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A Date under Stars - Druckversion

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RE: A Date under Stars - Lerchenflügel - 09.12.2025


Always mine



Goldfuchs nickte bei ihren Worten, doch Lerchenflügel war sich nach wie vor nicht sicher, ob wirklich alles bei ihm ankam, was sie ihm zu sagen versuchte. Erst ihre liebevolle Strenge, die unverschleiert aus ihren Seelenspiegeln leuchtete, schien ihn vollends zu erreichen. Lerchenflügel fing seinen Blick auf, sah ihm tief in die Augen und erlaubte ihm, in die Tiefe ihres Herzens zu blicken. Vor ihm hatte sie sich noch nie verstellt, er durfte all das an ihr sehen, was sie vor anderen verbarg.

Seine Worte waren beschwichtigend und sanft, er machte sich kleiner um ihr direkt in die Augen zu schauen. Lerchenflügel kannte diesen Trick schon. Dennoch wirkte er jedes Mal. Sie atmete unbewusst ein wenig freier, ließ seine Worte ihre Seele umschmeicheln. Eine winzige Wachsamkeit blieb jedoch, dieses Mal würde er mit Schmeicheleien alleine nicht davonkommen. Dafür war die Lage zu ernst. Lerchenflügel spürte es in jedem Blätterrascheln, in jedem Knarzen der Äste um sie herum. Die Bedrohung war da und sie war allgegenwärtig.

“Ich hatte das selbe Gefühl, Goldfuchs“, flüsterte sie auf sein Geständnis hin, dass er gefürchtet hatte, sie nicht schützen zu können. Die zarte Kätzin sah ihm fest in die Augen, während ein unheilvoller Schauer ihr Rückenfell hinaufkroch.

“Ich hatte nie zuvor den Eindruck, dich schützen zu müssen. Doch heute schon. Diese Bedrohung besieht man nicht mit Krallen und Zähnen.“ Sie senkte einen Moment lang den Blick auf ihre Pfoten. Auch wenn sie nicht gerne kämpfte, sie war zur Kriegerin ausgebildet worden. Doch was nützte all dieses Wissen gegen etwas, was bereits tot war?

“In dieser Sache müssen wir uns gegenseitig schützen, mein Herz.“ Sie fing erneut seinen Blick ein, trat nun zu ihm und schmiegte sich vorsichtig an ihn. Seine nächsten Worte entlockten ihr ein Schnurren, welches beinahe schon einen belustigten Unterton aufwies. Sie sah ihn von unten an und leckte ihm liebevoll über die Wange.

“Denk daran, wenn demnächst wieder eine Tote versucht dich zu umgarnen!“, versuchte sie sich an einem Scherz, doch ihre Stimme passte nicht zu den unbekümmerten Worten. Sie seufzte leise.

“Wenn das erneut passiert, komm zu mir mein Herz, versprich es mir. Zusammen besiegen wir jeden Feind!“ Sie hatte so viel mehr um ihn gefürchtet, als um sich selbst. Wie klein man sich machen konnte, wie unbedeutend einem die eigene Sicherheit plötzlich erschien, wenn man jemand anderen mehr brauchte, als die Luft zum atmen.


@Goldfuchs



RE: A Date under Stars - Goldfuchs - 12.12.2025



Oh my love - I vowe to you



Lerchenflügel bekundete dasselbe Gefühl gehabt zu haben. Und hinzu kamen die Worte, die Goldfuchs nie hören wollte. Sie hatte den Eindruck gehabt, dass sie ihn beschützen müsste. Das war das letzte was er wollte. Sie sollte sich nicht vor ihm stellen und ihr Leben aufs Spiel setzen. Es war seine Aufgabe – sein Wunsch – dass er immer ihr zur Seite stand. Dass er sie beschützen wird und nicht umgekehrt. Ihm wurde schwer ums Herz. So sollte und durfte es nicht sein.


“In dieser Sache müssen wir uns gegenseitig schützen, mein Herz.“ Sprach Lerchenflügel weiter und blickte ihm in die Augen. Wahrscheinlich hatte sie recht. Nur wie schützte man sich vor so etwas?
Auf seine letzten Worte hin ermahnte sie ihn, dass er sich an seine Worte erinnern sollte wenn er wieder einer toten Katze gegenüber stünde.
Es entlockte ihm ein Lächeln, welches er ihr schenkte bevor sie seufzte.


“Wenn das erneut passiert, komm zu mir mein Herz, versprich es mir. Zusammen besiegen wir jeden Feind!“ Goldfuchs konnte keine Antwort geben. Es ging einfach nicht. Zu groß war der Stolz in ihm – gebrochen, doch noch immer da. Und diese Schwere der Erkenntnis. Anstelle der Antwort schloss er die Augen kurz, drückte seinen Kopf gegen sie und schmiegte sich an ihr entlang. Die Nase schob er in ihr Fell bei den Flanken und sog ihren Duft tief ein. Ein mal strich er schnurrend um sie herum bevor er wieder hinter ihrem Kopf zum stehen kam und seufzend ausatmete.
Nu gut.
Es war ihr Wunsch.
Und wahrscheinlich hatte sie recht.
Dies hatte er ja zuvor schon gedacht. Es fiel ihm schwer. So schwer diesen Stolz runter zu schlucken und den Handel mit ihr einzugehen. Immerhin wollte doch er sie beschützen.
Seine Stimme antwortete brüchig: “Nun gut.“ Er musste sich räuspern und drückte den Kopf an ihren. Er wollte nicht, dass sie ihn so ansah wenn er wahrscheinlich das Bild eines eingefallenen Beschützers gab. “Wenn dies dein Wunsch ist, dann werde ich es tun. Ich werde zu dir gelaufen kommen...“ Erneut schloss Goldfuchs die Augen. Er konnte ihr einfach keinen Wunsch abschlagen.


Zumindest.. Solange ich weiss dass sie dich nicht verschlingen wird... Sondern mich zu verschlingen droht..
Stolz. Trotz. Sorge. Angst.
Niemals würde er eine Gefahr zu ihr führen. Aber wenn er wüsste er würde davon laufen und ihren Wunsch erfüllen, sie dabei in Sicherheit halten – dann wäre es in Ordnung.
So sehr es an ihm kratzte und ihn zerfetzte.
Es war ihr Wunsch.


“Wenn eine Tote mich umgarnen will und mir Unheil droht komme ich zu dir gerannt, damit du mir den Kopf zurecht rückst.“
Versicherte er ihr erneut.
Nun endlich löste er sich von ihr und lächelte sie an. Sein ganzes Hin und Her begrub er tief in sich. Wollte das alles hinter sich lassen und endlich wieder der sein den sie kannte. An den sie sich ohne Sorgen lehnen konnte.
“Komm, schmieg dich an mir. Wir gehen zusammen und blicken hinauf zu den Sternen. Sie sollen hell leuchten. Und wenn du willst, summe ich dir ein Lied.“
Goldfuchs sprach in einer beruhigenden tiefen Stimme. Das Beste machen, damit die Schatten schnell verschwanden. Wenn sie beide gerade nicht hell strahlen konnten, dann sollten die Ahnen doch bitte endlich ihren Glanz zeigen und ihnen diesen dunklen Weg erhellen.
Ansonsten wird er sie – sollte er ihnen mal begegnen – gehörig die Leviten lesen. Mit seinen Pfoten.



 @Lerchenflügel