwärts und offenbarte so eine Öffnung für den grauen Kater. Geschickt schlüpfte er durch die Öffnung und ließ sich auf den trockenen und etwas wärmeren Boden fallen. Dann mit neugierigem Blick schaute er sich um. Ihm war nicht bewusst, dass er bei seinem Einbruch beobachtet worden war.




@Honigtau



RE: An unexpected Friendship - Honigtau - 22.12.2023


Lets run and make a break for the future that we take


Honigtau war wie sonst jeden Tag früh auf den Pfoten. Seit zwei Monden war er der zweite Anführer des Sturmclans. Er konnte es selbst kaum glauben, dass er diese Ehre hatte. Er hätte sich nicht umso mehr ins Zeug legen können. Vor Aufregung und Nervosität hatte er kaum ein Auge zu bekommen und musste sich ständig den anderen Beweisen. Seine Unruhe war so schlimm, dass er sich die Pfoten wund lief und zu Hirschfunke in den Heilerbau musste. Natürlich bestand Honigtau darauf, dass es ihm gut ginge und er keine Auszeit brauchte.
Der zweite Anführer war aufgewühlt. Ein Haufen Emotionen wirbelten, wie ein wilder Sturm in seinem Inneren und er wusste nicht, was er zu tun hatte, um sich zu beruhigen. Arbeit konnte ihn nur vorübergehend ablenken. Zwar wirkte seine Mimik gelassen und entspannt, aber sein Tagesablauf sprach Bände. Gab es einen Kater, der noch weniger stillsitzen konnte? Man hätte ihn eigentlich Bienenschwarm taufen sollen.
Was die ganze Sache noch für Honigtau schwieriger machte oder eher ihn ebenso aufwühlte, war, dass der Anführer, mit dem er den Clan nun leitete, Pantherstern war. Es war nicht falsch zu verstehen. Honigtau mochte Pantherstern. Aber er hasste den rebellischen, verantwortungslosen Pantherpfote. Und für Pantherstern würde Honigtau auch ins Feuer springen. Aber es fühlte sich trotzdem erstmal seltsam an. Wieso hatte Pantherstern ausgerechnet ihn ausgewählt? Hoffentlich war es nicht nur, weil sie gemeinsam Schüler waren. Das konnte nicht der Grund sein.
Weiter darüber nachdenken wollte Honigtau aber nicht. Er wollte nicht auf schlechte Gedanken kommen. Aber Honigtau wollte sich selbst nicht auf das hohe Podest stellen. Hatte er es tatsächlich verdient, der zweiter Anführer zu sein? Konnte er diese Verantwortung tragen? Der Selbstzweifel zerfraß ihn bereits schon vor seiner Ernennung.
So fand er sich wie gelegentlich, und vor allem, wenn er unter Stress stand, in der Nähe des Zweibeinerortes. Patrouillierte die Grenzen und hoffte unterschwellig darauf, so hoffnungslos wie es auch war, einen Hinweis bezüglich seiner Familie zu finden. Nach all den Blattwechseln konnte er immer noch nicht loslassen.
Vielleicht hatte ihn auch der Verlust von Ahornstern so weit von dem Sturmclan getrieben. Honigtau hatte sehr an dem verstorbenen Anführer gehangen. Dieser war sein Vorbild und auch Ersatzvater – in Honigtaus Augen.
Der Kater sprang auf den Zaun des Sägewerks und überblickte es.
Keinen Schritt würde er es in das Zweibeinergebiet wagen. Als wäre dieses verflucht. Als würde es ihn packen und besessen, wie seinen Vater damals oder seine Schwester.
Seufzend drehte er sich herum, da erblickte er in der Ferne eine Gestalt. Fast hätte er den fremden Kater übersehen. Er war gut getarnt.
Neugierig beobachteten hellblaue Augen den vermeintlichen Regenclankater.
Was tat er dort an dem Zweibeinernest? Fraßen die Regenclankatzen insgeheim Zweibeinerkrähenfraß und das war ihr Geheimnis, wie sie so gut durch den Winter kamen?
Eisiger Wind zerrte an seinem Fell, aber Honigtau behielt den Kater im Blick. Dann kam auch sein Gehirn hinterher.
Orkanjäger. Das war der Name des Katers. Auch ihn hatte er schon auf den Großen Versammlungen gesehen. Honigtau versuchte sich alle Namen und Gesichter zu merken. Es konnte immer ein Vorteil sein. So wie auch jetzt.
„Hmpf!“, schnaubte Honigtau nun doch ungeduldig. Etwas Zeit war verstrichen, nachdem Orkanjäger das Zweibeinernest betreten hatte, aber nicht verlassen hat.
Ohne groß Regeln und Grenzen zu verstoßen, begab sich Honigtau zu dem Zweibeinernest auf Umwegen.
Etwas Unbehagen ließ ihn die Haare zu Berge stehen. Er hasste Zweibeiner und hoffte auf keine zu treffen.
Umso mehr, würde er den Regenclan verachten, wenn diese von Zweibeinern profitieren.
Leise schlich sich Honigtau zu der Öffnung, die auch Orkanjäger genutzt hatte und betrat damit das Zweibeinernest.




