Seelenwächter

logisches Denken Ausdauer Geduld

Logisches Denken fällt Seelenwächter ziemlich leicht. Er braucht sich dafür gar nicht wirklich anstrengen, sieht es meistens direkt vor seinem inneren Auge. Ob es ein Plan ist, der geschmiedet werden muss oder schlichtweg irgendwas, was im Alltag dazu verhelfen könnte, dass es leichter Vonstatten geht. Er ist ein kluger Kater, der damit aber nicht prahlt oder seine Meinung dann jedem auf die Nase bindet. Außerdem besitzt er wirklich eine Menge Ausdauer. Er mag nicht der aller schnellste Kater sein, aber dafür dauert es wirklich lange, bis er außer Atem ist, was zum Beispiel sehr vorteilhaft ist, bei langen Märschen. Zusätzlich zu seiner Ausdauer, besitzt Seelenwächter auch eine Menge Geduld und ist sehr flink mit seinen Pfoten, was ihn zu einem hervorragenden Fischer macht.

Fährtenlesen Empathie misstrauisch

Seelenwächter ist kein Kater, der gar keine Empathie besitzt, so ist es nicht. Das Problem ist eher, dass er sie selbst schlecht zum Ausdruck bringen kann. Er tut sich schwer damit, mit den Gefühlen anderer Artgenossen umzugehen und zieht sich in solchen Situation am liebsten zurück. Misstrauen liegt ihm einfach irgendwie im Blut. Wo genau es herkommt, dass er allgemein sehr misstrauisch durchs Leben geht, kann er sich selbst nicht so richtig erklären, aber irgendwie hält er es für die beste Art, um sich zum Beispiel nicht in die Gefahr zu begeben, sich den falschen Katzen anzuvertrauen. Seine aber wohl größte Schwäche ist das Fährtenlesen oder vielmehr das Riechen an sich. Denn seit Seelenwächter auf der Welt ist, hat er einen wahnsinnig schlechten Geruchssinn. Allerdings weiß das niemand, weil er es bisher immer verheimlichen konnte oder gut drumherum kam und Beute jagen für ihn nie ein großes Problem ist, verlässt er sich hier meist auf seine guten Ohren.

In einer ziemlich ungemütlichen Sturmnacht entschieden sich Seelenwächter (damals noch Seelenjunges) und sein wenige Minuten jüngerer Bruder Geistjunges dazu, dass sie das Licht der Welt erblicken wollten. Nach einer aufregenden Geburt, die seine Mutter ohne ihren Gefährten durchstehen musste, kamen die beiden gesund und munter in der Kinderstube zur Welt. Der Vater der beiden wurde unglücklicherweise ein paar Tage zuvor von einem Dachs getötet, der ihn aus dem Nichts bei einer alleinigen Jagd erwischte. Seelenwächter war ein kräftiger Kater gewesen, der früh sicher auf den Beinen stand und am liebsten direkt aus der Kinderstube rennen wollte, um die Welt zu entdeckten. Aber sein Bruder war leider das komplette Gegenteil. Innerhalb der ersten Tage bemerkte man, dass er total schwach war. Er hatte keinen richtigen Appetit und lag die meisten Zeit nur herum. Er bekam etwas von dem Heiler des Clans, doch leider half es nicht, sodass Geistjunges nur knapp zwei Monde alt wurde und dann im Schlaf zu den Ahnen ging. Seelenwächter war damals natürlich sehr traurig über den Verlust seines Bruders, aber zum Glück hatte er seine Mutter, die alles dafür tat, damit es ihm gut erging.

Als er mit 6 Monden endlich zum Schüler ernannt wurde und den Namen Seelenpfote bekam, war er unglaublich aufgeregt. Allerdings gab es da auch ein kleines Problem. Seinen Geruchssinn. Am Anfang realisierte er gar nicht, dass irgendwas falsch war. Er roch die Dinge ja, nur eben nicht so intensiv. Sodass er manchmal den Happen Futter länger im Bau suchen musste, bevor er ihn wirklich fand. Aber das hielt er damals noch für normal, glaubte daran, dass sich der Geruchssinn genauso weiterentwickelte, wie es auch der Rest seines Körpers tat. Doch so war es nicht und als er das erste Mal mit seinem Mentor auf der Jagd war, bemerkte er, dass irgendwas nicht stimmte. Weil er Angst hatte, dass mit ihm etwas nicht stimmte, sprach er erst ein paar Tage später mit seiner Mutter darüber. Gemeinsam verließen sie an einem ruhigen Morgen das Lager, um wirklich festzustellen, was mit ihm nicht stimmte. Schnell wurde klar, dass Seelenwächter einen von Geburt an schlechten Geruchssinn besitzt und es ihm dementsprechend deutlich schwerer fällt, die Beute mit seiner Nase aufzuspüren. Das war ein ziemlicher Schlag für den jungen Schüler. Er glaubte, er könnte so niemals ein Krieger des Clans werden. Doch seine Mutter wandte sich an den Mentor, der sich Seelenwächter angenommen hatte, und erklärte ihm die Situation. Bei der nächsten gemeinsamen Jagd, gingen sie dann anders an die Sachen heran, legten den Fokus darauf, die Spuren auf dem Boden richtig zu lesen und auf sein Gehör zu achten. Es bedurfte einiges an Übung, aber als er dann sein erstes junges Eichhörnchen fing, hätte er nicht stolzer sein können. Und nach und nach pendelte sich diese Methode bei ihm gut ein. Fast jede Jagd endete mit einem Erfolg und langsam aber sicher, rückte seine Ernennung zum Krieger näher. Doch bevor er überhaupt zum Krieger ernannt werden konnte, musste er vorher noch den Mondsee besuchen. Davor war er ziemlich aufgeregt, auch wenn er selbst natürlich nur zusehen durfte. Das Erlebnis war dennoch prägend. Zu wissen, dass man mit einem Schluck des Wassers Kontakt zu dem SternenClan herstellen konnte, war für ihn unglaublich faszinierend.

Als der Tag gekommen war und aus Seelenpfote Seelenwächter wurde, hätte er vermutlich nicht glücklicher sein können. Ebenso seine Mutter war von Stolz erfüllt. Seelenwächter hatte es geschafft und das trotz seines Handicaps. Nach seiner schweigenden Nacht im Lager, sprach er am nächsten Morgen nochmal mit seinem Mentor und bedankte sich bei ihm für alles. Und dann ging das Leben als Krieger richtig los. Vor 5 Monden wurde seine Mutter krank. Sie bekam grünen Husten und leider half die Minze ihr nicht mehr, sodass sie daran verstarb. Wieder ein Verlust, den er wegstecken musste. Tatsächlich hatte er lange damit zu kämpfen und zog sich eine ganze Weile zurück. Er brauchte ein bisschen, um sich davon zu erholen, aber danach ging der Alltag wieder ganz normal weiter. Seelenwächter ist ein stolzer Krieger, der ausnahmslos alles für seinen Clan tun würde. Eigentlich fehlt ihm nur noch die richtige Gefährtin an seiner Seite, dann wäre sein Leben abgerundet. Doch dafür müsste sich der misstrauische Kater mal beginnen jemanden gegenüber zu öffnen und diese Gefühle zuzulassen.