Gast
Felidae
Einleitung
Willkommen in Felidae, einer Welt voller Abenteuer, Geheimnisse und uralter Traditionen. In den Tiefen des Waldes leben vier mächtige Clans, jeder mit seiner eigenen Kultur und Bestimmung. In diesem Rollenspiel wirst du nicht nur ein Charakter sein, sondern dein ganz eigenes Schicksal formen und Geschichte schreiben - vielleicht sogar die anderer. Mit einzigartigen Talentbäumen, individuellen Attributen und einem innovativen Würfelsystem meisterst du all die Herausforderungen, die dich erwarten. Tritt ein in die Welt von Felidae, wo jede deiner Entscheidungen zählt und das Schicksal der Clans in deinen Pfoten liegt.
Willkommen
Team

Wetter
5 - 11°C

Der Blattfall schreitet stetig voran. Immer mehr Bäume verlieren ihre bunten Kronen, und der Boden ist nun oft bedeckt von einem raschelnden Teppich aus feuchten, rotgoldenen Blättern. Der Wind hat an Kraft gewonnen – kühl und beständig weht er durch das Gebiet und treibt die Wolken vor sich her. Immer seltener lässt sich die Sonne blicken, und wenn sie es tut, dann nur schwach, fast schüchtern. Regen fällt häufiger als zuvor: in langen, dünnen Schleiern oder mit kalten, prasselnden Tropfen. Die Erde ist vielerorts aufgeweicht, Pfoten sinken rasch ein, und die Luft ist durchzogen vom Geruch nassen Laubs und modriger Wurzeln. Die Nächte sind deutlich kälter geworden – ein Vorbote des nahenden ersten Frostes.
Mond 151
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 Fishing for signs
150.Mond - 6.Tag des Blattfalls, Sonnenhoch

Donnerblick

Donnerblick
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08.01.2025, 18:13
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stars and awkward silence


Die Sonne stand hoch am Himmel, als die Patrouille aus vier fähigen Katzen das Lager verließ und zum Seerosenteich lief. Ein wenig interessierte es Donnerblick schon, wer wohl die Patrouille anführen würde. Schneestern war als Anführerin zwar die Ranghöchste, doch meist hatten die Anführer genug andere Aufgaben und waren doch seltener außerhalb des Lagers als Flussgeist, welche als zweite Anführerin sämtliche Patrouillen koordinierte und einteilte. Schilfohr, der Vater von Beerennase, war ebenfalls ein sehr erfahrener Krieger. Doch Donnerblick war sich fast sicher, dass diese Jagd entweder Flussgeist oder Schneestern anführen würde, er selbst würde es jedenfalls nicht sein. Und so lief die geschlossene Gruppe aus dem Lager hinaus und vorne liefen Schneestern und Flussgeist. Ob jene zweite Anführerin wohl auch heute wieder Zeichen des SternenClans erhalten würde? Donnerblick war das immer ein wenig unangenehm, denn oft hatte er nicht das Gefühl, dass es sich um Zeichen handelte. Oft kräuselte sich lediglich das Wasser und die Kätzin erzählte von irgendwelchen Lichtern oder Zeichen. Doch vielleicht irrte er sich auch und Flussgeist war nicht verrückt. Vielleicht konnte er selbst die Zeichen auch nicht sehen, war er doch nur ein einfacher Krieger seines Clans. Leicht zuckte sein Ohr und er versucht es sich nicht anmerken zu lassen. Donnerblick war sehr einfühlsam, er wollte ganz sicher niemanden kränken und erst Recht nicht Flussgeist, denn das wäre unglaublich respektlos von ihm.
Für Donnerblick stand nur eines fest: Die vier Katzen waren an diesem Sonnenhoch losgezogen, um Beute für den Clan zu machen und so würde er sein bestes geben, um auch etwas dazu beizutragen. »Wie geht es dir Schneestern? Es ist schön, dass du uns heute begleitest« sprach der Kater ruhig und wie immer, konnte man in seiner Stimme keinerlei negative Schwimmung mithören. Er war einfach nur ehrlich, freundlich und fühlte sich durchaus geehrt, dass er Teil dieser Patrouille war. Immerhin hatte die weiße Kätzin sicher alle Pfoten voll zu tun als Anführerin des Clans und konnte sicher nicht so oft aus dem Lager raus, wie es ihr vielleicht lieb war.