@Orkanjäger




RE: An unexpected Friendship - Orkanjäger - 14.01.2024


Wear your heart on your sleeve



Unvorsichtig und dumm hätte man ihn wohl schimpfen können, als sich der graue Kater so nahe der Sturmclan Grenze ausgerechnet in ein Zweibeinernest hangelte. Jedoch hatte Orkanjäger nie wirklich den Drang gehabt seine Tollkühnheit zu verbergen, daher juckte es ihn recht wenig, sollte ihn doch jemand beobachten. Der Kater trug sein Herz stolz sichtbar auf seiner Brust. Er war ehrlich und kindisch. Für seine Clankameraden wäre sein kleiner Ausflug schon charakteristisch und nicht besonders auffällig. Ob wer wohl eines Mondes zu weit gehen würde?

Neugierig blickte er sich aus den grün-gelben Augen um, der Staub kitzelte seine Nase. Es musste Monde her sein, seit ein Zweibeiner sich in dieses Nest getraut hatte. Perfekt also um sich einmal kurz in so einem Ort umzusehen. Vielleicht fand er ja etwas Interessantes? Aufmerksam trat er ein paar Schritte vorwärts, das Holz unter seinen leichten Pfoten quietschte nervös. Jedoch musste er nicht lange suchen, ehe er fündig wurde. Der Regenclankater fand ein paar komisch glatte und gerade Äste, welche überwältigend nach altem Fisch rochen. Das mussten diese komischen Äste sein, mit welchen die Zweibeiner mehr schlecht als recht Fische fingen. Ab und zu konnte man sie am Flussufer beobachten, wie sie still dasaßen und warteten ehe die Fische ihnen Buchstäblich ins Maul sprangen. An den Ästen befand sich jeweils eine lange dünne Ranke an dessen Ende eine silberne Kralle befestigt war. Der Kater schnaubte amüsiert. Zweibeiner waren wirklich witzig, fast schon niedlich wären sie nicht so unberechenbar und unvorsichtig. Orkanjäger streckte sich ausgiebig und setze dann seine Suche nach weiteren Kuriositäten fort. So achtete er auch nicht besonders auf den Boden zu seinen Pfoten, und übersah ein kleines Brett mit silbernem Gestell, welches zwischen seinen Pfoten zuschnappte. "MEOWWWWWRRR!", hörte man sein Geschrei bestimmt mehrere Patrouillen weiter, als er sich wimmernd nach hinten warf, als das Gestell seine Pfote einquetschte. Durch den Schmerz unaufmerksam geworden, rollte sich der Kater in seiner Verzweiflung in Richtung der geraden Äste und verhedderte sich in mehreren der Ranken. Alles in ihm schrie danach das Gestell irgendwie von seiner Pfote zu reißen oder die Ranken durchzubeißen. Mehr als armselig vor sich hin maunzen konnte er jedoch nicht.



@Honigtau



RE: An unexpected Friendship - Honigtau - 30.01.2024


I dont know where youre going but do you got room for one more troubled soul?


