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Two warriors, one path - Druckversion

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Two warriors, one path - Felsensprung - 01.11.2025


No words, just a glance


Vielleicht hätten sie sich wirklich eine andere Nacht aussuchen sollen.
Noch an Sonnenhoch hatte der Himmel wolkenlos und das Wetter sonnig ausgesehen. Die Sonnenstrahlen hatten warm auf Felsensprungs Rücken gelegen. Es hatte nach einer für Blattfall recht guten Jagdnacht ausgesehen und nach einer dieser Nächte, in der noch einige Beutetiere unterwegs sein würden. Doch je näher der Sonnenuntergang rückte, desto dichter zogen sich die Wolken über dem Wald zusammen. Nun, in der Dunkelheit der Nacht, nieselte es und der Wind heulte durch die kahler werdenden Äste. Großartig.

Felsensprung kniff die glühenden, bernsteinfarbenen Augen gegen den Wind zusammen. Das kurze, feine Fell lag ihm glatt am Körper an, feucht und kalt, während er versuchte, es wenigstens ein Stück aufzuplustern. Der Geruch von nassem Laub und feuchter Erde lag schwer in der Luft, das ferne, kaum hörbare Rauschen des Flusses an den Sonnenfelsen klang dumpf zwischen den Bäumen. Mit leicht gesenktem Kopf trottete der braune Kater weiter, die Pfoten tief in den weichen Waldboden gedrückt. Leicht raschelte das bunte Laub während er seine Pfoten mit Bedacht setzte, um keine Beutetiere in der Nähe aufzuschrecken - oder Fressfeinde aufzuscheuchen, die nachts unterwegs waren.

Seit dem Übungskampf war es still gewesen zwischen ihnen. Flüchtige Blicke, wenige Worte. Und jetzt liefen Felsensprung und Silberluchs wieder Seite an Seite durch das Territorium ihres Clans. Der ältere Kater warf ihm aus dem Augenwinkel einen flüchtigen Blick zu, musterte sein silbern gemustertes Fell, das vom Regen durchnässt und bedeckt war.

Felsensprung richtete den Blick wieder auf seinen Weg. Das Schweigen zwischen ihnen war fast greifbar, schwer wie der Nebel, der sich langsam zwischen den Bäumen sammelte. Nach dem Trainingskampf vor einigen Tagen war Felsensprung nachdenklich geworden wegen dem, was sich zwischen ihnen abgespielt hatte. Oder hatte er sich nur eingebildet, dass sich da etwas... abgespielt hatte? Schließlich entwich ihm ein leises, tiefes Brummen. „Wir hätten eine andere Nacht wählen sollen.“, brummte er mit rauer, leiser Stimme. Felsensprung war ein ruhiger Kater, sprach meist kaum mehr als nötig. Trotzdem hatte er das Gefühl, etwas sagen zu müssen, um die nächtliche Stille zu füllen, die nur von dem leisen Geräusch des Regens unterbrochen wurde.