Alias — Efeu
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Schilfohr

Schilfohr
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#2
15.01.2025, 22:44
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Pressure and Ponder

Schilfohr war mit wahrscheinlich einer der stressigsten Patrouillen unterwegs, die sich viele vorstellen konnten. Oder zumindest verspürten die meisten einen gewissen Druck, was er durchaus verstand und selbst verspürte. Wahrscheinlich weniger als andere aufgrund seines Alters und Erfahrung, aber dennoch ging es auch an ihm nicht spurlos vorbei. Schilfohr lief als Letzter in der Patrouille und behielt alle Katzen vor sich im Blick. Er mochte es das Schlusslicht zu bilden und jeden auf dem Weg sehen zu können. Das gab ihm ein gewisses Gefühl der Sicherheit.

Schilfohr blieb still und hing wie immer seinen Gedanken nach, die größtenteils bei seiner Tochter klebten. Wie immer. Noch immer wusste er nicht wie er ein Gespräch mit ihr eröffnen könnte ohne das es zu aufgezwungen oder unauthentisch wirkte, und bezweifelte, dass er es von selbst schaffte. Jemand musste ihm in den Hintern beißen und zwingen. Oder ich brauche einfach einen guten Rat und aufmunternde Worte. Aber von wem? Mit seiner Gefährtin konnte er nicht darüber sprechen. Beinahe hätte Schilfohr leise aufgeseufzt, wäre da nicht Donnerblick der plötzlich die Anführerin angesprochen hatte. Die Stimme des Kriegers brachte ihn irgendwie aus seinen Gedanken, weswegen Schilfohr sich wieder mehr auf seine Umgebung konzentrierte. Donnerblick klang dabei so locker, als würde er jeden Tag einen Plausch mit Schneestern führen. Oder er konnte es einfach gut überspielen. Schilfohr spitzte die Ohren. Soll ich zustimmen? Das es schön ist, dass sie uns begleitet?

Nein, das würde sicherlich so wirken als wolle er sich irgendwo reindrängen, wo er sich am besten raushalten sollte. 
Dann legte der ältere Kater die Ohren kurz an und seufzte innerlich tief, enttäuscht über sich und seine kreisenden Gedanken. Dennoch hörte er nun zu und war gespannt auf Schneesterns Antwort. Er vermutete, dass sie ihm sagen wird, dass es ihr gut geht, denn kein Anführer gab vor einfachen Kriegern irgendwelche Sorgen zu oder derartiges. Was natürlich vollkommen logisch war.


@Schneestern @Flussgeist @Donnerblick
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Schneestern

SchneesternSternentänzerin
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#3
16.01.2025, 21:49
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Platsch

Schneestern führte die Patrouille mit geschmeidigen, kraftvollen Schritten an, ihre schneeweiße Gestalt schimmerte im goldenen Licht der hochstehenden Sonne. Der Weg zum Seerosenteich war ihr vertraut, und doch spürte sie bei jedem Schritt die Bedeutung dieses Ortes. Es war mehr als nur ein Teich - es war ein Ort des SternenClans, ein Platz voller Symbolik und Frieden.

Donnerblicks Worte rissen sie aus ihren Gedanken. Schneestern neigte leicht den Kopf, und ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen, während sie kurz über ihre Schulter zu ihm blickte. „Danke, Donnerblick,“ erwiderte sie warm, ihre Stimme klang wie ein sanfter Hauch. „Es ist wirklich schön, mit euch unterwegs zu sein...“, sie machte eine kurze Pause, dann fügte sie hinzu: „Und solange es euch gut geht, geht es mir auch gut.“

Ihr Blick wanderte zu Schilfohr, der seine Ohren kurz anlegte. Ging es ihm gut? Nun, vielleicht sollte sie den Krieger dazu später befragen. 