Der goldene Kater wollte sich vorsichtig umsehen. Ihm war das ganze Szenario suspekt.
Ein paar vorsichtige Schritte und Blicke. Dann warf er jegliche Obhut ab, als er ein panisches und schmerzerfülltes Jaulen hörte.
Mit einem kräftigen Sprung stieß er sich von dem Fenstersims und hörte, wie hinter im das Fenster zu fiel. Ein Problem für später.
Unsanft landete er auf dem hölzernen Boden. Staub kitzelte seine Nase und er unterdrückte ein Niesen. Seine Augen nutzten den kurzen Moment und adjustierten sich an das dämmernde Licht, während seine Nase versuchte jegliche Gerüche zu kategorisieren. Fisch und Regenclan. Und natürlich Zweibeiner. Fazit, es roch schrecklich.
Sein Ohr zuckte und er drehte seinen Kopf in Richtung der Geräuschquelle.
Er ließ sich nicht Ablenken, von jeglichen Krimskrams was das Zimmer dekorierte. Später hätte er vielleicht noch Zeit jenes zu inspizieren oder auch nicht. So wichtig konnte es nicht sein, was er hier erspähen konnte. Wahrscheinlich würde er eh nicht schlau draus. Zweibeiner waren merkwürdige Wesen. Man sollte nicht zu viel Zeit damit verbringen sie zu verstehen.
Auf leisen, aber eiligen Pfoten begab er sich zu Orkanjäger und blieb einige Eichhörnchenlängen davor stehen. Seine Ohren stets aufmerksam, ob auch Zweibeiner den Lärm gehört hatten. Vergeblich.
Dann musterte er den Anblick vor sich. Er analysierte das Problem. Immerhin wollte er nicht das gleiche Schicksal erleben, wie der junge Kater.
Ein amüsiertes Schnauben konnte er sich dann doch nicht verkneifen, nachdem er sah, dass Orkanjäger unverletzt und vor allem ansprechbar war.
„Sei still“, zischte der zweite Anführer des Sturmclans den Regenclankater an, während er sich diesem näherte.
Mit bedachten Schritten ging er den kleinen Fallen und den Schnüren aus dem Weg.
Kurz hielt er inne, als er dem Regenclankater nahe war. Sah hinab in dessen Augen. Trotz der Dunkelheit war ein leichtes Funkeln in diesen zu sehen. Dann ließ er seinen Blick über dessen Körper wandern. Verheddert von oben bis unten.
Zum Glück war Honigtau von reinen Gedanken. Jemand bösartiges hätte diese Situation ausnutzen können. Den Regenclankater verschwinden lassen. Damit hätte der Sturmclan sich einen strategischen Vorteil versichert.
Nochmal schaute er den Kater, suchte nach dessen Erlaubnis in dessen Gesicht.
„Lass mich dir helfen“, flüsterte er bestimmt und machte sich dann ans Werk, den grauen Kater von den Schnüren zu befreien. Als er seinen Kopf neigte und seine Nase in dessen Fell vergraben musste, um an das eng gebundene Band zu kommen, stellte er fest, dass der Regenclankater gar nicht so schlecht roch, wie er ursprünglich annahm. Es roch weniger nach Regenclan und mehr nach… dem Kater selbst. Honigtau hätte fast vermutet, dass er eine Duftnote wie Lavendel hatte.
Dann er blickte er das an dessen Pfote eins von diesen Fallen hing, die er vermehrt auf dem Boden wahrgenommen hatte.
„Das wird vielleicht ein wenig weh tun,“ murrte er eine kurze schroffe, aber sanfte Warnung.
Mit einer Pfote fixierte er die Falle am Boden und mit der anderen versuchte er samt Krallen den Metalldraht zurückzuziehen, damit die Falle wieder gespannt ist und die Pfote befreit. Es brauchte etwas mehr Kraft als gedacht.
„Ist deine Pfote gebrochen“, erfragte er leise und vorsichtig und begutachtete die verletzte Pfote.
Er selbst hätte sowas nicht erkennen können, noch was man dafür oder gegen tun könnte. Das war immerhin der Job der Heiler.






