Elster

Schauspielkunst Intelligenz Gewieft

Elster besitzt eine herausragende Schauspielkunst und er schafft es jedwede Emotion authentisch darzustellen. Dieses Talent benutzt er unteranderem um eine Situation unter Kontrolle zu haben oder heile einem drohenden Unheil zu entkommen. Seine Intelligenz und Gewieftheit runden die Künste des Überlebens ab. Elster kann sich mit Leichtigkeit Dinge merken, weiß eine Situation korrekt einzuschätzen und ist einfallsreich bei der Problembewältigung. Einen Vorteil erkennt er sogleich und ist mittlerweile sehr erfahren in der Kunst des Überlebens auf der Straße, gleichzeitig auch sehr begierig darauf dieselbe Kunst in der Wildnis zu meistern.

Kontrolle Überanalyse Standhaftigkeit

Elsters Bedürfnis nach Kontrolle ist eine seiner Schwächen. Dabei ist keinesfalls die Kontrolle über Katzen gemeint, sondern über eine Situation. Er ist zwar schlau und weiß sich in komplizierten Momenten zu helfen, ist in diesen immer ein Stück weit der Strippenzieher. Wenn er also merkt, dass eine Katze nicht auf seine Täuschung hereinfällt und ein Moment zunehmend bedrohlich oder unvorhergesehen werden könnte, wird er nervös und zieht andernfalls die Reißleine. Die Überanalyse macht es da nicht einfacher. Elster möchte jeden Moment stets im Überblick behalten, hat aber die Tendenz sich in Details zu verzetteln, da er alle Eventualitäten perfekt abwägen möchte. Das kann dann dazu führen, dass er bei Entscheidungen zögert; Sekunden, die für ihn den Tod bedeuten könnte. Noch dazu ist er körperlich nicht der Stärkste. Elster ist zwar kein hilfloses Junges und weiß sich zu verteidigen, erkennt aber auch, wann er sich zurückziehen muss. Er ist mehr von der Sorte die in einem Kampf -wenn unvermeidbar- ausweicht und mehr auf Tricks zurückgreift.