Als sie näher an den Teich kamen, verlangsamte Schneestern unbewusst ihre Schritte. Das dichte Schilf öffnete sich vor ihnen und gab den Blick auf das ruhige, glitzernde Wasser frei. Die Seerosen lagen wie kleine Inseln auf der spiegelglatten Oberfläche, ihre Blüten leuchteten in sanften Farben. Schneestern hielt inne, ihre blauen Augen wurden weich, und sie atmete tief durch, während sie das Bild in sich aufnahm.

Ein sanftes Kräuseln auf der Wasseroberfläche zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Das Wasser schien sich zu bewegen, ohne dass der Wind eine Welle hervorrief, und die Seerosenblätter schwangen, als ob eine unsichtbare Kraft sie berührte. Schneestern fixierte das Muster, ihre Ohren zuckten leicht, und sie neigte den Kopf. „Seht nur,“ murmelte sie, ihre Stimme war leise, aber von Ehrfurcht durchzogen. Lag es vielleicht an einem Beutetier, was so eben noch im Wasser war? 

Doch ehe sie die Bedeutung der Wellen weiter deuten konnte, geschah es. Ein Vogel flog knapp über den Teich hinweg und ließ ein kleines, ungewolltes Geschenk fallen, das mit einem leisen, aber deutlichen Platsch direkt vor Schneesterns Pfoten auf dem Boden landete. Vogelscheiße. Sie hielt inne, ihre Schweifspitze zuckte leicht, während sie für einen Moment still stehen blieb.

Schneestern richtete ihren Blick auf die Stelle vor ihr, dann in den Himmel, wo der Vogel bereits in der Ferne verschwand. Ihre blauen Augen funkelten, als sie schließlich die Stille brach. „Vielleicht,“ begann sie leise, „ist dies ein Zeichen, dass wir nicht nach oben blicken sollen, sondern auf das achten, was direkt vor uns liegt.“

Ihre Worte waren ernst, ruhig und voller Nachdenklichkeit. Sie wandte sich an Flussgeist, ihre Stimme ruhig und von leiser Überzeugung durchzogen. „Was denkst du, Flussgeist?“

Sie wartete die Antwort der zweiten Anführerin ab. Schließlich hob sie den Kopf und atmete tief durch. „Jeder Moment trägt eine Bedeutung, wenn wir bereit sind, es zu erkennen. Doch nun ist es Zeit, dass wir unseren Clan stärken.“

Ein paar Herzschläge vergingen, während sie die Reaktion ihrer Clan Kameraden abwartete und dann weitersprach: „Wittert die Luft, lauscht der Umgebung. Der SternenClan wird uns gewiss leiten, damit wir erfolgreich sind.“ Sie senkte ihren Kopf leicht und öffnete selbst den Mund, um den vertrauten Geruch von Beute aufzunehmen.

„Donnerblick, Flussgeist,“miaute sie mit ruhiger Autorität, „geht zu den dicht bewachsenen Schilfstreifen. Schilfohr und ich gehen in die Nähe der flachen Ufer. Passt auf, wohin ihr tretet, und bleibt wachsam.“

Angesprochen: @Schilfohr, @Flussgeist, @Donnerblick

Alias — Leni
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Schilfohr

Schilfohr
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#4
03.07.2025, 23:28
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Pressure and Ponder

Die Antwort der schneeweißen Kätzin überraschte Schilfohr nicht. Ich hätte wahrscheinlich exakt genauso geantwortet, wenn ich der Anführer wäre.

Schweigend folgte Schilfohr den Katzen, die vor ihm liefen und versank wieder in Gedanken. Ihm war bewusst, dass er lieber seine Sinne auf seine Umgebung konzentrieren sollte, anstatt sich so angreifbar zu machen, aber es war so, als besäße sein Kopf ein Eigenleben. Er konnte es nicht kontrollieren. Oder vielleicht wollte er es auch einfach nicht.

“Seht nur.”

Schilfohr blinzelte, hob den Kopf und folgte dem Blick der Anführerin. Die Wasseroberfläche kräuselte sich, obwohl es windstill zu sein schien.

Der Kater zuckte innerlich zusammen als ein Vogel sich erleichterte und das Wasser spritzte. Äußerlich zuckte nur ein Ohr des Kriegers.