@Orkanjäger



RE: An unexpected Friendship - Orkanjäger - 18.05.2024


Icebreaker


Der graue Kater wimmerte leise weiter vor sich hin, ehe er sich mit einem tiefen Atemzug wieder zusammenriss und zugleich versuchte die Falle mit seinen Hinterpfoten zu bearbeiten. Jedoch schien dieser Aufwand vergebens zu sein, gab das blöde Ding doch kein bisschen nach. Wer baute solche Foltergeräte überhaupt, was machten die Zweibeiner damit? "Sei leise" zischte eine Stimme plötzlich hinter ihm, wobei der graue Kater unwillkürlich zusammenzuckte. Sogleich stieg ihm Sturmclangeruch in die Nase, jedoch weniger streng als sonst, fast schon leicht süßlich. Das machte die ganze Situation jedoch nicht weniger peinlich, als daraufhin ein stämmiger Sturmclankater mit goldenem Pelz vor ihm stand und auf ihn herabblickte. Fast schon war er versucht sich zu wünschen, dass ihn ein Zweibeiner gefunden hätte. Ein Leben in Isolation und Nahrung die wie Kaninchenköttel aussah essen war vielleicht vorzugsweise zu dieser Blamage. "Ja...versuch ich ja" zischte er zwischen dem Schmerz hervor, als er das wimmern nun vor Scham unterdrückte, um sich vor dem Sturmclankrieger möglichst keine Blöße zu geben. 

Der goldene Kater begann um ihn herumzutappsen. Ziemlich unangenehm, wie er ihn so abmusterte. Normalerweise würde ihn das nicht jucken, er hatte keine Angst vor Sturmknäulen. Allerdings war er wohl nun in einer ziemlich unvorteilhaften und misslichen Lage. Er konnte sich hier nichts selbst vormachen, wenn der andere Krieger ihm das Fell über die Ohren ziehen wollte, konnte er ihn kaum stoppen. "Lass mich dir helfen" maunzte dieser dann. Oh beim Sternenclan und allem was ihm heilig war. Wenn diese Geschichte irgendwie in Azursterns Ohren wanderte, konnte er von Glück reden falls er danach nur eine Schwanzlänge kürzer wäre. Aber was anderes als sich von dem Kater helfen zu lassen blieb ihm wohl kaum übrig. So biss er die Zähne zusammen und nickte nur zustimmend. "Das wird vielleicht ein wenig weh tun" warnte der Goldene ihn daraufhin. Vielleicht? Ein wenig? Mehr als es sowieso schon weh tut? Sturmclan Katzen haben einen seltsamen Humor dachte sich der Regenclankater, hielt aber brav den Mund.

Schon machte sich der größere an die Arbeit und schon bald fühlte er wie sich das Gestell langsam von seiner zerquetschen Pfote hob. Erleichtert hob er diese, wobei dieser Moment von Glück nicht lange hielt, als ihn sofort ein pochender Schmerz durch die Pfote drang. "Ist deine Pfote gebrochen?" fragte der fremde Kater. Der graue knirschte leicht mit den Zähnen, als er die Pfote langsam bewegte. Dies war jedoch trotz des Schmerzes möglich. "Ich...Ich glaube nicht", er würde dies wohl mit einem Heiler abklären lassen müssen. Er würde einfach sagen, dass er in ein Mauseloch getreten wäre und sich so die Pfote gequetscht hatte. So wie er selbst immer durch die Weiten sprintete würde das sicher keinen Wundern. "Danke" brachte er widerwillig hervor, nicht weil er dem Krieger nicht etwa aufrichtig dankbar wäre. Eher weil es ihm unendlich peinlich war. Fast schon wünschte er sich, das er tatsächlich in ein Mauseloch getreten und verschluckt wurden wäre. "Und...bist du öfter hier?" versuchte er leicht scherzend von der unangenehmen Lage abzulenken. Er war normalerweise nicht so Kleinlaut. Aber Orkanjäger war offensichtlich der Umstände entsprechend aus seinem Element



@Honigtau