0-10 Monde: Das kleine, fast ausschließlich weiße Bündel wurde in einem weichen Körbchen mit 2 weiteren Geschwisterchen geboren, an die er sich kein Stück erinnern konnte. Auch an seine Mutter Lucinda erinnerte er sich kaum. Lediglich der Nachhall ihres Namens, dass er Mal aufgeschnappt hatte, echot in seinem Innersten nach. Auch ihre schützende Wärme und Liebe die ihn niemals verließ, wurde ihm früh entrissen, spürt aber manchmal immer noch eine Brise der Verbundenheit und Zärtlichkeit von Lucinda, die an fast vergessene Zeiten zurückfühlen lassen. Mit nicht mal 3 Monden wurde er aus den schützenden Pfoten seiner Mutter entrissen und wohnte ab da an bei einem Zweibeinerpaar, die schon eine andere Katze besaßen, die deutlich älter war. Der Name des kleinen Katerchen war ab diesem Moment an Petrichor. Und seine Mitbewohnerin war eine Kätzin namens Asra. Asra war 8 Monde älter als Petrichor und nahm ihn, wie die Zweibeiner, an. Es mangelte Petrichor an nichts. Er bekam Essen, ein warmes Plätzchen zum Schlafen und vor allem viel Liebe. Auch mit Asra verstand er sich mit der Zeit gut, obwohl sie anfangs skeptisch war. Petrichor wuchs zu einem liebenswürdigen, unschuldig aussehenden jungen Kater heran, der die Aufmerksamkeit seiner Zweibeiner sehr genoss und mit dem älter werden nichts von seinem vorteilhaften Aussehen einbüßte. Während Asra sich anfangs noch gut gekümmert hatte und sie viel Spaß miteinander hatten, wandelte sich dies mit der Zeit. Anfangs hatte sich Asra stetig distanziert und offensichtlich Abstand genommen. Auf Nachfragen Petrichors ging sie nicht ein. Asras Eifersucht zerfraß sie schon bald. Sie verwandelte sich in eine Nichtsgönnerin ohne Skrupel, die all die Liebe und Aufmerksamkeit alleine für sich haben wollte. Sie nahm Petrichor als Konkurrenten wahr und duldete ihn nicht länger in ihrem Haus. Als Petrichor 10 Monde war, heckte Asra einen Plan aus um ihren Mitbewohner loszuwerden. Sie fügte sich selbst eine üble Kratzwunde an der Flanke hinzu und humpelte dann laut jaulend zu ihren Zweibeinern. Die Schuld schob sie auf Petrichor, den sie in diesem Moment gespielt ängstlich anfauchte, in der Hoffnung ihre Zweibeiner verstanden was geschehen war. Sie fielen auf Asras perfiden Plan rein. Petrichor packte augenblicklich die Angst und er flüchtete aus der Katzenklappe die in ihren Garten führte. Knapp entkam er. Nicht auszudenken was sonst mit ihm passiert wäre. Doch nun war er ein Streuner, gänzlich auf sich allein gestellt in den Straßen der Großstadt. 11-28 Monde: Petrichor kämpfte um sein Leben auf den Straßen. Unerfahren, naiv und charakterlich unschuldig wie sein Aussehen es schon vermuten lässt, hatte er starke Schwierigkeiten und entkam immer nur knapp den Tod. Mit 13 Monden lag Petrichor ausgehungert in einer Seitengasse und wartete auf sein Ende, als eine wunderschöne, schneeweiße Kätzin ihn fand. Ihr langes Fell war zwar dreckig und durch den Schmutz nicht mehr so schön wie es einst gewesen sein musste, dennoch war sie eine hübsche Streunerin. Sie war deutlich älter als Petrichor, aber dennoch sehr jung und schien unbeholfen. Dafür war ihre Herzensgüte nicht zu übertreffen. Sie stellte sich als Evie vor und päppelte Petrichor wieder auf. Mit Müh und Not gelang es ihr und sie verstanden sich auf Anhieb. Evie und Petrichor wurden Freunde und kämpften ab da an gemeinsam um ihr Überleben, entdeckten viel Neues und kamen durch die Tage. Sie waren sich gegenseitig eine Stütze und wärmten sich bei Nacht gegenseitig oder sprachen über dieses und jenes. Ihre Verbundenheit konnte nichts und niemand entzweireißen. Mit 21 Monden geschah die zweite Tragödie in Petrichors Leben. So herzerwärmend Evies Güte und Sanftheit war, so grausam ließ sie dadurch ihr Leben aushauchen. Als sie nämlich mit Petrichor an einem Abend in einer Gasse eine reglos am Boden liegende Katze sahen, lief sie ohne zu zögern auf diese zu. Bevor sie auch dieses Geschöpf fragen konnte ob alles in Ordnung sei, wie es auch bei Petrichor der Fall gewesen war, wurde sie so schnell ermordet, dass Petrichor nicht mal mit den Schnurrhaaren zucken konnte. Er floh blitzschnell um dem grausamen Mörder zu entkommen – und kam am nächsten Abend zu Evies Todesort zurück. Begraben konnte er sie nicht, also suchte er ein paar spärliche Blumen in der Nähe zusammen und legte diese und Evies Pfoten, nachdem er sie an den Rand geschliffen hatte. Petrichors Lebenswille erstarb und er lag ab diesem Moment am anderen Rand der Gasse im Dreck, auf seinen eigenen Tod wartend. Es verging einiges an Zeit als ein älterer Streuner an ihm vorbeischritt. Sein Blick zuckte zu Petrichor, und er war kurz davor einfach weiterzugehen, als ihm die Szenerie auffiel. Seine Stimme war immer kalt und monoton gewesen, und der Blick meistens leer, doch aus irgendeinem Grund gab er sich an diesem Tag die Mühe und brachte Petrichor auf die Beine, obwohl es sicherlich einiges an Nerven und Zeit gekostet hatte. Seit diesem Moment an blieb Petrichor bei dem Kater, der sich nach einigen Tagen als Kazimir zu bekennen gab. Meistens herrschte Schweigen zwischen ihnen, deshalb schätzte Petrichor jede Sekunde bei dem Kazimir mit ihm sprach. Ihre Verbindung war anders, er war das komplette Gegenteil von Evie, dennoch waren seine Lehren und Tipps hilfreich und kostbar für Petrichor. Genauso wie die seltenen, subtilen Momente der Zuneigung. Petrichor streifte einige Monde mit Kazimir durch die Großstadt. Die dritte Tragödie veränderte Petrichor schließlich. Kazimir wehrte an diesem Abend eine Gruppe bestehend aus 3 Katzen ab, die sie aggressiv und wild geworden angriffen, indem er sich vor seinen Schützling warf bevor ihm etwas passieren konnte. Alle 3 Katzen griffen den älteren Streuner an, doch als einer sich aus dem Kampf löste und auf Petrichor losging der eigentlich helfen wollte, nahm er erneut die Pfoten in die Hand und floh, so wie es Kazimir befohlen hatte. Geschickt konnte er ihn schnell abhängen und tauchte 2 Sonnenuntergänge später zum Kampfort zurück. Kazimir war wie zu erwarten tot, beinahe bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Aber dieses Mal wusste Petrichor wie er sein Herz zu Eis gefrieren lassen konnte. Er schliff Kazimir zu einem einigermaßen ruhigen Ort an den Rand, sammelte auch für ihn Blumen und legte sie ihm unter die Pfoten. 29-39 Monde: Petrichor drehte sich um und verschwand, ohne noch einmal nach hinten zu blicken, aus der Großstadt. Seinen Namen legte er ab, nannte sich ab diesem Moment Elster, stellte sich Fremden aber nie mit seinem echten Namen vor. Hagel, Niesel, Wind, Wirbel. Fremden denen er begegnete kannten ihn nie unter Elster und der Kater wandelte seitdem beinahe wie ein Geist durch die Weltgeschichte. Elster streifte ziellos durch die Wälder, ließ die Stadt gänzlich hinter sich und suchte einen anderen Ort für eine Bleibe, weit, weit weg von seiner Vergangenheit. Und diese Bleibe konnte er in einer Streunergruppe finden, die sich langsam aber sicher in sein Herz gestohlen hatte. Elster hatte bei den Schattenläufern eine Art zweites Zuhause gefunden.