Schneestern sinnierte mit Flussgeist, was das bedeuten konnte, aber Schilfohr beteiligte sich nicht. Sein schlammgrüner Blick war unentwegt auf das glitzernde Wasser gerichtet, fixiert auf eine rosa Blüte.
Wie das rosa Näschen meiner Kleinen...

Leicht schüttelte Schilfohr den Kopf. “Jeder Moment trägt eine Bedeutung, wenn wir bereit sind, es zu erkennen...”
Jeder zweite Satz den Schneestern aussprach war etwas Bedeutendes. Etwas, dass automatisch zum Nachdenken anregte. Das war eins der Dinge die Schilfohr faszinierend über seine Anführerin fand. Und er wusste, dass er nicht der Einzige war, der so dachte. 

Die Seerose zog Schilfohr immernoch in seinen Bann, und während eine kurze Stille einkehrte, drehte er seinen Kopf ruckartig weg. 
„Wittert die Luft, lauscht der Umgebung. Der SternenClan wird uns gewiss leiten, damit wir erfolgreich sind.“ Das war in letzter Zeit deutlich schwieriger. Schilfohr biss den Kiefer fest aufeinander. Reiß dich zusammen.

“Donnerblick, Flussgeist, geht zu den dicht bewachsenen Schilfstreifen. Schilfohr und ich gehen in die Nähe der flachen Ufer. Passt auf, wohin ihr tretet, und bleibt wachsam.”
Ha, was für eine Ironie, dass Schneestern ausgerechnet ihn nicht zu dem Schilf schickte.

Dann kam ihm ein anderer Gedanke auf. Was, wenn sie bemerkt hatte, dass er sich nicht richtig fokussierte und ständig weggetreten wirkte? Wollte sie ihm eine Standpauke halten und schickte deshalb die anderen beiden woanders hin? 
Oh, Sternenclan, bitte tu mir das nicht an. Ich gebe wirklich mein Bestes, das verspreche ich. 

Schilfohr nickte, und tappte los, mit beschleunigtem Schritttempo, aber so, dass es nicht sofort auffiel, dass er eigentlich fliehen wollte.


@Schneestern
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Schneestern

SchneesternSternentänzerin
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#5
05.07.2025, 20:05
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Eine Bedeutung in jedem Herzschlag 

Jeder Moment trägt eine Bedeutung. Worte, die sie selbst so oft aussprach, doch in diesem Moment hallten sie wie ein Echo in ihrem Inneren nach. Schneesterns Blick ruhte auf der schlammigen Wasserlinie, wo sich das Licht in flachen Schlieren brach. Die Seerose war längst verschwunden, doch das, was sie in Schilfohrs Augen gesehen hatte, war geblieben.

Er war nicht bei sich. Nicht ganz. Nicht heute. Vielleicht auch nicht an anderen Tagen, so wie sie vermutete. 
Die weiße Kätzin trat neben den Krieger, die Pfoten versanken sacht im morastigen Ufer. Das Schilf raschelte leise im Wind, doch sie lauschte nicht mehr dem Rascheln der Beute, sondern dem, was nicht gesagt wurde.
„Deine Gedanken sind lauter als deine Pfoten.“
Sie ließ die Worte stehen, wie einen Stein ins Wasser fallen. Nicht tadelnd. Nur feststellend.
„Ich weiß, dass du deinen Clan liebst. Ich sehe, wie du dich bemühst.“
Schneestern wandte sich leicht zu ihm, das Licht der sinkenden Sonne färbte ihr schneeweißes Fell golden.

„Aber ich sehe auch, dass du dich oft verirrst... in diesen Gedanken. In dem, was war... oder dem, was nie so geworden ist, wie du es dir vielleicht erhofft hast.“
Einen Moment schwieg sie, ehe ihre Stimme sanfter wurde. Ein Windstoß strich über das Wasser.
„Sie trägt deine Augen, Schilfohr. Und doch scheint zwischen euch mehr Entfernung zu liegen als zwischen NebelClan und GlutClan.“

Sie ließ ihm Zeit zu reagieren, zu schweigen oder zu widersprechen. Dann sprach sie leiser:
„Es ist nicht zu spät, weißt du. Manchmal brauchen Herzen nur einen Moment der Schwäche, um den Mut zu finden, sich zu öffnen.“

Ihre blauen Augen trafen seinen Blick. Sie selbst dachte in diesem Moment an Kristallregen und... Weißklee. Ihr verstorbener Sohn. Bei dem Gedanken fühlte sie ein leichtes Ziehen im Bereich ihres Brustkorbes. Weißklee war so jung, so wild, so ungehalten. Wegen seiner Art hatte die Schneeweiße nicht so viel Zeit mit ihm verbracht, wie sie es mit ihrer Tochter getan hatte. Oft fragte sie sich... wäre es anders gelaufen, wäre ich öfter bei ihm gewesen? 


Angesprochen: @Schilfohr

Erwähnt: @Daski/Weißklee


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Schilfohr

Schilfohr
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#6
05.07.2025, 23:51
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Pressure and Ponder

Am liebsten wäre Schilfohr weitergegangen, hätte versucht seinen Kopf mit Jagen freizubekommen, aber Schneestern machte einen Strich durch die Rechnung.

“Deine Gedanken sind lauter als deine Pfoten.”
Schilfohr blieb abrupt stehen, sein Blick geradeaus, seine Schultern gestrafft. Sind sie das?
Er wusste es. Er wusste, dass Schneestern irgendwas bemerkt hatte. Aber wusste sie auch was ihn quälte? Wahrscheinlich schon. Seine unauffälligen Blicke waren vielleicht nicht ganz so unauffällig wie er gehofft hat.

“Ich weiß, dass du deinen Clan liebst. Ich sehe, wie du dich bemühst.”
Mit angespannter Körperhaltung drehte der Kater sich langsam zu Schneestern, ein kurzes Nicken folgte. Ein Zeichen, dass er ihr zuhörte. Das sie Recht hatte. Er liebte seinen Clan, und er bemühte sich. Jeden einzelnen Tag. Er erledigte seine Pflichten gewissenhaft. Oder meinte sie seine Mühe, genug Mut zu finden?

„Aber ich sehe auch, dass du dich oft verirrst... in diesen Gedanken. In dem, was war... oder dem, was nie so geworden ist, wie du es dir vielleicht erhofft hast.“
Schneestern traf den Nagel auf den Kopf, ohne direkt auszusprechen, was Sache war. Sein Schweif neigte sich Richtung Boden, bis es schlaff herunterhing. Sein Kopf senkte sich, als hätte er keine Kraft mehr seine Körperfunktionen aufrechtzuerhalten. Kurz öffnete er den Mund, um etwas zu sagen, aber er fand keine Worte. Sollte er sich entschuldigen? Das er nicht ganz bei sich war? Dadurch seine Clangefährten gefährdete, falls Gefahr auftauchte? Der Krieger schluckte schwer.

“Sie trägt deine Augen, Schilfohr. Und doch scheint zwischen euch mehr Entfernung zu liegen als zwischen Nebelclan und Glutclan.”
Ein Krallenhieb, mitten in seine Brust. Nicht brutal, ohne Blut, aber stechend und bohrend. Meine Augen...? Schilfohr atmete durch den Mund aus, als müsse er seinem Schmerz einen Raum geben. In Form von Luft. Ein langer und zittriger Atemzug. Seine Ohren legten sich an.


“Es ist nicht zu spät, weißt du. Manchmal brauchen Herzen nur einen Moment der Schwäche, um den Mut zu finden, sich zu öffnen.”
Schilfohrs Kopf ruckte nach oben, wo er dem eisblauen Blick von Schneestern begegnete. Seine schlammgrünen Augen blitzten, die innere Zerrissenheit erkennbar, die Selbstzweifel deutlich spürbar. “Und was ist, wenn mein Herz im Moment der Schwäche steckengeblieben ist?” Seine sonst klare, warme Stimme voller Unsicherheit. Eine einzige Frage, und doch sagte sie so viel mehr aus. Vielleicht traf das Gegenteil des Satzes auf ihn zu. Schilfohr brauchte wohl eher einen Moment der Stärke, um den Mut zu finden, den er schon so lange suchte. Doch woher sollte er ihn entnehmen? Selbst das Beten zum Sternenclan schenkte ihm nicht die nötige Kraft, nach der er sich sehnte.


@Schneestern
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Schneestern

SchneesternSternentänzerin
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#7
07.07.2025, 13:27
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Ein Moment der Schwäche

„Und was ist, wenn mein Herz im Moment der Schwäche steckengeblieben ist?“
Der Satz traf Schneestern tiefer, als sie es nach außen zeigte. Ein... Moment der Schwäche. Sie kannte das. Nur zu gut.

Ihr Blick blieb auf Schilfohr gerichtet, während ihre Stimme leise antwortete:
„Dann hat es überlebt.“
Ein Hauch, sanft wie die Bewegung des Wassers neben ihren Pfoten. Der Wind strich ihr Fell, während ihre glasigen Augen kurz nach denen von Schilfohr suchten. 
„Ein Herz, das in der Schwäche innehält, ist kein schwaches Herz. Es ist eins, das noch fühlt. Auch wenn es sich nicht weiterbewegt. Auch wenn es sich versteckt.“

Sie senkte leicht den Kopf aus Verbundenheit.
„Weißklee…“
Der Name kam leise, wie ein längst vergangenes Echo.
„Mein Sohn war wie der Wind im Blattgrün. Du kanntest ihn. Er war so wild, unaufhaltsam und laut.“ Sie blinzelte, langsam, als müsste sie sich sammeln. „Ich habe oft geglaubt, dass ich noch viele Blattwechsel mit ihm hätte. Dass ich ihn später besser verstehen würde. Doch dann war er fort. Und ich... blieb zurück. Mit der Frage, ob ich versagt habe, weil ich nicht so oft bei ihm war, solange er noch da war.“

Ein leiser, rauer Atemzug.
„Ich habe nie die Chance wahrgenommen, ihm zu sagen, wie sehr ich ihn liebe.“ ... weil er so anders war, habe ich die Chance nie ergriffen..., fügte sie noch gedanklich hinzu, doch verdrängte sie es im nächsten Atemzug. 
Ihre Augen glitten wieder zu Schilfohr, ernst und voller Wärme. „Du hast diese Chance noch.“ Langsam trat sie näher. Ihre Schulter berührte seine leicht, kaum mehr als ein Hauch, aber spürbar.

„Vielleicht brauchst du nicht mehr Mut. Vielleicht brauchst du nur jemanden, der dich daran erinnert, dass du ihn schon hast. In dir. Trotz allem.“ Ein feines, kaum wahrnehmbares Lächeln zuckte um ihre Lefzen. Dann neigte sie sich sanft vor und strich ihm aufmunternd mit der Zunge übers Ohr. Eine Geste, vertraulich und ehrlich zugleich. Nichts ungewöhnliches unter Katzen in ihrem Clan. „Beerennase ist hier. Und sie ist stark. Aber auch starke Katzen sehnen sich manchmal nach einem leisen Zeichen, dass ihr Vater sie sieht. Dass er nie aufgehört hat, sie zu lieben.“

Dann, nach einem Moment des Schweigens:

„Ich gehe ein Stück mit dir, wenn du willst. Nicht... als Anführerin. Nur als Mutter, die weiß, wie weh unerfüllte Nähe tun kann.“ Der Wind spielte sacht mit ihrem schneeweißen Fell. „Und als Freundin, die sieht, wie sehr du kämpfst. Auch, wenn du es nicht sagst.“

Angesprochen: @Schilfohr

Erwähnt: @Daski/Weißklee


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Schilfohr

Schilfohr
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#8
07.07.2025, 22:25
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Do I deserve it?

“Dann hat es überlebt.”
Schilfohrs Ohren spitzten sich, doch in seinem Gesichtsausdruck fand sich eine Spur Zweifel. Es fühlte sich für ihn nicht so, als hätte es überlebt. Und falls doch, dann war es unbrauchbar, denn er brauchte Stärke und Mut. Für Beerennase.

Der Kater erwiderte den Blick der Anführerin.
"Ein Herz, das in der Schwäche innehält, ist kein schwaches Herz. Es ist eins, das noch fühlt. Auch wenn es sich nicht weiterbewegt. Auch wenn es sich versteckt.“ Langsam nickte er nachdenklich, verstand in der Theorie, was Schneestern ihm damit sagen wollte.


Die schneeweiße Kätzin erzählte von ihrem verstorbenem Sohn Weißklee.
Schilfohr erinnerte sich noch sehr gut. Kristallregen war zu dem Zeitpunkt seine Schülerin, Schneesterns Tochter. Es war ihm eine Ehre gewesen, dass ausgerechnet er sie ausbilden durfte. Aber schwer war es auch nicht. Kristallregen war ganz anders als ihr Bruder. Umgänglicher, unkomplizierter.
“Ich habe nie die Chance wahrgenommen, ihm zu sagen, wie sehr ich ihn liebe.” Schilfohr spürte eine Welle Trauer und Mitgefühl für die Mutter. Es war kein Mitleid, nur das nachvollziehbare Gefühl eines Elternteils, dass Schilfohr als Vater sehr gut verstehen konnte.
Schneesterns warmer Blick traf ihn. “Du hast diese Chance noch.” 
Ein Stich in seiner Brust, aber auch Erkenntnis in seinen schlammgrünen Augen blitzte auf. Ich habe die Chance noch, und wenn ich sie nicht nutze, werde ich es irgendwann bereuen. So wie ich es heute bereue mich von meiner Angst und meinen Schuldgefühlen einsperren lassen zu haben.
Die leichte Berührung ließ seinen Körper etwas entspannen, aber er senkte seinen Kopf wieder. Vielleicht aus Scham, weil Schneestern diese Chance verwehrt worden war, und er sie noch immer hatte - aber sie noch ungenutzt ließ. Das fühlte sich ungerecht an. “Das ist wahr.”, nuschelte er, während er ihre schneeweißen Pfoten musterte.


“Vielleicht brauchst du nicht mehr Mut. Vielleicht brauchst du nur jemanden, der dich daran erinnert, dass du ihn schon hast. In dir. Trotz allem.“ Die aufmunternde Berührung an seinem Ohr rundete den Trost ab, weswegen Schilfohr sich wieder traute, langsam den Kopf zu heben.
"Beerennase ist hier. Und sie ist stark. Aber auch starke Katzen sehnen sich manchmal nach einem leisen Zeichen, dass ihr Vater sie sieht. Dass er nie aufgehört hat, sie zu lieben.“
Schilfohr seufzte. “Ja, ich weiß.”, hauchte er. Und er wollte ihr dieses Zeichen geben. Den Mut finden ein Gespräch mit ihr anzufangen, sich entschuldigen. Ihr klarmachen, dass er nie aufgehört hatte sie zu lieben, dass er immer bei ihr war, in den Nächten, in denen sie schlief. Und auch sonst.


“Ich gehe ein Stück mit dir, wenn du willst. Nicht... als Anführerin. Nur als Mutter, die weiß, wie weh unerfüllte Nähe tun kann. Und als Freundin, die sieht, wie sehr du kämpfst. Auch, wenn du es nicht sagst.“
Schilfohr nickte und setzte sich langsam in Bewegung. Grübelnd fixierte sich sein schlammgrüner Blick auf den Weg vor sich. Schneestern trat ihm als Mutter und Freundin gegenüber. In diesem Moment war sie nicht seine Anführerin, sondern jemand, der ihm zuhörte. So, wie es Karpfensprung niemals könnte. Der Kater atmete zittrig durch.

“Denkst du, dass ich ein Feigling bin, Schneestern?”, begann er zögernd zu fragen, mit leiser, unsicherer Stimme. “Weil ich nicht wollte, dass Karpfensprung dasselbe Schicksal widerfährt wie meiner Mutter, wenn ich sie verärgere?” Schneestern wusste, dass Schilfohr sich damals ständig mit seiner Mutter gestritten hatte. Dass sie nach einem des Streits eines Tages nie mehr wieder zurückkehrte. Und vielleicht, dass Schilfohr sich die Schuld daran gab. Aber das sprach er nicht aus. Das konnte er nicht.
Karpfensprung war früher wie ein Pulverfass. Und das Thema ihres gemeinsamen Kindes die Zündschnur.

“Hätte ich schon damals...-” Schilfohr brach ab, schüttelte den Kopf, wusste nicht wie er seine wirbelnden Gedanken möglichst kurz zusammenfassen sollte. “Ich bin ein schlechter Vater. Wie habe ich es überhaupt verdient ihr wieder näherzukommen zu dürfen, wenn ich ihr so viel Schmerz bereitet habe?”, sprudelte es dann aus dem Kater heraus. Noch ein Gedanke, der ihn wahrscheinlich davon abbrachte, den ersten Schritt zu wagen, ohne es selbst zu wissen.  Aber das konnte doch auch nicht richtig sein, oder?

Schilfohr ließ den Blick unten, er könnte es nicht ertragen Schneestern anzusehen, sobald sie seine Befürchtungen und Selbstzweifel bestätigte. Ich weiß, dass ich Fehler gemacht habe. Aber ich will sie wieder gutmachen.


@Schneestern
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Schneestern

SchneesternSternentänzerin
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#9
09.07.2025, 13:54
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Das, was solange in seinem Blick stand


„Denkst du, dass ich ein Feigling bin, Schneestern?“
Die Worte trafen sie nicht unvorbereitet, doch das Zittern in seiner Stimme schnitt durch die Luft wie ein kalter Windhauch.
„Weil ich nicht wollte, dass Karpfensprung dasselbe Schicksal widerfährt wie meiner Mutter, wenn ich sie verärgere?“
Schneestern hielt den Atem einen Herzschlag lang an. Sie erinnerte sich. An seine Geschichte. An das Verschwinden seiner Mutter nach einem Streit. An das Schweigen, das danach folgte. Der weiße Schweif zuckte leicht, doch sie sagte nichts, nicht sofort. Nicht voreilig.

„Ich bin ein schlechter Vater. Wie habe ich es überhaupt verdient, ihr wieder näherzukommen zu dürfen, wenn ich ihr so viel Schmerz bereitet habe?“

Er sprach es aus. Endlich. Das, was schon so lange in seinem Blick stand. Schneestern hielt inne. Dann trat sie an seine Seite, sodass ihre Flanke ganz leicht die seine streifte. Eine stille Rückversicherung, dass sie da war. Und blieb. „Schilfohr.“ Ihre Stimme war leise, aber fest. „Wenn du ein Feigling wärst, würdest du dich nicht selbst so hinterfragen.“ Ein sanftes Tippen ihrer Nase an seine Schulter. „Feigheit versteckt sich. Schweigt. Verdrängt. Aber du... du stellst dich deinen Gedanken, auch wenn sie schmerzen.“

Sie blickte in seine gesenkten Augen, wartete, ob er sie anhob, aber sprach trotzdem weiter, für den Fall, dass er nicht konnte.
„Ich habe mich oft gefragt, ob ich Weißklee genug geliebt habe. Genug gezeigt. Ob er gegangen ist, weil ich ihn nicht genug gehalten habe. Weil ich zu wenig gesagt habe.“ Ein Riss ging durch ihre Stimme, kaum hörbar. „Aber irgendwann habe ich verstanden: Schuld ist nicht dasselbe wie Verantwortung. Schuld lähmt. Verantwortung gibt uns die Chance, Dinge besser zu machen.“

Ein sanftes Lächeln folgte, nicht fröhlich, aber aufrichtig.
„Du hast vielleicht Fehler gemacht. So wie jeder von uns. Aber du bist noch hier. Und sie auch. Das ist kein Zufall. Das ist eine Gelegenheit.“ Sie legte ihm sanft die Schwanzspitze über den Rücken. „Du musst dir Nähe nicht verdienen. Du darfst sie suchen. Du darfst sagen: Ich war nicht da, wie ich hätte sein sollen. Aber ich will da sein. Jetzt. Heute.“ Dann sah sie ihm fest in die Augen, ohne Urteil, nur voller Hoffnung. Sie ließ ihm Zeit. Kein Drängen, kein Druck. Nur Präsenz. Und nach einem stillen Moment, fast flüsternd: „Du hast mehr Mut, als du glaubst. “


Angesprochen: @Schilfohr

Erwähnt: @Daski/Weißklee


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Schneestern, Schilfohr Seerosenteich


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